Dann schlief ich endlich ein.
Kapitel 10
Als ich aufwachte, war mein erster Gedanke: Helen. Mein zweiter Gedanke: Ich hatte doch heute und morgen frei! Das hatte ich ganz vergessen. Da hätte ich gestern Abend die ganze Flasche Brandy saufen können.
Ich setzte mich zum Frühstück. Ich schaffte es nie, gut schmeckenden Kaffee zu kochen. Mein Kaffee war immer fade wie das Frühstücksprogramm im Fernsehen. Ich hing meinen Gedanken nach. Natürlich drehte es sich darum um Sex.
Mit zwanzig war man der Meinung, dass Vierzigjährige – die schließlich schon zum alten Eisen gehörten – kaum noch ein aufregendes Sexleben haben könnten. Gleichzeitig war man sich sicher, dass bei Menschen mit sechzig im Bett allerhöchstens noch das Minimum ablief. Mit vierzig war man dann davon überzeugt, nie besseren Sex gehabt zu haben als jetzt. Auch ich glaubte an mein Sexleben. Immerhin bin ich fünfzig, mein Schwanz wird bei Bedarf steif. Manchmal auch ohne Bedarf. Und die Spermaproduktion ist eigentlich zu hoch.
Wie ist es aber mit Sex ab sechzig?
Der PC war hochgefahren und ich setzte mich davor. »Sexualität im Alter« gab ich ein.
Google spuckte jede Menge Seiten darüber aus. Ich durchstöberte einige davon. Sexologen waren sich einig, dass Menschen auch über achtzig das Bedürfnis nach Sex hatten. Sie hatten Sex ohne Druck und mussten sich auch über Verhütung keine Gedanken mehr machen.
Eine Buchempfehlung fand ich auch. Um einer Neunundsiebzigjährigen über ihre Depressionen hinwegzuhelfen, schlugt ihr Arzt vor, Sex zu haben. Wie? Über Inserate. Tatsächlich bekam sie jede Menge Freier, die sie fickten was das Zeug hielt.
Ich würde mir das Buch besorgen.
Also war es doch nicht so, dass bei Helen alles tot war.
Plötzlich klingelte das Handy.
Kathrin meldete sich. »Hallo Ron! Wie geht es dir? Helen hat mich gestern Abend noch angerufen. Sie sagte, ihr hättet eine kleine Auseinandersetzung gehabt ...«
»Nun, eine Auseinandersetzung kann man das kaum nennen. Jedenfalls nichts Ernstes«, entgegnete ich wahrheitsgetreu und beschloss, das Spiel mitzuspielen.
»Sie hat nun Angst, du kämst nicht mehr. Ich soll dir ausrichten, dass sie dich heute Mittag bei sich erwartet, um darüber zu reden.«
Ich ahnte, was mich bei Helen erwartete. »Eigentlich habe ich was anderes vor ...«, entgegnete ich matt.
»Kann ich ihr ausrichten, dass du kommst?«
»Jaja, ich gehe hin«, brummte ich.
»Lieb von dir. Ich wünsche dir noch einen ereignisreichen Tag. Tschüss.«
Was sollte das alles? Meine Beziehung zu Helen war schon weit über die reine Pflege hinausgegangen. Aber ich würde hinfahren und es auf mich zukommen lassen.
Sicher wollte sie mir wieder einen abwichsen. Innerlich gab ich zu, dass der Handjob gestern von ihr das Beste war, was mir seit langem widerfahren war. Mit Frauen meines Alters lustlos zu ficken um des Fickens Willen, war eine Sache, aber mit Helen hatte es den Hauch des Anrüchigen. Ich fühlte mich schön pervers.
Ja, gegen zwölf Uhr würde ich zu ihr fahren, allerdings musste ich vorher noch einkaufen. Ich fuhr in den Supermarkt. Viel benötigte ich ja nicht. Mein Einkaufswagen quietschte. Immer erwischte ich den Einzigen, der nicht richtig lief. Und wieder befanden sich nur alte Leute im Laden. An der Kasse gab es eine große Schlange, weil es ein Privileg der Alten ist, jeden Penny einzeln hinzulegen. Da sie schlecht sehen können, erkennen sie den Unterschied zwischen Zweipennystücken und Fünfpennystücken nicht. Normalerweise habe ich die Ruhe weg, aber hier könnte ich ausrasten.
Ich konzentrierte mich auf die Kassiererin. Sie war bestimmt an die sechzig, sah aber noch gut aus. Etwas overdressed. Ein weiter Ausschnitt, den Busen hochgeschnallt, sonnenbankgebräunt, sexy. Die Alte war einfach geil! Die Brüste luden förmlich ein, den Schwanz dazwischen zu drücken und bis zum Abspritzen zu reiben. Auch wenn das Tal der Titten faltig war. Als ich näher kam, betrachtete ich ihre Hände. Sie waren der von Helen ähnlich. Kein Ehering. Die war sicher auch notgeil. Meine Hose wurde langsam eng. Ich würde mir zu Hause eine Erlösung verschaffen müssen ...
Endlich war ich dran. Sie lächelte mir verführerisch zu.
»Waren Sie zufrieden, junger Mann?«
Natürlich war ich zufrieden. Ich hatte eine neue Wichsvorlage. Solche Frauen prägten sich mir schnell ins Gedächtnis.
»Selbstverständlich«, lächelte ich zurück. Ein letzter Blick auf ihre Titten und schnell ins Auto.
Kapitel 11
Zu Hause stellte ich die Einkaufstüte in die Ecke. Einräumen hatte keinen Sinn. Ich nahm mir heraus, was ich gerade brauchte. Die Dusche lockte mich. Dort würde ich es mir erst mal besorgen. Ich liebte den warmen Strahl auf meiner Eichel. Dann von hinten zwischen die Beine und mit dem Strahl meine schaukelnden Eier massieren.
Plötzlich fiel mir mein Date mit Helen ein. Sofort schrumpfte mein steifer Pimmel zusammen. Ich wollte mir meinen Saft für sie aufsparen. Dass sie mir wieder den Schwanz kneten wollte, stand wohl außer Frage. Ich pinkelte in den Ausguss und machte mich bereit. Bereit für eine alte Frau. Wer hätte das gedacht!
Kapitel 12
Im Treppenhaus kam ein Gefühl der Freude und der Erwartung auf. Was würde sie heute mit mir anstellen?
»Guten Tag, Ron. Komm herein. Ich habe uns was zu essen gemacht. Setz dich.« Helens Gesichtsausdruck war schlecht zu deuten. Freude, Angst, Scham? Sie hatte sich luftig angezogen. Eine weite, lockere Hose und ein dünnes Hemdchen, unter dem ihr BH schimmerte.
»Nun Helen, was gibt es so Wichtiges? Wegen gestern?«
»Ich will mit dir reden.« Sie rollte zur Küchenzeile und bereitete jedem einen Teller mit Nudeln und Sauce vor. »Nimm und iss.«
Wir aßen schweigend.
»Wegen gestern möchte ich mich entschuldigen«, sagte sie kleinlaut.
»Warum? Ich habe es doch zugelassen. Ich wage nur nicht, zu sagen: Es war schön!«
»Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Und du warst nicht geschockt?«
»Anfangs schon. Aber im Nachhinein gefiel es mir. Du bist immerhin eine ältere Frau.«
»Eine alte Schachtel bin ich«, fiel sie mir ins Wort.
»Du bist eine ältere Frau«, entgegnete ich entschieden. »Und ich habe deine Hände genossen. Wir vergessen den Vorfall am besten.«
Sie hatte vorher auf den Tisch geschaut, jetzt blickte sie mich ruckartig an. »Ich bin dir eine Erklärung schuldig. Wie du weißt, bin ich schon seit langer, langer Zeit ohne Mann. Im Alltag brauche ich auch keinen. Nur hat eine Frau auch gewisse Bedürfnisse von Zeit zu Zeit. Selbstverständlich hatte ich in jungen Jahren auch Verehrer. Aber es war nie der Richtige dabei. Ich will offen zu dir sein, denn ich habe Vertrauen zu dir. Meine sexuellen Bedürfnisse wurden nie richtig befriedigt. Ich bin sehr prüde in einem gesitteten Haushalt erzogen worden. Das Thema Sex wurde nie angesprochen. Von einer Aufklärung war nicht zu reden. Deshalb dauerte es lange, bis ich es wagte, selbst Hand an mich zu legen. Eines Abends war die ›Not‹ so groß, dass ich es wagte. Mein Finger ging wie automatisch zu meiner Möse und ich befriedigte mich. Ich bekam dabei zum ersten Mal einen richtigen Orgasmus. Seither tue ich es immer wieder. Über einen Versandhandel bestellte ich mir sogar Hilfsmittel. Die Teuersten und Ausgefallensten mussten es sein. Geld spielt bei mir keine Rolle. Aber es ersetzt halt keinen richtigen Penis. Ich weiß nicht, ob es normal ist in meinem Alter, aber ich praktiziere die Selbstbefriedigung jetzt noch. Aber, wie gesagt, sehnte ich mich danach, von einem Mann mit seinem Samen bespritzt zu werden.