Süßer Rache-Engel. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия: Vier-Sterne-Reihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711717943
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glühender Leidenschaft, mit der Zunge zu reizen und zu bearbeiten.

      Lucia preßte ihre kraftvollen und leidenschaftlichen Oberschenkel fest um mein Gesicht.

      Und dann war alles genauso schnell vorbei, wie es begonnen hatte.

      Lucia legte sich auf der Couch zurück. Ihr Gesicht war sehr stark gerötet, und ihre Brüste hoben und senkten sich unter schweren, keuchenden Atemzügen.

      Da es für mich jetzt nichts mehr zu tun oder auch nur zu sagen gab, zog ich Lucia wieder an, als hätte ich es mit einem kleinen, hilflosen Kind zu tun. Dann führte ich sie aus meinem Appartement.

      Lucia stand wie benommen auf der Straße.

      Wir sprachen auch jetzt kein Wort miteinander.

      Lucia drückte nur noch einmal rasch und kräftig meinen Arm, dann war sie gegangen.

      Ich kehrte in mein Appartement zurück. Dabei empfand ich dieses herrliche Gefühl des Triumphes, das stets auf eine großartig vollbrachte Leistung folgte.

      Der Grundstock für meinen Plan war gelegt worden, und der erreichte Erfolg übertraf selbst meine kühnsten Erwartungen.

      Ich hatte sexuellen Kontakt mit den Schauspielern im Stück mit dem Titel ‚Ehe‘ hergestellt. Jeder von ihnen war nun an mich gebunden, auch wenn sie es wahrscheinlich selbst noch gar nicht wußten.

      Ich wurde wie von einem Rausch gepackt. Rasch ging ich im Zimmer herum, weil ich kaum imstande war, soviel Glück zu ertragen. Ich wurde mir bewußt, daß ich dabei war, ein großartiges Schauspiel zu schaffen … ein Drama, dazu bestimmt, das Leben von drei Menschen von Grund auf und für immer zu ändern.

      Dieses Gefühl der Macht war für mich vollkommen neu.

      An diesem Abend ging ich allein zum Dinner aus. Ich suchte ein schickes Restaurant auf und bestellte mir das teuerste Essen. Ich genoß jede Delikatesse und trank dazu den besten Wein.

      Ich glühte innerlich immer noch vor Triumph.

      Aber am nächsten Morgen war dieses Glühen wieder verschwunden, denn ich sah mich nun der zwingenden Notwendigkeit gegenüber, meinen Angriff fortzusetzen.

      Ja, ich wußte sehr wohl, daß ich gezwungen sein würde, alle meine intellektuellen und moralischen Quellen einzusetzen und bis zum äußersten zu strapazieren. Ich benutzte den Ausdruck ‚moralisch‘ mir selbst gegenüber keineswegs nur als Scherz.

      Letzten Endes gibt es wohl nichts ‚Moralischeres‘ als eine Frau, die ihren Körper dazu benutzt, die unendlichen verborgenen Bereiche menschlicher Erlebnisfähigkeit zu erschließen.

      4

      Meine nächste Begegnung mit Karl plante ich ungemein sorgfältig. Wenn ich damit wieder Erfolg haben wollte, mußte alles noch angenehmer, noch erfreulicher, noch erotischer sein als beim vorigen Mal.

      Am Donnerstag nachmittag mietete ich eine Limousine. Es war ein altes, aber ganz luxuriöses Modell. Zwischen Chauffeur und Fahrgast gab es einen schweren, dichten Vorhang.

      Ich wußte, daß Karl donnerstags stets sehr lange im Büro blieb und es nur höchst selten einmal vor neun Uhr abends verließ.

      Ich ließ den Fahrer einen Häuserblock von Karls Büro entfernt halten, blickte durchs Fenster und wartete auf Karls Erscheinen.

      Als er schließlich durch die Drehtür kam und die Straße hinabging, gab ich dem Chauffeur Anweisung, ihm langsam zu folgen.

      Der bloße Anblick, wie Karl so ahnungslos dahinging, erfüllte mich mit Erregung … mit köstlichen Erwartungen. Es wurde Zeit zum Handeln.

      Ich bat den Fahrer, den Mann einzuholen und neben ihm anzuhalten.

      Karl sah perplex drein, als er die Limousine neben sich anhalten sah.

      Ich kurbelte das Fenster herunter, blickte Karl lächelnd an und erbot mich, ihn nach Hause zu fahren.

      Nur für einen Moment wich alle Farbe aus seinem Gesicht, dann hatte er sich bereits wieder gefaßt und lächelte.

      „Sicher“, sagte er. „Warum nicht?“ Er stieg rasch ein und nahm neben mir im Fond des Wagens Platz.

      Nachdem ich dem Fahrer weitere Anweisungen gegeben hatte, saßen Karl und ich schweigend nebeneinander. Hinter meiner Stirn jagten sich die Gedanken. Ich suchte fieberhaft nach dem richtigen Weg für eine Annäherung. Wenn eine Frau fünf Jahre lang mit einem Mann zusammengelebt hat, dann lernt sie es, gewisse Ausstrahlungen des Mannes zu erkennen.

      Und was Karl im Moment ausstrahlte, war unzweifelhaft sexuelle Aggressivität.

      Ich wußte, daß er jetzt an jenen Zwischenfall in seinem Büro dachte. Die Erinnerung daran stand ihm allzu deutlich im Gesicht geschrieben. Er durchlebte im Moment wohl noch einmal diese unbeschreibliche Lust, die meine Lippen ihm bereitet hatten … dieses sexuelle Vergnügen, das alles andere übertroffen hatte, was ihm in dieser Beziehung jemals widerfahren war.

      Karl brach das Schweigen zwischen uns zuerst.

      „Irgend etwas ist zwischen uns geschehen“, sagte er.

      „Aber ich weiß nicht, was es ist … oder wohin es noch führen wird.“

      Ich lächelte bei seinen Worten und blickte aus dem Fenster. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete ich jedoch aufmerksam meinen Begleiter. Ich brauchte gar keine Hellseherin zu sein, um zu erkennen, daß er schon wieder einmal Hals über Kopf in diesen Strudel der Leidenschaft stürzte, die er noch nie hatte beherrschen können. Wären wir jetzt in irgendeinem Appartement gewesen, dann hätte er mir bestimmt die Kleidung vom Leibe gefetzt, weil es ihm einfach nicht schnell genug gehen konnte, in mich einzudringen. Aber die langsame Bewegung des Wagens, der durch die Straßen der Stadt fuhr, hemmte Karls natürliches Verlangen … und machte ihn somit für mich noch ganz entschieden interessanter.

      „Wie geht’s denn Lucia?“ fragte ich so beiläufig, als wollte ich mich nur nach irgendeinem Möbelstück erkundigen. „Fein. Wir wollen heute abend zum Dinner ausgehen.“ Es war für mich ein exquisites Gefühl, daß er nichts davon wußte, wie ich Lucia verführt hatte.

      Für einen Moment konnte ich für diesen Mann wegen seiner Schwäche und seiner Arroganz nichts weiter als tiefste Verachtung empfinden.

      Aber ich konnte mir den Luxus eines voreiligen Triumphs nicht leisten, denn was nun noch vor mir lag, mußte absolut einwandfrei oder gar nicht durchgeführt werden. „Bringe ich dich in Verwirrung, Karl?“ fragte ich ihn und berührte ihn sanft an einer Wange, als wollte ich einen winzigen Schmutzflecken entfernen.

      „Was willst du?“

      „Aha, also doch!“ sagte ich. „Das ist gut. Du weißt ja, wie gut es mir immer gefallen hat, mich ein bißchen mysteriös zu geben. Sag mal, Karl … woran erinnert dich die momentane Situation?“

      „An gar nichts.“

      „Erinnerst du dich nicht mehr an Madame Bovary und wie sie sich mit ihrem Liebhaber in einem Wagen hinter zugezogenen Vorhängen getroffen hat?“

      „Sag jetzt bloß nicht, daß ich verführt werden soll!“ Er lachte und drehte sich auf seinem Sitz herum.

      Wieder dieses Lachen! Es jagte mir einen eiskalten Schauer durch den Körper. Eine Frau kann nun einmal nicht viele Jahre lang mit einem Mann Zusammenleben, ohne seine innerste Natur kennenzulernen …

      Karls Lachen in diesem Moment verriet seine Schwäche. Er hatte jegliche Kontrolle über die Situation verloren. Obwohl er immer noch der Mann war, mächtig und sexuell gereizt, so hatte ich bei dieser Begegnung bereits wieder die Initiative an mich gerissen. Er würde hinfort nur noch nach meiner Pfeife tanzen.

      Es war dieses Lachen, das mir den notwendigen Mut gab, mit meinem Vorhaben zu beginnen.

      Ich legte eine Hand auf mein Mieder und begann die Perlmuttverschlüsse zu lösen. Eine Sekunde später waren meine Brüste entblößt.