Doch das muss ein Traum bleiben.
Nur Freude zieht Freude an. Wer sich Freude nicht vorstellen kann, wer sich nicht einmal für wenige Augenblicke spontan in ihren Zustand versetzen kann, kann sie nicht manifestieren.
Wer sich tief in seinen kreierten Zuständen der Trostlosigkeit und Monotonie oder des Unglücks und der Sorge befindet, heischt nach dem großen Kick.
Nichts kann uns mehr so recht erfüllen - keine Geschenke teuer genug, keine Sache interessant genug und kein Ereignis befriedigend genug sein, um uns wahrlich zu genügen.
Wir brauchen das Belohnungsprinzip. Je öfter wir glauben, Belohnung verdient zu haben, desto weniger wird sie uns mit Freude belohnen. Wir ersticken in der materiellen Flut in dem Versuch, das unschuldige Glücksgefühl der Kindheit wieder zu erlangen. Wir suchen im Außen nach unserer Erfüllung, die wir nur im Herzen finden können. Versuchen wir, uns in die Tage der Kindheit zurück zu versetzen!
Wie überschwänglich stimmten uns Ereignisse wie Geburtstage oder Weihnachten oder eine geplante Ferienreise und wir konnten Wochen und Monate allein in freudvoller Erwartung des Ereignisses verbringen. Wir genossen vor allem die Vorfreude und unsere Tage waren lichtvoll und erfüllt. Dadurch manifestierten wir den weiteren Verbleib des freudigen Empfindens. Und noch lange nach einer gelungenen Feier oder einer schönen Reise konnten wir davon zehren. Wir freuten uns unbeschreiblich über einen schönen Stein oder einen Brief einer geliebten Person und bastelten mit der Energie unserer Herzen Geschenke für Angehörige und empfanden mehr Freude als der Beschenkte, wenn wir ihm das Präsent überreichten. Wir liebten Überraschungen und wollten andere überraschen; freuten uns, wenn wir mit dem Hund herumtollten, Schmetterlingen nachhopsten und in Pfützen sprangen. Auf einen Baum zu klettern war vergnüglicher als vor dem Fernseher zu sitzen und reife Beeren von einem Strauch zu pflücken zogen wir der Tüte Chips vor. Unser Lachen war hell, ehrlich und ansteckend. Wir brannten vor Abenteuerlust und konnten nicht genug vom Leben kriegen. Alles war neu und aufregend und wir konnten ewige Zeit träumend aus dem Fenster starren oder ein Insekt beobachten. Wir kreierten unsere Tage ständig neu, waren durstig nach Wissen und eiferten mit unseren Freunden um die Wette. Wir kannten keine Langeweile und fielen abends erschöpft und glücklich ins Bett.
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Waren wir damals einfach nur naiv und wissen jetzt, dass es nichts mehr zu lachen gibt, seit der Ernst des Lebens uns eingeholt hat?
Wir selbst bestimmen, wie ernst unser Leben verläuft. Wir sind die Dirigenten unserer Emotionen und sollten wir das Lachen verlernt haben, ist es an der Zeit, es wieder zu trainieren.
Wer lächelt eigentlich noch ehrlich? Wir sind darin geschult, es gezielt einzusetzen - reflexartig oder um damit einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Ein echtes Lächeln kommt aus dem Herzen - und das Lachen, das wir praktizieren, ist meist in irgendeiner Hinsicht der Schadenfreude entwachsen - wem das nicht bewusst ist, der möge zukünftig jedes Mal, wenn irgendwo gelacht wird, darauf achten. Welcher Erwachsene lacht noch aus einem ehrlichen Ausdruck des Glücks?
Beginnen wir, Lachen und Lächeln neu zu erfinden. Kinder kann man nicht austricksen. Sie erwidern kein Lächeln, das nicht aus dem Herzen kommt, weil sie es nicht verstehen. Es irritiert sie. Kinder sind der Indikator für unseren Gefühlszustand. Versuchen wir, jedes Mal, wenn wir lächeln, uns ein Lächeln zu verinnerlichen, um ein Lächeln anstatt einer kontrollierten Grimasse auszudrücken. Lächeln ist kein Mittel zum Zweck, sondern Ausdruck reiner Herzensenergie.
Wir haben die Kunst, Freude zu empfinden, aus unserem Verantwortungsbereich gegeben und können in wahre Stürme der Begeisterung ausbrechen, wenn unsere Nationalsportler einen Sieg erringen und bilden ein Kollektiv der Freude mit anderen Anhängern und verkünden “unseren Sieg”.
Wir selbst empfinden uns nicht mehr als wert, Anlass zur Freude zu geben. Uns fehlt die Anerkennung in nahezu allen Lebensbereichen und weil andere sich nicht für uns freuen können, wenn wir etwas erreicht oder gut gemacht haben, freuen wir uns auch nicht, weil wir glauben, es nicht verdient zu haben. Wir strampeln uns weiter ab um noch größere Leistungen zu erbringen, um endlich gelobt zu werden.
Wir belohnen uns mit materiellem Luxus und beäugen kritisch die finanzielle Situation und die Luxusgüter der Konkurrenten, weil wir sie als Ausdruck für Erfolg ansehen und empfinden Schadenfreude, wenn der andere einen Verlust erleidet. Ohne unsere wohlverdiente Anerkennung verlieren wir die Freude und jegliche Motivation und kehren das Prinzip in Schadenfreude um. Wir sagen, dass Eigenlob stinkt, um das gesunde Selbstbewusstsein derer zu bekämpfen, die ihre geleistete Arbeit wertschätzen.
Doch wofür, wenn nicht für die Freude am Erfolg arbeiten wir?
Wir dürfen anerkennen, dass wir etwas gut gemacht haben, wir dürfen das Glücksgefühl in seiner Intensität durchleben, wenn uns ein Durchbruch gelungen ist - ungeachtet dessen, ob das Umfeld es tut oder nicht - und müssen nicht sofort ins nächste Geschäft laufen, um uns „das Besondere“ zu gönnen, das uns doch nicht erfüllt und um die Leere zu kompensieren, weil wir keine Resonanz für unsere Arbeit erhalten haben.
Verstecken wir uns nicht, wenn wir uns freuen - teilen wir unsere Glücksmomente mit anderen - ob es sie nun ansteckt oder nicht. Wer sich nicht mit uns freuen kann, beneidet uns und das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass wir etwas Begehrtes erreicht haben, wofür sich Freude lohnt.
Wir dürfen unser Alter vergessen und uns wie Kinder benehmen, wenn uns danach ist oder einem spontanen Impuls folgen, der nicht unseren Konventionen entspricht, um einen Ausgleich für unser kontrolliertes Verhalten zu schaffen. Suchen wir die Freude wieder in der Beschäftigung mit dem Spiel und in gemeinsamen Unternehmungen anstatt vor dem Computer oder Fernseher zu sitzen und geben wir vor allem unseren Kindern ein Beispiel, die mittlerweile die Freuden einer ganz normalen Kindheit nicht mehr kennen.
Machen wir uns bewusst, dass Essen keine Belohnung ist! Und Bewegung keine Strafe, sondern ein natürlicher Drang, der ausgelebt werden muss. Freude kommt von selbst, wenn man ihr Raum gibt. Wem es an Bewegung und gesunder Ernährung mangelt, wird sich von Grund auf unwohl fühlen und für ihn ist der Weg ein längerer, Spaß beim Herumtollen zu empfinden. Verhindern wir, dass aus unseren Kindern kranke und freudlose “Couch-Potatoes” werden und versetzen wir uns in sie hinein, um ihnen aus tiefstem Herzen ein Buch zu schenken, das ihr Interesse weckt, anstatt das X-te Computerspiel. Vermitteln wir ihnen und allen anderen, die unseren Weg kreuzen, die Wärme eines echten Lächelns und sie werden es weitergeben.
Begreifen wir, dass wir den Traumpartner, der uns glücklich machen soll, nur in unser Leben ziehen können, wenn wir ganz sind und nicht aus dem Mangel heraus. Nur, wenn wir uns vollkommen fühlen und nicht durch andere ersetzt haben wollen, was uns fehlt, können wir das ausstrahlen, dass das Erwünschte anzieht.
Wir bekommen, was wir geben.
Das Symbol:
Begreifen wir, dass wir nichts opfern, wenn wir Freude visualisieren, auch wenn wir uns nicht danach fühlen.
Gönnen wir uns doch wenigstens diese wenigen Minuten, um woraus auch immer, das uns scheinbar vereinnahmt, auszusteigen. Wir werden von Mal zu Mal geübter, Freude zu empfinden, wenn wir unsere Herzen öffnen.
Freude steht in Verbindung mit Dankbarkeit.
Freude ist ein Gefühl, das einem momentanen Impuls nachgeht, genauso wie ein immer währender Zustand.
Freude ist lichtvolles Strömen und Fließen und kann von uns empfunden werden, wenn wir diesem Strom Resonanz geben. Das Betrachten des Symbols dürfte bereits nach kurzer Zeit unser Inneres offener machen und uns freudiger stimmen, auch wenn wir uns gerade nicht danach fühlen. Es stimmt unser Unterbewusstsein auf den Kreislauf der kosmischen Ströme ein und erleichtert es uns, dankbar für die vielen kleinen Dinge zu sein, die uns erfreuen, wenn wir das zulassen.
WOHLBEFINDEN