3 PS »Schickt die Lade des Gottes Israels zurück, aber sie darf nicht leer sein«, lautete die Anweisung. »Schickt eine Opfergabe zur Versöhnung eurer Schuld. Dann werdet ihr wieder gesund werden und erkennen, warum er euch so geplagt hat.«
4 PS »Was für ein Schuldopfer sollen wir ihm schicken?«, fragten sie.
Da sagten die Priester und Wahrsager: »Da die Plage sowohl euch als auch eure fünf Herrscher befallen hat, fertigt fünf goldene Geschwüre und fünf goldene Mäuse, 5genau so wie die, die das Land zugrunde gerichtet haben. Erweist damit dem Gott Israels die Ehre. Vielleicht wird er dann aufhören, euch, eure Götter und euer Land heimzusuchen. 6 PS Seid nicht so verstockt, wie es der Pharao und die Ägypter waren. Sie wollten Israel erst ziehen lassen, nachdem der HERR sie heimgesucht hatte. 7 PS Baut einen neuen Wagen und sucht zwei Kühe, die gerade gekalbt haben, die aber noch nie ein Joch trugen. Spannt die Kühe vor den Wagen, aber bringt ihre Kälber von ihnen weg nach Hause zurück. 8Stellt die Lade des HERRN auf den Wagen und daneben legt einen Kasten mit den goldenen Gegenständen, die ihr ihm als Opfergabe entrichten wollt. Dann lasst sie ihres Weges ziehen. 9 PS Wenn sie eure Landesgrenze überschreitet und nach Bet-Schemesch zieht, werden wir wissen, dass es der HERR war, der dieses große Unglück über uns gebracht hat. Wenn nicht, wissen wir, dass es einfach ein Zufall war und nicht seine Hand auf uns lag.«
10Die Anweisungen wurden befolgt. Zwei Kühe mit neugeborenen Kälbern wurden vor den Wagen gespannt und ihre Kälber behielten sie zu Hause zurück. 11Dann wurden die Lade des HERRN und der Kasten mit den goldenen Mäusen und den Nachbildungen der goldenen Geschwüre auf den Wagen gestellt. 12Und die Kühe zogen unter ständigem Gebrüll geradewegs die Straße nach Bet-Schemesch entlang, ohne nach rechts oder links abzuweichen. Die Herrscher der Philister folgten ihnen bis zur Grenze von Bet-Schemesch.
13Die Einwohner von Bet-Schemesch waren gerade bei der Weizenernte im Tal, und als sie die Lade sahen, gerieten sie außer sich vor Freude. 14 PS Der Wagen fuhr in das Feld, das einem Mann namens Josua aus Bet-Schemesch gehörte, und kam neben einem großen Felsen zum Stehen. Die Leute zerkleinerten das Holz des Wagens und brachten die Kühe dem HERRN als Brandopfer dar. 15 PS Die Leviten hoben die Lade des HERRN und den Kasten mit den goldenen Gegenständen vom Wagen und stellten sie auf den großen Felsen. An jenem Tag brachten die Einwohner von Bet-Schemesch dem HERRN Brandopfer und Schlachtopfer dar. 16Die fünf Herrscher der Philister beobachteten das alles und kehrten noch am selben Tag nach Ekron zurück.
17 PS Die goldenen Geschwüre, die die Philister dem HERRN als Schuldopfer geschickt hatten, waren je eines für die Städte Aschdod, Gaza, Aschkelon, Gat und Ekron. 18 PS Auch die Mäuse standen für die Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Herrschern – von den befestigten Städten bis zu den Dörfern der Bauern. Der große Fels in Bet-Schemesch, auf dem sie die Lade des HERRN absetzten, steht noch heute im Feld von Josua und erinnert an das Geschehene.
Die Bundeslade wird nach Kirjat-Jearim gebracht
19 PS Der HERR tötete 70 Männer♦ aus Bet-Schemesch, weil sie in die Lade des HERRN hineingeschaut hatten, und das Volk trauerte sehr über die harte Bestrafung des HERRN. 20 PS »Wer kann die Gegenwart des HERRN, dieses heiligen Gottes, ertragen?«, fragten die Menschen von Bet-Schemesch. »Zu wem sollen wir die Lade von hier aus schicken?« 21 PS Sie sandten Boten an die Einwohner von Kirjat-Jearim und ließen ihnen ausrichten: »Die Philister haben die Lade des HERRN zurückgegeben. Bitte kommt und holt sie!«
1 PS Die Männer aus Kirjat-Jearim kamen, um die Lade des HERRN zu holen. Sie brachten sie ins Haus von Abinadab, das auf einem Hügel stand und übertrugen Eleasar, seinem Sohn, die Verantwortung dafür. 2Die Lade blieb lange Zeit in Kirjat-Jearim – insgesamt 20 Jahre. Ganz Israel trauerte, dass der HERR das Volk verlassen hatte.
Samuel führt das Volk Israel zum Sieg
3 PS Schließlich sagte Samuel zum Volk Israel: »Wenn ihr wirklich von ganzem Herzen zum HERRN zurückkehren wollt, dann trennt euch von euren fremden Göttern und den Bildern der Astarte. Nehmt euch vor, von nun an allein dem HERRN zu gehorchen und ihm allein zu dienen; dann wird er euch vor den Philistern retten.« 4Da zerstörten die Israeliten ihre Bilder von Baal und Astarte und dienten nur noch dem HERRN.
5Daraufhin forderte Samuel sie auf: »Ganz Israel soll sich in Mizpa versammeln. Ich will für euch zum HERRN beten.« 6 PS Und sie versammelten sich dort, schöpften Wasser und gossen es vor dem HERRN aus. An jenem Tag fasteten sie und bekannten: »Wir haben gegen den HERRN gesündigt.« Und Samuel hielt in Mizpa Gericht über Israel.
7 PS Als die Philister hörten, dass die Israeliten sich in Mizpa versammelt hatten, zogen die Herrscher der Philister mit ihrem Heer gegen Israel aus. Die Israeliten erfuhren davon und fürchteten sich vor den Philistern. 8 PS »Bitte den HERRN, unseren Gott, uns vor den Philistern zu retten!«, flehten sie Samuel an. 9 PS Samuel nahm ein junges Lamm und brachte es dem HERRN als Brandopfer. Er flehte den HERRN an, Israel zu helfen, und der HERR erhörte ihn.
10 PS Noch während Samuel das Brandopfer darbrachte, trafen die Philister ein und wollten Israel angreifen. Doch der HERR ließ es über den Philistern so laut donnern, dass sie in Panik verfielen und von den Israeliten geschlagen wurden. 11Die Israeliten verfolgten die Philister von Mizpa aus bis unterhalb von Bet-Kar und töteten alle, die sie unterwegs ergriffen.
12 PS Dann nahm Samuel einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Schen. Er nannte ihn Eben-Eser – »Stein der Hilfe« –, denn er sagte: »Bis hierher hat der HERR uns geholfen.« 13 PS So kam es, dass die Philister besiegt wurden und lange Zeit nicht mehr in das Gebiet Israels einfielen. Und solange Samuel lebte, blieb die Hand des HERRN gegen die Philister erhoben. 14Die israelitischen Städte von Ekron bis Gat, die die Philister ihnen weggenommen hatten, wurden von Israel samt den dazugehörigen Gebieten zurückerobert. Und auch zwischen den Israeliten und den Amoritern herrschte in dieser Zeit Frieden.
15 PS Samuel blieb Richter in Israel, solange er lebte. 16 PS Jedes Jahr reiste er umher und saß in Bethel, Gilgal und Mizpa zu Gericht. An allen diesen Orten sprach er Recht für das Volk Israel. 17 PS Danach kehrte er in sein Haus in Rama zurück und ließ sich auch dort Rechtsstreitigkeiten vortragen. Und Samuel errichtete dem HERRN in Rama einen Altar.
Das Volk Israel will einen König haben
1Als Samuel alt wurde, ernannte er seine Söhne zu Richtern über Israel. 2 PS Joel, sein Erstgeborener, und Abija, sein Zweitgeborener, saßen in Beerscheba zu Gericht. 3 PS Aber seine Söhne handelten nicht nach seinem Vorbild, sondern suchten nur ihren Vorteil. Sie ließen sich bestechen und beugten das Recht.
4Schließlich kamen die Ältesten Israels in Rama bei Samuel zusammen. 5 PS »Sieh her«, sagten sie zu ihm, »du bist jetzt alt und deine Söhne sind nicht wie du. Gib uns einen König, der über uns richtet, wie ihn alle anderen Völker haben.«
6 PS Samuel war sehr ärgerlich über ihre Bitte, ihnen einen König zu geben, um über sie Recht zu sprechen und fragte den HERRN um Rat. 7 PS »Hör auf die Stimme des Volkes, auf alles, was sie sagen«, antwortete der HERR, »denn nicht dich weisen sie zurück, sondern mich. Sie wollen mich nicht länger als König. 8Sie tun, was sie immer getan haben, seit ich sie aus Ägypten hierher gebracht habe. Denn sie haben mich immer wieder vergessen und sind anderen Göttern nachgelaufen. Und jetzt tun sie dir dasselbe an. 9 PS Erfüll ihre Bitte, aber warne sie deutlich davor, wie ein König über sie herrschen wird.«
Samuel warnt vor dem Königtum
10Samuel gab die Warnung des HERRN an das Volk weiter, das von ihm einen König forderte. 11 PS »So wird ein König über euch herrschen«, sagte er. »Er wird eure Söhne in sein Heer einziehen und sie vor seinen Wagen laufen lassen. 12 PS Manche werden Befehlshaber in seinem Heer werden, andere werden eingesetzt werden, seine Felder zu pflügen