Freitag, 11. Dezember
Nationales Hauptquartier der Israelischen Polizei, Ostjerusalem.
Das Israelische Polizeihauptquartier befand sich früher in Tel Aviv, aber nach dem israelischen Krieg und der Zerschlagung des Territoriums von 1967 gab Israel eine Absichtserklärung ab, indem es das Hauptquartier in einen neu errichteten Standort nach Ostjerusalem verlegte — einem Komplex von Regierungsgebäuden benannt nach dem ehemaligen Premierminister und bekannt als Kiryat Menachem Begin — zwischen Sheikh Jarrah im Norden, dem Berg Scopus im Osten und dem Munitionshügel im Westen. Die Tatsache, dass allein dieses Jahr ein “Drehtür”-artiges Auftreten und Abtreten von drei verschiedenen Generalpolizeikommandanten eintrat, hatte Abe Goldman dazu veranlasst, mit dem — hastig vom Schin Bet eingebrachten — Kommissar eine Diskussion über die Polizeiarbeit am Tempelberg zu führen, dessen jüngste Einberufung durch den Premierminister und den Minister für öffentliche Sicherheit eher damit zu tun hatte, jemanden zu haben, der eher loyal denn effizient war.
Goldman hoffte, dass die bisherigen Erfahrungen des neuen Kommissars mit Israels nationaler Sicherheitsbehörde die Kontrolle über die derzeitigen palästinensischen Unruhen auf dem Berg verbessern würden. Schin Bet, bekannt durch das hebräische Akronym “Shabak”, war eine der mächtigsten Sicherheitsbehörden der Welt mit historischen Verbindungen zu den zionistischen paramilitärischen Gruppen, deren Gewalt gegen Palästinenser vor der Gründung Israels grassierte. Die Agentur war seitdem berüchtigt für die Folterung und Tötung palästinensischer Häftlinge, die für die illegale und gewalttätige Verwendung von Verhörtechniken durch das UN-Komitee gegen Folter verurteilt wurde, die bis heute benutzt werden.
Obwohl das Treffen mit dem rundlichen, mit Schnurrbart und Kippa bekleideten Kommissar herzlich war, blieb Goldman unbeeindruckt von einem Mann, der sich während seiner kurzen Amtszeit mit der Abgrenzung zwischen jüdischem und palästinensischem Trauerfällen mit der absurden und offensichtlich rassistisch motivierten Behauptung, “Israel heiligt das Leben, unsere Feinde heiligen den Tod” als umstritten erwiesen hatte. Darüber hinaus hatte er eine Entscheidung getroffen, der Öffentlichkeit eine Empfehlung der Polizeiermittler zu verschweigen, dass die Ehefrau des Premierministers wegen Unregelmäßigkeiten im Führen des Haushalts des Premierministers angeklagt werden sollte. Goldmans Anfrage nach dem Treffen sollte sicherstellen, dass die strikte Überwachung des Tempelbergs zumindest aufrechterhalten wird, wenn nicht sogar erhöht werden sollte, um den Juden, Möglichkeiten und Schutz zu bieten diese Stätte zu besuchen: eine bewusste Verfahrensweise der immer größer werdenden jüdischen Präsenz, die schließlich das Hauptziel der Bruderschaft des Hirams des dritten Tempels ultimativ begünstigen würde.
Goldman hatte die Bruderschaft als eine Schurkenzelle innerhalb der verhüllten Geheimhaltung der Freimaurerei etabliert, jedoch ohne die offizielle Genehmigung der Organisation. Obwohl die Freimaurer dieser Zelle ausschließlich dazu dienten, die Erfüllung des geplanten Baus des dritten Tempels heimlich — wie im Buch Ezechiel beschrieben — zu unterstützen, basierte ihre Hingabe auf fragwürdigen biblischen Erzählungen, wie sie im Buch der Gebote von Maimonides (Moses) beschrieben wurden — einem herausragenden mittelalterlichen sephardisch-jüdischen Philosoph, Astronom und einer der produktivsten und einflussreichsten Torah-Gelehrten und -Arzte — welches Gebotsdetails und die Anweisungen beinhaltete, die Gott selbst dem jüdischen Volk auf dem Berg Sinai an dem Tag, der auf den Tag nach Jom Kippur (Versöhnungstag) folgte, gab: “Der Schöpfer befahl uns, ein ausgewähltes Haus für seinen Dienst zu errichten, wo die Opfergaben für alle Zeiten dargebracht werden. Und die Prozessionen und festlichen Pilgerfahrten werden dort dreimal im Jahr durchgeführt.”
Das Gebot, den Tempel zu bauen, wurde als eines der 613 Mizwot (Gebote) anerkannt, für die eine ewige jüdische Verpflichtung, die es zu erfüllen galt, bestand. Die großen judäischen Weisen hatten behauptet, dass der Wiederaufbau des Heiligen Tempels in Übereinstimmung mit den Dimensionen, Eigenschaften und Attributen des Zweiten Tempels ein bestimmtes Gebot für das Volk Israel sei. Diese strittigen und wohl betrügerischen biblischen Gebote stellen jedoch keine ausreichende Rechtfertigung für die illegale, stets brutale und zerstörerische Aneignung palästinensischen Landes und Eigentums dar. Es scheint, dass, wenn die alten jüdischen Schriftgelehrten die Natur und Geschichte des jüdischen Volkes und ihre Handlungen verstärken oder legitimieren wollten, keine Bedenken hatten, die Quelle ihrer selbstverherrlichenden Ansprüche Gott selbst fälschlich zuzuschreiben.
Es wurde zum Beispiel behauptet, dass Haram al-Sharif/Tempelberg in Jerusalems Altstadt die heiligste Stätte des Judentums war, wobei die Juden auf den Tempelberg oder den Berg Moriah (Har HaMoriya) verwiesen. Für Muslime war es die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina, die sie als Haram Al-Sharif (das edle Heiligtum) und die Moschee als “die entfernteste Moschee” bezeichneten, auch bekannt als al-Aqsa und “Bayt al-Muqaddas” auf Arabisch. Muslime betrachteten das al-Aqsa-Gelände als heilig, weil ihnen beigebracht wurde, dass die Moschee die erste Qibla — die Richtung, in der die Muslime während des Gebets stehen — in der Geschichte des Islam war, von der aus der Prophet Mohammed seine übernatürliche (zweiteilige) Nachtreise Isra und Miraj von Mekka nach Jerusalem, noch vor seiner Himmelfahrt, antrat. Der Erzählung nach reiste er auf einem geflügelten Ross zur “entferntesten Moschee”, wo er andere Propheten wie Moses, Abraham und Jesus in muslimischen Gebeten anführte, was eindeutig seine Bedeutung vor allen anderen abrahamitischen Propheten implizierte. Im Himmel hatte er eine seltene, aber kurze Begegnung mit Gott, der ihm Anweisungen gab, die er an die Muslime getreu weitergab.
Die hebräische Bibel und die jüdischen Erzählungen behaupten, dass das al-Aqsa-Gebiet mit drei biblischen Bergen in Verbindung stand, deren Standorte, obwohl unbestimmt, dennoch von höchster Wichtigkeit waren: Der Berg Moriah, wo die Opferung (Bindung) Isaaks angeblich stattfand (Genesis 22); Der Berg Zion (2. Buch Samuel 5:7), wo angeblich die ursprüngliche Jebusiten-Festung (ein kanaanäischer Stamm) und die “Davidsstadt” stand; und schließlich der Tempelberg, auf dem der dritte Tempel an derselben Stelle errichtet werden sollte wie der erste Tempel Salomons in Jerusalem, der auf Hebräisch Yerushaláyim und Qods/Qadas auf Arabisch genannt wurde.
Der erste Tempel wurde angeblich von König Salomon gebaut — der um 967 - 931 v. Chr. — während eines angeblichen “Goldenen Zeitalters” regierte, als Israel auf seinem Höhepunkt war. Salomon war der Mann, der, nachdem er Gott um Weisheit gebeten und ihm die Weisheit gegeben wurde (1. Buch der König 3:11 - 12), siebenhundert Ehefrauen und dreihundert Konkubinen (1. Buch der Könige 11:3) hatte. Trotz der zeitintensiven Tätigkeit so viele Frauen zufriedenzustellen, scheint Salomon offenbar immer noch Zeit und Energie gefunden zu haben, zu schreiben und wird als Autor vieler Weisheitsliteratur bezeichnet, die von Sprichwörtern geprägt war, die sowohl über die Göttlichkeit als auch über die Tugend lehren sollten. Es gab in Wirklichkeit keinen Beweis für ein “Goldenes Zeitalter”, keine Beweise dafür, dass die Israeliten eine große Nation waren, und keine Beweise für große Städte mit prachtvollen Bauwerken.
Der Charakter Salomons, oder Sonnengott von On, war die israelitische Version des ägyptischen Sonnengottes Ra von Heliopolis. Sogar das Wenige, was über Salomon aufgezeichnet wurde, wurde erst etwa zweitausend Jahre später niedergeschrieben, sodass es keine zeitgenössischen Aufzeichnungen seiner Herrschaft gibt. Die hebräische Bibel behauptete, dass der Bau des Salomonischen Tempels mithilfe von König Hiram von Tyre erreicht wurde (Teil des heutigen Libanon), der hochwertige Materialien, qualifizierte Handwerker und den legendären Architekt Hiram Abiff zur Verfügung stellte. Für solch wohlwollenden Beistand war Salomo verpflichtet, König Hiram einen jährlichen Tribut von 100.000 Scheffel Weizen und 110.000 Gallonen reinem Olivenöl zu zahlen (1. Buch der Könige 5:11). Bis heute wurden jedoch keine archäologischen Beweise für den Salomonischen Tempel gefunden, und der einzige Verweis darauf, was mit seiner vermeintlichen Existenz zeitlich übereinstimmt, stammt aus der hebräischen Bibel. Selbst architektonische Beschreibungen dieses Ersten Tempels beinhalten keine spezifischen Informationen und scheinen auf der Grundlage der kombinierten Merkmale anderer Tempel in Ägypten, Mesopotamien und Phönizien zusammengestellt worden zu sein.
Der heutige Standort des Haram al-Sharif/Tempelberg und dem Staat Israel basiert daher ideologisch auf Erzählungen der hebräischen Bibel, die in ihrer betrügerischen Übersetzung