Chicago Affair. Niko Arendt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Niko Arendt
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742754493
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diabolisch grinsend beugte er sich näher zu ihm, streifte Seans Lippen. „Hemmungslos, offen und-“

      „Stop. Warte“, flüsterte der andere. Seine Stimme war belegt und brach bei jeder zweiten Silbe auseinander. Er fürchtete sich vor dem, was Bourdain zu sagen hatte.

      „Ich wollte damit nur sagen, dass das nicht das erste Mal ist. Allerdings hattest du gestern mehr Spaß dabei.“ Wieder dieses Grinsen. Dann verschlang Bourdain ihn mit seinem Mund.

      Mit einer Kraft, die Sean sich selbst nicht zugetraut hätte, entzog er sich dem Brünetten, indem er sein Gesicht abwendete. Obwohl die Spannung in seinem Körper an seinen Muskeln und Nerven zerrte, zierte ein unsicheres Lächeln sein Gesicht. „Heute bin ich aber nicht betrunken.“

      „Willst du dich mit dieser lahmen Ausrede aus der Affäre ziehen? Ich bin nicht derjenige, der gesagt hat, dass er für seinen Job alles tun würde“, erinnerte Bourdain ihn. Er drängte seinen Unterkörper dichter an Seans, sodass dieser deutlich die wachsende Erregung an seinem eigenen Oberschenkel spüren konnte. Was Holden ihm damit sagen wollte, war offensichtlich.

      „Ist dir egal, wie unethisch das eigentlich ist?“

      „Absolut.“

      „Shit, Holden.“

      „Du bist einfach feige, Sean. Steh zu deinem Wort oder halt die Klappe“, ein ärgerlicher Unterton mischte sich in Holdens butterweiche Stimme. Dann küsste er ihn erneut. Fordernder dieses Mal. Grober.

      Der Blonde spürte ein Kribbeln in seinen Armen und Beinen. Der Tisch quetschte seine Oberschenkel und störte die Blutzufuhr zu seinen Füßen, seine Unterarme schmerzten, weil sie nicht nur Sean, sondern auch Holdens Gewicht halten musste. Und Sean war nicht bereit der Forderung seiner ächzenden Muskeln nachzugehen. Denn dann würde er auf dem Tisch liegen wie ein Käfer auf seinem Panzer, mit Holdens Körper zwischen seinen Beinen. Ab da wäre das Spiel verloren.

      Sean spürte sein Herz hart in seiner Brust schlagen, als Holdens Daumen über seine Unterlippe fuhr. Nicht zärtlich, sondern herrisch drückte er sie nach unten, fuhr über seine Zähne und glitt gänzlich in seinen Mund hinein. Stocksteif stand der Blonde da, während er den leicht salzigen Geschmack auf seiner Zunge wahrnahm.

      Seans Hände waren wieder frei. Die Knöpfe, die Holden öffnete, schob Sean mit fahrigen Fingern zurück ins Knopfloch. Diese Scharade spielten sie einige Male, bevor seinem Chef der Kragen platzte.

      „Lass das“, knurrte er und Sean sah die Gier in seinen Augen aufflackern, dann riss er voller Ungeduld einfach Seans Hemd auf. Es gab daran keinen Knopf mehr, den er hätte schließen können. Bevor Holden ihn durch seine Lippen zum Schweigen bringen konnte, presste Sean seine Hand auf dessen Mund.

      „Ich kann das nicht“, sagte er befangen.

      Bourdains Finger legten sich um sein Handgelenk und zogen seine Hand herunter. Sean spürte die Bartstoppeln rau unter seinen Fingerkuppen.

      „Die Kündigung liegt noch immer im Büro auf dem Schreibtisch“, flüsterte er seinem Angestellten atemlos ins Ohr.

      Kapitel 9

      „Du bist ein Sadist.“

      „Damit kann ich leben.“

      Natürlich konnte er das. „Jetzt ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Ich bin total unvorbereitet.“ Sean versuchte es wieder mit Galgenhumor. Das Einzige, dass ihm jetzt half, nicht völlig durchzudrehen.

      Bourdain blickte ihn kurz an, was Sean die Gelegenheit gab fortzufahren. „Ich hab mir nach dem Essen gar nicht die Zähne geputzt.“

      Er schaffte es, den Brünetten zum Schmunzeln zu bringen. „Gestern hast du gestunken wie eine Schnapsleiche und es hat mir nichts ausgemacht, heute kann ich es verschmerzen.“ Holden warf ihm einen vernichtenden Blick zu und versenkte seine Zähne in Seans Kinn. Es war kurz, irgendwie vulgär und der süße Schmerz turnte Sean mehr an, als er sollte.

      „Nein, ehrlich. Jetzt, wo ich alles hautnah miterlebe, will ich, dass es richtig ist.“

      „Was?“, entfuhr es Bourdain gereizt.

      „Wie wäre es mit Dinner? Ein bisschen mehr Romantik. Etwas gedämpftes Licht. Ich könnte mir einbilden, du wärest jemand anderes“, schlug Sean in beiläufigem Plauderton vor.

      „Du bist ein richtiges Waschweib, Sean. Halt einmal in deinem Leben einfach die Klappe.“ Sean entfuhr ein entsetzter Laut, als Holdens Finger ihn grob am Gesäß packten und bestimmt zu sich heranzogen.

      „Das ist keine gute Idee“, sagte Sean und stotterte ungewollt.

      Holden reagierte nicht. Zumindest nicht verbal. Stattdessen verschloss er mit seinen Lippen einfach Seans Mund und führte seine Zunge tief in dessen Rachen, sodass Sean sich mehr darauf konzentrierte nicht zu ersticken. Ein Ruck an seinem Unterleib schreckte ihn auf, als Bourdains Finger sich an seinem Gürtel zu schaffen machten.

      „Warte Holden-.“ Dann spürte er die Hand in seinem Schritt. Erneut zuckte er zusammen, stieß sich den Ellenbogen am Tisch an. Sein Körper krümmte sich vor Schmerz nach vorn.

      „Was machst du denn?“, fragte Bourdain leicht angesäuert, machte aber einen Schritt zurück, wodurch Sean sich nicht mehr so eingeengt fühlte. Der Brünette stemmte eine Hand in die Hüfte, mit der anderen fuhr er sich durchs Haar. Sean rieb sich über den Ellenbogen.

      „Du bist ein Mädchen, Sean“, stellte Holden fest und blickte ihn an. Seans Trotteligkeit amüsierte ihn. Sein Atem ging flacher und das Hemd vorne war verknittert. „Stellst du dich immer so bescheuert an? Dein Schlafzimmer muss ein einziger Schutthaufen sein.“

      Holden schüttelte den Kopf und fuhr sich über das Kinn. Komischerweise wirkte sein Verhalten, fast nervös auf Sean. Ungeduldig, angespannt und nicht so selbstsicher, wie er sich ihm gegenüber verkaufte.

      „Nein. Normalerweise nicht. Aber ich kriege nicht so oft die Gelegenheit von meinem Chef zwischen den Beinen begrapscht zu werden“, kommentierte Sean etwas außer Atem, dabei lehnte er sich an den Tisch. Seine Beine waren weich und unzuverlässig.

      „Das kann ich ändern.“

      „Musst du nicht.“

      „Das ist jetzt aber nicht das erste Mal, dass du überhaupt Sex hast, oder?“, fragte Bourdain neckend, zog die Augenbrauen hoch und ließ seinen Blick über den Körper des anderen gleiten. Unverschämter Bastard. Sean verdrehte die Augen.

      „Selbstverständlich nicht. Aber-“, Sean hob abwehrend die Hand. „das hier ist kein Sex. Wir haben uns nur geküsst.“

      „Bei dir wird man ja auch alt, bis man auf seine Kosten kommt.“ Holden machte einen Schritt nach vorn und stand wieder dicht an Seans Körper. Mit angehaltenem Atem beobachtete Sean ihn dabei, wie er die Hand auf seine nackte Brust legte und sein Schlüsselbein hoch zu seinem Hals fuhr. Verräterisch kribbelte seine Haut dort, wo Holden sie berührt hatte.

      „Du hast bereits ein Problem, wenn du ehrlich bist.“

      „Davon habe ich wahrlich einen Haufen, aber deine Hilfe brauche ich wirklich nicht. Warte, was machst du mit deinen Händen?“

      Bourdains Hände befanden sich wieder dort, wo sie vor seinem sinnlosem Gequatsche gewesen waren. Zwischen Seans Beinen. Ein unkontrolliertes Japsen seitens Sean, dann griff er fest nach den Unterarmen seines Chefs.

      „Du weißt, dass du mich abhalten könntest, wenn du wirklich wolltest“, sagte Holden frech, da Sean zwar seine Arme festhielt, ihn aber weder wegstieß, noch dafür sorgte, dass er ihn nicht berührte.

      Sean seufzte, schloss die Augen und lehnte sich mit dem Kopf an Holdens Stirn. Er wusste selbst nicht, warum er nicht knallhart sein konnte. Bestimmt würde der Brünette ihn nicht weiter bedrängen, wenn er ihn wegstieße.

      „Das ist wie ein Autounfall“, erklärte Sean leise. „Man will nicht