Der Nibelunge liet. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113940
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swester, tragen guot gewant. B.

      daß sol helfen brüeven iuwer wîßiu hant;

      des vlîßen sich iur megede, daß eß uns rehte stât,

      wande wir der verte hân deheiner slahte rât.‘

      Dô sprach diu juncvrouwe: ‚nu merket, waß ich sage. A.349

      wir hân selbe sîden; nu schaffet, daß man trage

      gestein uns ûf den schilden, sô würken wir diu kleit,

      daß ir si tragt mit êren vür die hêrlîchen meit.‘

      ‚Wer sint die gesellen,‘ sprach diu künegîn, A.350

      ‚die mit iu gekleidet ze hove sulen sîn?‘

      er sprach: ‚ich selbe vierde. zwêne mîne man,

      Dancwart und Hagene, ze hove sulen mit mir gân.

      ‚Nu merket, liebiu swester, rehte, waß wir sagen: A.351

      daß wir vier gesellen ze vier tagen tragen

      ie drîer hande kleider und alsô guot gewant,

      daß wir âne schande rûmen Prünhilde lant!‘

      Daß lobte si den recken; die hêrren schieden dan. A.352

      dô hieß ir juncvrouwen drîßec meide gân

      ûß ir kemenâten Kriemhilt diu künegîn,

      die zuo solhem werke heten grœßlîchen sin.

      Die Arâbischen sîden wîß alsô der snê A.353

      unde von Zazamanc der grüenen sô der klê,

      dar în si leiten steine: des wurden guotiu kleit;

      selbe sneit si Kriemhilt, diu vil hêrlîche meit.

      Von vremder vische hiuten bezoc wolgetân, A.354

      ze sehene vremd den liuten, swaß man der gewan,

      die dacten si mit sîden; golt dar în getragen:

      man mohte michel wunder von der liehten wæte sagen.

      Von Marroch dem lande und ouch von Libîân A.355

      die aller besten sîden, die ie mêr gewan

      deheines küneges künne, der heten si genuoc.

      wol lie daß schînen Kriemhilt, daß si in holden willen truoc.

      Sît sis zer hovereise heten sô gegert, 356

      hermîne vedere dûhten si unwert;

      phelle dar ûfe lâgen swarz alsam ein kol,

      daß noch snellen degenen stüende in hôhzîten wol.

      Ûß Arâbischem golde vil gesteines schein; A.357

      der vrouwen unmuoße was niht ze klein.

      inre siben wochen bereiten si diu cleit;

      dô was ouch gewæfen den guoten recken bereit.

      Dô si bereit wâren, dô was in ûf dem Rîn A.358

      gemachet vlîßeclîchen ein starkeß schiflîn,

      daß si tragen solde nider an den sê.

      den edelen juncvrouwen was von arbeiten wê.

      Dô sagte man den recken, in wæren nu bereit, B.

      diu si dâ vüeren solden, ir zierlîchen kleit.

      alsô si dâ gerten, daß was nu getân:

      done wolden si niht langer bî dem Rîne bestân.

      Nâch den hergesellen wart bote sâ gesant, A.359

      ob si wolden schouwen niuweß ir gewant,

      ob eß den helden wære ze kurz oder ze lanc.

      eß was in rehter mâße: des seiten si den vrouwen danc.

      Vür alle die si kômen, die muosen in des jehen, B.

      daß si zer werlde hêten beßßers niht gesehen.

      des möhten si se gerne dâ ze hove tragen:

      von beßßerr recken wæte kunde niemen niht gesagen.

      Vil michel danken wart dâ niht verdeit. A.360

      dô gerten urloubes die recken vil gemeit;

      in rîterlîchen zühten die hêrren tâten daß.

      des wurden liehtiu ougen von weinen trüebe unde naß.

      Si sprach: ‚vil lieber bruoder, ir möhtet noch bestân A.361

      und wurbet ander vrouwen: daß hieße ich wol getân;

      und dâ iu niht enstünde en wâge sô der lîp.

      ir muget hie nâhen vinden ein als hôch geboren wîp.‘

      Ich wæne, in sagt daß herze, daß in dâ von geschach. A.362

      si weinten al gelîche, swaß ieman gesprach.

      ir golt in vor den brüsten wart vor trähen sal:

      die vielen in genôte von den ougen ze tal.

      Si sprach: ‚hêrre Sîvrit, lât iu bevolhen sîn A.363

      ûf triuwe und ûf genâde den lieben bruoder mîn,

      daß im iht werre in Prünhilde lant.‘

      daß lobte ir der küene mit guotem willen an die hant.

      Dô sprach der degen rîche: ‚ob mir mîn lîp bestât, A.364

      sô sult ir aller sorge, vrouwe, haben rât:

      ich bringen iu gesunden her wider an den Rîn.

      daß habt ûf mîme lîbe.‘ im neic daß schœne magedîn.

      Ir goltvarwen schilde man truoc in ûf den sant 365

      und brâht in zuo dem schiffe alleß ir gewant.

      ir ros hieß man in ziehen: si wolden varn dan.

      dô wart von schœnen vrouwen vil michel weinen getân.

      Dô stuonden in diu venster diu minneclîchen kint. 366

      ir schif mit dem segele ruorte ein hôher wint.

      die stolzen hergesellen sâßen ûf den Rîn;

      dô sprach der künic Gunther: ‚wer sol nu schifmeister sîn?‘

      ‚Daß wil ich,‘ sprach Sîvrit: ‚ich kan iuch ûf der vluot A.367

      hinnen wol gevüeren, daß wißßet, helde guot;

      die rehten waßßerstrâße sint mir wol bekant.‘

      mit vreuden si dô schieden ûß der Burgunden lant.

      Sîvrit dô balde ein schalten gewan, 368

      von stade er schieben vaste began.

      Gunther der küene ein ruoder selbe nam.

      dô huoben sich von lande die snellen rîter lobesam.

      Si vuorten rîche spîse, dar zuo guoten wîn, 369

      den besten, den man kunde vinden umben Rîn.

      ir ros stuonden ebene, si heten guot gemach.

      ir schif gienc ouch ebene: lützel leides in geschach.

      Ir (vil)