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Автор: Dankmar H. Isleib
Издательство: Bookwire
Серия: 666 - Perfektion des Bösen
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969020098
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Ich kann mir nicht denken, dass die Vergiftung der Menschen plötzlich aufhört oder an einer Grenze haltmacht«, ergriff Franco das Wort. »Auch wenn wir noch nicht wissen, ob der Auslöser wirklich der von Südafrika gelieferte Weizen ist.«

      Er schaute den Jüngsten dabei ängstlich an, Winnfried von Löske, FB. Fuck Bingo. Als erhoffe er sich gerade von dem Kind eine Antwort. Intuitiv hatte Franco vielleicht sogar Recht. Nur mit ungewöhnlichen Ideen und Gedanken, mit unverbildetem Denken, einem noch für alles offenen Geist, einer sauberen Seele, war es vielleicht möglich, das Unmögliche zu erreichen. Jetzt galt es, einen Plan zu entwickeln, wie man der Lage Herr werden könne. Vermessen, von dem lächerlich kleinen Haufen unterschiedlicher Typen, die bei Alberto mitten im Weinberg saßen, das zu erwarten. Altruismus schien Franco angeboren zu sein. Aber was soll ein junger Typ gegen Mächte, von denen er nur ahnte, wer sie sind und was sie der Erde gerade antun, einer Pandemie dieses Ausmaßes ausrichten können? Andererseits: Jesus war angeblich auch allein gewesen und hatte die Welt verändert. Wenn das über Jahrtausende gut erzählte Märchen denn stimmen sollte. Für viele Wissenschaftler rund um den Globus war Gott nur eine Erfindung einer Gesellschaftsclique, die die Erde unter Kontrolle bringen wollte.

      Ja, es war längst an der Zeit, die Herrschaft der Repräsentanten der 13 Blutlinien zu durchbrechen. Klar: Die Welt braucht Leader. Nur nicht solche wie die, die die Menschheit seit Jahrhunderten verdummt und versklavt halten. Echte Vorbilder werden gebraucht. Nein, selbst wenn irgendjemand ihn fragen sollte, Franco konnte und wollte das alles nicht sein. Schon der Gedanke daran war ihm fremd.

      Er sah nur Leid und wollte helfen.

      Doch Franco wusste, wer diese Leader-Position einnehmen könnte: FB. Der geniale Hacker mit dem Ethik-Gen im Blut. FB war nicht zu verbiegen und war sich seiner ungewöhnlichen, großen Kraft, die in ihm steckte, überhaupt nicht bewusst! Nur so einem Erdenwesen könnte es gelingen die Welt zum Positiven zu verändern ...

      »Wir können nichts machen, Franco, solange wir den Auslöser der lebensvernichtenden Seuche nicht kennen«, antwortete ihm FB ganz ruhig, ganz gefasst. Er schien in der Tat der Einzige in der kleinen Runde zu sein, der die erschütternde Nachricht seelenruhig, ja fast lässig aufnahm.

      »Also Freunde, lasst uns systematisch an die Sache herangehen und nicht den Sand in den Kopf stecken, wie es einmal ein deutscher Fußballspieler sagte«, schaltete sich Alberto mit forscher Stimme ein.

      Er war der Älteste, Erfahrenste in der Runde, der Professor für Design und Architektur. Einer, der planen kann. Planung war jetzt gefragt. Eine Struktur aufbauen, mit der man vielleicht irgendwie helfen konnte.

      »Ich schlage vor, dass wir uns verteilen. Jeder zappt sich jetzt mal durch die Medien. Geht ins Netz, schaut TV, hört Radio. Wir müssen sehen, ob wir einen uns noch immer unbekannten Hintergrund, eine Richtung, in die die Katastrophe noch gehen könnte, erkennen können. Jeder schreibt sich auf, was ihm auffällt. Uns bleibt nichts Anderes übrig, als nach der Chaos-Theorie zu verfahren und es dem Zufallsprinzip zu überlassen, ob wir auf einen kosmischen Weg treffen, der uns zum Ziel bringt«, forderte Alberto die anderen auf.

      »Okay. Wir treffen uns in vier Stunden wieder hier«, sagte FB mit stoischer Ruhe, stand auf, nahm seinen Laptop und ging in sein Gästehaus. Auch Franco und Mika verschwanden still.

      Nur Alberto blieb sitzen. Schaute in den friedlichen, noch immer strahlend blauen Himmel, schritt in Gedanken den Weinberg ab und dachte nach. Dann griff er zum Handy, nicht ohne vorher ein kleines technisches Gerät angekoppelt zu haben, und wählte eine Nummer. Es dauerte lange, bis er eine Verbindung zu dem anderen Teilnehmer bekam.

      Endlos lange, fast 10 Minuten.

      »Darf ich Sie etwas fragen«, begann er die Konversation. Das zeigte, dass sein Gesprächspartner wusste, wen er in der Leitung hatte.

      »Selbstverständlich!«

      »Womit haben wir es in Indien zu tun«, fragte Alberto in die entstandene Stille.

      »Die Ursache für die Massenvernichtung von Menschenwesen ist eine Genmutation. In Auftrag gegeben von unseren ‚Freunden‘ in New York. Umgesetzt durch Bigson Laboratories Bakersfield, Kalifornien; entwickelt und in 3000 Jahre altes Emmer-Saatgut implantiert durch eine Tochtergesellschaft von BLB, bei Ihnen um die Ecke, der GrainBrain Ltd. in Kapstadt.«

      Eine klare Antwort von dem Wesen ohne Namen, das weit, weit weg von Südafrika zu sein schien.

      »Sie wissen, dass wir uns in der letzten Phase des großen Sabbat-Jahres befinden. In der Kabbala gilt die Zahl 7 als ein Symbol für die Zeiteinteilung. Es ist die heilige Zahl Gottes. Die Woche der Schöpfung bestand aus 7 Tagen, wovon der Sabbat der letzte Tag ist. Das Fest der Wochen wird so genannt, weil es immer 7 Wochen nach Passover – den Feiern zum Auszug aus Ägypten – stattfindet, am 50. Tag. Das ist der erste Pfingsttag. Diese Tage verlaufen parallel zu den Sabbat-Jahren und den Sabbat-Jubel-Jahren. Die Menschenwelt, so wie man sie heute kennt, besteht 7000 Jahre. Das 7000. Jahr ist das Jahrtausend-Jahr, der Große Gottes-Sabbat. Nicht zu vergessen die ´7 noachidischen Gebote´ mit den 7 Lebensgesetzen, die zugunsten einer sehr kleinen Minderheit mit einem unendlichen Machtanspruch gefälscht wurden. Sieben plus sechs. Die Zahl des Unglücks, 13. So einfach erklären es sich die Menschen. Doch: Die Erde ist noch immer unter der Kontrolle der Sechs. Sie wissen, eigentlich der 666! Satan! Wir haben es unvermindert noch immer mit den dreizehn Familien zu tun, die das Zepter an sich gerissen haben. Satanisten, die sich als Philanthropen getarnt haben. Ihr seid in der Phase der brutalsten Vernichtung, die es je in der Geschichte der Menschheit gab. Man will von den 7 Milliarden Menschen, die es derzeit auf der Erde gibt, wieder auf eine göttliche Zahl zurückkommen, die von der Machtelite, den Kabbalisten, als beherrschbar gilt. Sie wollen nicht akzeptieren, dass es sieben Milliarden Menschen gibt. Damit ist ihre größte heilige Zahl, die 7, beschmutzt. Schauen Sie sich das Vierte Buch Moses an. Dort wird Ihnen alles über die kabbalistischen Zahlen erläutert. Wir befinden uns in einer Hochphase der negativen Elemente. Wenn Sie in die Geschicke eingreifen wollen, mein Freund, können Sie die Lösung nur in der richtigen Auslegung der Kabbala finden. Wie Sie wissen, gibt es die vier Silbernen Schlüssel und drei Goldene Schlüssel. Zusammen ergibt das die 7. Eines der Sieben Tore zum Kosmos liegt direkt vor Ihrer Nase. Sie müssen nur noch einen Mathematiker finden, der sich auf die Bildegesetze versteht und PHI in sehr hohen Potenzen berechnen und dann richtig werten kann ...«

      Damit beendete der Unbekannte – der mit einer nach Erdenmaßstäben sehr tiefen, männlich klingenden Stimme und einem ausgesprochen angenehmen Sound gesprochen hatte – abrupt das kurze Gespräch. Alberto hatte gehofft, Antworten zu finden. Man hatte sie ihm gegeben. Er wusste nun, woher die Genmanipulation kam, wer dafür verantwortlich zeichnete. Jetzt galt es, die Verbrecher zu identifizieren und die Manipulation irgendwie rückgängig zu machen oder aber alles zu dem Thema der Manipulation schnellstmöglich zu vernichten. Die Forschungsunterlagen, das noch vorhandene Saatgut, einfach alles. Damit zukünftig nicht noch einmal ein Unheil dieser Dimension geschehen kann. Das lag nun in den Händen der Cracks der Genforschung. Das war ihm klar. Die müssten sie für ihre Mission gewinnen. Aber es war zu bewältigen. Noch dazu, wo der Verursacher vor ihrer Tür saß – mitten in Kapstadt ...

      Das Gesamtproblem war jedoch viel größer. Jetzt war es wohl die Aufgabe von FB, Winnfried von Löske, aus den wenigen Fakten, die ‚man‘ Alberto geliefert hatte, einen Plan zu entwickeln und die Zahl 7 richtig zu deuten und zu verarbeiten. FB war das Genie der Zahlen und wüsste, wie man damit etwas Positives anfangen kann.

      Alberto de Morrero ging nach einigem Zögern zum Gästehaus, in dem FB untergebracht war.

      »Winnfried, bitte kümmere dich um die Zahl Sieben. Sie hat eine entscheidende Bedeutung beim Aufbau des Kosmos und vielleicht gelingt es dir, ihre negativen Einflüsse auf uns zu entschlüsseln. Sicher wird sie auch etwas mit der Pandemie in Asien zu tun haben. Ich habe ein Gespräch aufgezeichnet, das dir einige wichtige Ansätze dazu gibt«, kam Alberto zurück zu den Wartenden und übergab FB/Winnfried einen Stick.

      Als sich die Fünf am Abend wieder auf der Terrasse zum Dinner trafen, hatten sie alle ihre Hausaufgaben gemacht. So gut sie konnten, denn für Mika und Jonathan, wie auch Franco, war vieles von dem, was gerade auf sie einstürzte,