Herrin der Finsternis. Kevin Rombold. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kevin Rombold
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847659532
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war hatte sie sich ganz zurückgezogen. Zusammen mit ihr hatte er die Ruinen erforscht. Doch eines Tages wurde er auf dem Weg zur Stadt überfallen. Sie selbst hatte auf dem Beifahrersitz fest geschlafen. Plötzlich kam der Wagen von der Straße ab.

      „Verdammt. Was hat dieser Kerl nur auf der Straße zu suchen.“ Zoe schreckte auf, als ihr Kopf gegen etwas Hartes gestoßen war. Sie fasste sich an den Kopf und sah eine Blutspur. „Duke, was ist geschehen?“ Doch Duke war nicht mehr da. Der Fahrersitz war leer. Zoe kletterte aus dem Wagen und taumelte zur Straße. Schließlich sah sie Duke. Er beugte sich über eine Person, die auf der Straße lag. „Geht es ihnen Gut?“ Hörte sie ihn in der Ferne. Die Person auf der Straße war eine Frau. Erschrocken sah Zoe, wie die Frau Duke plötzlich umklammerte und ihn in den Hals biss. Offensichtlich halluzinierte sie. Plötzlich tauchten weitere Personen aus dem Dickicht auf und näherten sich dem inzwischen am Boden liegenden Duke. Zoe sprang auf und wollte ihrem Freund zu Hilfe eilen. Doch plötzlich verschwamm ihr Blick und ihre Beine gaben unter ihr nach. Das letzte, woran sie sich erinnerte war ein lauter Schrei. Es war der Schrei ihres Freundes. Dann verlor sie das Bewusstsein.

      Als sie wieder zu sich gekommen war, hatte Duke tot auf der Straße gelegen. Die Ärzte diagnostizierten, dass er aufgrund schwerer innerer Verletzungen gestorben wäre. Doch Zoe wurde immer wieder von den Bildern dieser Nacht verfolgt. Die Frau, die ihren Freund in den Hals gebissen hatte. Immer wieder waren ihr dabei die Gedanken an Vampire gekommen. Doch ihr Verstand sagte ihr immer wieder, dass es nicht sein konnte. Nach diesem Ereignis hatte sie den Kontakt zu ihrer Familie und zu ihren Freunden fast völlig abgebrochen. Sie lebte nur noch für die Arbeit. Ihre Forschungen hatten sie davor bewahrt den Verstand zu verlieren. Seit dem hatte sie sich geschworen zu niemandem engen Kontakt zu knüpfen. Doch dann hatte sie Alexa gefunden. Ihr Wagen war gegen einen Baum am Straßenrand gefahren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie die Erinnerungen an damals verdrängt. Doch genau in diesem Moment waren sie wieder so stark wie zuvor. Auch der Schmerz des Verlustes war wieder da. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust, lies sie dann wieder locker und machte sich erneut an die Arbeit. Auch Alexa hatte sich inzwischen wieder an die Arbeit gemacht. Alexa war unglaublich. In ihrem Verhalten und ihrer Art erinnerte Alexa sie sehr an Duke. Er war auch so freundlich und wissbegierig wie sie gewesen. Auch hatte man ihm nie lange böse sein können. Er konnte mit fast jedem Freundschaft schließen. Und zum ersten Mal seit dem Tod Dukes fühlte sich Zoe wohl und sogar ein wenig glücklich.

      Plötzlich gab der Boden unter ihren Füßen nach und Zoe spürte, wie sie in die Tiefe stürzte. Sie versuchte sich an der Mauer festzuhalten, doch ihre Finger rutschten ab und sie fiel.

      Alexa schreckte plötzlich auf, als sie Zoes Schrei hörte. Mit einem Satz war sie über die niedrige Mauer und stand vor einem gewaltigen Loch. Fast wäre sie selbst hinein gestürzt, doch eine dicke Wurzel gab ihr gerade noch halt. Bella kam herbei gerannt und bellte aufgeregt. Alexa versuchte in das Loch hinab zu spähen, und versuchte Zoe zu erkennen. Der aufgewirbelte Staub legte sich langsam, doch das Loch war zu tief, um etwas zu sehen. „Zoe, kannst du mich hören? Geht es dir gut?“ Sie wartete einige Sekunden. Zoe antwortete jedoch nicht. Alexas Herz raste. Hoffentlich war Zoe nichts passiert. „Bella.“ Der Hund stellte die Ohren auf und sah Alexa neugierig an. „Schnell geh zum Jeep und hole das Seil von der Ladefläche. Schnell.“ Bella rannte los und kam nur wenige Sekunden später mit einer Rolle Seil im Maul zurück. „Gut gemacht.“ Alexa hatte sich nicht geirrt. Beim Einladen war ihr gleich das lange Seil aufgefallen. Zum Glück hatte Zoe daran gedacht. Sie band das Seil um einen Baumstamm ganz in der Nähe und schwang sich nun langsam in das dunkele Loch.

      Es dauerte etwa dreißig Sekunden, bis sie den Boden der Höhle erreicht hatte. Als sie das Seil loslassen konnte, nahm sie die Taschenlampe von ihrem Gürtel und schaltete sie ein. Suchend ließ sie den Lichtkegel umherschweifen. Die Wände waren aus glattem Stein und auch hier zeigten sich unzählige Inschriften. Es war keine Höhle. Sie befanden sich in einem alten Gebäude, welches unter der Oberfläche lag. Schließlich fiel der Schein der Taschenlampe auf einen von Staub bedeckten Gegenstand. Es war Zoe. Schnell eilte sie auf Zoe zu und fühlte an ihrem Hals. Sie lebte noch. „Gott sei Dank.“ Sie hob Zoe sanft auf und brachte sie in eine sitzende Position. „Zoe, wach auf. Los, komm zu dir.“

      Langsam öffnete Zoe die Augen und begann zu husten. „Was ist passiert?“, brachte sie hervor. Schließlich blickte sie nach oben und sah das Loch, durch das sie gestürzt war. „Ok. Hab die Antwort gefunden.“ „Hast du dich verletzt? Kannst du aufstehen?“ Zoe versuchte es. Doch schließlich fühlte sie einen stechenden Schmerz in ihrem rechten Bein. „Au.“ Ihr Bein gab nach und sie drohte erneut zu Boden zu gehen. „Mein Knöchel tut weh.“

      Alexa hob Zoes Hose etwas an. Zoes Knöchel war angeschwollen und rot. „Das sieht nicht gut aus. Wir müssen dich zu einem Arzt bringen.“ Alexa half Zoe auf die Beine und stützte sie. „Wir müssen hier raus. Ich klettere hoch, dann bindest du dich am Seil fest, damit ich dich hochziehen kann.“

      Zoes Blick wanderte durch die Finsternis. Doch sie konnte nicht erkennen, ob die Höhle weiterführte. Plötzlich begann sie zu grinsen. „Wenn wir schon hier unten sind…, können wir uns auch gleich umsehen. Mein Knöchel ist nur verstaucht, das wird schon wieder. Ich denke wir werden nicht einmal hochklettern müssen. Dies scheint ein altes Gebäude zu sein. Wir werden früher oder später einen Ausgang finden.“ Dann fiel ihr Blick auf die nahegelegene Wand. Sie war mit Inschriften übersät. Doch allerdings schienen sie nicht mit den anderen überein zu stimmen. „Diese Inschriften. Sie sind älter, als die anderen. Das muss der Tempel gewesen sein!“, brachte Zoe aufgeregt heraus. Alexa wandte sich zu Zoe und blickte sie nur verwirrt an. „Glaubst du etwa, dass wir hier unten wirklich in einem alten Tempel sind?“ Alexa schien aufgeregt. Zoe betrachtete noch einmal die Inschriften. „Die Inschriften oben an der Mauer erwähnten immer wieder einen alten heiligen Tempel, der schon stand, als diese Siedlung gegründet wurde. Daher vermutete ich, dass diese Siedlung älter sein musste, als die anderen. Im ersten Jahrhundert bauten meine Vorfahren keine Tempel.“ „Das hört sich ja vielversprechend an. Doch wir müssen zunächst einen Weg hier raus finden. Wo könnte sich nach deiner Meinung ein Ausgang befinden?“ Zoe überlegte. „Natürlich. Es muss einen geheimen Zugang geben, sonst hätte ich diesen Tempel schon längst gefunden. Du musst an der Wand nach einem Mechanismus Ausschau halten.

      Alexa tastete die Wand ab, doch sie fand nichts. Weder einen versteckten Schalter noch irgendeine Spur einer verborgenen Tür. Frustriert gab sie der Wand einen Tritt. „Also. Ich denke du hast Recht. Sehen wir uns um. Irgendwo muss es ja einen Ausgang geben. Ich glaube kaum, dass man sich früher die Mühe gemacht hat und von der Decke herunter geklettert ist. Kannst du laufen?“ Zoe setzte ihren Fuß auf und versuchte ihn zu belasten. Schmerz zuckte kurz durch ihr Bein, aber sie konnte stehen. Schließlich setzte sie sich in Bewegung. Sie humpelte zwar, aber sie konnte gehen. Zum Glück war der Boden fast eben. „Also, sehen wir uns das Ding mal genauer an.“ Zusammen gingen sie einen Gang entlang, der aus der Höhle hinaus zu führen schien.

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