Baxter prostete dem alten Herrn zu. »Cheers, Sir Alan Baxter der Erste«, sagte er und grinste den würdevoll dreinschauenden Mann schräg an. Die Fantasielosigkeit im Bezug auf die Namensvergabe seiner Vorfahren machte er, Alan Baxter der Dritte, sicherlich in anderen Dingen wett.
Den ganzen Tag über hatte er schon dieses eigenartige Kribbeln der Vorfreude verspürt. Nun sollte es in knapp einer halben Stunde so weit sein.
Vor zwei Tagen wurden sie sich gegenseitig vorgestellt: Fiona Hanks, Chefredakteurin eines angesehenen Architekturblattes und er. Im ersten Moment hatte Baxter sie bereits als eine dieser widerwärtigen Journalistinnen abgestempelt. Die lästige Neugier solcher Leute hatte er bis heute immer elegant abwimmeln können, denn sein Haus und das riesige Grundstück darum galten als das letzte große Geheimnis dieses Landes.
Baxter konnte sich lebhaft das Gesicht von Fiona Hanks vorstellen, wenn eines seiner Büros wieder eine Absage für ein Interview erteilte, in diesem Fall für ihr Interview. Nach außen hin stellte Fiona Hanks eine dieser ehrgeizigen Damen dar, denen es mit ihrem sehr hübschen Körper gelang jede Tür zu öffnen. Dass ihre fachlichen Leistungen ebenso ansehnlich waren, wie sie selbst, bewies das Magazin, für welches sie arbeitete. Es war eins der ersten, das mit Reportagen über die höfischen Gärten seine Auflagen steigern konnte. Und Fiona Hanks war die treibende Kraft bei diesen Veröffentlichungen gewesen. Dort hatte sich ihre Hartnäckigkeit bereits gezeigt.
Verärgert hatte Fiona an ihrem Schreibtisch gesessen und die Kaffeetasse hin- und hergeschoben, als sie die letzte Absage für Baxters Gärten bekommen hatte. Sie war sauer und ihr verdrießlicher Gesichtsausdruck hatte Bände gesprochen. Als sie sich wieder gefasst hatte, war sie aufgesprungen und hatte die nächsten Events in dieser Branche durchforstet, in der Hoffnung auf Baxter zu treffen, um ihn persönlich um Einlass in sein Haus samt Gärten zu bitten.
Der Abend war gekommen und sie hatte mit Charme und Engagement die Vorzüge ihrer Arbeit vor ihm dargelegt. Er war ehrlich über ihr Fachwissen, bezüglich britischer Architektur und deren Gestaltungen in den Gärten, beeindruckt. Allerdings schien es, als hätte sich Baxter über ihre Anstrengungen eher amüsiert.
Doch als der Abend vorbei war, tauchte Fiona Hanks in seinen Gedanken auf. Und der Zufall wollte es, dass sie sich heute wiedersahen. So hatte er gleich die Chance beim Schopf gepackt und sie am Abend zu einem fesselnden Gespräch über Architektur eingeladen. Bei dem Wort »fesselnden« lächelte er. Es würde sicherlich ein fesselnder Abend werden! In Gedanken versunken zupfte er seinen Hausmantel zurecht.
Alan Baxter hatte seine Vorbereitungen getroffen und sein Butler war instruiert. Für einen kurzen Moment meinte Baxter ein Leuchten in Harolds Gesicht gesehen zu haben, als er ihm an diesem Nachmittag die für solche Gelegenheiten üblichen Anweisungen gab. Ab und an hatte der hochgewachsene, gut gebaute Butler auch ein paar pikante Aufgaben für seinen Dienstherrn durchzuführen.
Baxter hörte das Läuten der alten Hausglocke und lächelte. Fiona war pünktlich. Gut. Dem leisen Gespräch, welches nun folgte, entnahm er, dass sein Butler sie auf direktem Wege hinaufbringen würde. Zwei Minuten würde er noch warten und führte das Glas an seine Lippen, um noch einmal daran zu nippen. Er spürte, wie die Vorfreude des Nachmittags sich langsam in Erregung steigerte.
Die Schritte des Butlers, der nun die Treppe herunterkam, waren für Baxter das Zeichen, dass er hinaufgehen sollte, um seinen Gast nicht noch länger warten zu lassen. Ein Mal atmete er noch tief durch, dann stellte er das Glas auf dem kleinen Beistelltisch ab. Die Flüssigkeit darin schwang hin und her und warf das Licht des Kamins in einem warmen Ton auf das Möbelstück.
Beschwingt erhob sich Baxter und verließ den Raum durch eine Nebentür, um auf einem anderen Weg als sein Gast hinaufzugelangen. Fast rannte er die Treppe, doch zwang er sich zu einem langsameren Schritt. Vor der großen Tür der Bibliothek blieb er kurz stehen und zwang sich erneut zur Ruhe. Dann ergriff er den schweren Türknauf, drehte ihn herum und betrat den Raum mit einem Lächeln.
»Fiona, schön, dass Sie es einrichten konnten.« Er ging auf die junge Frau zu, die in der Mitte des Raumes mit dem Rücken zu ihm gestanden hatte und sich nun lächelnd ihm zuwandte.
»Die Chance, eine Erstausgabe einer der größten Architekten dieses Landes in den Händen zu halten, konnte ich mir nicht entgehen lassen.«
Er erreichte sie, nahm ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf. Sie zog erstaunt die Augenbraue hoch.
»Dann will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen.« Es durchzuckte ihn wie ein Blitz, als er seine Worte hörte. »Bitte legen Sie doch ab.« Galant griff er nach ihrer Tasche und schob sie ihr sacht von den Schultern.
Ihre Hand hielt er dabei in seiner und bedeutete ihr so, ihm zu folgen. Er ging auf eine der Bücherwände zu und fasste hinter eines der Bücher. Wie von Zauberhand öffnete sich eine schmale Tür.
Ihr erstaunter leiser Aufschrei amüsierte ihn.
»Sie glauben doch nicht, dass ich solche Kostbarkeiten für jeden Zugänglich mache. Bitte …« Mit einer Handbewegung ließ er ihr den Vortritt.
Vorsichtig ging sie hindurch. Der kleine Raum dahinter war eine weitere Bibliothek. Fiona sah sich überwältigt um, während Baxter sie betrachtete. Ein leichtes Sommerkleid, flache Schuhe, ihr Haar trug sie hochgesteckt – perfekt!
Staunend ging sie umher und strich hier und da über einen der kostbaren Bücherrücken. »Wow … Sie haben nicht zuviel versprochen.« Entrückt lächelte sie, während er einen Schritt auf sie zutrat.
»Ich hoffe doch, dass ich das nicht habe.« Baxter legte ihr eine Hand in den Nacken und zog sie zu sich. Wieder ließ sie einen erstaunten Ausdruck hören, doch fügten sich ihre Lippen und er konnte ein aufreizendes Spiel mit seiner Zunge beginnen. Fiona atmete schwer und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
Dann löste er sich von ihr fragte: »Bist du neugierig genug, weiter zu machen?«
Sie zuckte leicht zusammen.
Doch er sprach leise weiter: »Ich habe da ein Modell besonders schöner Architektur, welches nur darauf wartet, von dir benutzt zu werden.« Er lächelte sacht über ihre Anspannung, die er in ihren Muskeln spürte. Die eine Hand immer noch in ihrem Nacken, schickte sich die andere an, ihr Kleid zu öffnen. Einen Moment lang meinte er ihren Widerstand zu spüren, doch er ließ ihn nicht zu.
»Du wirst es nicht bereuen …« Seinen geflüsterten Worten fügte er nach einer kleinen Pause noch ein »versprochen!« hinzu. Er schob das Kleid über ihre Schultern und es glitt hinab. Seine Hand in ihrem Nacken löste sich und er griff in das Regal hinter ihr. Seine rechte Hand traf sich mit seiner linken in ihrem Rücken und die schwarze Augenbinde legte sich geschickt über ihr Gesicht.
»Das will ich nicht …« Fiona zuckte zusammen und wollte sich entziehen, doch er presste sich an sie und nahm ihr damit die Bewegungsfreiheit.
»Du wirst dir doch nicht ein ganz besonderes Vergnügen entgehen lassen.« Seine Stimme war rau und zeigte ihr seine Erregung, dennoch ließ er sich nicht beirren und knotete die beiden Enden an ihrem Hinterkopf weiter zusammen. Aber noch war Fionas Widerstand nicht gebrochen. Sie hob die Hände und wollte die Binde runterreißen.
»Es wird fremd sein, aber ich werde dir nicht wehtun! Genieße es einfach.« Der beruhigende Ton in seiner Stimme schien die Zweifel, die sie hatte, beiseite zu wischen, und sie entspannte sich. Seine Hände glitten von ihrem Nacken hinunter in ihren Rücken und öffneten den Verschluss des BHs. Langsam und mit sachtem Druck fuhr er von ihrem Rücken unter ihren Armen nach vorn zu den Brüsten und begann sie zu massieren. Danach trat er einen Schritt