Noch lange verharrten die beiden Frauen in dieser Position. In der Umarmung gab Flora der wimmernden Fen Geborgenheit. Es dauerte bis beide wieder die Kraft fanden, sich zu bewegen. Jeder wusste um die Kraft dieser Worte. Sie waren heiß wie Feuer und so wild wie das Meer. Beide Naturgewalten forderten ihre Opfer, aber dennoch gehörten sie zur Welt des Gleichgewichts. Allerdings, dieses eine Wort -Krieg- würde das gesamte Gefüge auseinanderreißen.
Irgendwann traten sie letzten Endes den Heimweg an. Betrübt waren die Gesichtszüge. Wie Roboter bewegten sie sich vor; ohne Gefühle, der völligen Leere verschrieben. Keiner sagte mehr ein Wort.
Kurz vor der langen Treppe zum Palast brach Fen das Schweigen. Leise flüsterte sie: ››Ich weiß nicht, ob es ein Fehler ist die Vampire darüber zu informieren, aber was soll ich tun? Ich weiß mir selbst nicht zu helfen. Ich hab Angst um Tian. Er wächst momentan so schnell und ich will ihn nicht in einem sinnlosen Krieg verlieren.‹‹
Flora traute sich nicht aufzuschauen. Sie betrachtete die Steine der Hauptstraße. ››Ich versuche es lediglich als Vermutung weiterzugeben. Sarah wird sicher wissen, was sie damit anfangen soll, aber ich weiß nicht, ob sie meinen Brief bekommt.‹‹
››Wie meinst du das?‹‹
››Sie hat mir nicht ein einziges Mal geantwortet.‹‹ Sie seufzte.
››Hm‹‹, gab die Königin von sich, ››Vielleicht werden ja ihre Briefe abgefangen! Wenn dem tatsächlich so ist, durchleuchten sie deine Briefe auf Umwegen. Du musst das in deinem nächsten Schreiben berücksichtigen und ihr mitteilen!‹‹
Flora nickte.
Als sie die ersten Treppen ansteuerten, ergriff Fen wieder das Wort: ››Und noch etwas: Ich habe vorhin deine Gefühle angesprochen. Ich habe nicht nur einmal gesehen wie du Alexander ansiehst. Es ist mehr als Freundschaft, da bin ich mir sicher.‹‹
Prompt versteifte sich Flora wieder und hielt die Luft an.
››Lange war ich im Glauben ich würde den König noch lieben, doch tue ich dies lediglich aus längst vergangenen Tagen. Jetzt ist er nicht mehr der, den ich einst geheiratet habe. Trotz allem habe ich Zeit gebraucht dies anzuerkennen und somit vielleicht annähert das durchgemacht, was dir widerfährt.‹‹
Erhaben hob sie das Kinn, da sie bald den Torbogen zur Aussichtsplattform durchschreiten würden und Flora vermutete, dass sie niemanden ihre Ungewissheit und Sorge anmerken lassen wollte.
››Ich rate dir, vergiss ihn. Das es schwer ist, verstehe ich gut, aber dennoch liebt er Sarah und das wird sich niemals ändern. Eine einseitige Liebe ist die Grausamste, die ich mir vorstellen kann.‹‹
››Oh, euer Hoheit, was ist mit euren Mantel geschehen?‹‹ Eines der Dienstmädchen eilte ihnen von dem großen Tor entgegen. Sie strich über den fest gedrückten Schnee und den Dreck, der an dem Mantel klebte wie Kaugummi.
››Ich bin nur ausgerutscht.‹‹
Doch die gesamten Konversation zwischen den Beiden nahm Flora gar nicht mehr wahr. Sie war abwesend; fühlte sich wie erschossen. Ob irgendjemand Verdacht schöpfte, interessierte sie gerade herzlich wenig. Überrumpelt, traurig und kraftlos nahm sie den Weg zurück zu ihrem Schreibtisch und dem zerknüllten Papier auf.
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