14»Wir bieten euch unser eigenes Leben als Pfand für eure Sicherheit«, erklärten die Männer. »Wenn ihr uns nicht verratet, werden wir unser Versprechen halten und euch verschonen, wenn der HERR uns das Land gibt.«
15 PS Darauf ließ Rahab die beiden an einem Seil durch das Fenster hinab. Ihr Haus war nämlich in die Stadtmauer gebaut. 16 PS »Geht ins Bergland«, riet sie ihnen, »damit ihr nicht gefasst werdet. Versteckt euch dort drei Tage lang, bis die Männer, die euch verfolgen, in die Stadt zurückgekehrt sind, und zieht dann weiter.« 17»Unser Versprechen, das du uns unter Eid abgenommen hast, können wir nur erfüllen, wenn du Folgendes tust: 18Lass das rote Seil, an dem du uns herablässt, aus dem Fenster hängen, wenn wir vor die Stadt kommen. Hole außerdem deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und Schwestern und alle deine Verwandten in dein Haus. 19Wer das Haus verlässt, auf die Straße geht und dort getötet wird, ist selbst dafür verantwortlich. Dort gilt unsere Verpflichtung nicht. Sollte jemand, der sich in diesem Haus aufhält, umgebracht werden, tragen wir die volle Verantwortung. 20Verrätst du uns jedoch, so sind wir nicht mehr an diesen Schwur gebunden.«
21»Einverstanden«, antwortete Rahab und schickte sie auf den Weg. Das rote Seil band sie ans Fenster.
22Die Spione wanderten ins Bergland hinein und blieben drei Tage lang dort, bis ihre Verfolger nach erfolgloser Suche in die Stadt zurückgekehrt waren. 23Daraufhin kamen die beiden Kundschafter wieder aus den Bergen herab und überquerten den Jordan. Sie gingen zu Josua, dem Sohn von Nun, und berichteten, was sie erlebt hatten. 24 PS »Der HERR wird das ganze Land in unsere Hände geben«, sagten sie, »und die Einwohner haben schreckliche Angst vor uns.«
Die Israeliten überqueren den Jordan
1 PS Früh am nächsten Morgen verließen Josua und die Israeliten Schittim und schlugen ihr Lager am Flussufer auf, bevor sie den Jordan überquerten. 2 PS Drei Tage später gingen die Anführer durch das Lager 3und gaben den Leuten folgende Anweisung: »Wenn ihr die Bundeslade des HERRN, eures Gottes, die von den levitischen Priestern getragen wird, seht, dann folgt ihr. 4So wisst ihr, wohin ihr gehen sollt, da ihr diesen Weg noch nie gegangen seid. Haltet etwa 2.000 Ellen♦ Abstand zur Lade. Kommt ihr nicht näher.«
5 PS Danach gebot Josua dem Volk: »Heiligt euch, denn morgen wird der HERR große Wunder unter euch tun.«
6Zu den Priestern sagte er: »Nehmt die Bundeslade und zieht vor dem Volk durch den Fluss.« Und so nahmen sie die Bundeslade auf, machten sich auf den Weg und zogen vor dem Volk her.
7 PS Zu Josua sagte der HERR: »Ab heute will ich dich zu einem bedeutenden Mann in den Augen der Israeliten machen. Alle sollen wissen, dass ich mit dir bin, wie ich mit Mose war. 8 PS Gib den Priestern, die die Bundeslade tragen, folgende Anweisung: ›Wenn ihr ans Jordanufer kommt, geht ein paar Schritte in den Fluss hinein und bleibt dann stehen.‹«
9Josua sagte den Israeliten: »Kommt her und hört, was euch der HERR, euer Gott, zu sagen hat! 10 PS Heute werdet ihr erfahren, dass ihr einen lebendigen Gott habt. Er wird die Kanaaniter, Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter vor euch vertreiben. 11Seht! Die Bundeslade, die dem HERRN der ganzen Erde gehört, wird euch über den Jordan führen! 12 PS Nun wählt zwölf Männer, einen aus jedem Stamm Israels. 13 PS Die Priester werden die Lade Gottes – des HERRN der ganzen Erde – tragen. Sobald sie mit ihren Füßen im Jordan sind, wird das Wasser, das von oben herabfließt, wie ein Damm stehen bleiben, und der Fluss wird sich stauen.«
14Da brachen die Menschen auf, um den Jordan zu überqueren, und die Priester, die die Bundeslade trugen, gingen voran. 15 PS Es war gerade Erntezeit, und der Fluss war über die Ufer getreten. Doch als die Priester, die die Lade trugen, an den Jordan kamen und vom Ufer ins Wasser traten, 16 PS begann sich der Fluss bei der Stadt namens Adam, gegenüber von Zaretan, stromaufwärts zu stauen. Das Wasser blieb wie ein Damm stehen. Unterhalb der Staustelle floss es weiter ins Tote Meer, bis das Flussbett schließlich trocken war. In der Nähe von Jericho überquerte das Volk nun den Fluss. 17 PS Währenddessen standen die Priester, die die Bundeslade des HERRN trugen, mitten im Flussbett auf trockenem Boden, und die Menschen zogen an ihnen vorbei, bis alle den Jordan überquert hatten.
Denkmäler für die Jordanüberquerung
1 PS Nachdem das ganze Volk den Fluss überquert hatte, sagte der HERR zu Josua: 2 PS »Wähle zwölf Männer, einen aus jedem Stamm. 3Lass sie von dort, wo die Priester stehen, zwölf Steine aus dem Flussbett holen, und an dem Ort aufstellen, an dem ihr heute Nacht lagern werdet.«
4Also rief Josua die zwölf Männer, die er ausgewählt hatte – einen aus jedem Stamm – zusammen 5und befahl ihnen: »Geht in den Jordan, zur Bundeslade des HERRN, eures Gottes. Jeder von euch soll einen Stein aufheben und auf seinen Schultern aus dem Fluss tragen; insgesamt zwölf Steine, einen für jeden der zwölf Stämme. 6 PS Diese Steine sollen als Denkmal dienen. Später werden eure Kinder einmal fragen: ›Was bedeuten euch diese Steine?‹, 7dann könnt ihr ihnen antworten: ›Sie erinnern uns daran, dass der Jordan sich teilte, als ihn die Bundeslade des HERRN durchquerte.‹ Diese Steine sollen eine ewige Gedenkstätte für das Volk Israel sein.« 8 PS Die Israeliten taten, was Josua ihnen befohlen hatte. Sie holten zwölf Steine aus dem Jordan, einen für jeden Stamm, wie der HERR Josua angewiesen hatte, und trugen sie an die Stelle, wo sie das Nachtlager aufschlagen wollten. Dort errichteten sie das Denkmal.
9 PS Josua baute noch ein weiteres Denkmal, ebenfalls aus zwölf Steinen aus dem Jordan, und zwar dort, wo die Priester standen, die die Bundeslade des HERRN getragen hatten. Dieses Denkmal befindet sich noch heute dort.
10Die Priester, die die Lade trugen, standen so lange im Fluss, bis alle Anweisungen des HERRN, die Mose Josua für das Volk gegeben hatte, ausgeführt waren. Das Volk beeilte sich, den Fluss zu durchqueren. 11Als schließlich alle am anderen Ufer waren, folgten ihnen die Priester vor den Augen des Volkes mit der Lade des HERRN. 12 PS Die bewaffneten Krieger der Stämme Ruben und Gad und des halben Stammes Manasse führten den Zug der Israeliten über den Jordan an, wie Mose es angeordnet hatte. 13Diese Krieger – etwa 40.000 – zogen in der Gegenwart des HERRN durch den Fluss in Richtung der Ebene von Jericho zum Kampf.
14An diesem Tag machte der HERR Josua in den Augen aller Israeliten zu einem bedeutenden Mann, und bis ans Ende seines Lebens achteten sie ihn, wie sie Mose geachtet hatten.
15 PS Der HERR sagte zu Josua: 16»Befiehl den Priestern, die die Bundeslade tragen, aus dem Flussbett herauszukommen.« 17Da befahl Josua den Priestern: »Kommt aus dem Jordan heraus!« 18 PS Sobald die Priester, die die Bundeslade des HERRN trugen, aus dem Flussbett stiegen und ihre Füße auf trockenes Land setzten, kam das Wasser des Jordan zurück und überflutete die Ufer wieder wie vorher.
19 PS Das Volk überquerte den Jordan am zehnten Tag des ersten Monats♦. Sie lagerten bei Gilgal, östlich von Jericho. 20Dort in Gilgal stellte Josua die zwölf Steine auf, die er aus dem Flussbett mitgenommen hatte. 21Dann sagte er zu den Israeliten: »Wenn eure Nachkommen später ihre Väter fragen: ›Was bedeuten euch diese Steine?‹, 22 PS dann könnt ihr ihnen antworten: ›An diesem Ort haben die Israeliten den Jordan trockenen Fußes überquert.‹ 23Denn der HERR, euer Gott, hat den Fluss auf eurem Weg austrocknen lassen bis ihr ihn durchquert habt, wie er es am Roten Meer tat, als er es vor uns her austrocknete, bis wir alle hindurchgegangen waren. 24 PS Dies tat er, damit alle Völker der Erde die große Macht des HERRN erkennen und damit ihr dem HERRN, eurem Gott, immer mit Ehrfurcht begegnet.«