NOLA Knights: His to Defend. Rhenna Morgan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rhenna Morgan
Издательство: Bookwire
Серия: Haven Brotherhood Spin-off
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864954863
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Mutter Gottes, war er ein schöner Anblick. Einige Männer brauchten einen Anzug, um mächtig auszusehen, aber nicht Sergei. Das Fehlen der Jacke und wie sich sein feines Hemd über diese breiten Schultern spannte, brachte seinen erstklassigen Oberkörper erst so richtig zur Geltung.

      Heute bestand sein Outfit aus einem sehr hellen lavendelfarbenen Hemd, gepaart mit einer perfekt sitzenden grauen Hose. Obwohl er stets Anzüge bevorzugte, wenn sie ihn gesehen hatte, trug er nur selten Krawatten. Auch heute machte er da keine Ausnahme. Sein Anblick verlockte eine Frau dazu, ihre Finger unter den Stoff des Hemdes zu schieben, um herauszufinden, ob er eher eine beharrte oder glatt rasierte Brust hatte.

      „Ms. Labadie.“

      Die Amüsiertheit in seiner Stimme brachte sie dazu, ihre Augen von seiner Brust loszureißen und seinen Blick zu erwidern. Hatte sie gestarrt?

      Ähm, hallo? Natürlich hast du das. Das tust du doch immer.

      Richtig. Und nun standen ihre Wangen in Flammen und sie glotzte ihn schon wieder an. Sie räusperte sich. „Ich habe nicht erwartet, Sie hier zu sehen.“ Sie drehte sich und blickte zu den anderen Häusern, die die Straße säumten. „Eigentlich habe ich nicht erwartet, überhaupt hier zu sein. Ich dachte eher, ich würde zu einem Geschäftsgebäude gehen.“

      „Ein Geschäftsgebäude?“

      „Ja. Sie wissen schon. Eine Vermittlungsagentur oder so etwas in der Art.“

      Er trat zurück, winkte sie herein und schüttelte den Kopf. Angesichts des Grinsens auf seinem Gesicht war sie sich ziemlich sicher, dass sein Kopfschütteln mehr humorvoll als ablehnend gemeint war wegen ihrer Vermutung. „Ich fürchte, nein.“

      Wow.

      Der Eingang präsentierte alles, was an diesen Plantagenhäusern so wundervoll war. Er war nicht so anmaßend und verschwenderisch wie bei einigen riesigen Luxusvillen, die sie online gesehen hatte, aber dennoch so anspruchsvoll im Detail, dass er augenblicklich einen enormen Eindruck vermittelte. Die Wände waren in einem beruhigenden Buttergelb gehalten. Die weißen Fuß- und Sockelleisten waren mindestens acht Zentimeter hoch und enthielten Details, die einen Tischlermeister ins Schwärmen versetzen könnten. Eine etwa fünfzehn Zentimeter breite Bordüre aus herrlichem Hartholz umrahmten kleine achteckige, elfenbeinfarbene Kacheln, die wie ein altmodisches Kreuzstichmuster angelegt waren. „Dieses Haus ist wunderschön.“

      „Es ist ein Wahrzeichen.“ Sergei schloss die Tür hinter ihr und ging voraus. „Soweit ich weiß, wurde bei der Renovierung und den Details darauf geachtet, dass sie bemerkenswert nah an der ursprünglichen Bauweise von 1867 blieben.“

      Sie stoppte neben einem massiven Gemälde mit verziertem Goldrahmen – dasselbe Haus, das sie eben erst betreten hatte, aber in einer anderen Epoche angesiedelt. Irgendetwas daran beruhigte sie. Als ob alle technologischen Fortschritte der Gegenwart in einem einzigen Moment ausgelöscht worden wären und das Chaos des Sofortzugriffs auf die Welt mit sich gerissen hätte.

      „Kommen Sie“, sagte er, während er neben der geschwungenen Treppe stand. „Ich führe Sie herum.“

      Es gab nicht viele Dinge, die Evie die Sprache verschlugen. Nicht einmal einige der schickeren Häuser, die sie besucht hatte. Doch die Details dieser Villa ließen sie förmlich dahinschweben und erinnerten sie an all die entzückenden Bilder aus vergangenen Zeiten.

      Verzierte Kristallkronleuchter. Handgeknüpfte Teppiche. Elegante Vorhänge, die vor den großen Fenstern hingen und am Boden geschmackvoll drapiert waren. All das erinnerte sie an die französischen Paläste, die sie sich einmal online angesehen hatte, nur mit einem kreolischen Flair.

      „Es handelt sich um sieben Schlafzimmer und acht Bäder“, sagte er, als er aus dem Aufzug in die Küche trat. „Diese Räume erfordern regelmäßige Reinigung, ebenso wie der Ballsaal und die Wohnräume. Es gibt einen Hausmeister und eine Köchin, deren Aufgaben Sie koordinieren müssen.“

      Sie würde was?

      Sie blieb hinter ihm stehen. „Mr. Petrovyh.“

      „Sergei.“

      Sie nickte. „Sergei.“ Evie betrachtete die erstklassigen Granitarbeitsflächen mit den hochwertigen Edelstahlgeräten. Allmählich ließ die Faszination nach, die sie bisher so in den Bann gezogen hatte. Jedenfalls so weit, dass sie endlich wieder das Ruder in die Hand nehmen konnte. „Warum bin ich hier?“

      „Ich zeige Ihnen das Haus und teile Ihnen meine Erwartungen mit.“

      So, wie er das sagte, lag da ein gewisser Unterton in seiner Stimme, der besagte: Sei nicht dumm! Dennoch konnte sie den riesigen Elefanten im Raum beim besten Willen nicht sehen. „Und das tun Sie, weil …?“

      Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während in seinen Augen die Herausforderung schimmerte. „Sie wollten einen Job, Evette. Seit einer Viertelstunde sind dieses Anwesen und alles, was damit zu tun hat, offiziell genau das.“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten, drehte er sich um und schlenderte zur Hintertür der Küche. „Kommen Sie hier entlang, ich zeige Ihnen das restliche Gelände und den Pool.“

      Sie folgte ihm, ohne einen einzelnen klaren Gedanken zustande zu bringen, zu fassungslos über seine beiläufige Erklärung, um auch nur darauf zu kommen, Einspruch einzulegen. In der Sekunde, als sie den hinteren Gartenbereich sah, setzte ihr Gehirn vollkommen aus, und sie akzeptierte die Tatsache, dass nichts mehr einen Sinn machen würde. Zumindest nicht, bis sie die Gelegenheit hätte, sich hinzusetzen und ihrem Verstand Zeit zu geben, das alles zu verarbeiten.

      Perfekt getrimmte Hecken formten eine klassische Begrenzung um den kristallklaren Pool, und das Gras, das sich über die gesamte Rückseite erstreckte, war golfplatzwürdig. Eine Balustrade trennte die erhöhte Steinterrasse von einem geschwungenen Plattenweg aus Sandstein zum Pool. Marmorstatuen, die wahrscheinlich aus Italien importiert worden waren, schmückten die vielen bunten Blumenbeete, die wirklich alles – von Chinesischer Kräuselmyrte bis zu Rosenbüschen – beherbergten.

      Sergei beendete seine Litanei an Instruktionen, von denen sie kein einziges Wort gehört hatte, stemmte seine Hände in die Hüften und blieb ihr gegenüber stehen. „Irgendwelche Fragen?“

      Könnten Sie das alles noch mal wiederholen?

      Besonders den Teil, bei dem ich dieses Anweisen hier leite?

      Das wäre sicherlich nicht die cleverste Antwort, wenn man die sich bietende Gelegenheit betrachtete. Ehrlichkeit war ja gut und schön, aber manchmal brauchte ein Mädchen etwas Zeit, um aus der Realität schlau zu werden. „Ich habe eine Tonne von Fragen, es wird allerdings wohl eine Weile dauern, bis sie Gestalt annehmen.“

      Er nickte einmal kurz, als wäre ihre Erwiderung nicht nur akzeptabel, sondern als hätte er nichts anderes erwartet. Sergei drehte sich um und ging auf ein Gebäude zu, das auf der anderen Seite des Gartens und am Ende der Einfahrt lag. „Gut, dann folgen Sie mir und wir werden über Ihr Gehalt reden.“

      Für einen kurzen Moment machte sich ihr praktischer Verstand für die Verhandlungen bereit, wurde aber schnell von ihrer Neugier beiseitegeschoben, als sie sich dem allein stehenden Gebäude näherte. „Was ist hier drin?“

      „Es ist das Kutscherhaus.“ Er öffnete die malerisch gestaltete Hollandtür, die als Haupteingang diente, und ging ihr voraus. Im Gegensatz zum Haupthaus hatte sich der ehemalige Besitzer hier einige Freiheiten herausgenommen. Es besaß immer noch den gleichen Charme wie alles andere, aber mit wesentlich mehr modernen Details.

      Wunderschön.

      Absolut atemberaubend.

      Versiegelte Holzböden. Weiß getünchte Wände. Eine opulente Holztreppe mit schmiedeeisernen Details im Geländer. All dies wurde mit Geräten, die auf dem neusten Stand der Technik waren, und rustikalen Akzenten unterstrichen. Es wirkte wie ein Landhaus, das sich gegen die Moderne gewehrt hatte.

      Sie schlenderte durch den