Tiefe der Liebe. Silvia Violet. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Silvia Violet
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960893943
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die andere Seite des Raumes, »ist am nächsten zu dem wirklichen Ursprung des Brandes. Wenn das Feuer aus der Küche kam und durch den Raum gewandert ist, hätte die Umgebung der Toten den wenigsten Schaden davongetragen.«

      Gray sah sich im Zimmer um. Jetzt schien es klar, dass das Feuer nicht von einer Seite des Raumes zur anderen gewandert sein konnte, denn wenn es nur einen Ausgangspunkt hatte, hätte es das getan. »Also glaubst du, sie wurde ermordet und danach hat der Brandstifter die Leiche verbrannt?«

      Bryce nickte. »Ich wette, der Gerichtsmediziner wird eine Todesursache finden, die rein gar nichts mit dem Feuer zu tun hat.«

      Gray starrte den toten Körper an und stellte sich die Tortur vor, die die junge Frau wahrscheinlich durchlebt hatte, vorausgesetzt, es handelte sich um Danielle. Er würde ihren Mörder finden und dafür sorgen, dass der Bastard bezahlte. »Wenn wir Glück haben und die Fälle zusammenhängen, ist die Todesursache die gleiche.«

      Thornton nickte. Er wollte etwas sagen, doch sein Handy klingelte. Er sprach leise und beendete schließlich den Anruf. »Die Tatortermittler sind da. Sie wollen das Zimmer untersuchen, ehe die Leiche weggeschafft wird. Lasst uns mit den Zeugen sprechen.«

      Gray war mehr als glücklich, aus diesem Raum zu kommen. Er wusste nicht, wie Bryce seinen Job hinbekam, aber er war dankbar für dessen Kompetenz.

      ***

      Gray, Thornton und die uniformierten Polizisten, die zum Tatort gekommen waren, befragten alle Gaffer, aber als sie fertig waren, wussten sie auch nicht mehr als zu Beginn. Der Nachbar, der die 911 gewählt hatte, bestätigte, dass er gegen Mitternacht eine Frau in das Haus hatte gehen sehen, die Danielles Beschreibung entsprach. Er hatte weder sie noch jemand anderes das Haus verlassen sehen.

      Thornton wies einige Officer an, den Hausbesitzer ausfindig zu machen, der als Chris Whittaker bekannt war. Keiner der Nachbarn hatte eine Ahnung, wo er war, warum sich Danielle in dem Haus befunden hatte und wer sie hereingelassen hatte, wenn sie keinen Schlüssel besaß. Was die Gemeinschaft über Whittaker wusste, war, dass er allein lebte und kaum etwas anderes machte, als zur Arbeit zu gehen. Es gab bei Whittakers Haus kein Auto, aber der Nachbar, der das Feuer gemeldet hatte, hatte beobachtet, wie Whittakers Wagen früher in der Woche abgeschleppt worden war. Wahrscheinlich war er in einen kleinen Unfall verwickelt gewesen.

      Gray sah auf seine Uhr. Es war fünf Uhr morgens. Es würde eine Weile dauern, bis sie die Ergebnisse der Spuren hatten, die vom Tatort genommen wurden. Gray entschloss sich, wieder nach Hause zu fahren und zu versuchen, ein paar Stunden zu schlafen, als Bryce auf ihn zukam.

      »Willst du frühstücken fahren?«, fragte er.

      »Ich dachte eher daran, wieder ins Bett zu gehen.«

      Bryce runzelte die Stirn. »Glaubst du wirklich, du kannst hiernach schlafen?«

      Gray schüttelte den Kopf. Der Adrenalinschub, nachdem er mitten in der Nacht aus dem Bett gesprungen war, und die grausame Szenerie hatten ihn an sein Limit gebracht. Außerdem würde er vermutlich Jack und Mason wecken, und sie beide waren länger auf gewesen, als sie sollten, da sie beide heute arbeiten mussten. »Nee. Ich bin dabei, solange es Speck gibt.« Nachdem, was er gesehen hatte, brauchte er Trostessen, um das mulmige Gefühl zu vertreiben. »Speck, Eier, Müsli und eine gewaltige Menge Kaffee.«

      »Dann gehen wir zu Louie’s«, erwiderte Bryce. »Ich brauche einen großen Stapel Kartoffelröstis.«

      »Deal.«

      ***

      Gray hatte eine Leidenschaft für Louie’s entwickelt, als er und Jack zum ersten Mal zusammengearbeitet hatten. Uniformierte Beamte aßen während der Nachtschicht kostenlos und bekamen tagsüber jederzeit Kaffee. Diese Abmachung war gut für die Sicherheit des Lokals und hervorragend für Gray und Jack, die regelmäßig nachts arbeiteten. Je nachdem, wer ihn bediente, war seine Mahlzeit, jetzt, da er Detective war, völlig kostenlos. Uniform oder nicht, er war verdammt einschüchternd, egal wie aufgekratzt er war. Und Bryce ebenso.

      Um fünf Uhr morgens war es bei Louie’s ziemlich ruhig. Die meisten Feierwütigen waren verschwunden, obwohl einige wenige noch immer herumlungerten.

      »Also, wie ist es dir ergangen?«, fragte Bryce.

      Gray atmete langsam aus.

      »Gleich so gut, hm?«

      Gray lachte. »Es war schließlich eine lange Zeit. Einige Monate.«

      »Bei mir auch.«

      »Die Arbeit?«

      Bryce nickte. »Die Sache mit Matt und Toby läuft gut, wenn es das ist, was du wissen willst.«

      »Prima.«

      Bryce musterte Gray. Er schien auf irgendetwas zu warten.

      Endlich begriff Gray. »Ich vermute, du willst etwas über Jack und Mason wissen.«

      »Offensichtlich dulden sie dich immer noch.«

      Gray runzelte die Stirn. »Verdammt, ja, das tun sie.«

      Bryce lachte. »Toll von ihnen.«

      »Ja, nun … wie ich sagte, es waren ein paar heftige Monate.«

      »Die Benson-Verhandlung war hart für dich.«

      Gray nickte. »Aber sie ist vorbei. Ich will das nur noch vergessen.«

      »Ich habe die Pressekonferenz gesehen. Du hast gut ausgesehen da oben.«

      Gray verdrehte die Augen. »Ich habe nur gesagt, was mir angeordnet wurde.«

      »Aber du hast ruhig und kontrolliert gewirkt. Ich weiß, dass du nicht dort oben stehen wolltest, aber du hast dir das nicht anmerken lassen.«

      »Danke. Ich will trotzdem nicht der Pin-up-Boy des Policedepartments werden.«

      »Trotzdem wärst du nicht schlecht dafür.« Bryce zwinkerte. Verdammter Flirt.

      »Pass auf oder ich schaue, ob man dich nicht auch ins Rampenlicht bringen kann.«

      »Ha! Ich bin froh, wenn ich die nächsten Monate klarkomme und mich beweisen kann.«

      »Du hast heute Abend einen verdammt guten Job gemacht.«

      »Danke.«

      Gray war klar, dass Bryce dieses Kompliment eine Menge bedeutete. »Das kommt davon, weil du einen verdammt guten Lehrer hattest.« Gray hatte in einigen von Bryces Kursen an der Akademie unterrichtet.

      »Als ob.«

      Die Kellnerin brachte ihr Essen und sie langten ordentlich zu. Ein paar Minuten später summte Grays Handy.

      Was ist denn jetzt schon wieder?

      Er zog es aus der Tasche und erwartete dabei eine Nachricht von Thornton. Stattdessen hatte er einen Text von Jack im Gruppenchat mit Mason empfangen: Ich habe dich vermisst, als ich aufgewacht bin.

      Ich vermisse dich auch. Gleich nachdem du schlafen gegangen bist, wurde ich angerufen.

      Kommst du bald zurück? Diesmal kam die Nachricht von Mason.

      Ich hoffe es.

      Als Nächstes erschien ein Herz-Emoji. Dann zwei weitere von Mason. Wenn Gray nicht gewusst hätte, dass er Hals über Kopf in Jack und Mason verliebt war, wäre er zweifellos aufgrund der Tatsache, dass es ihm nicht merkwürdig vorkam, in den Texten Herzchen vorzufinden, mit der Nase darauf gestoßen. Während er das Handy so hielt, dass Bryce es nicht sehen konnte, schickte er selbst ein paar Herzen an seine beiden Männer.

      »Arbeit?«

      »Nein. Jack und Mason.«

      »Awww, sie texten dir zusammen.«

      Hitze strömte in Grays Gesicht. »Manchmal.«

      »Es ist okay. Ich weiß doch, dass ihr nach einander verrückt seid.«

      Gray verdrehte die Augen und schaute auf die Uhr. »Ich gehe