Gerd und Walter sind gerade damit beschäftigt die Daten der Projektile zu vergleichen, da klopft Mechthild schon mit einem großen Tablett mit Kaffee und Kuchen an der Türe.
Sie setzen sich zu dritt um den großen Tisch. Walter schiebt einige Unterlagen beiseite und Mechthild platziert die Tassen und Teller, verteilt den Kuchen. Dann meint sie plötzlich, „Hast du einen Klempner bestellt. Da war ein blauer Wagen mit einem Installateur, der hat behauptet, er muss nach dem Wasser sehen.“ Nun muss Gerd nicht mehr lange fragen, nun wissen sie beide, dass es schon wieder ein blauer Installationswagen war, wohl der bereits bekannte.
Dann hat Walter plötzlich einen Einfall. Er greift zu seinem Computer und googelt die Installationsbetriebe in Österreich und siehe da, da gibt es ein Unternehmen, die flächendeckend über Österreich verteilt sind. Sie haben blaue Servicefahrzeuge und tragen eine Uniform mit einer gelben Mütze, genauso, wie es Berta beschrieben hat. Der nächstliegende Betrieb ist in Klagenfurt. „Den werden wir besuchen“, meint Walter und Gerd fast gleichzeitig.
Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ steht plötzlich Sophie im Türrahmen. Gerd und sie schütteln sich die Hände und Gerd ist erstaunt, wie jung sie ist. Als er erfährt, dass sie noch eine Polizeischülerin ist und zur Unterstützung abgestellt ist, muss er lachen, da er an seine ersten Tage bei der Polizei denken muss. Mechthild fragt, wo sie denn den Wagen abgestellt habe, daraufhin meint Sophie, „Ich hab ihn gleich in die Scheune gefahren, es sieht nach Regen aus und an der Fensterscheibe ist etwas undicht, es könnte ja hinein regnen.“
„Es gibt viel zu tun, packen wir es an“, meint Gerd und schiebt die Kaffeetassen auf die Seite. Mechthild verzieht sich mit Sophie in die Küche und erzählt, dass Jörg gerade auf einer Umschulung in Wien ist. „Weißt du, es wird Zeit, dass er endlich einen richtigen Beruf erlernt. Er bekommt eine Ausbildung als Installateur, das dauert drei Monate, solange wirst du ihn nicht sehen.“
Sophie meint nur kurz, „Schade, er ist doch ein sehr lustiger Typ.“ Am Ende des Tages ziehen Walter und Gerd eine Art Zwischenbilanz und müssen feststellen, dass sie eigentlich nichts Konkretes in Händen halten. Außer, dass es einen blauen Lieferwagen gibt. Walter hat dann eine Idee und geht hinüber zu Mechthild.
Er kommt lange nicht zurück und dann reißt er die Türe auf und ruft nach Gerd Wildfang, der gerade im ersten Stock des Gebäudes damit beschäftigt ist sich frisch zu machen.
Sophie starrt ihn an, da sie durch sein plötzliches Erscheinen erschrocken ist. „Was ist los, was gibt es Neues?“
„Stellt euch vor, was mir Mechthild gerade erzählt hat. Die beiden freien Häuser sind durch einen großen Keller miteinander verbunden. Wir sollen rüber kommen, dann können wir hinein, da der Besitzer auf den Bermudas lebt.“
Das lassen sich die Drei nicht zweimal sagen. Gerd, Sophie und Walter starten umgehend und Mechthild steht bereits vor einem der beiden Häuser mit einem Schlüsselbund in der Hand. „Na dann kommt mal mit“, meint sie auffordernd. Gerd meint, als er im Gebäude steht, „das sieht ja nach einem Luxuschalet aus. Wer wohnt denn hier eigentlich?“
Mechthild kann es nicht sagen, meint nur, „es ist ein Millionär von den Bermudas. Er lässt sich nur ein, zweimal im Jahr hier blicken und dann ist er meist im Keller beschäftigt.“
Kapitel: 11 Ein Keller mit Überraschungen
„Dann lass uns in den Keller gehen“, meint Walter Broder und nun ist er wieder ganz der Oberkommissar.
Sie stehen in einem riesigen weiß getäfelten Raum. Einige Geräte sind abgedeckt und Gerd beginnt damit sie zu untersuchen. „Es sind Druckmaschinen, das musst du dir ansehen“, ruft er Walter Broder zu, der gerade damit beschäftigt ist einige Fotos im Büro der „Druckerei“ zu betrachten. Leider sind die Fotos unscharf und bereits ziemlich vergilbt. Walter meint etwas enttäuscht, „dass könnte einer der Wenningers sein. Aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.“
Sophie fragt, ob sie noch gebraucht wird, ansonsten würde sie sich gerne für diesen Tag verabschieden. „Geh nur, wenn es dir hier zu langweilig ist“, meint Gerd und winkt mit seiner rechten Hand in die Richtung, wo er Sophie vermutet. Walter ist etwas verwundert, dass Sophie nicht noch ein wenig geblieben ist. Es muss schon etwas Dringendes sein, das sie sich so schnell verabschiedet hat.
Gerd fragt Walter, ob er auch ein Bier möchte und Walter bittet ihn, auch für ihn eines aus dem Kühlschrank mitzubringen. Sie sitzen im Wohnraum und beginnen eine Diskussion, aber eigentlich ist es eher ein fabulieren, denn eigentlich wissen sie nur eines, es hängt sicher mit der Druckerei zusammen. Was haben sie da wohl gedruckt? Oder besser, was haben sie nicht gedruckt?
Walter vermutet, dass es Dokumente waren, vielleicht auch Fälschungen von Kunstdrucken oder gar Geldscheine fügt Gerd hinzu.
Der Abend will kein Ende nehmen, Walter bleibt darauf bestehen, dass es mit Sicherheit Aktien waren, damit kann man gut auf den Bahamas oder waren es die Bermudas leben.
Gerd wirft die Frage auf, „warum dann die Toten? Man muss doch niemanden umbringen, wenn man Aktien fälscht, oder vielleicht doch?“ Es ist schon gegen halb elf in der Nacht, da macht Gerd den Vorschlag, doch mal kurz bei Dieter Lauenstein in Frankfurt anzurufen. Walter meint, „um diese Zeit, da liegt der doch längst mit einer seiner Geliebten in der Falle.“
Aber sie haben sich beide getäuscht, Schon beim ersten Anläuten, ist Dieter am Telefon. Als er von den beiden erfährt, dass sie gerade in Eisenkappel recherchieren, beginnt er zu lachen. „Passt auf, dass ihr die Bewohner nicht beunruhigt.“
Gerd berichtet von der Druckerei und bittet seinen Freund Dieter doch mal in der Richtung „Kunstfälschung oder Aktienfälschung“ Erkundigungen einzuholen. Dieter findet die Idee sehr interessant, kündigt aber schon mal seinen Besuch für den übernächsten Samstag an. „Ich bringe euch beiden dann mal einige Unterlagen mit, die den Wenninger betreffen. Ich habe da einiges zusammengetragen. Ihr werdet euch wundern.“
Am folgenden Morgen steht Walter schon unter der Dusche, denn seit einer Woche gibt es ein neues Badezimmer. Walter hat keine Mühen und Kosten gescheut und einen Monteur aus der Nachbargemeinde mit der Montage beauftragt.
Gerd deckt gerade den Frühstückstisch und dann sieht er Mechthild, wie sie gerade ihr Haus absperrt. Mit einer Tasche unterm Arm, geht sie zur Bushaltestelle. Sie will wohl in die Stadt, so vermutet er. Seine Gedanken gehen natürlich gleich einen Schritt weiter. Es wäre an der Zeit, mal einen Blick in die Räume von Mechthild zu werfen. Etwas hinterlistig fragt Gerd seinen Freund Walter, was er denn davon halten würde, mal einen Blick in die Scheune von Mechthild zu werfen.
Walter ist natürlich sofort dabei, was kann schon passieren, oft haben gerade solche Nebensächlichkeiten einiges zu einer Aufklärung beigetragen.
Sie warten noch auf Sophie, sie muss ja gleich aufkreuzen, denn sie muss Schmiere stehen, falls Mechthild unverhofft zurückkommen sollte. Nach einer weiteren halben Stunde ist das Trio einsatzbereit. Sophie platziert sich ganz in der Nähe der Bushaltestelle und die beiden Walter und Gerd ziehen in Richtung Mechthilds Anwesen. Gerd geht direkt auf den dazugehörigen Heustadel zu und sie sind beruhigt, er ist nicht verschlossen. Sie untersuchen ihn sehr genau und müssen feststellen, dass die Anwesen alle vier eine sehr ähnliche Struktur haben. Immer einen Heustadel und immer einen kleinen Stall für eine Kleinviehhaltung. Im Heuschober entdecken sie dann einen recht modernen und teuren Traktor. Wozu benötigt Mechthild ein so großes Gerät. Gerd schreibt sich die Nummer des Fahrzeugs auf und wird später kontrollieren, wer der Besitzer ist. Weiter finden sie eine verrostete Druckmaschine. Eher ein antiquarisches Stück, kommentiert Walter. Neben der Maschine finden sie einen Karton mit Papieren, feucht und es ist deutlich zu sehen, dass der Karton für den Müll bereitgestellt ist. Walter entnimmt einige Papiere und stellt fest, dass sie mit der Idee von gefälschten Aktien nicht daneben lagen. Es sind Fehldrucke von Aktien einer amerikanischen Handelskette.
Leider gibt es ansonsten keine weiteren neuen