Neues Leben. Die Bibel. SCM R.Brockhaus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: SCM R.Brockhaus
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783417229929
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mir ein Pfand, bis du mir das Ziegenböckchen tatsächlich geschickt hast«, forderte sie.

      18 PS »Was für ein Pfand willst du haben?«, fragte er.

      Tamar antwortete: »Ich will deinen Siegelring mit der Schnur und deinen Stab.« Juda gab ihr die Sachen und schlief mit ihr. Tamar wurde schwanger. 19Sie ging nach Hause, legte den Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an.

      20Juda schickte seinen Freund, den Adullamiter Hira, mit dem Ziegenböckchen zu ihr, um seine Pfänder einzulösen. Doch Hira konnte sie nirgends finden. 21Er fragte die Leute vor Ort: »Wo finde ich die Prostituierte, die hier in Enajim an der Straße saß?«

      »Hier gibt es keine Prostituierte«, antworteten sie. 22Hira kehrte zu Juda zurück und berichtete ihm: »Ich konnte sie nirgends finden und auch die Leute des Ortes behaupteten, dass dort keine Prostituierte saß.«

      23»Dann soll sie die Pfänder behalten, sonst werden wir noch zum Gespött des Ortes«, sagte Juda. »Ich habe es schließlich versucht, ihr das Ziegenböckchen zukommen zu lassen. Aber sie war nicht aufzufinden.«

      24 PS Etwa drei Monate später wurde Juda mitgeteilt: »Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben. Und sie ist davon schwanger geworden.«

      »Führt sie vor das Dorf und verbrennt sie!«, forderte Juda.

      25Doch als sie aus dem Dorf geführt wurde, sandte sie ihrem Schwiegervater die Pfänder und ließ ihm ausrichten: »Von dem Mann, dem dieses Siegel, diese Schnur und dieser Stab gehören, bin ich schwanger. Sieh doch, wem sie gehören!«

      26 PS Juda gab zu, dass sie ihm gehörten, und sagte: »Sie ist mir gegenüber im Recht, denn ich habe sie nicht meinem Sohn Schela zur Frau gegeben.« Juda schlief nie mehr mit Tamar.

      27 PS Als die Zeit der Entbindung ge­kommen war, bekam Tamar Zwillinge. 28Wäh­rend der Geburt streckte einer der beiden seine Hand heraus. Die Hebamme band einen roten Faden um sein Handgelenk und sagte: »Dieser kam zuerst heraus.« 29 PS Doch da zog er seine Hand wieder zurück und sein Bruder wurde zuerst geboren. »Was für einen Riss hast du deinetwegen gerissen!«, rief die Hebamme. Deshalb wurde er Perez♦ genannt. 30Dann wurde der Junge mit dem roten Faden um das Handgelenk geboren, er bekam den Namen Serach♦.

      Josef in Potifars Haus

       1Mo 39

      1 PS Josef war nach Ägypten gebracht worden. Potifar, ein Minister des Pharaos und Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache, kaufte ihn von den ismaelitischen Händlern.

      2 PS Der HERR half Josef und ließ ihm alles gelingen, während er im Haus seines ägyptischen Herrn arbeitete. 3Potifar bemerkte, dass der HERR mit Josef war und ihm in allem, was er unternahm, Erfolg schenkte. 4 PS Deshalb fand er seine Gunst und wurde Potifars persönlicher Diener. Schon bald übertrug Potifar Josef die Aufsicht über sein Haus und die Verwaltung seines gesamten Besitzes. 5 PS Von jenem Tag an segnete der HERR Potifar um Josefs willen. Alle Arbeiten im Haus gelangen, die Ernte fiel gut aus und sein Viehbestand vergrößerte sich ständig. 6 PS Deshalb gab Potifar Josef Vollmacht über seinen ganzen Besitz. Er kümmerte sich in seinem Haus um nichts mehr, außer um sein eigenes Essen.

      Josef war ein gut aussehender junger Mann. 7 PS Daher fing Potifars Frau an, ihn zu begehren und forderte ihn auf, mit ihr zu schlafen. 8 PS Doch Josef weigerte sich. »Mein Herr vertraut mir in allem, was sein Hauswesen betrifft. 9Er hat in diesem Haus nicht mehr Macht als ich! Er hat mir nichts vorenthalten außer dir, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich so etwas tun? Es wäre eine große Sünde gegen Gott.«

      10 PS Obwohl sie ihn Tag für Tag bedrängte, weigerte er sich mit ihr zu schlafen. 11Eines Tages jedoch war keiner der anderen Sklaven da, während er seiner Arbeit im Haus nachging. 12 PS Da packte sie ihn an seinem Gewand und verlangte: »Schlaf mit mir!« Josef riss sich los, ließ sein Gewand in ihrer Hand zurück und floh aus dem Haus.

      13Als sie merkte, dass sie sein Gewand in der Hand hielt, er selbst aber geflohen war, 14rief sie ihre Diener. »Mein Mann hat diesen hebräischen Sklaven hierher gebracht, der nur seinen Mutwillen mit uns treibt«, sagte sie. »Er wollte mich vergewaltigen, ich aber habe laut geschrien. 15Da rannte er davon, doch sein Gewand ließ er bei mir zurück.«

      16Sie ließ das Gewand neben sich liegen. Und als ihr Mann am Abend nach Hause kam, 17 PS erzählte sie ihm dieselbe Geschichte. »Dieser hebräische Sklave, den du ins Haus gebracht hast, wollte mich zum Gespött machen«, sagte sie. 18»Nur mein Schreien hat mich gerettet. Er rannte hinaus und ließ sein Gewand bei mir zurück!«

      Josef kommt ins Gefängnis

      19Als Potifar das hörte, war er außer sich vor Zorn. 20 PS Er ließ Josef in das Gefängnis werfen, in dem die Gefangenen des Königs eingesperrt waren. 21 PS Doch der HERR war auch dort mit Josef und sorgte dafür, dass Josef die Gunst des Gefängnisverwalters gewann. 22Der Verwalter übertrug Josef die Aufsicht über alle anderen Gefangenen und über alles, was im Gefängnis geschah. 23 PS Der Verwalter musste sich um nichts mehr kümmern. Denn der HERR war mit Josef und ließ alles gelingen, was er tat.

      Josef deutet zwei Träume

       1Mo 40

      1 PS Einige Zeit später ließen sich der oberste Mundschenk und der oberste Bäcker etwas zuschulden kommen. 2Ihr Herr, der Pharao, wurde sehr zornig auf sie 3und ließ sie in das Gefängnis werfen, dem der Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache vorstand und in dem auch Josef gefangen war. 4 PS Der Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache gab Josef den Auftrag, sich um sie zu kümmern.

      5 PS Eines Nachts hatten der Mundschenk und der Bäcker einen Traum, und beide Träume hatten eine besondere Bedeutung. 6Am nächsten Morgen fiel Josef der niedergeschlagene Gesichtsausdruck der beiden auf. 7»Warum seid ihr heute so niedergeschlagen?«, fragte er.

      8 PS Sie antworteten: »Wir hatten beide letzte Nacht einen Traum, aber es gibt niemanden hier, der uns sagen könnte, was unsere Träume bedeuten.«

      »Nur Gott kann Träume deuten«, entgegnete Josef. »Erzählt mir, was ihr geträumt habt.«

      9Der oberste Mundschenk erzählte seinen Traum zuerst. »In meinem Traum«, begann er, »sah ich einen Weinstock. 10Er hatte drei Ranken, die zu knospen und zu blühen begannen, und schon bald hing der ganze Stock voller reifer Trauben. 11In meiner Hand hielt ich den Weinbecher des Pharaos. Ich nahm die Trauben und presste den Saft hinein. Dann reichte ich den Becher dem Pharao.«

      12 PS »Ich sage dir, was der Traum bedeutet«, entgegnete Josef. »Die drei Ranken bedeuten drei Tage. 13 PS Innerhalb von drei Tagen wird der Pharao dich aus dem Gefängnis holen lassen und dich wieder in deine Stellung als obersten Mundschenk einsetzen. 14 PS Denk an mich, wenn es dir wieder gut geht! Erzähl dem Pharao von mir und bitte ihn, mich hier herauszuholen. 15 PS Denn ich wurde aus meiner Heimat, dem Land der Hebräer, entführt. Und jetzt sitze ich hier im Gefängnis, obwohl ich nichts Unrechtes getan habe.«

      16Als der oberste Bäcker sah, dass der Traum des Mundschenks eine so gute Bedeutung hatte, erzählte auch er Josef seinen Traum. »In meinem Traum«, sagte er, »trug ich drei Körbe mit Gebäck auf dem Kopf. 17Im obersten Korb waren alle möglichen Backwaren für den Pharao. Da kamen Vögel und fraßen den Korb leer.«

      18 PS »Ich sage dir, was das bedeutet«, meinte Josef. »Die drei Körbe bedeuten drei Tage. 19 PS In drei Tagen wird der Pharao dich aus dem Gefängnis holen und dich hängen lassen. Dann werden Vögel kommen und dein Fleisch fressen.«

      20 PS Drei Tage später hatte der Pharao Geburtstag. Er gab ein Festmahl für seinen ganzen Hofstaat und ließ den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker aus dem Gefängnis holen. 21Den obersten Mundschenk setzte er wieder in sein früheres Amt ein. 22 PS Den Bäcker jedoch ließ er aufhängen, ganz so, wie Josef es vorausgesagt hatte. 23 PS Der Mundschenk dachte nicht mehr an Josef, sondern vergaß ihn.