Hinblicklich der funktionellen Zuständigkeit innerhalb des Amtsgerichtes gilt das Nachstehende:
Anmerkungen
OLG Hamm NJW-RR 2007, 157.
OLG Karlsruhe BtPrax 1995, 184.
BGH FamRZ 2001, 412.
BGH FamRZ 1993, 798, 800.
BayObLG FamRZ 1997, 1363; OLG Stuttgart BtPrax 1997, 161; FamRZ 1997, 438; BayObLG BtPrax 1996, 195; BtPrax 2003, 132 zur strafgerichtlich angeordneten Unterbringung.
OLG Hamm NJW-RR 2007, 157.
Jurgeleit/Bucic Freiwillige Gerichtsbarkeit, S. 664.
BGH MDR 2011, 254 = FamRZ 2011, 282.
B. Das gerichtliche Verfahren bis zur Bestellung eines Betreuers › II. Zuständigkeit › 1. Proberichter
1. Proberichter
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Nach § 23c Abs. 2 GVG darf ein Proberichter im ersten Jahr nach seiner Ernennung nicht in Betreuungssachen tätig sein. Richter greifen in Betreuungssachen tief und nachhaltig in die Lebensführung von Betroffenen ein. Von daher etabliert die Vorschrift ein Mindestmaß an richterlicher Erfahrung.[1]
Anmerkungen
BL-AG Abschlussbericht 2003, S. 183 f.
B. Das gerichtliche Verfahren bis zur Bestellung eines Betreuers › II. Zuständigkeit › 2. Verteilung von Aufgaben zwischen Richter und Rechtspfleger
2. Verteilung von Aufgaben zwischen Richter und Rechtspfleger
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Die Zuständigkeitsverteilung bestimmt sich nach § 3 Nr. 2a, § 15, § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 RPflG. Nach § 3 Nr. 2a RPflG ist grundsätzlich der Rechtspfleger zuständig, soweit nicht eine Aufgabe gem. § 15 RPflG dem Richter vorbehalten ist. Von diesem Vorbehalt kann der Landesgesetzgeber wiederum Ausnahmen machen und Aufgaben dem Rechtspfleger übertragen, § 19 Abs. 1 Nr. 1 RPflG. Letzteres ist bislang in Bayern und Rheinland-Pfalz geschehen (Stand Mitte 2016). Siehe dazu weiter unten.
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Folgende Aufgaben sind von dem Richter zu erledigen:
– | Bestellung eines Betreuers, § 1896 Abs. 1 BGB, eines besonderen Betreuers für die Sterilisation, § 1899 Abs. 2 BGB, eines Ergänzungsbetreuers, § 1796 BGB oder mehrerer Betreuer, § 1899 Abs. 4 BGB, die vorsorgliche Bestellung eines Betreuers für einen Minderjährigen, § 1908a BGB sowie kraft Sachzusammenhang die Bestellung eines Gegenbetreuers, §§ 1908i, 1792 BGB sowie die Entscheidung über die Auswahl eines Vereins- oder Behördenmitarbeiters, § 1900 BGB, § 291 FamFG, |
– | Bestellung eines Betreuers für Angehörige fremder Staaten, Art. 24 Abs. 1 S. 2, Abs. 3 EGBGB einschließlich eines Kontrollbetreuers nach § 1896 Abs. 3 BGB, |
– | Betreuungsanordnungen aufgrund dienstrechtlicher Bestimmungen (für Beamte oder Richter), |
– | Bestimmung der Aufgabenkreise, § 1896 Abs. 2 S. 1 BGB, |
– | Entlassung des Betreuers mit Ausnahme des Kontrollbetreuers und des Betreuers nach §§ 1888, 1908b Abs. 1, 2 und 5 BGB sowie die danach erforderliche Neubestellung im Falle des Todes oder der Entlassung eines Betreuers, § 1908c BGB, § 296 FamFG, |
– | Aufhebung, Erweiterung, Einschränkung oder Verlängerung einer Betreuung, § 1908d BGB, §§ 293–295 FamFG, |
– | Feststellung der berufsmäßigen Betreuungsführung, §§ 1836 Abs. 1 S. 2 BGB, § 1 VBVG, |
– | Entziehung der Vertretungsmacht, §§ 1908i, 1796 BGB, |
– | Anordnung und Aufhebung eines Einwilligungsvorbehaltes, § 1903 BGB, §§ 293, 294 FamFG, |
– | Erweiterung und Einschränkung des Kreises der einwilligungsbedürftigen Erklärungen, §§ 1908d Abs. 4, Abs. 3 BGB, § 294 FamFG, Genehmigung der Einwilligung des Betreuers in risikoreiche ärztliche Maßnahmen, sowie in den Abbruch einer lebenserhaltenden oder -verlängernden ärztlicher Behandlung, § 1904 BGB, § 298 FamFG, |
– | Sterilisation, § 1905 BGB, § 297 FamFG und Kastration, § 6 KastrG, |
– | Herausgabe oder Regelung des Umgangs des Betreuten, §§ 1908i, 1632 Abs. 1–3 BGB, |
– | Meinungsverschiedenheiten zwischen mehreren Betreuern, §§ 1908i, 1797 Abs. 1 S. 2, 1798 BGB, |
– | Verhängung von Zwangsgeld z.B. wegen Nichtabgabe einer Betreuungsverfügung, § 1901c BGB, |
– | Maßnahmen nach dem Ausführungsgesetz zum Haager Erwachsenenschutzübereinkommen[1]. |
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So obliegt nach dem BGB dem Richter die Anordnung der Betreuung, die Bestimmung der Aufgabenkreise und Entscheidungen über freiheitsbeschränkende Maßnahmen, § 1906 BGB. Von dem Richtervorbehalt des § 15 RPflG kann der Landesgesetzgeber nach Maßgabe des § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 RPflG Ausnahmen zulassen und damit die Zuständigkeit der Rechtspfleger erweitern, soweit nicht Maßnahmen nach §§ 1903, 1906, 1908d BGB und Zwangsvorführungen (§§ 278 Abs. 5, 283 FamFG) betroffen sind.
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Grundsätzlich ist für Verfahrenshandlungen einschließlich von Zwangsgeldfestsetzungen der gerichtliche Entscheider zuständig, in dessen Zuständigkeit die eigentliche Sachentscheidung fällt,[2] mit Ausnahme der Zwangshaft (§ 4 Abs. 2 Nr.