INVASION. Kevin Rombold. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kevin Rombold
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847643968
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ein ausgezeichneter Ingenieur und Pilot. Ihre strahlenden blauen Augen zeigten, dass sie ebenfalls darauf aus war, diesen Felsbrocken so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. „Wir müssen nur noch den Container andocken, dann kann’s auch schon losgehen. Ich würde sagen noch etwa eine viertel Stunde.“ Noch eine viertel Stunde? Na es konnte schlimmer sein. Eine viertel Stunde konnte er noch aushalten. Die Reise nach Hause würde schwieriger sein. Da die Totoga zehn Kilotonnen Erz geladen hatte, konnten sie nicht in den Hyperschlaf. Das hieß, dass sie während der ganzen Reise zu Minora Prime, etwa vier Monate, wach bleiben mussten, um sicher zu gehen, dass beim Flug nichts schief ging. Er hasste diese Art von Flügen. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich etwas mehr Abwechslung. Ein kleines Abenteuer vielleicht oder einfach etwas mehr Action. Doch das war wohl einfach zu viel verlangt. Er seufzte. „Na gut. Bringen wir das hinter uns. Ich kann diese Felskugel nicht mehr sehen.“ „Ich weiß, wie es dir geht.“, erwiderte Joe mit einem breiten Grinsen. „Bald sind wir zu Hause, freu dich doch!“ „Hast ja Recht.“ In diesem Moment hörte man ein leichtes Rauschen aus den Lautsprechern. „John, Joe? Könnt ihr mich hören?“ „Laut und deutlich Fields“ „Ich docke jetzt mit der Fähre an. Ich hab etwas Interessantes gefunden und werde das gleich auf der Krankenstation untersuchen. Ich möchte nicht gestört werden, verstanden?“ Joe konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. George Fields war schon immer ein Geheimnistuer gewesen. John erwiderte das Lächeln, als er den Sendeknopf an der Armlehne seines Sessels erneut drückte. „Kein Problem.“ „Danke Captain.“ Damit wurde der Kanal geschlossen.

      Das Andockmanöver hatte ohne Probleme funktioniert. Der riesige Frachtcontainer ließ das Schiff noch etwas größer wirken. Jonathan Ripley saß noch immer auf der Brücke. Er hatte den ganzen Vorgang beobachtet. „Dann bring uns endlich von hier weg Joe.“ „Nichts lieber als das.“ Die Maschinen der Totoga brüllten laut auf, als sie von minimal auf maximale Beschleunigung hochgefahren wurden. Dennoch setzte der Frachter sich zunächst nur langsam in Bewegung. Das Gewicht des Erzes bremste die Totoga extrem ab. Ohne Fracht könnte sie die Strecke bis zur Minora Prime Kolonie in etwas mehr als zwei Monaten zurücklegen. Doch die Totoga war das beste Frachtschiff, das es gab. Jemand anderes hätte für diesen Flug acht Monate oder gar ein ganzes Jahr gebraucht. Die Totoga schaffte es in nur vier. Zufrieden betrachtete John wie der Planet langsam kleiner wurde und schließlich verschwand. „Wir haben die maximale Geschwindigkeit von Achtzigtausend Kilometern pro Sekunde erreicht.“ „Danke.“ Es war gerade mal die Hälfte dessen, was die Totoga leisten konnte. Aber eine noch höhere Geschwindigkeit war aufgrund der Last nicht möglich. Zudem hätte es den Frachtcontainer zerrissen, wenn sie mit Hundertsechzigtausend Kilometern in der Sekunde geflogen wären. „Ich ziehe mich in mein Quartier zurück, kommst du soweit alleine klar?“ Joe drehte sich zu ihm um und grinste breit. „Aber natürlich. Geh ruhig.“ Damit verließ er die Brücke und legte sich in seiner Kabine auf ein Bett und schlief fast sofort ein.

       14. November 2230 – GT Totoga:

      Drei Wochen waren bereits vergangen seit sie PV 4587 verlassen hatten. Bisher hatte es keine besonderen Schwierigkeiten gegeben. John saß im Pilotensessel und korrigierte den Kurs der Totoga geringfügig. Joe schlief gerade. Sie und Ripley wechselten sich immer wieder beim Fliegen ab. Fields hatte sich seit dem Abflug nicht mehr blicken lassen und reagierte auch auf keinen seiner Rufe. Es musste schon etwas ganz Besonderes sein, was er da gefunden hatte, wenn er die Kommunikation ganz abschaltete und sich in der Krankenstation verbarrikadierte. John kannte Fields noch nicht sehr lange, aber er war der beste Arzt den er sich vorstellen konnte. Zudem war er ein sehr guter erster Offizier, das hatte er mehrmals unter Beweis gestellt, als sie einmal einen Einsatz mit einer größeren Crew hatten fliegen müssen. Ohne ihn hätten sie es nie geschafft.

      Ein leises Zirpen weckte ihn schließlich aus seinen Gedanken. Er blickte sich auf der Brücke um und erblickte einen Indikator der rot blinkte. Er sprang aus seinem Sessel auf und näherte sich der Konsole. Es war weder der Antrieb noch der Frachtcontainer. Er blickte auf das Display der Konsole und erstarrte fast. Auf dem Display leuchtete eine rote Schrift.

       Warnung, Kollisionsgefahr!

      Er wechselte die Darstellung auf dem großen Bildschirm, der bisher abgeschaltet gewesen war. Ein gewaltiges Gebilde aus Metall ragte vor der Totoga auf. Es war kein Meteorit, wie John bis gerade eben gedacht hatte. Es war ein Schiff! Aber wie war das nur möglich? Hier draußen sollte es keine anderen Schiffe geben. Zudem konnte er an dem Schiff keine vertrauten Formen erkennen.

      „Was zur Hölle…“

      Er betätigte den Schalter für die interne Kommunikation.

      „Joe!“

      Er wartete einige Sekunden.

      „Ja John? Was ist?“

      „Komm auf die Brücke, das musst du dir selbst ansehen. Und versuch Fields aus seiner Krankenstation zu bekommen. Das dürfte auch ihn interessieren.“

      „Verstanden.“

      Erneut blickte er auf den Bildschirm und auf das bedrohlich wirkende Schiff, das langsam auf die Totoga zu schwebte. Er betätigte die Navigationskontrollen und sorgte dafür, dass sich der Abstand zwischen der Totoga und dem Schiff nicht verringerte. Schließlich betraten Joe und Fields die Brücke. Fields wirkte eher wütend, als besorgt oder neugierig. Er war der älteste an Bord mit neunundzwanzig und trug eine der Uniformen die eigentlich nur im Militär üblich waren. Allerdings gab es keine Rangabzeichen auf der Uniform. Fields hatte bis vor zehn Jahren im Militär gedient, bis er sich dazu entschlossen hatte, etwas anderes zu tun. Seine braunen Augen blitzen ihn wütend an, als er zu ihm sah.

      „Was kann denn so dringend sein, dass…“

      John ließ ihn nicht zu Ende sprechen und wies Fields nur auf den Hauptbildschirm zu sehen. Sofort erstarrte er und sein Zorn wich einer überraschten Miene.

      „Was ist denn das?“

      „Wow!“, fügte Joe nur noch hinzu.

      „Was ist das für ein Schiff?“, fragte sie.

      „Keine Ahnung. Es lässt sich nicht identifizieren. Es gehört keiner uns bekannten Bauart an. Und wir hätten es fast gerammt.“

      „Das ist einfach unglaublich!“, platzte es nun aus Fields hervor.

      Er hatte sich an die wissenschaftliche Konsole gestellt und einige Scans von dem Schiff gemacht.

      „Was ist denn los? Hast du was Interessantes entdeckt?“, fragte John, der die Aufregung in Fields Stimme nachvollziehen konnte.

      So etwas war noch nie passiert. Es war wie ein unerwartetes Abenteuer.

      „Und ob!“, antwortete der Bord Arzt.

      „Ich habe einen Strahlungsscan vorgenommen und einige Hinweise darauf gefunden, dass dieses Schiff nicht von hier stammt.“

      „Und was ist da so besonders dran?“, fragte John nun etwas in seiner Euphorie gedämpft.

      „Dann kommt es eben aus einem anderen Teil der Galaxis.“

      „Eben nicht.“, berichtigte Fields ihn.

      „Die Strahlungswerte deuten darauf hin, dass es aus dem Bereich außerhalb unserer Galaxis stammt.“

      „Das ist doch unmöglich. Das würde ja heißen, dass es sich bei dem Schiff um ein…“

      „…Schiff nichtmenschlichen Ursprungs handelt. Genau.“, beendete Fields Joes Satz.

      Eine Wahnsinns Entdeckung, dachte John.

      „Sollten wir uns das nicht etwas genauer ansehen?“, fragte Joe unvermittelt.

      Sie hatte einen Glanz in den Augen, der darauf hinwies, dass sie auf dem Schiff irgendetwas finden könnten, das sich zu Geld machen ließ.

      „Ich halte das gar nicht für eine so schlechte Idee.“, meldete sich nun Fields wieder zu Wort.

      Bis jetzt hatte er geschwiegen,