Der Nibelunge liet. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113940
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zer hôhgezît:

      dâ zierten sich engegene alle vrouwen wider strît.

      Eß was dâ vil unmüeßec Gîselher daß kint. 266

      die geste mit den kunden vil güetlîchen sint

      die enphieng er und Gêrnôt und ouch ir beider man:

      jâ gruoßten si die degene, als eß nâch êren was getân.

      Vil goltrôter setele si vuorten in daß lant, 267

      zierlîche schilde und êrlîch gewant

      brâhten si ze Rîne zuo der hôhgezît.

      manegen ungesunden sach man vrœlîchen sît.

      Die in den betten lâgen und heten wunden nôt, 268

      die muosen des vergeßßen, wie herte was der tôt.

      die siechen ungesunden muosen si verklagen:

      si vreuten sich der mære gên der hôhgezîte tagen,

      Wie si leben wolden dâ ze der wirtschaft. A.269

      wünne âne mâße, mit vreuden überkraft

      heten al die liute, swaß man ir dâ vant:

      des huop sich michel wünne über al daß Guntheres lant.

      An einem phingestmorgen sach man vür gân 270

      gekleidet wünneclîche vil manegen küenen man,

      fünf tûsent oder mêre, dâ zer hôhgezît.

      sich huob diu kurzewîle an manegen enden wider strît.

      Der wirt der hete die sinne, im was daß wol erkant, 271

      wie rehte herzenlîche der helt von Niderlant

      sîne swester trûte, die er noch nie gesach,

      der man sô grôßer schœne vor allen juncvrouwen jach.

      Er sprach: ‚nu râtet alle, mâge und mîne man, C.

      wie wir die hôhgezîte sô lobelîche hân,

      daß man uns drumbe iht schelte her nâch dirre zît;

      ein ieslîch lop vil stæte ze jungest an den werken lît.‘

      Dô sprach zuo dem künege der degen Ortwîn: 272

      ‚welt ir mit vollen êren ze der hôhzîte sîn,

      sô sult ir lâßen schouwen diu wünneclîchen kint,

      die mit sô grôßen êren hie zen Burgunden sint.

      ‚Waß wære mannes wünne, wes vreute sich sîn lîp, 273

      eß entæten schœne meide und hêrlîchiu wîp?

      lâßet iuwer swester vür iuwer geste gân!‘

      der rât was ze liebe manegem helde getân.

      ‚Des wil ich gerne volgen,‘ sprach der künic dô. 274

      alle, dieß ervunden, wârens harte vrô.

      ernbôt eß vroun Uoten und ir tohter wolgetân,

      daß si mit ir megeden hin ze hove solde gân.

      Dô wart ûß den schrînen gesuochet guot gewant, 275

      swaß man in der valde der guoten wæte vant,

      die bouge mit den borten; des was in vil bereit.

      sich zierte minneclîche vil manec wætlîchiu meit.

      Vil manec recke tumber des tages hete muot, 276

      daß er an ze sehene den vrouwen wære guot,

      daß er dâ vür niht næme eins rîchen küneges lant.

      si sâhen die vil gerne, die si heten nie bekant.

      Dô hieß der künic rîche mit sîner swester gân, 277

      die ir dienen solden, hundert sîner man,

      ir und sîner muoter: die truogen swert enhant.

      daß was daß hofgesinde in der Burgunden lant.

      Uoten die vil rîchen sach man mit ir komen. 278

      diu hete schœner vrouwen geselleclîch genomen

      hundert oder mêre: die truogen rîchiu kleit.

      ouch gie dâ nâch ir tohter vil manec wætlîchiu meit.

      Von einer kemenâten sach man si alle gân: 279

      dô wart vil michel dringen von helden dar getân,

      die des gedinge hêten, ob kunde daß geschehen,

      daß si die maget edele solden vrœlîche sehen.

      Nu gie diu minneclîche, alsô der morgen rôt 280

      tuot ûß trüeben wolken. dô schiet von maneger nôt,

      der si da truoc in herzen und lange hete getân.

      er sach die minneclîchen nu vil hêrlîchen stân.

      Jâ lûhte ir von ir wæte vil manec edel stein: 281

      ir rôsenrôtiu varwe vil minneclîchen schein.

      ob ieman wünschen solde, der kunde niht gejehen,

      daß er ze dirre werlde hete iht schœners gesehen.

      Sam der liehte mâne vor den sternen stât, 282

      des schîn sô lûterlîche ab den wolken gât,

      dem stuont si nu gelîche vor andern vrouwen guot.

      des wart dâ wol gehœhet den zieren helden der muot.

      Die rîchen kamerære sach man vor ir gân. 283

      die hôch gemuoten degene wolden des niht lân,

      sin drungen, dâ si sâhen die minneclîchen meit.

      Sîvride dem hêrren wart beide lieb unde leit.

      Er dâhte in sînem muote: ‚wie kunde daß ergân, 284

      daß ich dich minnen solde? daß ist ein tumber wân;

      sol aber ich dich vremden, sô wære ich samfter tôt.‘

      er wart von gedanken dicke bleich unde rôt.

      Dô stuont sô minneclîche daß Siglinde kint, 285

      sam er entworfen wære an ein permint

      von guotes meisters listen, sô man im verjach,

      daß man helt neheinen nie sô schœnen gesach.

      Die mit der vrouwen giengen, die hießen von den wegen 286

      wîchen allenthalben: daß leiste manec degen.

      diu hôch tragenden herzen vreuten manegen lîp;

      man sach in grôßen zühten vil manec hêrlîcheß wîp.

      Dô sprach von Burgunden der hêrre Gêrnôt: 287

      ‚der iu sînen dienest sô güetlîchen bôt,

      Gunther, lieber bruoder, dem sult ir tuon alsam

      vor allen disen recken: des râts ich nimmer mich gescham.

      ‚Ir heißet Sîvriden zuo mîner swester kumen, 288

      daß in diu maget grüeße; des habe wir immer vrumen:

      diu