Dämon III. Alfred Broi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Broi
Издательство: Bookwire
Серия: Dämon
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742795526
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arge Probleme, sich auf den Beinen zu halten. Schweratmend und keuchend streckte sie ihren rechten Arm aus und krallte sich in Douglas Gürtel. „Prima!“ stöhnte sie, machte einen halben Schritt auf ihn zu, drückte sich dabei in die Höhe und lehnte sich schließlich an ihren Mann, der sofort einen Arm um sie legte. „Such du uns eine ruhige Ecke…!“ Sie hob ihren Kopf an und schaute ihm direkt in die Augen. „…dann vergessen wir den ganzen Scheiß hier und machen einfach nur schmutzigen, hemmungslosen Sex, okay?“

      Douglas musste wieder lächeln, doch es war nicht nur fröhlich. Die Art und Weise, wie Cynthia es gesagt hatte und die Tatsache, dass sie genau dazu jetzt am allerwenigsten in der Lage war, war amüsant und irgendwie total süß, doch in ihren Augen konnte Douglas auch deutlich den echten Schmerz erkennen, der ihm sagte, dass die Dinge die Kräfte seiner Frau – und nicht nur im körperlichen Sinne – arg ausreizten. Und wenn er ehrlich war, ging es ihm nicht anders. „Später Schatz!“ Er zog sie an sich und küsste liebevoll ihre Stirn. „Ich bin gerade nicht in Stimmung. Irgendwie fehlt mir ein wenig Kerzenlicht und ohne Barry…?“ Er verzog die Mundwinkel. „Ich weiß nicht!“

      Jetzt lächelte auch Cynthia, was Douglas jedoch nicht sehen konnte, und schmiegte sich noch etwas fester an ihren Mann.

      *

      „Alles okay?“ Francesco trat zu ihnen und schaute sie mit besorgter Miene an.

      Douglas erwiderte seinen Blick mit einem tiefen Atemzug, doch nickte er. Dabei fiel ihm auf, dass der Alte überhaupt keine Anzeichen von Schwäche zeigte. Während Cynthia noch mit sich zu kämpfen hatte und Douglas und der Rest des Trupps ebenfalls noch die Nachwirkungen ihres Sturzes spürten, war Francesco überhaupt nichts davon anzusehen. Er stand aufrecht, atmete ruhig, hatte keinerlei Schürfwunden und auch seine Klamotten waren beinahe blitzsauber. Und als wenn all das noch nicht ausgereicht hätte, trug er auch noch weiterhin den toten Körper Christophers wie selbstverständlich über der Schulter. Bei diesem Anblick war Douglas sofort frustriert, erinnerte sich dadurch aber sogleich an Silvia, die ja ebenfalls bewusstlos war. Ein Blick in die Runde zeigte ihm, dass dem auch noch so war. Bim schulterte sie gerade, nachdem Razor sie offensichtlich kurz untersucht hatte und mit einem Nicken zu verstehen gab, dass alles in Ordnung war.

      „Prima!“ Francesco nickte und wandte sich wieder um.

      „Wo zum Teufel sind wir?“ fragte Heaven und handelte sich einen mürrischen Blick des Alten ein.

      „Hoch im Norden!“ antwortete er dann jedoch freundlich.

      „Moment mal!“ hob plötzlich Horror an. Seine Augen waren weit geöffnet, sein Blick forschend. „Ich glaube, ich weiß, wo wir sind!“ Er blickte die anderen an und sah, dass sie ihn ihrerseits erwartungsvoll anschauten.

      „Und wo?“ fragte sein Zwillingsbruder in einer Mischung aus Ungeduld und Zweifeln.

      „Der Strom der Verdammten!“ Horrors Stimme klang ehrfurchtsvoll und seine Augen wurden noch ein wenig größer.

      „Der Strom der…?“ Douglas Stirn legte sich Falten. „Was soll das sein?“

      Bevor Horror jedoch antworten konnte, fragte Razor: „Hat er Recht?“ und schaute dabei Francesco mit ernster Miene an.

      Der Alte erwiderte seinen Blick einen Moment ausdruckslos, dann huschte ein müdes, ernstes Lächeln über seine Lippen. „Ja...!“ Er nickte. „...hat er!“

      Für einen Moment trat Stille ein, in der sich alle nur überrascht und wenig begeistert anblickten. Bevor dann Douglas nochmals fragen konnte, was der Strom der Verdammten sei, fuhr ihm Heaven dazwischen.

      „Na toll!“ Ihre Stimme klang total angesäuert. „Und was wollen wir hier?“

      „Wieso?“ Horror grinste sie breit an. „Gefällt es dir hier etwa nicht?“

      „Hier ist es überall gleich beschissen!“ erwiderte die junge Frau emotionslos.

      „Und warum dann die Aufregung? Geht dir ein Date flöten, oder was?“ Horror grinste jetzt aufreizend.

      „Pass auf, dass dir nicht gleich deine Männlichkeit flöten geht!“ raunte Heaven gereizt zurück.

      „Haltet eure Schnauzen!“ fuhr Bim genervt dazwischen. „Blöder Kinderkram!“ Er blickte die beiden Streithähne mürrisch an und sie senkten ihre Blicke. „Aber Heaven hat Recht!“ Bim wandte sich an den Alten. „Was genau wollen wir hier?“

      Francesco blickte den schwarzen Riesen einen Moment stumm an, dann meinte er. „Um Christopher zurückzuholen, muss ich selbst zurückgehen!“

      „Zurück?“ Terror war sichtlich verwirrt. „Wohin?“

      Francesco antwortete ihm nicht mit Worten, sondern blickte nur in den Himmel!

      „Okay!“ Razor nickte. „Und warum ausgerechnet hier? Von allen verdammten Orten in dieser Hölle ist er doch wohl der Verfluchteste!“

      Doch zur Überraschung aller schüttelte der Alte sofort den Kopf. „Das stimmt nicht!“

      „Moment mal!“ rief Horror. „Wollen sie damit etwa sagen, man könne mit dem Strom auch nach oben fahren?“

      Francesco nickte. In vielen Gesichtern war sofort deutliche Verblüffung zu sehen. „Oh verdammt!“ meinte Horror. „Und ich dachte immer, das wäre ein One-Way-Highway in die Finsternis!“

      Jetzt schüttelte Francesco mit einem Lächeln den Kopf. „Nein. Ganz und gar nicht! Wenngleich…die andere Spur auch nur sehr selten genutzt wird!“

      „Sorry Leute…!“ rief Douglas mit fester Stimme dazwischen. In den letzten Sekunden war er immer verwirrter geworden und da er sich ohnehin schon körperlich total beschissen fühlte, konnte er dergleichen im geistigen Sinne einfach nicht verknusen. „…aber könnt ihr mal ein Break machen und uns Unwissenden erklären, was zur Hölle der verdammte Strom der Verdammten ist?“

      „Was denn?“ meinte Terror mit einem breiten Grinsen. „Habt ihr etwa den Reiseführer vorher nicht gelesen?“

      Douglas ging nicht darauf ein, sondern warf ihm nur einen genervten Blick zu und schaute dann wieder zu Francesco.

      Der Alte lächelte wissend. „Erklären?“ Er schüttelte sanft den Kopf. „Kommen sie!“ Er winkte Douglas zu sich. „Ich zeige es ihnen!“

      Douglas folgte zunächst etwas widerwillig, auch, weil er erst jetzt erkannte, wo genau sie sich befanden. Die Wände des Trichters, in den sie gestürzt waren, waren sicherlich fünfzig Meter hoch und an ihren Enden wild gezackt, weil Wind und Wetter daran gearbeitet hatten. Da er selbst am Boden jedoch kaum größer war als zehn Meter im Durchmesser, wirkte er sehr beengt und ließ nur den Blick direkt nach oben zu. Als Douglas dem Alten folgen wollte, deutete Cynthia an, dass sie mitkommen wollte. Auch Alfredo war neben ihnen. Der Rest des Trupps folgte in einigen Metern Abstand. Die Lichtverhältnisse im Trichter waren allenfalls mäßig und erst als sie quasi direkt davorstanden, erkannte Douglas überrascht eine schmale Öffnung in der Außenwand, durch die der Alte jetzt schlüpfte.

      Douglas und Cynthia folgten ihm.

      Nach wenigen Schritten standen sie außerhalb der Felsformation. Francesco hatte mittlerweile abgestoppt, sich zu ihnen herumgedreht und lächelte sie offen an.

      Douglas konnte jedoch vor ihnen nichts erkennen, als ein gespenstisches Halbdunkel, sodass er erneut etwas nervös wurde. „Wo?“ fragte er und blickte den Alten mit großen Augen an.

      Der deutete mit einer kurzen Bewegung seines Kopfes nach rechts und als Douglas und Cynthia seinem Blick folgten, erstarrten sie abrupt, als sie erkennen konnten, was Francesco ihnen zeigen wollte.

      Im ersten Moment wussten beide nicht, was sich dort vor ihnen auftat, obwohl es sich sehr deutlich von dem dunklen Hintergrund abhob. Es war eine Art Lichtsäule, die in allen nur erdenklichen Farben matt leuchtete. Sie mochte etwa zehn Meter breit sein und sie ragte senkrecht in den