Verlangen. Monica J. Wagner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monica J. Wagner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847627180
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sie hatte einen zu großen Kloß im Hals.

      Er saß in seinem Zimmer, niemand wusste was er dort alles hortete. Dies war sein Rückzugsort, dort konnte er so sein wie er war, musste sich nicht verstecken. Hier konnte er seine Heiligtümer bewundern. Liebevoll strich er mit den Fingern über Fotos, Bilder seiner Kunst.

      „Ich habe dich gesehen, du bist so schön, du würdest dich gut machen in meiner Sammlung“, gurrte er. Er ging zum Schrank, zog eine Schublade auf und holte eine kleine Tüte heraus. Er setzte sich auf die Couch, holte das Wäschestück aus der Tüte und roch daran. Oh du duftest gut…. Du tust so anständig, doch das bist du nicht, keine Frau ist das, auch du hast ein Geheimnis….Ich werde es dir entlocken. Grinsend rieb er seine Nase an dem Höschen, zufrieden eine neue Aufgabe zu haben. Doch zuerst musste er noch was anderes erledigen, das duldete keinen Aufschub

       Kapitel 7

      Den ganzen Tag über wählten sich Jordan und Mike die Finger wund, sie durchwühlten die Datenbank und verglichen die Vorbestraften mit ihrem vorübergehenden Profil. Es war ein zermürbender Teil ihrer Arbeit. Jordan kam sich vor, als suche er die Nadel im Heuhaufen. Er hatte das Gefühl, als würde der Stapel an möglichen Tätern immer mehr anwachsen, statt weniger werden. Übermüdet ging er zum Kaffeeautomaten, er rollte die schmerzenden Schultern. Seine Augen brannten und in seinem Kopf hämmerte es, als hätte eine ganze Baustelle dort Platz gefunden. Mit einem zufriedenen Blick zu Mike, stellte er fest das es ihm nicht anders ging.

      „Komm, lass uns zum Diner fahren, dort holen wir uns bei Marthas den besten Burger der Stadt. Eine Pause wird uns beiden gut tun und so wie du aussiehst hast du es nötiger als ich.“

      Jordan grinste Mike schief an, der es mit einem Grunzen kommentierte, also schnappten sich beide ihre Jacken und verließen das Büro.

      Das Diner war ein beliebter Treffunkt, es kamen immer die gleichen Gäste, vorzugsweise Alteingesessene und Polizisten, da sich das Revier in unmittelbarer Nähe befand. Jordan und Mike nahmen an der Theke Platz. Lucy, die Bedienung, nahm ihre Bestellung auf und griff zur Kanne um beiden Kaffee einzuschütten.

      „Man munkelt hier, es geht ein Mörder durch unsere Stadt, stimmt das?“ Alle umliegenden Gäste wurden augenblicklich ruhig und warteten gespannt auf die Antwort.

      „Du weißt genau, daß das eine laufende Ermittlung ist und solange noch nichts feststeht, werde ich mich nicht dazu äußern.“

      Jordan nahm ein Schluck von dem heißen Kaffee, es war ihm bewusst das er sich mit Sicherheit verbrühte, doch das war ihm lieber, als den Gästen dauernd sagen zu müssen, das er dazu nichts sagen konnte. Klar, das alle wissen wollten was los war, doch jetzt eine Panik herauf zu beschwören, brächte auch nichts. Also schwieg er sich aus und blickte Lucy stumm an.

      Vor langer Zeit hatten sie mal eine Affäre, für ihn war es nichts von Bedeutung gewesen, er war noch jung und hatte Spaß, er wollte keine Verpflichtungen. Sie hingegen, hatte sich in ihn verliebt, nur, der Fehler war, es ihm zu sagen. Er beendete es, ehe es überhaupt begonnen hatte, das hatte sie ihm nie verziehen. Keine Frage, sie war hübsch, sogar heute noch, doch eine Beziehung? Nein, das war nicht seins, doch dann traf er Carol und er schmiss alle seine Prinzipien über Bord. Bei der Erinnerung an sie kniff er die Augen zusammen und der Kaffee stieß ihm sauer auf.

      „So schlecht schmeckt die Brühe doch auch nicht.“ Mike zog grinsend einen Mundwinkel nach oben, „ich war so frei und habe uns beiden einen Burger bestellt. Anscheinend warst du gedanklich gerade woanders.“

      Irritiert blickte Jordan zu Mike rüber und nickte kurz.

      „Ich weiß nicht, irgendwas stimmt hier nicht, ich bin mir nur noch nicht sicher was es ist…“ Jordan blickte in seine Kaffeetasse und betrachtete die schwarze Flüssigkeit.

      „Worauf willst du hinaus? Wenn du das sagst, dann denkst du an was Konkretes.“

      „Ich muss immerzu an das denken, was Dr. Foster sagte. Sie sagte doch, das er noch nicht fertig ist und mit mehreren Waffen hantiere, einmal ein Stock, ein Messer und etwas zum Strangulieren.“

      Jordan sprach absichtlich leise, damit die umstehenden Gäste nichts von ihrer Unterhaltung mitbekamen. Mike drehte sich jetzt ganz zu ihm rum.

      „Jetzt stell dir mal vor ich bin ein Mörder.“

      Bei dem Satz konnte sich Mike ein Prusten nicht verkneifen, Jordan verdrehte die Augen und sponn seine Theorie weiter.

      „Wenn ich schon mal gemordet habe, oder schon öfter, habe ich dann nicht schon ein gewisses Muster entwickelt? Eine Tatwaffe zumindest die ich bevorzuge? Ich weiß nicht…da passen die Teilchen einfach nicht so zusammen. Ich habe das Gefühl als würden wir etwas Entscheidendes übersehen.“

      Mike schaute nach draußen und dachte darüber nach.

      „Hier eure Burger“, Lucy stellte die Bestellung auf den Tresen und bedachte Jordan mit einem kalten Blick.

      „Sie hat dir immer noch nicht vergeben, was?“

      Jordan zuckte mit Schultern, seine Gedanken galten jetzt ganz dem Burger. Sein Magen knurrte, da erst wurde ihm bewusst, das er gestern Abend das letzte mal was gegessen hatte. Naja, bei dem Anblick heute Vormittag war es vielleicht ganz gut so. Denn so etwas wie die letzten Male hatte er noch nie gesehen und er hoffte das es auch so blieb.

      Wenn es ihm schon an die Substanz ging, wie mochte sich da erst Ms. Hastings fühlen? Es meldete sich sein schlechtes Gewissen. Mike hatte recht, so wie er mit ihr gesprochen hatte, das war nicht richtig. Er dachte an die Zurechtweisung von Mike und musste sich eingestehen das er sehr taktlos ihr gegenüber war, wenn auch berechtigt, wie er fand.

      „Ich fahre nachher mal zu der Zeugin um mich zu entschuldigen.“

      Jordan blickte starr auf sein Essen, er konnte sich Mikes verwundertes Gesicht nur zu gut vorstellen, ihn wunderte es ja selbst das er so dachte.

      „Aha“, war jedoch das einzige was er von seinem Partner hörte.

      Die Dunkelheit war bereits eingebrochen, als Jordan vor der Pension hielt. Die untere Ebene war komplett beleuchtet, oben brannte nur vereinzelt Licht. Der Mond war nicht mehr zu sehen und schwere Wolken zogen am Himmel entlang, sie hatten starke Regenfälle für die Nacht angekündigt. Eine Windböe ließ die Blätter der Bäume rascheln, die Hoffnung das es durch den Regen etwas abkühlte, verstärkte sich.

      Jordan brauchte noch nicht einmal anzuklopfen. Er hatte die Hand noch nicht ganz erhoben, da öffnete sich die Türe und ein angenehmes Licht umhüllte ihn. Vor ihm stand eine kleine zierliche Frau die ihn anlächelte und ihn hereinbat. „Guten Abend, mein Name ist Vivian Parks, ich bin die Besitzerin der Pension. Wie kann ich ihnen helfen?“

      „Oh hallo, mein Name ist Jordan Paul, ist Ms. Hastings hier?“

      Bei dieser Frage wurde Vivian sofort hellhörig. „Arbeiten sie mit Ms. Hastings zusammen?“

      „Ja, in gewisser Weise schon.“

      „Nun wissen sie Mr. Paul, Ms. Hastings geht es heute nicht allzu gut. Möchten sie nicht lieber morgen wieder kommen?“

      Jordan war langsam genervt. Nein, er wollte morgen nicht wieder kommen, er wollte jetzt mit ihr reden. Sein Tag war heute schon beschissen genug, da wollte er jetzt nicht mit einer Pensionsbesitzerin feilschen. Also machte er es kurz und schmerzlos, er zeigte seine Marke und stellte sich als Detective vor.

      „Oh entschuldigen sie, ich wusste ja nicht….“

      Beschämt ließ sie ihn an der Rezeption stehen und verschwand hinter einer Tür. Er lehnte sich an die Theke und betrachtete die kleine Halle, sie war sehr geschmackvoll wie er fand, auch wenn er nicht viel von Inneneinrichtung verstand. Die Türe durch die sie gerade verschwand wurde geöffnet und Vivian bat Jordan in den Salon.

      Drei Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Einmal Santiago,