Führerschein und Fahrzeug sind vorhanden, Handy auch, Fahrrad und wetterfeste Kleidung dürften
auch klein Problem sein. Vielleicht noch Helm und Rucksack. Das war’s schon. Auch ein eventuell
vorhandenes Motorrad lässt sich kurierdienstlich nutzen! Kein Büro oder Laden anmieten, kein
Computer, kein Lager, kein Wareneinkauf – einfach Karrierestart light.
Das Startkapital:
Dem entsprechend kann auch Ihr Startkapital geschont werden. Nur was an der o.g. Aufzählung fehlt,
muss ggf. angeschafft werden (wenn man es sich nicht vorläufig ausleihen kann wie etwa Rad und
Helm).
Eventuell bedarf es eines kleinen Budgets für die Anschubwerbung, aber da sind wenige Hundert
Euro völlig ausreichend, teilweise geht das auch gratis, siehe Abschnitt „Werbung“.
Der Start:
Ein Allround-Kurier-Dienst ist ausgezeichnet geeignet, nebenberuflich zu beginnen. Sehr schnell
wächst die Anzahl Ihrer Aufträge, wenn Sie kontinuierlich werben und/oder wie folgt vorgehen:
Kontaktieren Sie alle bestehenden Kurierdienste Ihrer Umgebung (die Adressen finden Sie in den
Gelben Seiten). Sie können anrufen, ich rate aber zum persönlichen Vorstellen. Bieten Sie Ihre
Dienste an als selbstständiger Aushilfsfahrer. Diese Firmen haben immer Bedarf; da sie zum einen
immer wieder Ausfälle der eigenen Fahrer zu kompensieren haben; zum anderen gibt es ständig
Zeiten mit erhöhtem Auftragsvolumen, das am besten mit Aushilfen bewältig wird. Viele Kurierdienste
setzen ein eigenes Fahrzeug voraus (Pkw-Kombi oder Transporter/Bus).
Ebenso geht man bei etablierten Paketdiensten vor (diese brauchen außerdem auch immer Leute
zum Be- und Entladen der großen Lkws), und bei privaten Briefbeförderern, die der Post so sehr zu
schaffen machen.
Des Weiteren melden Sie sich bei Vermittlungszentralen, die Ihnen auch Aufträge besorgen können
zu den von Ihnen vorgegebenen Zeiten.
Dann sprechen Sie Heimdienste aller Art an, also alle Firmen, die Warenlieferung nach Hause
anbieten: Pizzerias, Fastfood, Supermärkte usw.
Der Pharma-Großhandel sollte auch nicht vergessen werden. Und die Grossisten der Buchhändler.
Viele Freiberufler wie Anwälte, Werbeagenturen, Architekten nutzen bereits Botenfahrer oder sind an
dieser Dienstleistung interessiert.
Lohnenswert ist immer auch ein Blick in die Stellenangebote Ihrer Tageszeitung. Da werden oft
Fahrer und Boten gesucht...
Für den einen oder anderen interessant ist vielleicht auch der (allerdings kostenpflichtige) Service der
Firma Press Cutting. Sie wertet nämlich die Stellenangebote von über 100 Tageszeitungen aus:
www.press-cutting.de; ebenso: www.stellenmarktrecherche.de .
Kurz: Bieten Sie sich bei möglichst vielen Auftraggebern an und Sie werden bald mit Arbeit überhäuft
werden. Darum ist ein Handy auch so wichtig: ein kurzer Anruf oder eine SMS und Sie können fix und
flexibel reagieren.
Schon innerhalb des ersten Geschäftsjahres kann u.U. der Übergang zum Hauptberuf gewagt
werden. Gründer, die Unterstützung des Arbeitsamtes für den Start in die Selbstständigkeit erhalten,
können sich von Anfang an hauptberuflich ausrichten.
Die Werbung:
Wenn überhaupt, dann kommt eigentlich nur Kleinanzeigen-Werbung für Sie in Frage. Etwa so:
Botendienst Blitz-Fix
schnell – pünktlich – zuverlässig. Handy ......
Der Kurier des Zaren
war gut. Wir sind besser! Fastgood-Kurier Tel. ......
Inserieren Sie nur in Ihrer Lokalzeitung und im Wochenblatt. Die Kosten dürften bei Fließtext-
Anzeigen zwischen 50 und 100 Euro pro Woche liegen.
Kostenlos Anzeigen aufgeben ist aber auch möglich: im Internet. Dort gibt es unzählige Jobbörsen.
Wenn Sie z.B. die Suchmaschine Google benutzen (www.google.de) haben Sie in
Sekundenbruchteilen 2-3 Millionen Seiten zur Auswahl, viele Portale sind mehrfach vertreten, aber es
bleiben immer noch Tausende Möglichkeiten. Bei vielen kann man gratis inserieren. Einige Beispiele
finden Sie unter der Rubrik „Hilfreiche Adressen“ weiter unten.
Benutzen Sie ein eigenes Fahrzeug, sollten Sie unbedingt zu einem Autobeschrifter gehen, der Ihnen
für relativ wenig Geld eine Folienbeschriftung anbringt, die auf Jahre hinaus Werbung in eigener
Sache macht.
Sobald wie möglich sollten Sie auch einen Eintrag in den Gelben Seiten haben. Sie müssen dort zu
finden sein, wo man eine Dienstleistung wie die Ihre sucht.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Viele Kurierfahrer beschränken sich auf die traditionellen Dienstleistungen. Dabei übersehen sie
einen ganz interessanten Bereich: die Autovermietungen. Diese haben nämlich immer
Überführungsfahrten durchzuführen. Zum Beispiel einen BMW von Frankfurt nach Berlin zu bringen
und zurück mit einem Fiat Ducato. Das wird vertretbar bezahlt, ist angenehm und sauber. Scheuen
Sie sich nicht vor den großen Namen: Avis, Hertz, Europcar oder Sixt haben vielleicht gerade auf Sie
gewartet. Teilweise werden solche Jobs sogar im Internet veröffentlicht (www.sixt.de etc.) Eine
generelle Einschränkung gibt es: Sie sollten schon länger als 3 Jahre den Führerschein haben.
Die Logistik-Branche ist ein Wachstumsmarkt. Da bilden auch Kleintransport-Gewerbe und
Kurierdienste keine Ausnahme. So ist es durchaus vorstellbar, dass über kurz oder lang Sie allein gar
nicht mehr alles bewältigen können. Die Einstellung nebenberuflicher Mitarbeiter wird notwenig. Das
können Studenten sein oder sonstige Nebenberufler, Hauptsache volljährig. Bei Organisationstalent
und Geschäftssinn lässt sich eine kleine Kurier-Flotte aufbauen.
Der Verdienst:
Das Geld liegt durchaus auf der Straße:
Als Rad- oder Skate-Kurier können Sie zwischen 5 und 20 Euro pro Fahrt kassieren. Je weiter, je
teurer.
Paketdienste bezahlen entweder Stundenlohn (10-20 Euro) oder rechnen nach ausgelieferten
Einheiten ab, was fairer ist und häufiger vorkommt. Der umgerechnete Stundenlohn liegt etwa im
selben Bereich.
Überführungsfahrten für Autovermietungen und manchmal auch für Autohäuser werden mit 8-10 Euro
vergütet.
Im Durchschnitt kann man bei guter Auslastung einen Durchschnittsstundenlohn von ca. 15 Euro
erzielen. Womit man – bei Vollzeitbeschäftigung und alleine – auf einen Monatsverdienst von 2.500-
3.000 Euro kommen kann.
Ein angenehmer Nebeneffekt bei jeder Kurier-Tätigkeit sind