Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Серия: Dr. Norden Bestseller Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740937553
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mag er in seinen letzten Sekunden gefühlt haben?«, sagte Violet bebend.

      »Hoffentlich ist ihm seine Schuld bewusst geworden«, sagte Harald und erhob sich. »Ich gehe zu Vanessa.«

      Violet brachte kein Wort heraus, aber in dem Blick, den Robin ihm nachschickte, war ein nachdenklicher Ausdruck.

      »Die ausgleichende Gerechtigkeit«, sagte er leise vor sich hin.

      »Er wollte seiner Strafe entfliehen«, flüsterte Violet.

      »Ich dachte jetzt nicht an Terence«, sagte Robin. »Ich meinte Harald und Vanessa. Er liebt sie genauso, wie ich dich liebe, Violet. Simon Terence hat, ohne es zu wissen und zu wollen, vier Menschen glücklich gemacht.«

      »Wird Vanessa auch glücklich werden?«, fragte Violet leise.

      »Hast du nicht bemerkt, wie sie Harald heute nachschaute, als wir bei ihr waren? Nicht immer geht die böse Saat auf, mein Liebling. Gott hält seine schützende Hand über die, die er liebt, und über die Liebenden, die mit ganzem Herzen bereit sind zu geben und nicht nur zu nehmen. Du kannst alles von mir haben, Violet.«

      »Du auch, Robin«, erwiderte sie und schmiegte sich in seine Arme.

      *

      Vanessa schlief, als Harald kam. Er setzte sich an ihr Bett und betrachtete ihr Gesicht. Er prägte es sich ein,

      obgleich diese Anmut ihm doch schon so vertraut war. Ganz sanft streichelte er ihre kleine schmale Hand, beugte sich darüber und legte seine Lippen darauf.

      »Harald«, hauchte sie, und dann versanken ihre Blicke ineinander. Es gab nichts mehr auf der Welt als Vanessa und Harald.

      Ihre Hände fanden sich und dann auch ihre Lippen. Im Unterbewusstsein dachte Harald anfangs an Gottfried Detloff und Vanessas Mutter, an das, was Gottfried ihm am Vormittag gesagt hatte, aber dann dachte er nur noch an diese Vanessa, die in seinen Armen lag, die er küsste, und die er nie mehr freigeben wollte.

      Schmerzhaft hielt er sie, aber ebenso klammerte sie sich an ihn.

      »Wir bleiben immer zusammen, mein Geliebtes. Ich gebe dich nie mehr her«, flüsterte er. »Willst du meine Frau werden? Ich liebe dich, Vanessa. Vergiß alles, was vorher war.«

      »Ich will gesund werden«, sagte sie. »Ich will mit dir gehen, wohin du willst. Ich will nicht so leben wie Mummy. Meine Kinder sollen ihren Vater von Anfang an haben und lieben, wie ich ihn liebe.«

      Und Harald, der nie daran gedacht hatte, einmal auch Vater zu sein, bedeckte ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen und fühlte sich als der glücklichste Mann auf der ganzen Welt.

      *

      Zwei Wochen später fuhren sie zur Insel der Hoffnung, auf der Gottfried Detloff und Margit nun schon zehn Tage weilten.

      Fee und ihr Vater, Dr. Cornelius, kamen ihnen entgegen.

      »Schön ist es hier«, sagte Vanessa. »Hier muss man genesen.«

      »Der Anfang ist bereits gemacht«, sagte Fee. »Sie brauchen die Insel zur Genesung nicht, Vanessa, wie ich meine.«

      »Aber wir würden gern ein paar Tage hierbleiben«, erwiderte Harald.

      »Wir sind leider ausgebucht«, warf Dr. Cornelius ein, »aber wenn Sie sich mit Herrn und Fräulein Detloff über die Unterbringungsmöglichkeit einigen könnten, stünde dem nichts im Wege.«

      Und da nahten sie schon, Gottfried und Margit Detloff, Hand in Hand. Langsam ging Vanessa ihnen entgegen, und zuerst reichte sie Margit die Hand.

      »Ich will dir nichts wegnehmen«, sagte sie leise.

      »Du kannst alles haben, wenn ich Papa behalten darf«, erwiderte Margit.

      »Ich möchte nur, dass ihr einverstanden seid, wenn ich Harald heirate«, sagte Vanessa. »Und auch, dass du mir nicht böse bist, dass ich auf der Welt bin, Margit.«

      Während sich Gottfried ausgiebig schneuzte, umarmte Margit die Jüngere.

      »Ich habe viel gelernt, Vanessa. Papa und ich haben hier viel Zeit gehabt, miteinander zu sprechen. Ich wünsche dir viel Glück, und dir auch, Harald. Wir werden noch ein Weilchen hierbleiben. Wann werdet ihr heiraten?«

      Vanessa sah Harald an, der Margit immer noch verwirrt anblickte.

      »Wir wollten jetzt erst einmal nach Schottland fliegen, um an Robin und Violets Hochzeit teilzunehmen«, sagte er.

      »Und um Laura zu fragen, ob sie mit uns kommen würde«, warf Vanessa ein.

      »Einen Termin für eure Hochzeit habt ihr immer noch nicht festgelegt?«, fragte Gottfried Detloff.

      »Ich muss dich doch wohl erst um die Hand deiner Tochter bitten«, sagte Harald.

      »Ja, ja«, erwiderte Gottfried Detloff. »Also, wenn ihr so unentschlossen seid, dann sagen wir in vier Wochen. Was meinst du, Margit?«

      »Ich sage auch ja und wünsche euch viel Glück«, erwiderte Margit, und dann umarmte sie Vanessa.

      Fee sah es aus der Ferne. »Ich muss jetzt fahren, Paps«, sagte sie zu Dr. Cornelius. »Wo ist Anne?«

      »Im Büro. Ihr raucht der Kopf. Wir können uns kaum noch retten vor Anfragen.«

      Zum Glück hatte er in seiner zweiten Frau die richtige Gefährtin gefunden.

      Und mit Anne war auch Fee restlos einverstanden.

      »Ich will dich gar nicht stören, Liebe«, sagte sie, von rückwärts die Arme um Annes Schultern schlingend. »Ich muss nach Hause. Daniel erstickt in Arbeit.«

      »Ist sonst alles in Ordnung?«, fragte Anne Cornelius.

      »Was die Detloffs betrifft, bin ich sehr zufrieden. Schau mal zum Fenster hinaus, Anne.«

      Und da sahen sie Harald und Vanessa. Er hatte den Arm um sie gelegt und Gottfried Detloff seinen um Margit. Ein Bild voller Harmonie boten sie. Als Fee dann zu ihrem Wagen ging, kamen sie aber rasch näher.

      »Wir bleiben noch ein paar Tage hier«, sagte Vanessa. »Ich kann bei Margit schlafen, und Harald schläft bei Papa auf der Couch. Das haben wir eben beschlossen.«

      »Es freut mich sehr«, sagte Fee.

      »Aber in vier Wochen ist Hochzeit bei uns«, sagte Gottfried Detloff. »Und da werden wir Sie hoffentlich auch dabei haben?«

      »Wenn nicht zufällig ein Patient einen Herzanfall bekommt«, erwiderte Fee lächelnd.

      »Ich passe auf Papa auf«, sagte Margit, und Fee fand, dass sie sich sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte. Ihre Augen hatten einen ganz anderen Ausdruck als früher. Und in ihrem Händedruck lag viel Wärme. Daniel würde staunen, was sie zu berichten hatte. Jetzt hatte sie es eilig. Sie hatte Sehnsucht nach ihrem Mann.

      - E N D E -

Dr. Norden Bestseller – 1 – E-Book 1-50 Erkenne die Wahrheit, Christina

      Dr. Daniel Norden war gerade dabei, noch einmal die Krankengeschichte des Patienten zu studieren, dem er vor wenigen Minuten die Empfehlung gegeben hatte, sich einer längeren Kur zu unterziehen, als Helga Moll das Sprechzimmer betrat.

      Das Anklopfen hatte Dr. Norden wieder einmal überhört, aber eigentlich war es auch nicht nötig, denn Molly wusste genau, wann sie nicht stören durfte.

      Dr. Norden sah auf. Seine Gedanken waren noch bei dem Patienten mit dem eigenartigen Krankheitsbild.

      »Also«, sagte Molly schnaufend, »so was ist mir nun doch noch nicht passiert, dass sich ein Patient gleich mit der Visitenkarte vorstellt. Ein feiner Mann, Chef, aber mit dem Reden scheint er es nicht zu haben.«

      Molly war sichtlich beeindruckt, dazu bedurfte es keiner besonderen Menschenkenntnis.

      Um