„Na klar weiß ich es! Und ich gönn‘ dir jeden erotischen Spaß von Herzen. In meinem Kalender werd‘ ich mit heutigem Datum eintragen: <Meine Ute wird flügge!>“
„Ich glaube, für diesen Eintrag solltest du in deinem Kalender ein Jahr zurückblättern. Und mit heutigen Datum kannst du eintragen: <Deine liebe Ute braucht die Pille!>“
„Meine pubertierende Tochter will sich doch nicht etwa flachlegen lassen? Damit wartest du gefälligst, bis du geschlechtsreif bist!“
“Papi, du bist echt naiv. Es gibt Mädels, die mit 13 Jahren ein Kind bekommen. Die müssen mit 12 doch schon geschlechtsreif gewesen sein. Außerdem sehe ich mit meinen 15 ¼ Jahren wie 17 aus und bin wahrscheinlich im Vergleich mit meinen Klassenkameradinnen ein sexueller Spätzünder.“
„Mit der Geschlechtsreife ab 12 Jahren hast du natürlich Recht. Deine Befürchtung hinsichtlich Spätzünder ist 100-prozentig falsch. Ich persönlich hatte erst mit Anfang 19 mein erstes Mädel vernascht.“
„Och Papi, das war zu einer ganz anderen Zeit, liegt 30 Jahre zurück. Heutzutage fangen die meisten Jugendlichen mit 15, spätestens mit 16 Jahren an, zu vögeln! Papi, begreif‘ doch endlich: Noch brauchst du keine Angst vor unerwünschten Enkeln zu haben. Und du brauchst auch nicht im Fundbüro nach meiner verlorenen Unschuld zu fragen. Die ist mir noch nicht abhandengekommen! Die Betonung liegt allerdings auf dem Wörtchen <noch>!“
„Meine liebe Tochter, auch du musst mich verstehen. Die Pille will ich dir ganz bestimmt nicht vorenthalten. Nur es muss ja nicht heute oder morgen sein.“
„Ok, ok! So eilig habe ich es nun auch wieder nicht. Wir haben jetzt Oktober, und das nächste Jahr ist nicht mehr weit. Bis dahin nutze ich meine neuen <Beate-Uhse>-Errungenschaften und lasse sie auf Hochtouren vibrieren. Mit geilen, wirklich säuischen Pornovorlagen!“
„Braves Mädchen!“
„Ehrlich gesagt, möchte ich ab meinem nächsten Geburtstag lieber in die Kategorie <Böse Mädchen> eingereiht werden!“
Wir trinken unseren Wein. Ich mache für uns ein paar belegte Brote, und wir unterhalten uns nicht nur übers Wetter. Über Gott und die Welt kann man sich ja endlos auslassen. Auch über Papas Beruf, seine Arbeit als Unternehmensberater! Wir tun es bis Mitternacht:
„Weißt du, Ute, wie man am besten umfangreiche, unüberschaubare Arbeitsprojekte bewältigt?“, fachsimpelt er und will mich offensichtlich motivieren, nach dem Abi zu studieren.
Ich schüttele den Kopf, bin nicht wirklich gespannt auf die Antwort.
„Mit der Salami-Taktik zum Beispiel“, erläutert er, „Scheibchenweise!“
Seine Frage zum gleichen Thema „Wie isst man einen Elefanten?“ bringt mich zum Lachen, ist aber ernst gemeint. Die Antwort ist logisch und einfach, aber man kommt nicht drauf. Drei Worte nur:
„Stück für Stück!“
Ohne allzu viel weitere Erläuterungen verstehe ich den Sinn dieser Schlagworte: Ein Großprojekt löst man am besten, indem man es in viele kleine Aufgaben unterteilt. Und Salami-Taktik bedeutet das Gleiche: Großen Aufgaben nimmt man den Schrecken, indem man sich die einzelnen Bestandteile der Aufgabe verdeutlicht und sie „Scheibe für Scheibe“ abarbeitet.
Genau genommen war mir diese Lektion, 16 Jahre später, beim Schreiben dieses Buches, bei diesem ach so umfangreichen Arbeitsprojekt, eine große Hilfe. Sogar die einzelnen Kapitel habe ich in viele kleine Aktionen aufgeteilt und diese einzeln, aber nicht unabhängig voneinander, geschaffen.
Genug der BWL-Lehrstunde!
Die Pantys
Wir haben Herbst 1998 und heute in der Schule eine Französisch-Arbeit, einen Aufsatz, zurückbekommen. Mein Aufsatz enthält keinen einzigen Schreib- oder Grammatikfehler, wie sonst bei mir in Grenzen üblich. Nur ein einziger grober Fehler hat zu einem „Mangelhaft“ geführt. Diese „Fünf“ lacht mich, die recht ehrgeizige Schülerin, regelrecht an, verhöhnt mich. Herr Salm, unser blöder Französisch-Lehrer, hat mit Rotstift meinen seitenlangen Aufsatz durchgestrichen und lapidar den Kommentar drunter geschrieben:
„Thema verfehlt!“
Er hat zwar nicht Unrecht, muss ich gestehen. Ich bin beim Schreiben vom „Hundertsten ins Tausendste“ gekommen, habe am Ende keine Zeit mehr für das Wesentliche gehabt. Doch für meine umfangreichen, fehlerfreien Ausführungen hätte mir der Scheißer ruhig eine „Vier“ geben können. Seit den letzten Sommerferien ist mir Herr Salm ein Dorn im Auge, und ich stehe mit ihm auf Kriegsfuß. Ich darf mal abschweifen und über das Ereignis, welches zu unserer Antipathie geführt hat, berichten?
Herr Salm ist dafür bekannt, für Zurechtweisungen seiner Schüler und Schülerinnen eine besonders schockierende Schau akribisch zu planen und durchzuziehen. Heute bin ich an der Reihe, werde mich aus seiner Sicht, bis auf die Knochen blamieren. Doch ich sehe das ganz anders, und mir gelingt es, den Spieß umzudrehen und selbst eine geile Schau zu inszenieren. Schon in der ersten Schulstunde bittet Herr Salm mich, vorerst ohne irgendeinen Anlass, nach vorn zu kommen. Er hat den Zeigestock in der Hand, und ich sehe ihn fragend an, weiß nicht, was er von mir will. Plötzlich bewegt er geschickt den Stock, schiebt die Spitze unter meinen kurzen Rock und lüftet ihn. Nur eine Sekunde ist mein Minislip für ihn und hauptsächlich für die ganze Klasse zu sehen. Der dünne, seidige, leicht durchsichtige, weiße Stoff lässt mein schwarz gefärbtes Gebüsch augenscheinlich mehr als nur erahnen.
„Was fällt Ihnen ein, Herr Salm?“, fauche ich meinen Lehrer an und ziehe mir meinen Rock zurecht.
„Das Gleiche will ich dich fragen, Ute. Mit diesem durchsichtigen Tanga, der die Farbe und Fülle deiner Schambehaarung mehr als nur vermuten lässt, sitzt du mit gespreizten Beinen in der ersten Reihe und bringst mich und meine männlichen Kollegen in Verlegenheit, bringst uns schier zur Verzweiflung.“
Zielsicher entnimmt Herr Salm hastig den vorab in seiner Jackentasche deponierten Geldschein und redet weiter:
„Hier, Ute, hast du eine Fünf-DM-Banknote!“ Kauf‘ dir einen anständigen, undurchsichtigen, normal großen Slip. In einer halben Stunde, kurz vor dem Ende dieser Unterrichtsstunde, bist du wieder hier!“
Selten kommt es vor, dass mir die Worte fehlen, dass ich keine geeignete Antwort finde. Heute ist es so. Zackig reiße ich Herrn Salm die Fünf-DM-Note wortlos aus der Hand, eile zur Klassentür, winke mit einem „Tschüss!“ auf den Lippen zu meinen Klassenkameraden, bringe sie zum Johlen, als ich meinen Rock noch einmal lüfte, um ihnen diesmal von hinten meine halbwegs blanken Hinterbacken zu zeigen.
Ich beeile mich, um Herrn Salm rechtzeitig meine Errungenschaft vorführen zu können. Bei Karstatt finde ich allerhand in der Damen-Unterwäsche-Abteilung. Eine Unterhose, Typ „Großmutter“, aus Baumwolle, die sogar die Schenkel wärmen könnte, wäre eine wunderschöne Verarschung. Doch dafür ist mir das Geld zu schade, denn ich will alles selbst bezahlen und Herrn Salm die 5 DM mit einem geeigneten Kommentar zurückgeben. Auch die schneeweißen Unterhosen ohne die geringste Verzierung gefallen mir nicht. Schließlich kommen zwei Pantys, die völlig undurchsichtig und natürlich nicht „ouvert“ sind, infrage. Meines Erachtens sind sie beide groß genug und bedecken, wenn sie nicht absichtlich extrem weit hochgezogen sind, gänzlich den Po und die Falte beim Übergang zu den Schenkeln.
Das eine Panty hat vorne am Venushügel ein aufgedrucktes buntes Kätzchen, während bei dem anderen ein rotes Herz an dieser Stelle prangt. Mit dem Kätzchen an dieser Position assoziiert man allgemein die Möse, speziell natürlich diejenige der Trägerin, in der Babysprache bekanntlich „Muschi“ genannt. Das rote aufgedruckte Herz steht für „Liebe machen“, zeigt die Stelle für eine mögliche Penetration. Ich überlege