Offensichtlich lebt keiner von diesen Menschen im Bannkreis der Macht wirklich selbst, das ist das Bedrohliche, das damals und heute Gesellschaften belastete und belastet. Dass jeder auf gewisse Weise innerlich tot war, ehe er selbst anfing zu töten, das ist das Furchtbare.
Damals wie heute bedarf jeder der Akteure eines langen Prozesses seiner eigenen individuellen Erlösung. Deshalb ist Jesus hinzugekommen. Er verkündete nicht die klaren gesetzlichen Anweisungen wie sein Lehrer Johannes, sondern warb für Güte, Verstehen, Mitleid, Reifung, Geduld, für angstfreie Selbstständigkeit. Aber genau das ist für viele Mächtige genauso schwierig wie die Moral- und Gesetzespredigt des Täufers. Doch nicht nur für die Mächtigen ist die Lehre Jesu bedrohlich, sondern für jeden von uns. Fühlen wir uns nicht am Ende auch in unserer eigenen Persönlichkeit bedroht? Ist es nicht für jeden von uns wichtig, dass wir uns mit unseren Schuldgefühlen auseinandersetzen, die im Lauf unseres Lebens aufgetaucht sind? Es ist ein langer Prozess, den wir alle, jeder von uns, zu durchlaufen haben. Das ist es, was uns die Geschichte von der Passion des Johannes aufzeigt: dass Gott uns die Möglichkeit gibt, diesen Weg zu gehen, dass es wahrhaftiger ist, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen, als sich unter eine äußerliche Moral zu stellen, die gegen jede seelische Struktur gerichtet ist. Lassen auch wir uns durch die Botschaft Jesu an die Hand nehmen und begleiten, damit wir unsere Angst verlieren und uns auf den Weg der persönlichen Reifung machen.
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