Neues Leben. Die Bibel. SCM R.Brockhaus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: SCM R.Brockhaus
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783417229929
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zerrissen ihre Kleider, streuten sich Staub ins Haar und warfen sich bis zum Abend vor der Lade des HERRN zu Boden. 7 PS Josua rief: »Ach, Allmächtiger HERR, warum hast du uns über den Jordan gebracht, wenn du uns nun von den Amoritern töten lassen willst? Wären wir doch nur damit zufrieden gewesen, auf der anderen Seite des Jordan zu bleiben! 8Ach, HERR, was soll ich sagen, nun, da Israel vor seinen Feinden geflohen ist? 9 PS Wenn die Kanaaniter und die anderen Völker, die in diesem Land leben, davon hören, werden sie uns umzingeln und unser Volk vernichten. Was willst du dann für die Ehre deines großen Namens tun?«

      10 PS Da sagte der HERR zu Josua: »Steh auf! Warum liegst du vor mir auf deinem Gesicht? 11Die Israeliten haben gesündigt und meinen Bund gebrochen, den ich ihnen geboten habe! Sie haben Gegenstände genommen und gestohlen, die ich für mich ausgesondert habe. Aber sie haben nicht nur gestohlen, sondern darüber hinaus auch noch gelogen und die Gegenstände zu ihren übrigen Besitztümern gelegt. 12Deshalb können die Israeliten vor ihren Feinden nicht bestehen und müssen vor ihnen fliehen. Von jetzt an ist Israel dem Untergang geweiht; ich werde nicht weiter bei euch sein, wenn ihr nicht die besagten Gegenstände in eurer Mitte, die zur Vernichtung bestimmt waren, zerstört.

      13Steh auf! Befiehl dem Volk, sich als Vorbereitung auf morgen zu heiligen. Denn der HERR, der Gott Israels, spricht: ›In deiner Mitte, Israel, befinden sich ­Gegenstände, die für mich, den HERRN, bestimmt sind. Du kannst vor deinen Feinden nicht bestehen, bis du diese Gegenstände nicht entfernt hast. 14Morgen früh sollst du nach Stämmen geordnet antreten. Der Stamm, den der Herr zeigt, soll mit allen seinen Sippen vortreten, und der HERR wird eine Sippe bezeichnen. Dann soll die betreffende Sippe vortreten, und der HERR wird die schuldige Familie bezeichnen. Schließlich soll jedes einzelne Familienmitglied vortreten, einer nach dem anderen. 15Derjenige, den das Los trifft, soll mit allem, was er besitzt, verbrannt werden, denn er hat den Bund des HERRN gebrochen und eine Schandtat in Israel begangen.«

      Achans Sünde

      16Früh am nächsten Morgen ließ Josua die Stämme Israels antreten, und der Stamm Juda wurde ausgelost. 17 PS Dann ließ er die Sippen Judas hervortreten, und die Sippe von Serach wurde ausgelost. Danach ließ er die Familien von Serach antreten, und die Familie Sabdi wurde ausgelost. 18Jedes einzelne Mitglied der Familie Sabdi musste vortreten, Mann für Mann, und Achan blieb übrig.

      19 PS Daraufhin sagte Josua zu Achan: »Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast. Verheimliche mir nichts.«

      20Achan antwortete: »Ja, es ist wahr, ich habe gegen den HERRN, den Gott Israels, gesündigt. Folgendes habe ich getan: 21Ich sah ein schönes Gewand aus Babel♦, 200 Silberschekel♦ und einen über 50 Schekel♦ schweren Goldbarren. Ich wollte sie so gern haben, dass ich sie mir einfach nahm. Sie sind unter meinem Zelt vergraben, das Silber zuunterst.«

      22Josua schickte ein paar Männer los. Sie liefen zum Zelt und fanden die gestohlenen Dinge dort vergraben, das Silber zuunterst. 23Sie brachten die Dinge zu Josua und den Israeliten und legten sie in der Gegenwart des HERRN auf den Boden.

      24 PS Josua und die anderen Israeliten nahmen Achan, das Silber, das Gewand, den Goldbarren, Achans Söhne und Töchter, sein Vieh, seine Esel, seine Schafe, seine Ziegen, sein Zelt und alles, was er besaß, und führten sie in das Tal Achor. 25 PS Dort sagte Josua zu Achan: »Du hast uns in großes Unglück gestürzt, jetzt wird der HERR dich ins Unglück stürzen.« Und alle Israeliten steinigten Achan und seine Familie und verbrannten sie. 26 PS Sie errichteten einen großen Steinhaufen über Achan, der noch heute zu sehen ist. Deshalb heißt das Tal heute noch »Tal Achor«♦. Danach war der HERR nicht mehr zornig.

      Die Israeliten besiegen Ai

       Jos 8

      1 PS Der HERR sagte zu Josua: »Hab keine Angst und lass den Mut nicht sinken. Geh und greife Ai mit dem ganzen Heer an, denn ich habe den König von Ai, sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. 2 PS Du sollst sie vernichten, wie du Jericho und seinen König vernichtet hast. Diesmal dürft ihr die eroberten Güter und das Vieh behalten. Lege einen Hinterhalt hinter der Stadt.«

      3Da machte sich Josua mit dem israelitischen Heer zum Angriff auf Ai bereit. Josua wählte 30.000 tüchtige Krieger aus und schickte sie nachts 4mit folgendem Befehl auf den Weg: »Verbergt euch in einem Hinterhalt kurz hinter der Stadt und haltet euch bereit. 5Unter meiner Führung wird das Hauptheer die Stadt von vorne angreifen. Wenn die Männer von Ai wie beim ersten Mal herauskommen, um gegen uns zu kämpfen, werden wir vor ihnen fliehen. 6Wir lassen sie uns so lange verfolgen, bis wir alle Männer von der Stadt fortgelockt haben. Sie werden denken: ›Die Israeliten laufen vor uns davon, genau wie beim ersten Mal.‹ Wenn wir dann vor ihnen fliehen, 7stürzt ihr aus dem Hinterhalt hervor und nehmt die Stadt ein. Der HERR, euer Gott, wird sie in eure Hände geben. 8 PS Setzt die Stadt dann in Brand, wie der HERR es geboten hat. Das ist euer Auftrag.«

      9In der Nacht legten sie sich zwischen Bethel und der Westseite von Ai in einen Hinterhalt. Josua blieb in dieser Nacht bei den Leuten im Lager. 10Früh am nächsten Morgen weckte er seine Männer, und sie marschierten mit ihm und den Anführern Israels an der Spitze in Richtung Ai. 11Das Heer zog mit ihm hinauf und lagerte nördlich von Ai, sodass nur noch ein Tal zwischen ihnen und der Stadt lag. 12In der nächsten Nacht befahl Josua 5.000 Männern, sich in einen Hinterhalt zwischen Bethel und der Westseite der Stadt zu legen. 13Auf diese Weise stationierten sie das Hauptheer nördlich der Stadt und die Nachhut westlich davon. Josua selbst ging in der Nacht ins Tal.

      14 PS Als der König von Ai die Israeliten früh am nächsten Morgen jenseits des Tales sah, liefen er und seine Männer hinaus und griffen sie an einer Stelle an, von der aus man das Jordantal überblicken konnte. Er hatte aber nicht bemerkt, dass hinter der Stadt ein Hinterhalt gelegt worden war. 15Josua und das ganze israelitische Heer flohen in Richtung Wüste, als wären sie vernichtend geschlagen 16und alle Männer, die in der Stadt geblieben waren, wurden aufgerufen, sie zu verfolgen. Sie setzten Josua nach und entfernten sich so von der Stadt. 17In ganz Ai oder Bethel gab es nicht einen einzigen Mann, der nicht hinter den Israeliten herjagte. Während sie den Israeliten nachjagten, blieb die Stadt schutzlos zurück.

      18 PS Da sagte der HERR zu Josua: »Richte dein Krummschwert auf Ai, denn ich will die Stadt in deine Hand geben.« Genauso machte Josua es. 19Auf sein Zeichen stürzten die Männer aus dem Hinterhalt hervor und drangen in die Stadt ein. Sie eroberten sie und setzten sie sogleich in Brand.

      20Als sich die Männer von Ai umschauten, stieg Rauch aus der Stadt zum Himmel, und sie wussten nicht, wohin sie fliehen sollten; denn die Israeliten, die in Richtung Wüste geflohen waren, wandten sich jetzt gegen ihre Verfolger. 21Als Josua und die übrigen Israeliten sahen, dass die Männer aus dem Hinterhalt die Stadt eingenommen hatten und Rauch aus der Stadt aufstieg, drehten sie sich um und griffen die Männer von Ai an. 22 PS Die Israeliten aber, die in der Stadt waren, kamen heraus und attackierten den Feind ebenfalls. So waren die Männer von Ai zwischen die Fronten geraten und alle kamen um. Nicht ein einziger überlebte oder konnte fliehen. 23Nur der König von Ai wurde lebend gefangen genommen und zu Josua gebracht.

      24Als das israelitische Heer alle Männer von Ai, die es in die Wüste außerhalb der Stadt verfolgt hatte, getötet hatte, töteten sie auch alle übrigen Einwohner. 25 PS So wurde an jenem Tag die gesamte Bevölkerung von Ai – alles in allem 12.000 Menschen – ausgelöscht. 26 PS Denn Josua hielt sein Krummschwert so lange auf die Stadt gerichtet, bis alle Einwohner von Ai getötet worden waren♦. 27 PS Nur das Vieh und die geplünderten Dinge aus der Stadt behielten die Israeliten als Beute für sich, wie der HERR Josua angewiesen hatte. 28 PS Josua brannte Ai nieder, weshalb es bis heute in Trümmern liegt.

      29 PS Den König von Ai ließ Josua an einem Baum erhängen, wo er bis zum Abend blieb. Bei Sonnenuntergang nahmen die Israeliten den Leichnam ab und warfen ihn vor das Stadttor. Sie errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis heute dort liegt.

      Erneuerung des Bundes

      30 PS Anschließend baute Josua dem HERRN, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berg Ebal. 31 PS Nach der Anweisung, die Mose, der Diener des HERRN, im