5 PS Dieses treulose und verdorbene Volk hat ihn schlecht behandelt.
Nicht seine Kinder sind sie, sondern Schandflecken!
6 PS So geht ihr mit dem HERRN um,
ihr einfältigen und unvernünftigen Menschen?
Ist er denn nicht euer Vater, der euch geschaffen hat?
Hat nicht er euch geformt und gemacht?
7 PS Denkt an die längst vergangenen Tage,
achtet auf die längst verblichenen Generationen.
Fragt euren Vater, er wird es euch erzählen,
und befragt eure Alten, sie werden es euch sagen.
8Als der Höchste den Völkern ihren Erbbesitz zuwies,
als er die Menschen voneinander trennte,
setzte er die Grenzen zwischen den Völkern fest,
gemäß der Zahl der Israeliten.
9 PS Doch Israel gehört dem HERRN,
Jakob ist sein besonderes Eigentum.
10 PS Er fand sie in einem öden Land,
in der weiten, einsamen Wüste.
Er umgab sie und wachte über sie,
er behütete sie wie seinen Augapfel.
11 PS Wie ein Adler, der seinen Jungen das Fliegen beibringt,
über ihnen schwebt und sie auffängt,
seine Schwingen ausbreitet
und sie auf seinen Flügeln in die Höhe trägt,
12 PS so führte der HERR sie;
er allein, ohne fremde Götter.
13Er ließ sie über das Hochland ziehen
und von den Feldern essen.
Er gab ihnen Honig aus den Bergen
und Öl aus dem harten Fels,
14 PS Rahm von den Kühen und Milch von Ziegen,
dazu das Beste von Lämmern
und fehlerlose Widder und Ziegen aus Baschan
sowie den allerbesten Weizen.
Den erlesensten Wein habt ihr getrunken, gekeltert aus dem Saft edelster Trauben.
15 PS Doch schon bald wurde Jeschurun♦ fett und schlug aus.
– Ihr wurdet fett, dick und aufsässig! –
Sie verließen den Gott, der sie geschaffen hatte,
und verachteten den Fels ihrer Rettung.
16 PS Sie erregten seine Eifersucht mit fremden Göttern;
sie weckten seinen Zorn durch abscheuliche Taten.
17 PS Sie opferten Dämonen, die nicht Gott sind,
Göttern, die sie nicht kannten,
neuen Göttern, die erst aufgekommen waren,
Göttern, die eure Vorfahren niemals angebetet haben.
18 PS Ihr wolltet nichts mehr von dem Fels wissen, der euer Vater war,
und habt den Gott vergessen, der euch geboren hat.
19 PS Der HERR sah dies und verwarf
voller Zorn seine eigenen Söhne und Töchter.
20 PS Er sprach: ›Ich will mich vor ihnen verbergen,
will sehen, was dann aus ihnen wird!
Denn sie sind eine verdorbene Generation,
Kinder, die keine Treue kennen.
21 PS Sie machten mich eifersüchtig mit Göttern, die keine sind,
und machten mich zornig mit wertlosen Götzen.
Jetzt werde ich euch auch eifersüchtig machen mit einem Volk, das nicht mein Volk ist.
Ich will euch zornig machen mit einem Volk, das nichts von mir weiß.
22 PS Denn mein Zorn wütet wie ein Feuer
und versengt noch die Tiefen des Totenreiches.
Er verzehrt die Erde und ihre Ernte
und setzt die Grundfesten der Berge in Brand.
23 PS Ich will sie im Unglück ersticken,
will sie niederschießen mit meinen Pfeilen.
24 PS Ich will sie mit verzehrendem Hunger,
brennendem Fieber und tödlichen Krankheiten schlagen.
Ich will gefährliche Raubtiere auf sie hetzen
und Giftschlangen, die lautlos im Staub dahingleiten.
25 PS Draußen soll das Schwert ihnen den Tod bringen
und drinnen soll der Schrecken sie schlagen,
junge Männer und junge Frauen,
Säuglinge und Greise.
26 PS Ich hätte gern beschlossen: »Ich will sie zerstreuen,
sodass sich niemand mehr an sie erinnert.«
27Doch ich fürchte den Hohn ihrer Feinde,
dass ihre Feinde es falsch deuten und behaupten:
»Unsere Macht hat gesiegt!
Es war nicht der HERR, der dies tat!«
28Israel ist ein Volk ohne Verstand,
Klugheit sucht man bei ihnen vergeblich.
29 PS Oh, wären sie doch weise und könnten dies verstehen,
dann würden sie begreifen, was für ein Schicksal sie erwartet!
30 PS Wie könnte ein Einziger tausend Feinde vertreiben
und zwei zehntausend von ihnen in die Flucht schlagen,
wenn ihr Fels sie ihnen nicht ausgeliefert,
wenn der HERR sie nicht dahingegeben hätte?‹
31Denn der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels,
selbst unsere Feinde müssen das einräumen.
32 PS Ihre Reben stammen von den Weinstöcken Sodoms
und von den Weinbergen Gomorras.
Ihre Beeren sind giftig,
bitter sind ihre Trauben.
33Ihr Wein ist Schlangengift,
das tödliche Gift der Vipern.
34›Ich verwahre diese Dinge,
schließe sie weg mit meinen Schätzen.
35 PS Mir allein steht es zu, Rache zu nehmen und Vergeltung zu üben.
Zu gegebener Zeit werden ihre Füße taumeln.
Der Tag ihres Unglücks ist nahe,
ihr Schicksal wird sie bald ereilen.‹
36 PS Ja, der HERR wird sein Volk richten,
sich aber über seine Diener erbarmen,
wenn er sieht, dass ihre Stärke dahin ist
und dass weder Sklave noch Freier mehr sind.
37 PS Dann wird er fragen: ›Wo sind ihre Götter,
die Felsen, bei denen sie Zuflucht suchten,
38 PS die das Fett ihrer Opfer aßen
und den Wein ihrer Trankopfer tranken?
Sollen