„Zieh‘ dir etwas Warmes an“, sagt Papi forsch, als ich nach oben in mein Zimmer verschwinde. Statt mich anzuziehen, sehe ich mir im Spiegel meinen Hintern an und bin richtig enttäuscht: Es ist kaum etwas zu sehen. Nur drei rote, schmale Striche zieren meine Backen.
„Das sind ja nicht mal richtige Striemen!“, beanstande ich im Selbstgespräch lachend Papas Züchtigung. Fröhlich klatsche ich noch ein paar Mal rechts und links auf meine Pobacken drauf. Es schallt so herrlich laut in meinem gekachelten Bad, aber schmerzen tut es wirklich nicht. Bin ich vielleicht masochistisch veranlagt!?
Bisher habe ich mir über Sadomaso-Neigungen keine großen Gedanken gemacht. Ich kenne dies zwar und weiß, dass man es SM nennt, dass im erotischen Rollenspiel vor dem eigentlichen Sex beide Partner Spaß am „streng erziehen“ haben können.
Ich nehme mir vor, mit Yvonne und Silvia, meinen intimsten Freundinnen, mal über Sadomaso zu quatschen. Vielleicht hat Yvonne über dieses Thema neuere Porno-Hefte, die sie von ihrem großen Bruder stibitzt. Oder sie kennt realitätsnahe Geschichten aus Erotik-Büchern oder aus dem Internet. Und Silvias frisch gestriemten Hintern kenne ich zur Genüge, durfte ja schließlich einmal zusehen, wie der Rohrstock ihren Pöker knallrot färbte. Ich werde sie fragen, wie sie während so einer Abreibung reagiert, wie sie die Schmerzen verkraftet und vor allen Dingen, was sie dabei empfindet. Sind es ähnliche Gefühle mit vermutlich sexuellem Hintergrund, wie bei mir?
Der Postbote
Ich bin mit 14 Jahren mal wieder in einen Fettnapf getreten: Wir haben Mitte Juni 1997. Die Sonne scheint kräftig und es sind 30 Grad im Schatten. Ich liege unter einer Eiche in unserem Garten und lese. Ein Schulbuch sogar. Es klingelt an der Haustür, und Papa scheint es nicht gehört zu haben. Ich sehe mal vorsichtig um die Hausecke: Unser Postbote wartet mit einem Paket unter dem Arm vor der Haustür.
„Das wird für mich sein“, denke ich, denn ich erwarte eine Büchersendung von eBay: Liebesgeschichten mit kriminellem Touch von Nora Roberts, meiner Lieblings-Autorin.
„Das darf er nicht wieder mitnehmen!“, sage ich mir mutig.
Mit einem fröhlichen „Moan!“ laufe ich auf ihn zu, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt, pudelnackt im Garten zu sein und in diesem „Outfit“ zur Haustür zu rennen. Ich quittiere, ihn angrinsend, den Empfang des Paketes, sage lachend:
„Tschuldigung! Ich hasse enge Bade-Kleidung. Noch dazu, wenn die Sonne so herrlich scheint.“
Er lacht zurück, sieht mir in die Augen und wirft einen schüchternen Blick auf meine noch nicht allzu dichte schwarze Pussybehaarung. Ich finde ihn richtig süß, den jungen Mann, in seinem gelben T-Shirt und den dunkelblauen Shorts, die mir einen Blick auf seine kräftigen Fußballer-Waden erlauben.
„Sehen wir uns am Wochenende im <Cheyenne-Club> in Itzehoe?“, beginne ich einen Flirt.
Es dauert einen Moment, bis er seine verlorene Sprache wieder findet:
„Gern, wenn auch du dich beim Discotanz austoben willst. Ich bin übrigens Rainer. Und dass du Ute bist, weiß ich logischerweise. Darf ich dich abholen?“
„Na klar! Gegen 10 Uhr? Aber nackend werd‘ ich nicht sein!“
„Macht nichts! Ich zieh‘ mir schließlich auch was an. Tschüss Ute!“
Um noch einmal auf meine Schambehaarung zurückzukommen: Auf diese Härchen bin ich seit einigen Monaten unendlich stolz. Sie sprießen so schön. Endlich! In meinem Tagebuch ist wöchentlich die Länge der Härchen dokumentiert! Und damit es nach „Mehr“ aussieht, habe ich mir den Busch kürzlich gefärbt. Kohlrabenschwarz! Das ist ein wunderschöner Kontrast zur hellen Haut. Ich kann mich im Spiegel gar nicht satt dran sehen, an meinem kleinen, aufblühenden Fötzchen, welches nun, 16 Jahre später, zu einer haarlosen, überaus erfahrenen, regelrecht triebgesteuerten Vollblutfotze aufgeblüht ist.
Na ja, der Postbote wird durch diesen Anblick keinen dauerhaften gesundheitlichen Schaden erlitten haben, und ein Psychiater wird kein Geld verdienen können, um seine aus diesem Ereignis resultierenden traumatischen Störungen zu behandeln. Mir hat es, genau genommen, Spaß bereitet, mich ihm so ganz ohne irgendwelche Hemmungen nackig zu präsentieren. Gern hätte ich erfahren, ob er meinen strammen Popo bei meinem Abgang begutachtet hat …
Als ich mir den Postler noch versonnen als meinen „Unschulds-Dieb“ vorstelle, steht mit einem Mal Papi vor mir. Er war am Telefon, stellt sich heraus und, oh wie peinlich, hat aus dem Fenster zugesehen, wie ich mich ganz unbekümmert unterhalten habe. Jetzt gibt es Ärger, befürchte ich. Oder gar ein paar hinter die Ohren. Kein noch so leichtes Grinsen seinerseits entschärft die Situation. Er sieht mich wortlos an, wartet auf einen freiwilligen Kommentar von mir. Ich will ihn nicht verärgern, doch mir fällt nur Frech-Pubertäres ein:
„Ich bin ganz bestimmt nicht die erste Frau, die er nackt gesehen hat!“, sage ich kurzerhand.
„Ladylike ist das nicht gerade, was du hier aufführst!“, herrscht er mich an. „Du kannst doch nicht jedem Hans und Franz deine Titten und deine Möse zeigen!“
„Meinen Arsch hast du vergessen, Papi. Den habe ich ihm doch auch gezeigt!“, sage ich keck, glücklicherweise nur in Gedanken zu mir selbst.
Echt frech wäre das gewesen, es laut Papa zu sagen und, wie immer in solchen Situationen, die Schuld auf meine Pubertät zu schieben. Nun ja, ich kann mich zurückhalten, verzichte auf eine mögliche Ohrfeige, sage lieber lapidar:
„Sorry, es wird nicht wieder vorkommen.“
Ein herzhaft kräftiger Klatscher auf meinen Blanken ist seine Antwort. Papi fällt es schwer, ernst zu bleiben. Seine handgreifliche Reaktion ist freundschaftlich gemeint und alles andere als ernst. Das bemerke ich an der Art des Poklatschers und an seinem Gesicht, denn er kann sich ein Grinsen mühsam verkneifen.
Nur eine winzige Standpauke folgt noch:
„Ich will dir nicht verbieten, im Evaskostüm zu baden oder in der Sonne zu liegen. Nur wenn ein Nachbar sich beschweren sollte, ist Schluss damit!“
„Allerdings“, fährt er fort, „wenn ich mal zu dir ins Wasser rein springe und wir beide nackt im Pool toben, könnte es peinlich werden, wenn mein <Johannes> ausgerechnet, wenn uns in so einem Moment ein Nachbar oder der Zeitungsjunge im Garten sucht, einen Wachstums-Schub bekommt.
„Na und?“, ist der für mich typische Kommentar. „Erstens ist dein Body mit dem Waschbrett-Bauch doch sportlich und richtig sexy, zweitens ist dein Penis so und so vorzeigbar und drittens kann man ihn, den Penis, unter Wasser nur verschwommen sehen. Oder hast du mit einem Mal Berührungsängste?“
„Besten Dank für das liebe Kompliment! Und dass ich keine Ängste habe, werd‘ ich dir an Ort und Stelle zeigen!“
Im Nu ist Papa ausgezogen, schubst mich ins Wasser und springt hinterher. Ehe ich mich versehe, packt er mich, hebt mich bis über die Wasseroberfläche hoch, um mich sogleich wieder mit Schmackes hineinzuwerfen. Für seinen absichtlich festen Griff in meinen Schritt räche ich mich: Ich tauche einfach unter und schwimme geschickt zwischen seinen Schenkeln durch. Logisch, dass ich dabei seine Hoden streife und mich an seinem Lustspender einen Moment festhalte …
Die Angelegenheit mit meinem nicht so „ladyliken“ Auftritt ist gegessen, erledigt und archiviert. Beiderseits zufrieden heben Papi und ich, inzwischen wieder an Land, unsere rechten Hände und schlagen ein. Papi riskiert einen Blick auf meinen Unterleib. Oder betrachtet er gar lüstern meinen Venushügel? Die relativ kurzen Härchen verbergen nur mangelhaft das Wesentliche.
„Schade!“,