♦ Orientierung für die Öffnungszeiten, grob nach Monaten zusammengefasst: April-Juni und Sept. 9-19 Uhr. Juli 8.30-20.30 Uhr. Aug. 8-21.30 Uhr. Okt. 9.30-19 Uhr. Nov.-März 10-18 Uhr. Nur mit Führung (auch deutsch). Eintritt 20 €, 5-12 J. 12,90 €.
Tipp 1: Die Eintrittskarten online kaufen (ausdrucken!): www.lascaux.fr. Das erspart Wartezeit, und man sieht auch, wann genau deutschsprachige Führungen stattfinden.
Tipp 2: Auch wenn Lascaux 4 eine künstliche Grotte ist: Die Temperatur beträgt 13 Grad - Jacke mitnehmen!
Privatbesitz in Saint-Léon
Saint-Léon-sur-Vézère
Ein verträumtes Schlösschen (Privatbesitz), eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, eine einladende Picknickwiese an der von Trauerweiden beschatteten Vézère - das schmucke Dörfchen auf halbem Weg zwischen Montignac und Les Eyzies strahlt Harmonie aus und liegt obendrein in einer bezaubernden Landschaft. Wanderer und Kanufahrer finden hier einen idealen Stützpunkt.
Bootsverleih 2er-Kanus und Kajaks bei der Brücke. Es bietet sich eine ruhige Halbtagsfahrt an - vorbei an der Roque Saint-Christophe nach Les Eyzies. Empfehlenswert!
Übernachten Relais de la Côte de Jor, vom unteren Ortsende 2 km den Berg hinauf (ausgeschildert). Idyllische Lage mitten im Wald, Swimmingpool, garantiert ruhig. Der Gastgeber spricht auch Deutsch. DZ mit Dusche/WC 48-58 €. Le Pech d’Honneur, 24290 Saint-Léon-sur-Vézère, Tel. 05.53.50.74.47, www.lerelaisdejor.com.
***** Camping Le Paradis, luxuriöses Gelände knapp außerhalb des Orts in Richtung Les Eyzies, am rechten Flussufer, seit Jahren von derselben Familie geführt, heute in zweiter Generation. Über 200 Stellplätze, Lebensmittelladen, Restaurant. 3 heizbare Swimmingpools, 2 Tenniscourts, Pingpong-Tische. Fahrrad, Kanu-/Kajakverleih. Geöffnet April bis Mitte Okt. La Rebeyrolle, 24290 St-Léon-sur-Vézère, Tel. 05.53.50.72.64, www.le-paradis.fr.
Camping Municipal, schöne Lage mitten im Ort und direkt am Fluss, für Liebhaber des bescheidenen Campens ein Traum. Rezeption im Gemeindehaus oder im Laden daneben. 25 Stellplätze auf einem anspruchslosen, aber schattigen Gelände mit Stromanschlüssen. Direkt über der Straße, im Erdgeschoss der Gemeindebibliothek, wurden für die Camper neue sanitäre Anlagen eingerichtet. Geöffnet Mitte Mai bis Sept. Tel. 05.53.51.08.42, [email protected].
Wohnmobile Stellplätze mit komplettem Service gegenüber dem Camping Municipal (s. o.), an der anderen Straßenseite.
Essen & Trinken De la Poste, Ortsmitte. Gute périgourdinische Hausmannskost in großen Portionen zu vernünftigen Preisen. Tel. 05.53.50.73.08.
Bio/Regional Le Déjeuner sur l’Herbe, neben der Kirche. Ein paar Gartentische und auf der Wiese dahinter ein paar steinerne Picknick-Tische an der Vézére (in der hier gebadet wird). Verkauft werden im Laden ausschließlich regionale Produkte: Snacks, Salate, Wurst und Käse, Bio-Apfelsaft und das Périgord-Bier „La Lutine“. Ein Traum!
Ein Platz für Buddha
Im Côte de Jor genannten Gebiet, nordwestlich von Saint-Léon, stößt der Wanderer mitten im Grünen auf ein paar stattliche Landhäuser - und auf ein paar Hinweisschilder mit seltsamen Schriftzeichen. In den späten 1970er Jahren haben sich hier auf Einladung des ehemaligen Schlossherrn von Chabans, ein Verehrer fernöstlichen Denkens, diverse buddhistische Gemeinden etabliert.
In der Regel sind Buddhisten friedfertige Menschen, die Einheimischen nahmen lange keinen Anstoß an den spirituellen Siedlern. Das sollte sich 1995 ändern. Auf Schloss Chabans hatte der Besitzer gewechselt, und die neue Schlossherrin konnte dem Plan, einen Tempel tibetischer Architektur auf dem Gelände zu errichten, nichts abgewinnen. Sie befand, ein solcher Baukörper passe ganz und gar nicht in diesen schönen Landstrich und schlug Alarm. Der Ball lag nun bei den kommunalen Behörden. Die hatten mit ihrem Nutzungsplan den Bau gestattet, andererseits sollte das Vézère-Tal als staatlich schützenswertes Landschaftsbild klassifiziert werden, und das lag natürlich auch im kommunalen Interesse. Nur: Ein buddhistischer Tempel lässt sich in den Hochglanzbroschüren eben schlecht als périgourdinisches Landhaus verkaufen ...
Stand der Dinge 2019: Das buddhistische Meditationszentrum Dhagpo-Kagyu-Ling hat internationale Stammkundschaft; die Autos auf dem Parkplatz zeigen Kennzeichen fast aller westeuropäischen Länder. Hier und da wehen Flaggen im Wind, ragen farbig-exotische Skulpturen aus dem Grün - ein tibetischer Tempel ist aber nach wie vor nicht zu finden. Wer im zentralen Bau dem Schild „Temple“ folgt, gelangt zu einem mit Teppichen ausgelegten Flachbau, der mit tibetischer Architektur nichts gemein hat.
Aus dem Schloss Chabans hört man nichts mehr. Es ist in den Besitz eines belgischen Privatiers übergegangen, der anscheinend mehr interkulturelle Toleranz aufbringt als seine Vorgängerin.
La Roque Saint-Cristophe
Der auffällige 900 m lange Kalkfelsen, der sich gegenüber dem Örtchen Le Moustier längs der Vézère erstreckt, wurde von der UNESCO zur Sehenswürdigkeit von Weltinteresse erklärt. Man schätzt, dass die Felswand in der Steinzeit ca. 50.000 Jahre lang besiedelt war. Nach dem Neandertaler (Moustérien) und dem Cro-Magnon-Menschen nutzten Gallier und Römer das natürlich geschützte Gelände. Im frühen Mittelalter wurde der Felsen zu einer fünfterrassigen Festung gegen die normannische Bedrohung ausgebaut. In den Religionskriegen verschanzten sich hier die Hugenotten, bis Heinrich III. 1588 die Festung schleifen ließ.
Nur die unteren beiden Terrassen können besichtigt werden. Eine vollständige Erschließung des Geländes ist nicht beabsichtigt, der schnelle Tourismus lässt das Konzept einer 3- bis 5stündigen Besichtigung ohnehin nicht zu. Gleich am Eingang sieht man eines der wenigen Überbleibsel aus mittelalterlicher Zeit, eine Pforte, die auch heute noch den einzigen Zugang zur Felsenfestung bildet. An zahlreichen Höhlen und Nischen vorbei gelangt man zu einem im 12. Jahrhundert geschlagenen Tunnel, der zu Europas größtem Felsüberhang führt. Die natürlich geschützte Terrasse ist 400 m lang und lädt zu einem wunderschönen Spaziergang hoch über der Vézère ein.
Im Mittelalter wurden viele der prähistorischen Höhlen ausgebaut. Die Böden wurden geebnet, die Räume gelegentlich in den Felsen hinein erweitert. Doch ihre Höhe wurde meist für genügend erachtet: Im heute als ehemalige Küche präsentierten Raum erkennt man an der Decke noch die schwachen Konturen einer prähistorischen Rentierzeichnung. Vermutlich ist sie den mittelalterlichen Festungsarchitekten ganz einfach entgangen. Abschluss des Rundgangs bildet eine Höhle mit einer drastischen Installation: ein Neandertaler im Kampf gegen einen Höhlenbären. Dem Tier steckt die Waffe bereits in der Halsschlagader, doch bäumt es sich zu einem letzten Angriff auf. Der Höhlenmensch, der bislang mit einem blutigen Abdruck einer Bärentatze auf der Brust davongekommen ist, wird den Eindringling mit dem Speer erledigen.
♦ Jan. 10-17 Uhr. Febr./März und Okt. bis Mitte Nov. 10-18 Uhr. April-Juni und Sept. 10-18.30 Uhr. Juli/Aug. 10-20 Uhr. Mitte Nov.-Dez. 10-17.30 Uhr. Eintritt 9 €, 5-13 J. 5 €. Einladendes, schattiges Picknickgelände mit Snackbar am Eingang.
Jagdszene im Préhisto-Parc
Préhisto-Parc
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