Verlangen. Monica J. Wagner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monica J. Wagner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847627180
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versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten, am liebsten hätte er irgendwo rein geschlagen. Foster schaute ihn ruhig an.

      „Der Hass auf die Frauen wird immer größer, ich würde sagen, das er kurz vor der Eskalation steht. Da sich die Frauen so ähneln, vermute ich, das die Wut einer ganz bestimmten Frau gilt. Vielleicht seiner Ehefrau oder Mutter, auf jeden Fall einer nahestehenden weiblichen Person. Er wird nicht von alleine aufhören, das kann ich euch jetzt schon sagen, doch eins finde ich merkwürdig…“

      Foster nahm ein Schluck Kaffee und blickte Jordan und Mike an.

      „Schießen sie los, was meinen sie mit merkwürdig?“ Mike war angespannt wie eine Sprungfeder.

      „Diese Brutalität und Präzision, gibt mir zu denken. Wir haben ja schon erörtert, das er schon vorbestraft sein muss. Doch er mordet sehr zielstrebig, er weiß genau was er will, geht mal eure Datenbanken durch und sucht nach ungeklärten Morden. Ich habe das Gefühl das es nicht seine ersten Opfer sind. Ich bin mir auch noch nicht im Klaren darüber, ob er bei seiner Methode bleibt. Oder ob er sein Muster schon mal geändert hat.“

      Foster ging rüber zur Flip Chart um den Anwesenden ihre Gedanken besser zu verdeutlichen.

      „Seht euch mal die Wunden der Opfer an, ich habe das Gefühl das er noch nicht fertig ist..“

      Jordan blickte sie stirnrunzelnd an, Mike sprach seine Gedanken aus.

      „Wie meinen sie das, er ist noch nicht fertig? Womit?“

      „Mit sich selber. Die ersten beiden Opfer strangulierte er und missbrauchte sie mit einem Stock. Sie waren jedoch nicht mit etwas Spitzen oder Scharfen versetzt. Und dann benutzt er noch zum Schluss ein Messer, um dem Opfer was einzuritzen, allerdings auch erst beim letzten Opfer. Was veranlasste ihn dazu? Es sind 3 Tatwaffen bzw. Methoden und eine der Tatwaffen hat er modifiziert. Ich glaube, das er noch am testen ist, was ihm am besten gefällt…“

      Foster schüttelte den Kopf und setzte sich. „Mehr kann ich euch zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht sagen.“

      „Na bravo…“ Frank ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen.

      „Hm- die Fährte ist man gar nicht so schlecht“, Jordan spürte wieder neue Energie durch seinen Körper fließen.

      „Mike und ich waren gestern schon am überlegen, was für ein Typ Mensch er sein könnte, wir haben da eine Theorie…“

      „Und die wäre?“ Foster war jetzt neugierig, faltete die Hände wie zum Gebet und legte sie auf den Tisch.

      „ Okay. Mike und ich sind der Meinung das der Täter alleinstehend sein muss.“

      „Woran machen sie das fest“?

      „Nun, sind wir mal ehrlich, wenn ich verheiratet wäre, oder in einer Beziehung lebe.., bei dem Gedanken, musste er wieder an den gestrigen Anrufer denken, der ihm auf dem AB sprach,… und ich würde bei einem starken Unwetter mit Tornadowarnung das Haus verlassen, würde doch meine Partnerin misstrauisch werden, wo ich ausgerechnet jetzt hin will. Zumal die Taten auch Zeit in Anspruch nehmen, er kostet es mit seinen Opfern richtig aus.“

      Foster nickte zustimmend, „ja da habt ihr recht. Sucht im System auch mal nach Anzeigen gegenüber Frauen, die körperlich misshandelt wurden, die fast gezüchtigt wurden. Er hat nicht von Anfang an gemordet, er hat sich hochgearbeitet.“

      Jordan machte sich Notizen, während sich Mike gedanklich alles nochmal durch den Kopf gehen ließ. „Ist alles okay, Mike“?

      Jordan blickte ihn fragend an.

      „Captain, sag mal, wie weit sollen wir die Suche ausweiten?“ Frank schaute Mike wissend an.

      „Daran habe ich auch schon gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, das es ein Einheimischer gewesen sein kann. Wenn er schon so lange dabei ist, wäre es in einer Stadt wie Ardmore schon längst aufgefallen. Also weitet die Suche erstmal auf Oklahoma aus, dann mal weiter sehen. Also Leute, ihr wisst was zu tun ist…“

      Mit diesen Worten wollte Frank das Meeting beenden, ein Klopfen unterbrach ihn jedoch. Die Türe ging auf und ein Officer steckte sein Kopf durch die Türe.

      „Sorry Captain, doch das kann nicht warten, es ging gerade ein Anruf ein.“

      Der Officer blickte Jordan und Mike an, beide wussten was jetzt kam.

      „Eine Frauenleiche wurde übel zugerichtet in ihrem Haus gefunden, eine Streife von uns ist schon vor Ort und bereitet alles vor.“

      „Wir kommen.“

      Jordan und Mike packten ihre Sachen zusammen und machten sich gemeinsam mit Todd und Rick auf den Weg.

       Kapitel 6

      Taylor saß neben der Toilette, sie hatte die Knie angezogen und ihre Arme um die Beine gelegt. Ein unkontrolliertes Zittern fuhr durch ihren Körper, immer wieder spürte sie wie sich ihr Magen hob. Komm Taylor beruhige dich… atme langsam ein und aus. Sie hörte von unten ein Poltern und laute Rufe.

      „Ich bin hier oben“, Taylor legte erschöpft ihre Stirn auf die Knie und hörte Santiago die Treppe hoch rennen.

      „Oh mein Gott Taylor, was ist los? Ich habe die Polizei gerufen, sie müssen jeden Moment hier sein.“

      Er legte einen Arm um ihre Schulter und rieb ihr über den Rücken.

      „Ich gehe mal nach sehen, Karen bleib du bei Taylor.“

      Santiago wollte aufstehen, doch Taylor hielt ihn zurück.

      „Nein, tue es nicht, es ist zu schrecklich, bitte bleib hier. Das ist ein Tatort, lauf da nicht rum.“

      Taylor war über sich selbst verwundert, das sie noch in der Lage war klar zu denken. Am liebsten hätte sie sich von jemandem in die Arme ziehen lassen, sie wollte Trost fühlen, Geborgenheit, sich sicher fühlen.

      Santiago blickte an ihr runter und nickte zustimmend, obwohl sich der Magen umdrehte als er das Wort Tatort hörte. Was hat sie bloß gesehen?

      „Dann lass uns aber bitte raus gehen, ich bekomme hier Beklemmungen.“

      Draußen schien die Sonne immer noch mit einer Inbrunst, doch Taylor nahm die Hitze gar nicht wahr. Sie lehnte an dem Verandageländer und schaute starr in die Ferne. Immer wieder sah sie die Frau vor sich, aufgeschlitzt, misshandelt, der Mund zu einem Schrei geöffnet und die Augen unnatürlich weit aufgerissen. Taylor schauderte bei dem Gedanken. Karen trat neben sie und rieb ihr aufmunternd den Arm, sie blickte schuldbewusst zu ihr rüber.

      "Wenn ich mit gegangen wäre, wäre das alles vielleicht gar nicht passiert!“ Karen blickte sie bittend an.

      „Willst du jetzt eine Absolution von mir oder was?“ Taylor fuhr sie an, was sie sofort bereute.

      „Entschuldigung.“

      Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die Stirn. „Es ist jetzt passiert, vielleicht sollte es so sein, ich wollte ja nicht auf euch hören.“

      „Hey, so fängst du mir nicht an, hörst du?“ Santiago baute sich vor ihr auf und blickte sie finster an.

      „Wenn du sie nicht gefunden hättest, dann vielleicht ein neugieriges Kind oder Teenager oder Nachbar oder… ach was weiß ich…“

      Frustriert und geschockt ließ er die Arme hängen. Von weitem hörte man schon die Sirenen.

      Beim Eintreffen der Polizisten, kamen augenblicklich Anwohner auf die Straße um zu gucken was los war. Die Polizisten Jones und Rikers nahmen die Aussage von Taylor auf. Jones ging anschließend nach oben um die Angaben zu überprüfen, während Rikers noch einige Fragen stellte. Karen und Santiago hörten geschockt zu. Sie konnten nicht fassen was sie da hörten. Mehrfach musste