Die folgenden drei Unterhaltungen ereigneten sich an mehreren Tagen hintereinander. Sie flogen mir morgens zu, während ich am Schreibtisch vor meinem PC saß. Ich fragte nicht, mit wem ich die Ehre hatte. Stattdessen öffnete ich nur mein Bewusstsein und der geheimnisvolle Besucher war da. Wie ich später feststellte, offenbarten diese Gesprächserlebnisse nicht nur drei verschiedene Weltsichten – drei verschiedene Arten, die eigene Position beim Shapeshiften zu verlagern –, sondern auch wesentliche Lernerfahrungen, die mir helfen sollten, eine weitere Sicht des Seins zu erreichen.
DIE PERSPEKTIVEN DER PINGUINE
Wir sind der Geist der Pinguine, begann die Stimme, die die Gruppe vertrat, und schmückte die Worte mit den Schwarzweißschattierungen der Pinguine, wenn sie sich bewegen. Wir zeigen dir Bilder von Pinguinen, die vom Land ins offene Meer springen. Und wir werden dir zeigen, wie wir ganz schnell durch die Gewässer reisen – was für uns eine Art von Fliegen bedeutet.
Diese Bilder haben mit Transformationen und der Fähigkeit aller Wesen zu tun, mit ihrer Umgebung zu verschmelzen, eine Seinsform anzunehmen, die mit dem übereinstimmt, wer sie sind und was sie erreichen wollen. Wir zeigen, wie wir durch das Wasser fliegen, als Metapher für die Verwandlung in eine andere Wesensform, um aus einer anderen Perspektive zu sehen und durch die Verlagerung der Sichtweise flexibler zu werden. Um sich nicht in einer Perspektive zu verlieren, sondern aus diesem Sichtwinkel zu sehen und die Vision in die eigene zu integrieren. Wir wollen auf diese Weise über Shapeshifting oder die Kunst der Transformation kommunizieren.
Wir sprechen an dieser Stelle für die Meeressäugetiere und Seevögel des Südens, da wir uns alle auf einen gemeinsamen Fokus verlagert haben. Die Erdpole sind verbogen, und viele Tiere haben die Gelegenheit ergriffen, mithilfe ihres Körpers und Bewusstseins die Magnete zu verlagern (und mehr darüber zu lernen). Wir sprechen von einem Gittermuster, das verschoben ist. Es muss eine neue Ausrichtung erfolgen, und diese Tiere arbeiten daran, beide Versionen klarer zu machen.
»Meinst du zwei Erden?« Ich fragte mich, ob das mit der Vorstellung mancher Menschen zu tun hatte, die davon ausgehen, dass zwei oder mehrere Versionen der Erde zum selben Zeitpunkt bestehen.
Genau das meinen wir, sagte das Pinguinvolk. Wir sehen, dass aus der Erde zwei werden, oder dass sie sich auf eine Weise manifestiert, in der unterschiedliche Aspekte der Erde für eine kurze Phase der menschlichen Zeitrechnung bewusst werden. Ihr werdet selbst entscheiden können, welche Vibrationsebene der Erde / des Bewusstseins ihr wählt. Diese Verlagerung wird mit verschiedenen astronomischen Vorgängen und bestimmten Experimenten unter der Erde sowie dem Wachstum des Bewusstseins derer, die auf diesem Planeten leben, zeitlich übereinstimmen (oder von ihnen unterstützt werden). Kurz gesagt: Die Erde und all ihre Bewohner befinden sich in dem Prozess, ihr Bewusstsein weiterzuentwickeln. Wir wissen, dass das für dich und viele andere nichts Neues ist, doch wir wollen uns nun auf dieses wachsende Bewusstsein konzentrieren.
Um zum Bildnis der Pinguine zurückzukehren, die durchs Wasser fliegen: Das ist die Metapher dafür, wie das Leben für viele irdische Bewohner aussehen wird. Es wird darum gehen, zu lernen, wie sie in ›neuen Gewässern‹ leben, arbeiten und existieren können (obwohl wir damit nicht wirklich Wasser meinen). Sie werden lernen, sich an neue Situationen anzupassen, während sie das Land, die Eisberge ihrer Heimat, im Blick behalten. Für einen gewissen Zeitraum wird es eine Bewegung vor und zurück geben. Tiere, die in zwei Habitaten (Land und Wasser, Luft und Wasser oder Luft und Land) gleichzeitig leben, werden dabei eine große Hilfe sein – entweder, um die Menschen anzuleiten, oder als Tiere, die man beobachten und von denen man lernen kann.
Über den Bezug der Dualität zur Einheit lässt sich noch viel erforschen und erklären. Dualität stellt kein Problem dar, wenn man versucht, die Einheit zu erreichen, denn Dualität ist das Tor zur Einheit. Wir Pinguine leben im Wasser und ›an Land‹ (auf dem Eis). Das eine ist nicht besser als das andere. Wir haben gelernt, beides als Teile des Kontinuums des Einsseins anzusehen. Das ist ein physisches Beispiel dafür, auf welche Weise beide das Tor dazu sind, wie man in den Fluss des Einen kommt und in diesem Fluss bleibt.
Wir raten dir, dies im täglichen Leben auf den tieferen Schichten zu sehen – und zu fühlen. Es wird dir beim Shapeshifting helfen, wenn du das Einssein in allem wahrnimmst, vor allem, wenn du versuchst, ein anderes Wesen zu werden oder dich mit ihm zu bewegen.
Versuche, dich mit einer Vielzahl an Perspektiven vertrauter zu machen. Das ist die Aufgabe, die wir dir heute mit auf den Weg geben: Aus der Sicht anderer – Menschen und Tiere – zu sehen. Wenn du auf diese Weise für das Lernen offen wirst, wirst du noch viel mehr erfahren, als wir dir in einem einfachen Gespräch vermitteln können.
DIE EIGENSTÄNDIGE WEISHEIT
Mir war tatsächlich, als würde ich die Perspektive der Pinguine und die tiefe Einsicht, die sie mir anboten, klar erkennen. Und so verspürte ich das wachsende Verlangen, ihnen lieber zuzuhören, als Fragen zu stellen, lieber zu fühlen, als zu bewerten, einfach nur bewusst wahrzunehmen und zu sehen, was mir offenbart würde. Daher geschah es, dass wir am nächsten Morgen wieder ins Wasser sprangen.
Wir sind die Seelen der Fische an Land, fingen sie an. Damit meinen wir die Fische, die in Seen und Flüssen schwimmen. Unsere Spezies ist mit unseren Brüdern und Schwestern im Ozean verwandt, auch wenn wir unsere Erinnerungen ans Meer auf eine andere Weise bewahren. Für unsere Beziehungen zu Mensch und Tier an Land nutzen wir auch eine andere Vibration.
Wir sind heute kurz erschienen, um dich daran zu erinnern, dass ihr Zugang zum Gedächtnis unserer Anfänge im Wasser bekommt, wenn ihr Fisch esst. Die Oberfläche der Erde bestand zum größten Teil aus Wasser, und wir sind alle dem Meer entsprungen. Unsere Tierart liefert euch nicht nur Nahrung, sondern auch Erinnerungen. Manche unserer Spezies sterben, um euch bewusst zu machen, dass das, was ihr esst, einen direkten Bezug zu euch hat. Wenn ihr die Gewässer vergiftet, dann vergiftet ihr euch buchstäblich selbst. Andere Spezies bieten euch wiederum bestimmte Erinnerungen an ein gemeinsames Verständnis und Erwachen.
Unsere Spezies ist durch den Austausch von Wissen und Nahrung mit euch Menschen und Tieren verbunden. Wenn ihr uns esst, macht ihr uns zu einem Teil von euch (und andersherum betrachtet, macht ihr euch auch zu einem Teil von uns), und ein Teil unseres Wissens und unserer Wahrheit wird in euch wach. Wir meinen das nicht nur metaphorisch (auch wenn es diese Ebene ebenfalls gibt), sondern auch körperlich – biologisch und physiologisch.
Wenn ihr Fisch esst, teilt ihr unsere Weisheit und unser Wissen. Achtet darauf, wie ihr uns aus dem Wasser holt, wie ihr uns zubereitet und mit welcher Absicht ihr an uns teilnehmt. Je tiefer ihr euch mit der Vorstellung der Verbindung auseinandersetzt, umso deutlicher werdet ihr die großen Kreise und Entwürfe innerhalb des Lebensnetzes erkennen.
Wir zeigen euch nun zum Beispiel unsere Schuppen. In eurer Sprache benutzt ihr sie als eine Metapher: ›Wie Schuppen von den Augen fallen.‹ Schuppen sind eine Art Schutzmantel, eine Abdeckung – unsere ›Haut‹, obwohl Schuppen auch eurer impressionistischen Punktmalerei ähneln, bei denen jeder Punkt oder jede Schuppe ein Teil des Ganzen ausmacht. Bei Fischen geht es mehr um eigenständige Weisheit und Wissen – und vor allem darum, wie dieses Wissen den Menschen zugetragen wird –, als euch bisher bewusst war.
Das heißt, es geht uns nicht nur darum, uns mit Menschen zu verbinden, sondern auch, unsere wichtige Rolle im Netz des Lebens umzusetzen, vor allem in Bezug auf den Austausch – zum Beispiel durch Essen. Manchmal nehmen wir andere Fische oder auch Pflanzen oder andere Lebensformen zu uns, und wir wissen, dass andere uns verzehren werden. Manche Menschen verwenden den Ausdruck ›kalt wie ein Fisch‹ und meinen damit Emotionen. Erkennst du, dass das eure eigene Projektion ist – der Widerstand gegen die Tiefe unseres Lebensverständnisses,