Die Sprache der Blumen. Sven Haupt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sven Haupt
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783947721450
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Logo-Ausgangsdatei-kleinfürschmutztitel_abschließend Innentitel

      Science-Fiction-Roman

       Deutsche Erstausgabe

      2020

      © Mystic Verlag

      Text: Sven Haupt

      Umschlagskonzept: Sven Haupt

      Umschlaggestaltung: Claudia Gornik

      www.coverboost.de

      Satz: Sven Haupt

      Lektorat: Helga Sadowski, H.J. Hetterling

      Korrektur: Christine Jurasek, Anke Tholl

      ISBN: 978-3-947721-45-0

      Interessierte Leser und Autoren finden weitere Informationen auf unserer Website.

       www.mysticverlag.de

      // ARCHIVANFRAGE 0001

      // ZUGRIFF BIOEINHEIT <GEORGE>

      /*

      Wo sind die Lilien aus dem hohen Glas,

      Die Deine Hand zu hüten nie vergaß –

      Schon tot?

      [Rainer Maria Rilke, 1898]

      */

      Inhaltsverzeichnis

       #include <FRUCHT>

       #include <NAMEN>

       #include <LICHT>

       #include <HEIM>

       #include <SCHWARM>

       #include <HIMMEL>

       #include <GRENZE>

       #include <LEHRER>

       #include <NACHT>

       #include <FALL>

       #include <WEG>

       #include <ABSTIEG>

       #include <DUNKEL>

       #include <OPFER>

       #include <WUNSCH>

       #include <HÖREN>

       #include <ZUGANG>

       #include <AUFSTIEG>

       #include <ORAKEL>

       #include <WAHRHEIT>

       #include <HÜTERIN>

       #include <MEISTER>

       #include <KREIS>

       #include <RÜCKKEHR>

       #include <GARTEN>

       #include <ENDE>

       #include <WELT>

       Danksagung

      #include <FRUCHT>

      Alles in allem, dachte der Schimpanse, ist man als Affe deutlich besser dran. Wenigstens muss ich mich nicht für alle Zeiten mit diesem Unsinn herumschlagen.

      Er beobachtete die Frucht nun schon seit mehreren Monaten und sein Unbehagen hatte mit jedem Zentimeter Umfang des großen Gewächses weiter zugenommen. Der mächtige Ast, an dem sie hing, neigte sich seit einigen Tagen immer tiefer über den darunter verlaufenden Astpfad. Nun berührte er schon fast die Rinde des Weges.

      Der Affe starrte eine Weile konzentriert, dann seufzte er und brach mit dem Fuß eine Banane von der Staude, welche neben ihm hing. Er schälte sie versonnen, ohne die große Frucht aus den Augen zu lassen. Das seltsame Gewächs hatte annähernd Kugelform und besaß wahlweise eine tiefrote bis dunkelviolette Färbung, je nachdem, aus welchem Winkel man es betrachtete.

      Warum ausgerechnet hier?, fragte sich der Affe zum hundertsten Mal. Weiter oben gibt es viel mehr Licht.

      Die Sonne konnte man auf den tieferen Ebenen nicht sehen, dafür wuchs dort das Blattwerk weniger dicht als nahe der Krone. Hier unten herrschte das ewige Zwielicht des tiefen Waldes, wo verirrte Lichtstrahlen scheinbar aus allen Richtungen gleichzeitig kamen. Es war den ganzen Tag über gespenstisch ruhig, und brach dann unvermittelt die Nacht herein, sank die Temperatur wie ein Stein und die Welt verwandelte sich in eine trübe Suppe verwaschener Grautöne. Selbst die Geschöpfe des Waldes mieden diese Gegend. Nur die großen Zeitrufer mit ihren kräftigen, weittragenden Stimmen verirrten sich gelegentlich auf diese Ebenen, wo sogar der Schwarm dünner wurde und die Astpfade weniger sorgfältig kontrollierte als oben.

      Der Affe sah nachdenklich auf die große Frucht hinab.

      Vielleicht ist das ja ein Grund.

      Er befand sich auf einer der abgelegensten und einsamsten Ebenen des Waldes, auf die gerade noch genug Licht herabfiel, um das Wachstum von Früchten überhaupt zu ermöglichen. Und was für ein beeindruckendes Wachstum es in diesem Falle war. Im Gegensatz zu allen anderen Gewächsen, wie etwa den Bananen, die so weit unten deutlich kleiner ausfielen, erreichte diese Frucht eine Größe, die alles überstieg, was der Schimpanse bisher kannte. Dabei lebte er hier wahrhaftig schon lange genug, um eine ganze Menge Merkwürdiges gesehen zu haben.

      Als er die Frucht das erste Mal bemerkte, war er mal wieder auf der Flucht vor dem Schwarm gewesen. Er hatte zu lange geschlafen und der Weg nach oben in die Krone kam nicht mehr in Frage. Es blieb ihm also nur noch der Weg in die Tiefe. Er eilte gerade auf allen vieren den breiten Astpfad entlang auf der Suche nach der nächsten Spirale, die ihn in die Tiefe bringen würde, als er sie über sich im Dickicht verborgen unter einem dicht belaubten Ast glänzen sah. Damals strahlte sie in einem helleren Ton und ihre Größe glich seiner geballten