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Автор: Dankmar H. Isleib
Издательство: Bookwire
Серия: 666 - Perfektion des Bösen
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969020098
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und verschiedene Ansätze sich mit der Katastrophe zu beschäftigen und über Lösungen nachzudenken. Das war gut so, dadurch war ihr Denken nicht genormt. Vielseitigkeit war gefragt, um der Pandemie irgendwie Herr zu werden.

      »Der Verursacher der Katastrophe ist mit 90-prozentiger Sicherheit in Kapstadt zu finden. Eine Firma, die sich ´GrainBrain´ nennt und – das habe ich recherchiert – einem Gerry Bigson aus Bakersfield, Kalifornien, USA, gehört. Er hat sein Geld zum Aufbau seines Genforschungsinstitutes von einem Capital-Fonds bekommen, der in New York sitzt. Die haben ihm seinerzeit fünf Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt, ohne Bedingungen daran zu knüpfen. Er forscht mit seinem Team an der Entzifferung des menschlichen Genoms, der DNA-Helix. Mit seiner Tochtergesellschaft hier bei uns in Südafrika hat er sich auf die Manipulation von Saatgut spezialisiert«, begann Alberto das Gespräch, nachdem in den ersten Minuten nur Vogelstimmen und das Geklapper von Besteck und Geschirr zu hören waren. Alle in der kleinen Gemeinschaft schienen ausgesprochen angespannt zu sein.

      FB legte seine Gabel zur Seite, öffnete sein MacBook Pro und begann seinen prägnanten Vortrag, von dem Franco, Mika und Jonathan völlig überrascht waren, da sie nicht wussten, dass es vor wenigen Stunden eine kurze Kommunikation zwischen Alberto und FB gegeben hatte: »Die Sieben ist eine mystische, heilige und göttliche Zahl, die in der Bibel und in den Mysterien immer wieder vorkommt. Da hat derjenige Recht, mit dem du vorhin gesprochen hast, Alberto. Wer immer das sein mag. Er weiß viel, viel mehr als wir ...«

      FB unterbrach. War völlig in sich gekehrt.

      Wirkte jetzt nicht wie ein pubertierender Jüngling mit nicht einmal 14 Jahren, sondern wie ein echter Herr in seinen allerbesten Jahren.

      Winnfried von Löske halt.

      Superb gebildet und weit vorausschauend.

      »... Sie ist die Zahl der Vollendung, die Addition von 3 und 4, die Verbindung des Geistigen und der Materie. Wer den Weg der Mitte hier auf der Erde in Verbindung mit dem Spirituellen gehen kann, wird zum Meister des Lebens. Die Sieben ist auch die Zahl der Heilung. Bei den Juden kennt man den siebenarmigen Leuchter, die Menora. Weitere Beispiele, wo die Sieben überall auftaucht und von großer Wichtigkeit ist: 7 Weltwunder, 7 Erzengel, 7 Schöpfungstage, 7 Wochentage, 7 Farben des Regenbogens, 7 Siegel, 7 Chakren, 7 Grundtöne in der Musik, 7 Grundfarben, 7 Himmel, 7 Todsünden, 7 Imame, 7 Generationen zwischen der Geburt David und Christi, 7 Engel bei den Chaldäern, 7 Devas in der Heiligen Schrift, 7 Amschaspands bei den Persern, 7 Sephiroth in der hebräischen Kabbala, 7 Hüll- und Blütenblätter des Lotos, 7 Propheten, 7 Zwerge hinter den 7 Bergen, 7 Geißlein oder 7 Raben im Märchen.

      Das ist alles kein Zufall.

      Es ist das Gesetz des Kosmos.

      Und die negativ gepolten Menschen auf der Erde haben die Sieben auch noch mit dem Teufel besetzt. 666 – die Zahl des Bösen. Der Apokalypse, des Teufels!

      In der Theosophie der Kabbala geht man von den Sieben Ebenen des Seins aus:

      1. Atmische, atomare, monadische Welt,

      2. Buddhi,

      3. Kausalwelt,

      4. Mentalwelt (Manas),

      5. Astralwelt,

      6. Welt der Bildekräfte,

      7. Physische Welt.«

      FB schaffte sich während der Erläuterung der 7 und seine anfangs seriöse, angenehme, weiche, sonore Stimme wurde nun doch immer schriller. Franco kannte das schon. Es gipfelte regelmäßig in seinem Schlachtruf „Fuck, Bingoooo!“ – und zwar so schrill und laut, dass Fenster platzen konnten ...

      »Freunde, ich bin noch nicht fertig. Wir müssen ja erst die Zusammenhänge erkennen. Dann erst wird ein Schuh daraus. Und ich kann euch sagen, Franco, Alberto, Jonathan und Mika – das sieht verdammt nicht gut aus. Wir haben es mit einem Obersuperarschloch zu tun, der uns das alles aufbürdet, was die Menschheit in diesen Zeiten zu ertragen hat. Aber, das kann ich euch sagen, wenn man das erkannt hat, gibt es auch eine Gegenkraft. Daran muss ich noch arbeiten. Fuck!«

      FB verstummte nur ganz kurz, um Luft zu holen. Das Essen war der Clique inzwischen vergangen. Schon setzte Winnfried von Löske wieder an:

      »Was hat noch entscheidenden Einfluss auf unser Leben auf der Erde? Die sieben Strahlen als kosmische Energieträger. Da gibt es die 3 Haupt- oder Aspektstrahlen:

      1. Der Strahl des Willens und der Macht,

      2. Der Strahl der Liebe-Weisheit,

      3. Der Strahl der aktiven Intelligenz.

      Und dann sind da noch die vier Neben- und Attributsstrahlen.

      4. Der Strahl der Harmonie durch Konflikt,

      5. Der Strahl des konkreten Wissens,

      6. Der Strahl des Idealismus und der Hingabe,

      7. Der Strahl der zeremoniellen Ordnung und der Magie.

      Wir sind wieder bei der kosmisch so wichtigen Zahl Sieben. Ihr seht, der Kosmos weiß, was er tut. Aber das wissen natürlich auch die Eingeweihten. Davon gibt es nur wenige. Die Masse Mensch ist zu ignorant und wird aus kühlem Grunde dumm gehalten. Ja, dumm. Es sind die großen Geheimnisse! Aber man kann sie, wenn man nicht ganz dämlich ist, zusammentragen. Mit meinen Programmen als kleiner Hacker ist es mir möglich gewesen.«

      Jetzt grinste FB verschmitzt wie ein Schuljunge, der dem Lehrer einen großen Streich gespielt hat. Er ließ seinen Heavy-Metal-Kopf kreisen, wie es Headbanger in höchster Verzückung tun, wenn die „Eagles of Death Metal“ mit „Save A Prayer“ abfeiern, und griff zu seinem Glas mit frisch gepressten Himbeersaft.

      Franco kannte ja schon die großartigen Fähigkeiten von Winnfried von Löske, dem 13-jährigen Superkid. Für Alberto, Jonathan und Mika war das völlig neu und man sah ihnen an, dass sie aus dem Staunen nicht herauskamen.

      »Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was die Ärsche vorhaben«, setzte FB mit nun wieder schriller Stimme fort. Wolln die nu, dass nur noch 70 Millionen Menschen auf dem Planeten Erde übrigbleiben, oder 700 Millionen. Weiß noch nich. Die Sieben spielt, soviel ist hundertprozentig sicher, eine entscheidende Rolle. Ihr verfluchten Bastarde! Das ist abgewichst! Und: Wir befinden uns in einem numerologisch wichtigen Jahr. Das passiert nich ohne Grund genau jetzt!«

      Wen er mit ´Bastarde´ meinte, ob seine vier Mitstreiter in der Abendsonne des Jonkershoek Nature Reservate oder ‚die‘, von denen FB in Andeutungen sprach, war zurzeit noch unklar. Franco wusste, dass es keinen Sinn machen würde bei FB nachzuhaken. Das erwachsene Hackerkind war längst wieder in seine eigene, für ´Normalos´ unerreichbare Welt eingetaucht und zudem schweigsam wie ein Grab, wenn es noch nichts von seinem frisch angereicherten Wissen preisgeben wollte.

      Franco rief Alberto, Jonathan und Mika mit den Augen zum Schweigen auf. Sie verstanden ihn.

      Keine Fragen.

      » Ich verstehe, wenn ich ehrlich bin, überwiegend gar nichts «, mischte sich nun Franco ein. » Ich brauche Nachhilfe. Aber das muss nicht jetzt sein. Wichtig ist doch nur, dass wir irgendeinen Zugang zu dem Monsterverbrechen finden, um ...«

      Franco konnte seinen Satz nicht beenden, denn in der Sekunde kam Stella zu den Männern – wenn man FB schon als solchen bezeichnen wollte –, die alle sehr bedrückt aussahen. Als sensibles Wesen merkte sie natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte. In den letzten Tagen, seit sie sich ihrer Liebe zu Franco bewusst geworden war und sie sich beide fast um den Verstand gevögelt hatten, hatte sich vieles in ihr verändert. Sie war auf eine nicht zu erklärende Weise noch sensibler geworden. Ihre Antennen waren auf Empfang ausgefahren; leider konnten sie noch immer nicht richtig in ihr Inneres, auch nicht klar in die Außenwelt blicken.

      »Komme ich ungelegen«, fragte sie mit zuckersüßer Stimme in die Stille und Alberto, Franco, Jonathan, Mika und FB schauten sie erstaunt, liebevoll und zugleich fragend an.

      »Stella, du kommst nie ungelegen! Du bist unsere Sonne, mehr noch als die da oben!«, schaltete sich sofort Alberto de Morrero ein und zeigte auf den Stern,