Woran merke ich, dass Gott mich liebt?. Harry Voß. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Harry Voß
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783955684198
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Bibel nichts Außergewöhnliches. Und auch bei den Völkern außerhalb der Bibel. Dass Menschen, die schlimme Dinge getan haben, zur Strafe dafür getötet wurden, gehörte ganz selbstverständlich dazu. Bis ins vorletzte Jahrhundert hinein war das noch überall üblich und wurde von den Menschen sogar als gerecht empfunden. Auch in Deutschland. In einigen Ländern, auch Amerika, gibt es die Todesstrafe übrigens bis heute. Glücklicherweise ist den meisten Regierungen heute klar, dass es andere Formen der Bestrafung gibt, bei denen Menschen am Leben bleiben und auch die Chance zur Veränderung bekommen.

      In den Zeiten der vielen Kriege war es ganz normal, dass dabei Leute getötet wurden. Jedes Volk hatte seinen eigenen Gott, und mit dem zog es in den Krieg. Das Volk, das den Krieg gewann, hatte demnach den größten und stärksten Gott. Als die Israeliten das Land Kanaan einnahmen (damals mit Josua, als sie aus Ägypten kamen), war es für sie darum nichts Außergewöhnliches, dass sie die Menschen, die da bereits wohnten, umbrachten.

      Gott ist der größte Gott, also haben die Israeliten bei ihren Kämpfen die meisten Leute getötet. Uns heute kommt das grausam vor, aber damals war das so. Und da hatte auch niemand ein schlechtes Gewissen. Der Tod gehörte zum Leben. Und sich gegenseitig zu töten, gehörte genauso dazu wie im Tierreich, wo der Löwe das Reh tötet, ohne dass er als Mörder gilt.

      Etwas anderes ist es, wenn Menschen einander umbringen, weil sie sich gestritten haben, weil sie sich rächen wollen, weil der eine eifersüchtig auf den anderen ist oder was auch immer. All das sind „niedere Motive“, also persönliche Gründe. Das wird als Mord bezeichnet. Den verurteilt Gott aufs Schärfste. Darum hat Gott in seinen zehn Geboten ein Gebot eingebaut, das für die Leute damals vor 3500 Jahren etwas ganz Neues war: „Du sollst nicht töten“ (so übersetzt Luther in 2. Mose 20,13). Genau genommen ist damit gemeint: „Du sollst nicht morden.“ So findest du das Gebot z.B. in der Guten Nachricht Bibel. Und das bedeutet in etwa: „Das Menschenleben ist vor Gott etwas Wichtiges, etwas Heiliges. Du darfst es nicht vernichten, nur weil dir der andere nicht passt. Nur Gott hat zu bestimmen, wann ein Leben zu Ende ist. Nicht du als Mensch.“

      Wie gesagt: Im Krieg oder als Strafe (auch durch Könige durchgeführt) war Tötung immer noch normal. Aber eben nicht mehr, weil einem die Nase des Nachbarn nicht gefallen hat. Auch im Krieg und in der Bestrafung durch Tod gab es von Gott ein Gesetz, das Rache und Verschlimmerung verhindern sollte: „Auge für Auge, Zahn für Zahn“ (2. Mose 21,24). Das hieß so viel wie: „Wenn dir einer ein Auge aussticht, sollst du ihn dafür nicht gleich töten. Dann stich ihm auch nur das Auge aus.“ Aus unserer heutigen Sicht klingt das brutal. Für die damalige Zeit war das fast so etwas wie ein Friedensangebot. Man sollte es dem anderen nicht immer schlimmer heimzahlen.

      Jesus hat das noch mal verschärft: „Du sollst deinen Feind lieben. Du sollst die segnen, die dich beleidigen“ (Matthäus 5,44). Im Grunde hat Jesus damit die Achtung der Menschenwürde, wie wir sie heute kennen, als Erster gefordert.

      Wenn also Gott Menschen tötet, dann bricht er nicht sein eigenes Gebot. Gott ist Gott. Er hat das Leben geschaffen, er darf es auch zurücknehmen. Er hat bestimmt, wann du und ich geboren sind. Er darf auch entscheiden, wann und wie wir sterben. Und niemand sonst. Von daher finde ich, ist Gott kein Mörder. Dass Gott in der Bibel immer wieder ruft: „Kehrt um zu mir, dann will ich mich euch wieder zuwenden und euch nicht bestrafen“, finde ich wesentlich ungewöhnlicher. Das ist reine Gnade von Gott. Das ist im Vertrag eigentlich nicht vorgesehen. Also sollte unsere Frage eher lauten: Wie kommt es, dass Gott sein Volk und uns Menschen so oft verschont und nicht bestraft, obwohl er es klipp und klar angekündigt hat?

      Ich persönlich habe mich dazu entschieden, diesem Gott zu vertrauen. Ich lese in der Bibel, dass er es gut mit mir meint. Auch wenn er mich eines Tages sterben lassen wird. Ich weiß ja, dass die, die Gott lieb haben, bei ihm weiterleben werden. Und das ist für mich keine Mördergeschichte, sondern eine Liebesgeschichte.

      Ich wünsche dir alles Gute!

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      Hanna, 10

      Kann Gott auch sterben?

      Liebe Hanna,

      nein, Gott kann nicht sterben.

      Gott hat nicht nur das Leben erfunden, er IST selbst das Leben. In der Bibel steht immer wieder, Gott ist „ohne Anfang und ohne Ende“ (zum Beispiel in Psalm 90,2). Das bedeutet, es hat ihn schon immer gegeben, sogar längst bevor es unsere Erde gab, und es wird ihn für immer geben. Auch wenn es dich und mich längst nicht mehr gibt und diese Erde, auf der wir leben, auch nicht.

      Außerdem glauben wir Christen, dass es nach unserem Leben hier auf der Erde erst richtig losgeht! Gott hat versprochen, dass alle, die zu ihm gehören und ihm hier vertraut haben, später für immer ganz nah bei ihm leben werden. Da wird es nichts Schlimmes oder Trauriges mehr geben. Nur freuen. Und das für immer und ewig. Und das wäre alles nicht so, wenn Gott vorher oder zwischendurch einfach sterben würde.

      Also: Gott stirbt nicht. Nie und nie.

      Alles Gute

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      Paul, 12

      Jesus hat immer wieder zu Gott gebetet. Aber Jesus ist doch Gott. Hat er also zu sich selbst gebetet?

      Lieber Paul,

      Jesus ist Gott. Das stimmt. Jesus hat einmal gesagt: „Der Vater und ich sind untrennbar eins“ (Johannes 10,30). Trotzdem spricht Jesus immer wieder von Gott als „meinem Vater“. Es gibt viele Berichte über Jesus, in denen er mit Gott, seinem Vater, gesprochen hat. Als Jesus von Johannes getauft wurde, hörte man eine Stimme vom Himmel, die sagte: „Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt“ (Matthäus 3,17). Daraus wird schnell deutlich: Obwohl Jesus Gott ist, war der Himmel nicht leer, als Jesus auf der Erde war. Gott hat immer noch über dieser Welt gethront und gewacht.

      Man sagt zwar: „Gott ist Mensch geworden.“ Und das stimmt auch. Aber Gott hat viel mehr Möglichkeiten, als wir uns vorstellen können.

      Menschen, die sich mit der Bibel auskennen, haben versucht, das so zu erklären: In Gott entdecken wir drei Personen: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Jeder von ihnen ist ein ganz eigenständiger Charakter. Die drei können sich sozusagen jederzeit miteinander unterhalten. Jeder kann sagen: „Ich.“ Trotzdem sind die drei eins. Sie gehören untrennbar zusammen. Diese Verbindung hat man die „Dreieinigkeit“ genannt, obwohl dieses Wort in der Bibel nicht vorkommt. Drei Personen sind Gott. Jede der drei ist für sich genommen Gott. Und doch gehören sie zusammen.

      Ist kompliziert, müssen wir auch nicht ganz und gar kapieren. Die Hauptsache ist: Gott, der Vater, war immer bei allen Menschen und hat die Welt beschützt und bewacht. Auch in der Zeit, in der sein Sohn Jesus auf der Erde war. Weil Jesus Gott ist, konnte er durch die vielen Wunder und die Reden zeigen, wie Gott ist. Gleichzeitig konnte Jesus, der Sohn, aber auch immer mit Gott, dem Vater, in Verbindung treten und mit ihm sprechen.

      Und so können wir das auch: Wir können zu Gott, dem Vater, beten. Und wir können zu Jesus, dem Sohn, beten. Denn auch er ist Gott.

      Viel Spaß beim Beten wünscht dir

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      Leonie, 12

      Warum glauben so viele Menschen an Jesus, obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass er gelebt hat?

      Liebe Leonie,

      was wäre denn für dich ein „Beweis“