Herrin der Finsternis. Kevin Rombold. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kevin Rombold
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847659532
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gehört, dass die Entführer etwas von Australien gesprochen haben. Offensichtlich vermuteten sie, dass etwas Wichtiges dort versteckt sei. Jedenfalls sprachen sie von einem Familiengeheimnis, das sich in der Nähe einer alten Farm befinden sollte. Anscheinend wollten sie dort mit deinem Onkel hin.“ Monique erblasste am Telefon. Woher wussten die Vampire das nur? Wussten sie auch von Alexa? Wenn das so wäre, dann waren sie hier in großer Gefahr. Sie mussten so schnell wie möglich hier weg. „Ich habe verstanden. Ach ja…Sagt dir der Name Alexa vielleicht etwas?“ Mauris am anderen Ende schien zu erschrecken. „Sagtest du Alexa?“ Seine Stimme klang zittrig. „Ja. Sagt dir der Name etwas?“ „Woher hast du diesen Namen?“, fragte Mauris aufgeregt. „Ich habe eine junge Frau mit diesem Namen kennen gelernt.“ Ein kurzes Schweigen. „Diesen Namen habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ist ihr Nachname zufällig…“ „Miller. Ihr Nachname war Miller.“ „Dann hast du sie also gefunden. Abraham war der Ansicht, dass du sie früher oder später alleine finden würdest. Oh man, das ist wirklich der Hammer. Weißt du was das bedeutet? Alexa Miller…Sie ist deine Schwester Monique.“ „Das haben wir auch schon herausgefunden. Wir fanden in einer alten Höhle ihre Geburtsurkunde. Was mich interessiert ist, ob du weißt, was damals vorgefallen ist.“ Monique hörte ein seufzen. „Ich denke es ist an der Zeit es dir zu erzählen.“ „Moment, warte kurz.“ Sie drückte die Lautsprechertaste an ihrem Handy, damit Alexa ebenfalls zuhören konnte. „Na gut. Leg los.“ „ Es geschah kurz nach dem Tod eurer Eltern. Schon damals war uns klar, dass ihr zwei besondere Fähigkeiten besitzt. Nur das Ausmaß war uns noch nicht bekannt. Abraham war damals nicht in der Verfassung sich um euch beide zu kümmern. Deshalb boten sich die Millers an auf Alexa aufzupassen. Sie waren alte Freunde deiner Mutter und sie hatten leider das Pech, dass sie keine eigenen Kinder bekommen konnten. Abraham dachte es wäre das Beste, wenn sie Alexa zu sich nehmen würden. Ihr beide wart damals noch viel zu klein um eure Umwelt wirklich wahrzunehmen. Die beiden waren überglücklich, als sie Alexa zu sich nahmen. Es war das Beste, was wir damals machen konnten. Schließlich zogen die Millers nach Australien und kurz darauf erfuhren wir von ihrem Tod. Es war ein großer Schock. Wir nahmen an, dass auch Alexa bei diesem Unfall ums Leben kam. Aus diesem Grund haben wir damals nichts unternommen, um sie zu uns zu holen. Und du hast sie tatsächlich gefunden? Unglaublich. Wie hat sie überlebt?“ „Sie hat bei ihrem Onkel James gelebt.“ „Oh, man. James Miller. Warum haben wir damals nicht daran gedacht. Er lebte auch in Australien. Wie konnten wir es nur vergessen.“ Alexa hatte das Gespräch gut mit verfolgen können. Tränen standen in ihren Augen. Nun kannte sie endlich die volle Wahrheit. „Sie haben klug gehandelt. Aber warum haben sie Monique nie etwas davon erzählt. Und warum hat Onkel James mir nie gesagt, dass ich adoptiert wurde.“ „Bist du es Alexa? Schön deine Stimme zu hören. Es freut mich zu hören, dass du lebst. Um auf deine Frage zu antworten. Abraham wollte es damals nicht riskieren, dass Monique unnötig an den Tod ihrer Eltern erinnert würde. Da wollte er sie nicht noch mit der Geschichte über eine verlorene Schwester belasten. Schließlich hatte er selbst es fast verdrängt. Und dein Onkel James hat nie erfahren, dass du nur adoptiert warst. Für ihn warst du die Tochter seiner Schwester. Hätten wir es früher gewusst, dass du lebst, hätten wir natürlich anders reagiert. Es tut mir leid, dass ihr es auf diese Weise erfahren musstet. Aber es freut mich, dass ihr euch gefunden habt. Ich bin inzwischen zurück in London und beseitige das Chaos, das unsere Besucher hinterlassen haben. Wo bist du eigentlich? Etwa bereits in Australien?“ „Ja. Das Buch hat mich her geführt. Auf dem Flug bin ich schließlich Alexa begegnet. Wir haben bereits auch das erste Amulett gefunden.“ „Unglaublich. Ich bin begeistert. Ich muss jetzt aber Schluss machen, sonst werde ich nie fertig. Ich wünsche euch Beiden viel Glück und seid bitte vorsichtig, das Böse ist euch bereits auf der Spur. Findet die anderen Krieger so schnell wie möglich. Ich halte hier solange die Stellung. Wenn du etwas brauchst, dann sag Bescheid. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“ „Vielen Dank.“ Damit legte Monique wieder auf. Doch Mauris Worte hallten in ihrem Geist wieder. Die Diener des Bösen waren bereits hier. Doch wie schnell würde es ihnen gelingen Alexa und sie zu finden? Sie würden nicht aufgeben, bevor sie ihnen nicht das Feueramulett abgenommen hätten. Schließlich überkam sie eine schreckliche Vorahnung. Auch Alexa schien es wahrzunehmen. Zumindest griff sie mit ihrer Hand nach Bella, die aufgeregt hin und her lief. Konnten sie etwa schon hier sein? „Wir müssen sofort zurück zur Farm.“

      So schnell, wie es das Gelände zuließ eilten sie den Pfad hinunter, wo sie den Geländewagen geparkt hatten. Mit Höchstgeschwindigkeit raste Alexa die Straße entlang. Und obwohl der Wagen stark holperte und sie mehrmals die Kontrolle über den Wagen zu verlieren drohte, wurde sie nicht langsamer. Und schon aus etwa einem Kilometer Entfernung, konnte man den Rauch und die Flammen sehen. Die Farm brannte. Das Haus stand völlig in Flammen. Doch wer hatte das getan? Monique schien es zu wissen. „Sie waren bereits hier.“ „Wer, Monique? Wer war hier?“ „Vampire. Halte nicht an Alexa. Fahr weiter. Bring uns sofort zum Flughafen. Sie dürfen uns nicht fangen. Sonst sind wir geliefert.“ „Aber Vampire können doch im Tageslicht nicht überleben.“ „Das ist leider falsch. Man kann sie nur mit Silber erkennen und schwächen, alles andere ist pure Erfindung. Bram Stoker hat sein Buch zwar mit Erlaubnis meines Vorfahren geschrieben. Aber er hatte es nicht so mit der Genauigkeit. Er dachte wohl, dass seine Geschichte so gruseliger wäre und sich so besser verkaufen ließe. Diese Vampire haben nichts mit unserer heutigen Bedrohung zu tun.“ Alexa atmete tief durch. „Ich habe es mir schon gedacht.“ Monique blickte auf das in Flammen stehende Farm Haus. Am Ausgang sah sie plötzlich Gestalten auftauchen, die völlig in Schwarz gekleidet waren. Sie mussten es sein. Doch wo war Abraham. Hatten sie ihn bereits getötet? Hatten sie von ihm etwas erfahren? Waren sie bereits auf der Suche nach ihr? „Also gut. Verschwinden wir von hier. Hier hält mich ohnehin nichts mehr.“ Damit trat Alexa auf das Gaspedal und beschleunigte den Geländewagen. Hoffentlich hatten die Fremden sie nicht schon gesehen. Mit voller Geschwindigkeit raste der Geländewagen die Straße entlang in Richtung Stadt. Alexa wusste nun, woher sie wirklich kam. Die Farm ihrer Adoptiveltern würde bis auf die Grundmauern abbrennen und damit hatte sie nichts mehr, was sie an ihre einstige Heimat band. Sie würde die Vergangenheit hinter sich lassen und zusammen mit ihrer Schwester ein neues Leben anfangen.

      Kapitel 11

      Ashara wandte ihren Blick von dem brennenden Gebäude ab. Es musste vor kurzem jemand hier gewesen sein. Die Koffer auf der Terrasse waren ein deutliches Zeichen dafür. Doch wo waren die Bewohner des Hauses? Wohin waren sie so überstürzt gegangen, dass es nicht einmal zum Auspacken gereicht hatte? Doch sie fühlte, dass sie hier richtig waren. Mina hatte sie hier her geschickt. Doch wo sollten sie nun mit der Suche beginnen? Die Farm hatte keinen Hinweis auf das Versteck des ersten Amuletts gegeben. Sie war frustriert. „Na das war ja wohl nichts. Ich hätte dir gleich sagen können, das du hier nicht fündig wirst.“ Mit einem abfälligen Blick würdigte sie die dunkle Gestalt hinter ihr. Ein arrogantes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Von allen ihrer Untergebenen war er der Einzige, der es ungestraft wagen durfte, mit ihr so zu sprechen. Er war der Einzige von diesen Versagern, den sie wirklich ernst nehmen konnte. „Hast du etwa einen besseren Vorschlag, Cero? Wieso warst du dir denn so sicher?“ „Das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock.“ Ashara versuchte den Ärger, der in ihr aufkeimte zu unterdrücken. Cero wusste was er tat. Auch wenn er ein Arrogantes Arschloch war. „Wieso?“ „Das Farm Haus ist gerade mal fünfzig Jahre alt. Das Amulett ist aber vor mehr als zweitausend Jahren versteckt worden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass sich das Amulett im Haus befindet. Wahrscheinlich wussten die Bewohner des Hauses nicht einmal von der Existenz eines Tempels in ihrer Nähe.“ Ashara verlor langsam die Geduld. „Und wo finden wir deiner Meinung nach den Tempel und das Amulett?“ „Ich würde den Tempel eher auf dem Berg vermuten. Dieser existiert bereits seit Jahrtausenden. Wenn ich ein Versteck suchen würde, dann wäre das meine erste Wahl, da ich sicher sein könnte, dass der Berg auch noch zweitausend Jahre später existiert.“ Diese Tatsache leuchtete Ashara ein. Doch wieso spürte sie hier eine so starke Präsenz? Doch damit würde sie sich später beschäftigen. „Also besuchen wir mal den Berg.“ Doch in diesem Moment erspähte sie etwas in der Ferne. Es war Metall, das im Licht der Sonne funkelte. „Was ist das?“ Ceros Blick folgte Asharas Finger. Sein Blick war der schärfste von allen. „Es ist ein Geländewagen. Mit zwei Insassen. Beide weiblich.“