Da merkte Eli, dass es der HERR war, der den Jungen rief. 9Er sagte zu Samuel: »Geh und leg dich wieder hin, und wenn du wieder gerufen wirst, dann antworte: ›Sprich, HERR, dein Diener hört.‹« Also legte Samuel sich wieder an seinen Platz.
10Und der HERR trat zu ihm und rief wie zuvor: »Samuel! Samuel!«
Samuel antwortete: »Sprich, dein Diener hört.«
11 PS Da sprach der HERR zu Samuel: »Ich werde in Israel etwas tun, das schmerzvoll sein wird für jeden, der davon hört. 12 PS An jenem Tag werde ich alle meine Ankündigungen gegen Eli und seine Familie wahr machen. 13Ich habe ihm vorausgesagt, dass ich seine Familie für immer richten will, weil seine Söhne Gott gelästert haben und er sie nicht bestraft hat. 14 PS Deshalb habe ich dem Haus Eli geschworen, dass die Schuld seines Hauses durch kein Opfer jemals vergeben werden kann.«
Samuel spricht für den HERRN
15Samuel blieb bis zum Morgen liegen; dann öffnete er die Türen vom Heiligtum des HERRN♦. Er hatte Angst, Eli von der Erscheinung zu erzählen. 16Doch Eli rief ihn: »Samuel, mein Sohn.«
»Hier bin ich«, antwortete Samuel.
17»Was hat der HERR zu dir gesagt? Erzähle mir alles. Gott soll dich strafen, wenn du mir irgendetwas verschweigst!« 18 PS Da erzählte Samuel ihm alles; er verschwieg ihm nichts. »Er ist der HERR«, sagte Eli darauf. »Er soll tun, was er für das beste hält.«
19 PS Als Samuel heranwuchs, war der HERR mit ihm, und ließ alle Voraussagen Samuels eintreffen. 20 PS Im ganzen Land, von Dan bis Beerscheba, wussten die Israeliten, dass Samuel zum Propheten des HERRN bestimmt war. 21Der HERR erschien weiterhin in Silo und überbrachte Samuel dort in Silo Botschaften.
1 PS Und Samuels Worte richteten sich an das ganze Volk Israel.
Die Philister erbeuten die Bundeslade
Israel führte Krieg gegen die Philister. Die Israeliten lagerten bei Eben-Eser, die Philister standen bei Afek. 2Die Philister griffen an, besiegten die Israeliten und töteten etwa 4.000 Mann. 3 PS Und als das Volk Israel ins Lager zurückkam, fragten die Anführer♦: »Warum hat der HERR zugelassen, dass die Philister uns besiegen?« Dann beschlossen sie: »Wir wollen die Bundeslade des HERRN aus Silo holen, damit er in unsere Mitte kommt und uns vor unseren Feinden retten wird.«
4 PS Das Volk schickte Männer nach Silo, die die Bundeslade des HERRN, des Allmächtigen, der zwischen den Cherubim thront, holen sollten. Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, begleiteten die Lade Gottes. 5 PS Als die Bundeslade des HERRN im Lager ankam, schrien die Israeliten so laut vor Freude, dass die Erde bebte.
6Die Philister hörten die Schreie und fragten einander: »Was soll der Jubel im hebräischen Lager?« Als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN eingetroffen war, 7 PS gerieten sie außer sich vor Angst. »Gott ist in ihr Lager gekommen!«, sagten sie. »Was für ein Unglück! Noch nie mussten wir uns einer solchen Herausforderung stellen! 8Wer kann uns vor diesem mächtigen Gott Israels retten? Es ist der gleiche Gott, der die Ägypter mit Plagen in der Wüste geschlagen hat. 9 PS Seid mutig und zeigt, dass ihr Männer seid, Philister! Wenn nicht, werdet ihr die Sklaven der Hebräer werden, so wie sie die unseren gewesen sind! Zeigt, dass ihr Männer seid und kämpft!«
10 PS Also kämpften die Philister und wieder wurden die Israeliten besiegt und sie wandten sich um und flohen in ihre Zelte. Die Niederlage war groß, denn an jenem Tag fielen 30.000 israelitische Männer. 11 PS Die Lade Gottes wurde erbeutet, und Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, wurden getötet.
Der Tod Elis
12 PS Ein Mann aus dem Stamm Benjamin lief vom Schlachtfeld fort und gelangte noch am selben Tag nach Silo. Er hatte seine Kleider zerrissen und Staub auf seinen Kopf gestreut. 13Eli saß auf einem Stuhl neben der Straße und wartete auf Nachrichten über den Kampf, denn sein Herz zitterte vor Angst um die Lade Gottes. Als der Bote eintraf und erzählte, was geschehen war, ging ein Aufschrei durch die Stadt. 14»Was bedeutet dieser Lärm?«, fragte Eli, als er das Geschrei hörte.
Der Bote lief zu Eli, um ihm zu berichten. 15 PS Eli war 98 Jahre alt und inzwischen erblindet. 16Der Bote sagte zu ihm: »Ich komme vom Schlachtfeld – heute bin ich von dort geflohen.«
»Was ist geschehen, mein Sohn?«, wollte Eli wissen.
17 PS »Israel ist schwer geschlagen«, antwortete der Bote. »Die Israeliten sind vor den Philistern geflohen. Auch deine beiden Söhne Hofni und Pinhas wurden getötet. Und die Lade Gottes wurde erbeutet.«
18Als der Bote berichtete, was mit der Lade geschehen war, fiel Eli rückwärts von seinem Stuhl neben das Tor. Dabei brach er sich das Genick und starb, denn er war alt und füllig. 40 Jahre lang war er Richter in Israel gewesen.
19Elis Schwiegertochter, die Frau von Pinhas, war schwanger und die Geburt stand kurz bevor. Als sie hörte, dass die Lade Gottes erbeutet worden war und ihr Mann und ihr Schwiegervater tot waren, setzten die Wehen ein. Sie brach zusammen und gebar. 20 PS Doch als sie im Sterben lag, sagten die Frauen, die bei ihr waren, zu ihr: »Hab keine Angst; du hast einen Sohn geboren!« Aber sie antwortete und reagierte nicht darauf.
21 PS Sie nannte das Kind Ikabod und murmelte: »Israels Herrlichkeit ist vergangen«, weil die Lade Gottes erbeutet worden war und ihr Mann und ihr Schwiegervater tot waren. 22Dann sagte sie: »Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist erbeutet worden.«
Die Bundeslade in den Händen der Philister
1Die Philister brachten die Lade Gottes von Eben-Eser nach Aschdod. 2 PS Sie trugen sie in den Tempel von Dagon und stellten sie neben dessen Standbild auf. 3 PS Doch als die Bürger von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel von Dagon kamen, war Dagon umgefallen und lag mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des HERRN. Sie nahmen das Standbild und stellten es wieder auf. 4 PS Doch als sie früh am nächsten Morgen kamen, lag das Standbild wieder mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des HERRN. Diesmal lagen sein Kopf und seine Hände abgeschlagen im Eingang. Nur sein Rumpf war unbeschädigt. 5Aus diesem Grund treten in Aschdod sowohl die Priester von Dagon als auch alle anderen Besucher des Tempels von Dagon bis heute nicht auf diese Türschwelle.
6 PS Daraufhin versetzte der HERR die Bewohner von Aschdod und der umliegenden Dörfer in Schrecken und plagte sie mit Geschwüren. 7Als die Leute erkannten, was da vor sich ging, riefen sie: »Wir können die Lade des Gottes Israels nicht bei uns behalten! Er ist gegen uns und unseren Gott Dagon.« 8 PS Sie riefen deshalb alle Herrscher der Philister zusammen und fragten: »Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen?«
Die Herrscher antworteten: »Bringt sie in die Stadt Gat.« Also schafften sie die Lade des Gottes Israels nach Gat. 9 PS Doch als die Lade dort eintraf, begann der HERR die Bevölkerung von Gat, Jung und Alt, mit Geschwüren zu plagen, sodass eine gewaltige Panik ausbrach.
10 PS Daraufhin schickten sie die Lade Gottes in die Stadt Ekron, doch als die Leute sie kommen sahen, riefen sie: »Sie bringen die Lade des Gottes Israels hierher, um auch uns umzubringen!« 11Wieder berief das Volk alle Herrscher der Philister ein und bat sie: »Bitte schickt die Lade des Gottes Israels dorthin zurück, wo sie hergekommen ist, oder sie♦ wird uns alle töten.« Denn die Hand Gottes lag schwer auf ihnen und in der Stadt herrschte große Angst. 12Wer nicht starb, wurde von Geschwüren geplagt; und überall hörte man Jammern und Stöhnen.
Die Philister geben die Bundeslade zurück
1Die Lade des HERRN blieb insgesamt