Aggression in der Pflege. Theo Kienzle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Theo Kienzle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783170359185
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Definition Angst

      Unter Angst versteht man einen emotionalen Zustand einer Person, bei der eine erhöhte Aktivität des autonomen Nervensystems festzustellen ist. Anspannung, Unruhe, Nervosität und Stress sind die Folgen. Diese innere Anspannung lässt die Motivation sinken und führt dazu, dass ein gewünschtes Verhalten nicht gezeigt wird.

      Gerade in den Bereichen der Pflege, wo es hektisch zugeht, Mitarbeiter gestresst sind und alle Beteiligten auf engstem Raume versammelt sind, sollte der Faktor Angst nicht unterschätzt werden (z. B. bei einer Behandlung in der Notaufnahme). Machen sich Mitarbeiter diese Tatsache bewusst und fühlen sich in den Patienten ein, kann der auslösende Reiz der Angst oft schon erkannt und minimiert werden, bevor der innere Spannungszustand unerträglich wird und es zu gewalttätigen Ausbrüchen kommt. Sprache, Körperhaltung und Empathie spielen hier eine große Rolle.

      Ängste können auch als eigenständige Erkrankung auftreten (z. B. neurotische Ängste – Angst vor Einsamkeit) oder werden von Medikamenten ausgelöst. Laut einer Studie des Ärzteblattes (Ärzteblatt 2019) sind in Deutschland über 10 % der Senioren von einer Angsterkrankung betroffen. Auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Angina pectoris bringen Ängste mit sich. Ängste können auch Begleiterscheinungen depressiver Störungen, Psychosen (z. B. wahnhaft, Auflösung der Ich-Grenzen) oder einer Demenz (Ängste bei Desorientiertheit) sein.

      Beispiel

      Herr L. leidet unter einer Demenz. Er ist nicht mehr in der Lage zu verstehen, was mit ihm passiert. Innere Unruhe und Angst sind die Folge. Als die Pflegerin Frau F. ihn auffordert aufzustehen, damit sie ihm beim Ankleiden helfen kann, beschimpft er sie und schlägt nach ihr.

      Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit!

      Beispiel

      Wegen einer Grippewelle ist das Personal der Einrichtung stark reduziert und die Angestellten haben keine Zeit, sich um jeden Patienten intensiv zu kümmern. Die Bewohnerin Frau F. beginnt aus heiterem Himmel auf die im Rollstuhl sitzende Frau S. einzuschlagen. Pfleger M. greift ein und führt ein ernsthaftes Gespräch mit Frau F. Damit erhält Frau F. die gewünschte Aufmerksamkeit.

      Durch das negative, oft aggressive Verhalten macht die Person die Pflegekraft auf sich aufmerksam. Beschäftigt sich die Pflegekraft mit ihr, erlebt sie das als Zuwendung. Mögliche Gründe dafür, können u. a. sein:

      • Einsamkeit

      • Kein Zugang zu den eigenen Gefühlen

      • Die Person hat nie gelernt, eigene Gefühle und Bedürfnisse adäquat umzusetzen.

      Im Bereich der Pflege ist die Gefahr von sexuellen Übergriffen besonders hoch, da die Patienten oft keine andere Möglichkeit haben, mit ihrer Sexualität umzugehen. Deshalb ist es wichtig, den Mitarbeitern in Teamgesprächen und Fortbildungen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, damit sie in einer akuten Situation professionell reagieren können.

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       Definition: Sexuelle Belästigung

      Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (§ 3 Abs. 4 AGG) spricht man von einer sexuellen Belästigung, wenn ein unerwünschtes sexuell bestimmtes Verhalten, wozu auch unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen, sexuell bestimmte körperliche Berührungen, Bemerkungen sexuellen Inhaltes, sowie unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornographischen Darstellungen gehören, bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird.

      Beispiel

      Die Pflegerin Frau F. wird von dem Bewohner Herrn L. mit den Worten begrüßt. »Sie haben aber einen geilen Arsch.« Bei der Grundpflege greift er ihr plötzlich an die Brust.

      Reaktionen auf sexuelle Belästigung:

      • Grenzen setzen

      • Sexuelle Belästigung nicht ignorieren

      • Klare und eindeutige Worte – z. B. »Stopp!«, »Halt!«, »Nein!«

      • Abwehrende Bewegung

      • Bei ausgeführten sexuellen Handlungen sofort den Raum verlassen. Kommen sie mit einer Kollegin/Kollegen zurück, um die Pflege zu beenden.

      • Patienten, die für Übergriffe bekannt sind, von gleichgeschlechtlichen Kollegen betreuen lassen.

      • Professionelle Distanz waren – (Lassen Sie sich vom Patienten mit »Sie« und Nachname ansprechen; tragen sie Dienstkleidung).

      • Dokumentation des Vorfalls

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