Das Geheimnis der Toten von Zerbst. Roberto Schöne. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Roberto Schöne
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847682752
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mit seiner Eigenen tauschen. Doch er hoffte, dass in absehbarer Zeit Gelegenheit sein würde das mal alle hier zusammenkamen um über ihre gemeinsame Zusammenarbeit zu sprechen. Wieder in der Zentrale angelangt fragte er seinen Bruder: „Was hast Du wegen dem Funkproblem heraus gefunden?“

       „Was euch Probleme bereitet hat? Sonnabend in der Zeit als ihr an der Abfahrt Dessau wart ist in der ganzen Gegend von Empfangsproblemen geredet worden. Von Funk als auch Rundfunk und TV. Die Probleme hatten eine Zeitdauer von ca. zwei Stunden. Danach war wieder alles in Ordnung. Beim Technischen Dienst von Sachsen-Anhalt habe ich mir Informationen geholt. Sie wissen nur, dass es aufgetreten ist, kennen aber die Ursache nicht. Das sind auch die Auskünfte von Kabelbetreibern. Unsere Technik wurde von Anton überprüft. Dieser sagt das nicht die geringste Abweichung von der Normalfunktion festgestellt werden kann.“

       „Und hat er einen Verdacht? Irgendwas das dazu geführt haben kann?“

       „Er sagt, dass es ein Störsender gewesen sein kann. Aber das muss ein ziemlich starker gewesen sein.“

       „Wenn ich vor Ort bin, werde ich das klären. Erst mal mein Treffen mit Hartig und Wollmer. Danach werde ich der Darkow noch einen Besuch abstatten. Vielleicht hat sich bei ihr etwas Neues ergeben.“

       „Du meinst ihr Mann ist wieder aufgetaucht?“

       „Das vielleicht nicht gerade. Aber vielleicht hat sie was von ihrem Mann gehört, oder einen Anruf erhalten? Um sicher zu gehen muss ich einfach hin und dann wissen wir woran wir sind.“

       „Mach es doch telefonisch, dann sparst du dir die Zeit.“ Richie druckste herum bevor er sprach. „Du kennst mein Prinzip?“

       „Ja verstehe, du willst ihr das Geld zurückgeben.“ Richie nickte.

       „Und dann noch Danielas Mutter aufsuchen. Das wird das Schwerste.“

       „Wird es nicht. Ihre Mutter ist vor einem knappen Jahr gestorben, sagt Maier. Und der weiß Bescheid. Bevor du abhaust, sollst du noch bei Cornelia vorbeischauen. Die wartet auf dich im Medizintrakt.“

       „Was unsere Schwester ist auch hier. Es sind wohl jetzt alle hier eingezogen?“

       „Nein, außer dir vielleicht.“

       „Ich finde es witzig. Aber ich habe Termine und möchte nicht zu spät kommen.“

       „Dauert auch nicht lange, aber es ist wichtig.“ Nachdem Richie von Benno die Wegbeschreibung bekommen hatte ging er los. Er stellte schon wie gestern fest, dass dieses gewaltige Gebäude bestens geeignet ist sich zu verlaufen. Doch er fand die Tür wo stand: -„Doktor med. Cornelia Zender“-. Er klopfte und betrat den Raum. Es roch alles nach frisch gestrichenen Wänden.

       „Guten Morgen Conny, Benno sagt du wolltest mich sehen.“

       „Hallo Ric, schön das du dir die Zeit genommen hast. Ich muss dich mal kurz an die Apparatur hier anschließen und deine Gehirnströme messen.“ Sie wies auf die Liege im Nachbarzimmer. Irritiert sagte Richie: „Ich bin aber nicht krank.“

       „Das weiß ich aber es ist wichtig.“

       „Ich sehe du willst mir nicht sagen. Warum? Was soll die Geheimnistuerei?“ Trotz des leichten Protestes legte er sich auf die Liege und lies Cornelia schalten und walten. Da nicht gesprochen wurde lenkte er sich damit ab den Raum etwas gründlicher unter die Lupe zu nehmen. Beide Zimmer hatten große Fenster die viel Tageslicht herein ließen. Die Zimmer waren ungefähr gleich groß. Betreten konnte man sie nur durch die Tür, welche in Cornelias Büro führte. Der Raum, hier wo er lag, diente offensichtlich mehr für die technischen Zwecke, denn an den Wänden standen Apparaturen deren Verwendungszweck er nicht im Einzelnen kannte. Er sah auf die Uhr, was seine Schwester mitbekam.

       „Ich kann dich gleich von den Kabeln erlösen.“

       „Und du willst mir wirklich nicht sagen warum du das machst?“ Cornelia lächelte.

       „Du benimmst dich wie ein Kind zu Weihnachten, das die Bescherung nicht abwarten kann. Vielleicht verrate ich es dir, wenn du heute gegen fünfzehn Uhr noch mal vorbei kommst. Ich glaube es soll eh eine Besprechung stattfinden. So nun kannst du wieder verduften und bleib schön Neugierig.“

       „Das sieht dir wieder ähnlich“, murmelte Richie noch als er das Zimmer seiner Schwester verließ. Er fuhr mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage wo er seinen Bruder Anton traf.

       „Seit wann ist unsere ganze Familie unter die Frühaufsteher gegangen? Hallo Anton, welchen Wagen darf ich nehmen?“ Mürrisch nickte Anton zur Begrüßung und deutete wortlos auf den silbergrauen Audi, der neben dem Skoda stand. Mit zwei Türen, mal eine sportliche Variante, dachte Richie und fuhr seinerseits ohne weitere Worte weg. Er war zehn Minuten vor neun an dem Haus worin sich sein Büro befand. Die beiden Männer warteten schon auf ihn. Leider hatte er ganze fünfzehn Minuten gebraucht um einen Parkplatz zu finden.

       „Wir haben schon geklingelt, aber niemand hat aufgemacht“, sagte Hartig ohne Begrüßung. Wollmer nickte wenigstens Richie zu.

       „Dir scheint es aber finanziell immer noch nicht besser zu gehen, da du dir keine Sekretärin leisten kannst“, stichelte Hartig weiter und Richie hatte schon eine scharfe Bemerkung auf der Zunge, verkniff sie sich aber und fragte stattdessen: „Habt Ihr das von Daniela schon gehört?“ Die Minen der Männer verfinsterten sich und sie schauten plötzlich düster drein.

       „Rufus hat uns informiert“, sagte Hartig und sein Tonfall hatte sich geändert.

       „Das Schwein ist schon tot, er weiß es nur noch nicht.“ Wütend fügte Wollmer hinzu: „Dem schneide ich die Eier und verarbeite ihn zu Fischfutter.“

       „Dazu müsst ihr ihn erst mal haben. Kommt rein damit wir reden können.“ Nachdem Richie die Zwei über das Wesentlichste in Szene gesetzt hatte fragte er.

       „Ich gehe doch davon aus, dass ihr beide mit von der Partie seid?“

       „Darauf kannst du Gift nehmen“, knurrte Hartig und Wollmer nickte bestätigend.

       „Sag uns was zu tun ist und dann legen wir los.“

       „Also ihr beide fahrt noch heute Nachmittag da hoch und sucht ein Quartier zwischen Roßlau und Zerbst. Ich gehe ganz einfach davon aus das unser Mann da sein Hauptbetätigungsfeld hat. Wir nehmen die Spur vom Tatort aus auf und versuchen heraus zu finden wohin er gegangen sein könnte. Aber das machen wir morgen zusammen. Heute kümmert ihr euch noch um diese Mareike Schmand, aus Bitterfeld, oder genauer dem Ortsteil Grepin. Ich will alles wissen was rauszufinden geht. Auf dem Rückweg seht ihr mal nach ob ihr an der Autobahnabfahrt etwas entdeckt.“

       „Du meinst wir sollen einen Störsender suchen?“ Wollmer schüttelte den Kopf.

       „Ich habe beim Bund mal einen Einblick in die Technik bekommen. Da suchen wir die Nadel im Heuhaufen.“

       „Schaut erst mal nach ob euch etwas komisch vor kommt. Ich werde versuchen Technik mitzubringen, wenn ich Dienstag komme, die uns das Suchen erleichtert. Fahrt mit zwei Autos, einer davon ein Lieferwagen, damit wir flexibel sind. Und vergesst nie, Sergej Aljonow ist gefährlich wie eine Klapperschlange. Geht keine unnötigen Risiken ein.“ Er schaute die Männer der Reihe nach an und sagte dann: „Also wenn alles klar ist dann wünsche ich uns gutes Gelingen. Für Daniela.“

       „Für Daniela“, sagten beide im Chor und gingen. Richie starrte noch lange auf die geschlossene Tür. Es war schon bemerkenswert mit welchem Elan die Männer an die Arbeit gingen. Ein Mann muss tun, was er tun muss. So hieß das alte Westernsprichwort aus längst vergangenen Tagen. Kurz dachte Richie nach ob er nicht doch mit einem Anruf bei der Darkow die Zeit sparen sollte. Entschied sich dann aber für das Hinfahren. Eine Erkenntnis, die er durch jahrelanges Ermitteln Weltweit gewonnen hatte. Mach die Arbeit gründlich, sonst musst du sie zweimal machen. Richie dachte, dass er mit dem Besuch bei der Frau diese Schiene wenigstens teilweise zum Abschluss bringen konnte. Er schloss das Büro ab Dann ging er zu seinem Auto. Termindruck hatte er nicht, so ließ er es gemächlich angehen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er zum Mittag bei Frau Darkow eintreffen würde. Vielleicht hat sie für mich schon das Essen bereitet? Den Gedanken verwarf er wieder, denn sie machte bei seinem Besuch nicht den Eindruck, als ob sie kochen