33 PS Daraufhin wurden sämtliche Israeliten – die Angehörigen des Volkes und die Ausländer – mit den Ältesten, Aufsehern und Richtern in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe stand am Fuß des Berges Garizim, die andere am Fuß des Berges Ebal. Beide Gruppen standen einander gegenüber, und zwischen ihnen waren die levitischen Priester, die die Bundeslade des HERRN trugen. Dies alles geschah auf die Anweisungen hin, die Mose, der Diener des HERRN, dem Volk der Israeliten damals zu seinem eigenen Segen gegeben hatte.
34 PS Danach las Josua ihnen allen die Segenssprüche und Fluchworte vor, die im Gesetzbuch standen. 35 PS Jedes einzelne Gebot, das Mose ihnen gegeben hatte, las Josua den versammelten Israeliten vor, auch den Frauen und Kindern und Ausländern, die unter den Israeliten lebten.
Die Gibeoniter überlisten Israel
1 PS Nun erfuhren alle Könige westlich des Jordan, was geschehen war. Es waren die Könige der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die im Bergland – in den westlichen Gebirgsausläufern – und an der Mittelmeerküste bis hinauf in den Libanon lebten. 2Sie vereinigten in großer Eile ihre Heere, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.
3 PS Als die Einwohner Gibeons jedoch hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, 4dachten sie sich eine List aus. Einige gingen als Boten zu Josua. Sie beluden ihre Packesel mit verwitterten Satteltaschen und alten, zerschlissenen und geflickten Weinschläuchen. 5Sie zogen abgetragene, zerlumpte Kleidung und geflickte Sandalen an und nahmen trockenes, altes Brot mit auf die Reise. 6Als sie ins israelitische Lager in Gilgal kamen, sagten sie zu Josua und den Männern von Israel: »Wir kommen aus einem fernen Land und bitten euch, einen Friedensvertrag♦ mit uns zu schließen.«
7 PS Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Vielleicht wohnt ihr auch ganz in der Nähe. Dann können wir keinen Friedensvertrag mit euch schließen.« 8Sie sagten zu Josua: »Wir wollen uns euch unterwerfen.« Josua fragte: »Aber wer seid ihr und woher kommt ihr?«
9 PS Sie antworteten: »Wir kommen aus einem weit entfernten Land. Wir haben von der Macht des HERRN, eures Gottes, und von seinen Taten in Ägypten gehört. 10 PS Wir haben auch gehört, was er mit den beiden Amoriterkönigen östlich des Jordan gemacht hat – mit König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan, der in Aschtarot lebte. 11Deshalb haben unsere Anführer und unser Volk uns beauftragt: ›Packt Proviant für die Reise und zieht den Israeliten entgegen. Sagt ihnen, dass wir uns ihnen unterwerfen wollen und bittet sie, einen Friedensvertrag mit uns zu schließen.‹
12Dieses Brot war noch warm, als wir es bei unserem Aufbruch einpackten. Seht selbst, wie alt und vertrocknet es jetzt ist. 13Diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, jetzt sind sie alt und zerschlissen. Und unsere Kleider und Sandalen sind von der sehr langen Reise abgetragen.«
14 PS Die Israeliten prüften das Brot der Ankömmlinge, aber sie befragten nicht den HERRN. 15Danach schloss Josua einen Friedensvertrag mit ihnen, in dem er zusicherte, sie am Leben zu lassen. Diesem Abkommen stimmten die Anführer Israels durch einen Schwur zu.
16Drei Tage nachdem sie den Vertrag geschlossen hatten, stellte sich heraus, dass diese Leute ganz in der Nähe lebten! 17 PS Die Israeliten waren nämlich weitergezogen und hatten die betreffenden Städte innerhalb von drei Tagen erreicht. Die Städte hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. 18Sie griffen die Städte jedoch nicht an, denn ihre eigenen Anführer hatten es ihnen vor dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen.
Deshalb murrten die Israeliten über ihre Anführer. 19Doch diese sagten zu ihnen: »Wir haben in der Gegenwart des HERRN, des Gottes Israels, einen Eid geschworen. Wir dürfen sie nicht anrühren. 20Wir müssen sie am Leben lassen, denn wir würden Gott erzürnen, wenn wir unseren Schwur brächen. 21 PS Lasst sie leben. Aber sie sollen Holz für uns hacken und für das ganze Volk Wasser tragen.«
Und sie taten, was die Anführer ihnen vorgeschlagen hatten. 22Josua rief die führenden Gibeoniter zu sich und fragte sie: »Warum habt ihr uns belogen? Warum habt ihr gesagt, ihr würdet in einem fernen Land wohnen, wenn ihr doch ganz in unserer Nähe lebt? 23Ihr sollt verflucht sein! Von jetzt an werdet ihr für alle Zeit als Sklaven für das Haus meines Gottes Holz hacken und Wasser tragen.«
24 PS Sie entgegneten. »Wir taten es, weil wir erfuhren, dass der HERR, dein Gott, seinem Diener Mose befohlen hat, euch das ganze Land zu geben und alle Völker, die darin leben, zu vernichten. Wir fürchteten um unser Leben. Darum haben wir es getan. 25Jetzt sind wir dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – verfahre mit uns, wie du es für gut und richtig hältst.«
26So verschonte Josua sie und erlaubte den Israeliten nicht, die Gibeoniter zu töten. 27 PS Doch damals machte er die Gibeoniter zu Holzhackern und Wasserträgern für das Volk und für den Altar des HERRN – welchen Ort der HERR auch immer dazu erwählen würde. Dies gilt noch heute.
Israel besiegt die Könige des Südens
1 PS Als nächstes hörte Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, dass Josua Ai erobert, bis auf den Grund zerstört♦ und dessen König getötet hatte, genau wie er Jericho erobert und dessen König getötet hatte. Er erfuhr auch, dass die Gibeoniter Frieden mit den Israeliten geschlossen hatten und jetzt unter ihnen wohnten. 2All dies ängstigte ihn und sein Volk sehr, denn Gibeon war eine große Stadt – so groß wie die königlichen Städte und größer als Ai – und die Gibeoniter waren starke Krieger. 3 PS Deshalb schickte König Adoni-Zedek von Jerusalem Boten an mehrere andere Könige: Hoham von Hebron, Piram von Jarmut, Jafia von Lachisch und Debir von Eglon. 4»Kommt und helft mir, Gibeon zu zerstören«, bat er sie, »denn es hat mit Josua und den Israeliten Frieden geschlossen.« 5 PS So vereinigten die fünf Amoriterkönige – die Könige von Jerusalem, Hebron, Jarmut, Lachisch und Eglon ihre Heere, brachten ihre Truppen in Stellung und griffen Gibeon an.
6Die Männer von Gibeon schickten Boten zu Josua nach Gilgal ins israelitische Lager. »Verlass deine Diener jetzt nicht«, baten sie. »Hilf uns! Komm schnell und rette uns! Denn alle amoritischen Könige aus dem Bergland marschieren gegen uns.«
7Daraufhin brachen Josua und das gesamte israelitische Heer nach Gilgal auf. 8 PS »Hab keine Angst vor ihnen«, sagte der HERR zu Josua, »denn ich will dir den Sieg über sie geben. Nicht ein Einziger von ihnen wird gegen dich bestehen können.«
9Josua marschierte die ganze Nacht durch und führte einen Überraschungsangriff gegen die amoritischen Heere aus. 10 PS Der HERR versetzte diese in Panik, und die Israeliten erschlugen sie reihenweise bei Gibeon. Dann verfolgten sie sie auf der Straße hinauf nach Bet-Horon, jagten sie bis nach Aseka und Makkeda und schlugen sie. 11Als die Amoriter auf der Straße, die von Bet-Horon herunterführte, vor den Israeliten flohen, bewarf der HERR sie mit großen Hagelkörnern vom Himmel, bis sie Aseka erreichten. Der Hagel tötete mehr Feinde, als die Israeliten mit dem Schwert umgebracht hatten.
12An diesem Tag gab der HERR den Israeliten den Sieg über die Amoriter. Josua betete vor ganz Israel zum HERRN und er sagte: »Möge die Sonne stillstehen über Gibeon und der Mond über dem Tal von Ajalon.« 13 PS Da standen Sonne und Mond still, bis die Israeliten sich an ihren Feinden gerächt hatten.
Wird dieses Ereignis nicht im Buch des Aufrichtigen beschrieben? Die Sonne blieb hoch am Himmel stehen. Sie ging etwa einen ganzen Tag nicht unter. 14 PS Niemals vorher oder nachher hat es einen Tag gegeben, an dem der HERR eine solche Bitte eines Menschen erhörte. Denn der Herr kämpfte für Israel.
15 PS Danach kehrten Josua und das israelitische Heer in ihr Lager nach Gilgal zurück.
Josua tötet die fünf Könige des Südens
16 PS Während der Schlacht waren die fünf Könige geflohen. Sie