Violent Ends - Die Kartell-Königin. Jessica Hawkins. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jessica Hawkins
Издательство: Bookwire
Серия: White Monarch Trilogie
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864439438
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tat ich hier? Ein paar Minuten in Cristianos Armen und schon gab ich nach? Das konnte nicht sein. Dieser Bastard konnte sich nicht einfach immer nur nehmen und nehmen, ohne Konsequenzen zu erfahren. Er würde nicht auf ganzer Linie gewinnen. Er hatte es geschafft Diego und mich auseinanderzureißen, aber er würde niemals mich haben.

      Ich ließ sein Hemd los und die Arme an die Seiten fallen. Die pulsierende Hitze zwischen meinen Beinen war noch da, aber ich ignorierte ihr Fordern und entspannte meinen Kiefer. Cristiano krallte seine Finger in mein Haar, küsste mich noch fester.

      Mich zu wehren hatte keinen Sinn. Die Bedingungen waren besprochen. Aber wenn er unsere Ehe vollziehen wollte, dann in dem Wissen, dass ich das nicht wollte.

      Das war unsere Realität. Wenn ich mir erlauben würde in eine Fantasie zu entfliehen und es zu genießen, dann würde ich sein Spiel mitspielen. Und verlieren.

      Und wenn er dachte, dass ich das hier wollte, würde er nie erkennen, was für ein Monster er war.

      Schwer atmend zog er sich zurück. „Was ist?“

      Meine ausgetrocknete Kehle ließ meine Antwort heiser klingen. „Nichts.“

      „Was habe ich dir darüber gesagt mich anzulügen?“ Er drückte meine Oberarme, zog mich auf die Zehenspitzen, bis sich unsere Münder beinahe berührten.

      „Weise mich nicht zurück, Natalia. Du willst es. Ich brauche es.“

      Brauchen. Von einem Mann kommend, der so dominant und üblicherweise leidenschaftslos war, wie er, war das berauschend. Es spornte diesen beunruhigenden und gefährlichen Impuls in mir an, mich seinen Forderungen zu ergeben. Er machte es mir zu leicht, in seinen Bann zu geraten. Ich musste jegliche Funken der Leidenschaft zwischen uns löschen und mich davon abkoppeln, um hier körperlich als auch emotional gesund wieder herauszukommen.

      Sex konnte nicht immer mit Intimität gleichgesetzt werden. Ich hatte gedacht, ich hätte das mit Diego gehabt, nur um herauszufinden, dass er mein Vertrauen missbraucht hat. Manchmal war Sex ein Austausch in der wertvollsten Währung der Welt. Macht. Und es war das einzige Spielfeld, auf dem ich Cristiano auf Augenhöhe begegnen konnte.

      Ich hob meinen Mund an und schob, mit der gleichen Begeisterung die ich einer Felswand zeigen würde, meine Zunge in seinen.

      Er küsste mich nicht zurück. „Was machst du da?“, fragte er.

      „Ich habe versprochen, dir zu gehorchen.“ Als sein Griff sich lockerte, ging ich zum Bett. „Und das tue ich“, sagte ich und zog den Ehering ab, um ihn auf den Nachttisch zu legen.

      „Zieh ihn wieder an.“

      „Wie du willst.“ Ich zog ihn wieder an, setzte mich auf die Bettkante und legte mich rückwärts hin.

      „Ich habe dich gefragt, was du glaubst zu tun“, sagte er langsam. „Antworte mir.“

      „Willst du mich in einer anderen Stellung?“ Ich spreizte die Beine, starrte dabei an die Decke und zog das Kleid hoch. „Das ist die einzige, die ich kenne.“

      „Vergiss, was ich will. Was willst du?“

      „Wir haben einen Vertrag. Du hast mich hier hergebracht, also nimm dir, was du erworben hast.“

      „Hast du irgendetwas unterschieben?“, fragte er.

      „Ich habe vor Gott Gelübde abgelegt. Vor dir. Es ist meine Pflicht …“

      „Hör auf.“

      Ich öffnete den Mund und atmete ein. Eine Brise wehte durch den Raum und das Feuer flammte auf. Cristiano war bekannt dafür, dass er sich nahm, was er wollte. Er hatte das selbst oft gesagt. Er hatte mir eindeutig zu verstehen gegeben, dass Sex nicht verhandelbar sei.

      Und doch hielt er sich jetzt auf Abstand. Es war mein Widerwille, der ihn innehalten ließ. Dieses Puzzleteil fügte sich schön ins Bild ein. Wenn er es brauchte, dass ich es wollte, bevor wir weitermachten, dann gab mir das etwas, was ich gegen ihn verwenden konnte.

      „Schließ deine Beine.“ Ich brauchte einen Augenblick um den Befehl zu verstehen. Mit dem Blick auf das Feuer gerichtet, richtete er seinen Hemdkragen. „Ich sagte, schließ sie.“

      Ich ließ den Saum des Kleides los und setzte mich aufrecht, die Knie geschlossen.

      „Warum?“

      Er strich sich das Hemd glatt. „Geh zu Bett.“

      Ich konnte kaum glauben, dass es funktioniert hatte. Er konnte aufgehalten werden. Ein Siegesgefühl rauschte durch meinen Kopf, wie Alkohol und für einen Moment, war ich high. Ich hatte gewonnen.

      Nur, dass ich das nicht hatte.

      Die Realität setzte krachend ein. Bis die Menschen, die ich liebte, nicht in Sicherheit waren, hatte ich nicht gewonnen.

       „Mein Schutz bezieht sich nur so lange auf deine Familie, wie sie auch meine ist. Solange du die Meine bist. Verlass mich, und meine Verpflichtungen gehen mit dir. Es kostet mich nur einen Anruf bei den Maldonados.“

      „Warte“, wisperte ich, als er sich umdrehte und zur Tür ging. „Warte!“

      Das tat er nicht.

      Er griff nach dem Türgriff und ich sprang auf die Füße. Cristiano würde für niemandes Sicherheit garantieren, bis er mich nicht auf sexuelle Art besessen hatte. Wir mussten unsere Ehe vollziehen, egal was ich wollte oder er. Dafür würde ich sorgen.

      Jetzt, wo ich wusste, wie ich ihn aufhalten konnte. Ich hatte schon immer gewusst, wie ich ihn in Fahrt bringen konnte.

      Ich lief durch das Zimmer, wobei meine nackten Füße auf den Fliesen tapsende Geräusche machten.

      „Bitte.“

      Er erstarrte.

      „Du darfst nicht gehen“, sagte ich, legte meine Hände um seinen Bizeps und zog ihn von der Tür weg. „Wir hatten einen Deal.“

      Er hob eine Augenbraue. „Ich habe meine Meinung geändert.“

      Ich zog ihn zum Bett und wiederholte. „Bitte.“

      Mit einem trägen Blinzeln kehrte genau das gleiche Begehren in sein Gesicht zurück, das vorhin darin noch zu lesen war. Er hatte mir einmal gesagt, dass ich ihn eines Tages anbetteln würde. Dass er wollte, dass ich bettelte. Innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden hatte man mir meine Würde entrissen. Meine Jungfräulichkeit gestohlen, meine Liebe zurückgewiesen, und ich wurde vor Gott gezwungen auf die Knie zu gehen und dem Teufel meine Folgsamkeit zu schwören. Was hatte ich noch? Ich war der einzige Mensch, der Cristianos Zorn beschwichtigen konnte.

      Und mir war klar, was er brauchte um sich selbst die Erlaubnis zu geben.

      Nur ein einziges Wort hatte sein Verhalten gerade weicher gemacht.

      Bitte.

      Ich ging auf die Knie. Ich bat nicht um Sex, sondern um das Leben meines Vaters, um das von jedem, der für ihn arbeitete, und jeder unschuldigen Person, die den Preis für Diegos Deal zahlen würde. Ich hatte keine Ahnung wie weit die Maldonados gehen würden und ich würde es auch nicht zulassen, dass ich das herausfand.

      „Bitte, was?“, fragte er.

      „Vollziehe diese Ehe, so wie du es versprochen hast.“

      Seine Brust hob sich. „Ich schätze das Wort Vollziehen nicht. Wähle ein anderes.“

      „Ich …“ In meinem Hals bildete sich ein Kloß. Ich bezweifelte, dass er Liebe machen meinte. Die letzten Reste meiner Würde erlaubten mir es sowieso nicht, etwas so zu nennen. „Ficken“, sagte ich. „Fick mich, Cristiano.“

      Er zog mich am Oberarm hoch auf die Füße und drehte mich um.

      „Du bist bereit was auch immer ich vorhabe, hinzunehmen, um Diego zu retten?“, fragte er, zog meine Hüften nach hinten und ließ mich seine Erektion spüren, während er mich zum Bett führte. „Ist