Ich recherchierte im Internet und fand heraus, dass man tatsächlich UV-Spray oder -Pulver bestellen konnte. Damit sprüht man Dinge ein, bei denen man einen Diebstahl fürchtet. Das Zeug haftet unsichtbar an der Oberfläche, und wenn der Täter das Diebesgut in die Hand nimmt, verteilt er unbemerkt Spuren davon an allem, was er sonst noch berührt. Mit einer speziellen UV-Lampe kann man diese Spuren dann an Händen und Kleidung des Diebes sichtbar machen. Prakti-scherweise konnte man eine solche Lampe im Set gleich mitbestellen.
»Ich besorge dir so was, einverstanden?«
Karen seufzte tief.
»Du erwartest aber nicht im Ernst von mir, dass ich mit diesem Zeug meine kostbaren Accessoires ruiniere? Oder sämtlichen Kundinnen beim Verlassen des Ladens hinterherrenne und sie anleuchte?«
Ich wandte ein, dass sie das ja nur bei begründetem Verdacht tun müsse.
»Vielleicht lässt sich so ein UV-Licht ja auch unauffällig an deiner Tür installieren?«
Ob es meine Hartnäckigkeit war, die Karen umstimmte, oder ihre eigenen Zweifel an meiner Schuld, am Ende stimmte sie zu, es zu probieren. Dass sie mich gleichzeitig bat, trotzdem weiterhin ihrem Laden fernzubleiben, ließ mich schlucken. Misstraute sie mir immer noch? Hielt sie meinen Vorschlag nur für eine geschickte Finte, um mich von dem hässlichen Verdacht reinzuwaschen?
Ich bohrte nicht nach, um keinen erneuten Konflikt zwischen uns anzufachen, aber ich hoffte inständig, dass der wahre Dieb baldmöglichst in die Falle tappen würde, die ich mir ausgedacht hatte.
Ich ließ die Bestellung direkt an Karens Adresse liefern. Danach blieb mir leider nichts weiter übrig, als abzuwarten.
Zehn Tage lang passierte nichts. Karen meldete sich nicht. Ich versuchte, mich auf meine Arbeit und die anstehenden Termine zu konzentrieren, aber es fiel mir schwer. Irgendwann hielt ich das Warten nicht mehr aus, und weil ich kurz vor Feierabend einen Termin beim Juwelier in Karens Nähe hatte, fuhr ich anschließend bei ihr vorbei. Im Laden brannte kein Licht, aber die Tür war noch offen, und das Closed-Schild hing nicht davor. Ich spähte nach drinnen. Vor der Ladentheke stand Karen und stritt offenbar gerade erbittert mit ihrer Tochter. Jessica warf trotzig ihre schwarze Mähne zurück. Als sie mich vor der Glastür erblickte, wurde sie bleich.
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