Das Startkapital:
Das Startkapital richtet sich nach der Art der Dienstleistung, die Sie anbieten wollen. Mit quasi NULL
Euro Startkapital kommen Sie aus, wenn Sie einen reinen Gassi-Service betreiben – vorausgesetzt,
Sie haben Auto, Handy, tätigkeitsgerechte Kleidung ohnehin schon.
Für Futternäpfe, Spielzeug etc. können Sie 500 Euro rechnen.
Der Einbau von Boxen oder Zwingern dürfte je nach Anzahl zwischen 1.000 und 5.000 Euro kosten.
Fangen Sie mit wenig an und erweitern Sie, wenn die Nachfrage steigt.
Der Start:
Ein Gassi-Dienst ist ausgezeichnet geeignet, nebenberuflich einzusteigen. Fast zwangsläufig wächst
Ihr Bestand an Kunden, wenn Sie kontinuierlich werben; die Mundpropaganda trägt ebenfalls zu
Ihrem Erfolg bei. Nach sechs Monaten kann u.U. der Übergang zum Hauptberuf gewagt werden.
Gründer, die Unterstützung des Arbeitsamtes für den Start in die Selbstständigkeit erhalten, können
sich von Anfang an hauptberuflich ausrichten.
Die Werbung:
Sie werden vielleicht einwenden, dass Sie neben den o.g. Investitionen doch auch für erste
Werbemaßnahmen Geld brauchen. Mein Rat: Auch hier können Sie kostengünstig starten: Bevor Sie
Geld für teure Anzeigen ausgeben, informieren Sie lieber die Tierheime in Ihrer Umgebung. Diese
werden Sie gerne weiterempfehlen, denn so mancher Fiffi müsste gar nicht in solch eine Anstalt,
wenn dem Halter ein Gassi-Geh-Service oder eine Tagesbetreuung bekannt wäre. Danach besuchen
Sie alle Tierärzte; auch hier werden Sie weiterempfohlen oder Sie erhalten die Erlaubnis, in der
Praxis einen kleinen Aushang anzubringen. Oder Sie lassen einen Stoß Visitenkarten da.
In Grünanlagen etc., wo Hundehalter gewöhnlich ihre Vierbeiner ausführen, kann man DIN A5-Zettel
an Bäumen oder Laternenmasten befestigen, die kurz und prägnant auf Ihre Dienstleistung
hinweisen. Am unteren Ende sind Papierschnitzel mit Ihrer Telefonnummer eingeschnitten, die
Interessenten nur noch abreißen müssen.
Sie können auch Ihren eigenen Hund nehmen (falls nicht vorhanden, von Freunden einen ausleihen)
und mit ihm regelmäßig und ausgiebig spazieren gehen. Allein dadurch wird Ihr Service bekannt: Sie
tragen ein T-Shirt, das vorne und hinten bedruckt ist mit:
Gassi-Geh-Service
Tel. 0172 – 0000000
Auch Tagesbetreuung möglich!
Ein ähnlicher Aufkleber auf Ihrem Fahrzeug und Sie finden weitere Kunden. Trauen Sie sich und
sprechen Sie Hundehalter auch von sich aus an. Sie werden so manchen Stammgast zusätzlich
gewinnen.
Wenn Sie freilich 1-2.000 Euro für Werbung erübrigen können, wird Ihr Geschäft rascher bekannt
werden. Und Sie werden dadurch auch ein größeres Einzugsgebiet Ihrer Kunden erhalten. Als
Medium wählen Sie Ihre Lokalzeitung und vor allem Ihr Anzeigenblatt. Aber verzichten Sie auf teure
Formatanzeigen. Kleinanzeigen in den richtigen Rubriken sind viel effizienter. Wichtig ist, dass Sie
regelmäßig erscheinen, am besten wöchentlich.
Haben Sie Geduld! Da diese Dienstleistung recht neu in Deutschland ist, braucht es ein bisschen
Zeit, bis sie bekannt und anerkannt wird. Aber dann haben Sie treue Dauerkunden.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Es sind diverse Geschäftserweiterungen möglich, die zusätzliche Einnahmequellen erschließen. So
bietet es sich geradezu an, Hundefutter, Hundekuchen, Gummiknochen und anderes Spielzeug,
sowie Hundeleinen, Bürsten und Accessoires zu offerieren. Eine Lieferung frei Haus sollte
selbstverständlich sein.
Früher oder später kommen Anfragen, ob Sie nicht auch eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung
übernehmen können, z.B. in der Urlaubszeit oder wenn jemand ins Krankenhaus muss. Dafür
könnten Sie z.B. 30 Euro pauschal pro Tag in Rechnung stellen.
Auch Katzenbesitzer haben einen ähnlichen Bedarf. Inwieweit Sie auch weitere Haustiere in Ihrem
Tierhotel aufnehmen wollen, kommt auf die Umstände an.
Ganz clevere Gründer können das Geschäftskonzept auch als Franchise aufziehen.
Voraussetzungen sind vorheriger eigener Erfolg und die Beratung durch einen versierten
Unternehmensberater.
Unter Umständen kann man eine Hundeschule gründen, wo man Hunden allerlei Nützliches
beibringen kann. Eine Ausbildung zum Hundetrainer wäre hier die logische Konsequenz. Viele
Hundebesitzer wünschen sich nämlich fachkundige Unterstützung oder zumindest Beratung bei der
Erziehung ihres Hundes. Auch könnte man dann Vorträge und Kurse an Volkshochschulen halten.
Vielleicht kommt eines Tages der Hundeführerschein; dann braucht man den Hundetrainer erst recht.
Außerdem haben Hunde auch ihre Probleme; Tierpsychologen können sie in Gruppen- und
Einzelunterricht beheben.
Informationen über Hundetrainer und Tierpsychologen z.B. unter:
www.friendly-dog.de
Oder wie wär’s mit einer Welpenspielgruppe? Hier bekommen junge Hunde die Gelegenheit, sich
wieder mit Art- und/oder Altersgenossen zu treffen, um so das Trauma zu überwinden, als sie als
Welpen aus dem früheren Familienverband und der gewohnten Umgebung plötzlich herausgerissen
wurden, nachdem sie Herrchen oder Frauchen erstmals mit nach Hause nahm.
Der Verdienst:
Alle nachfolgenden Preise sind Beispiele. Sie müssen sie ggf. anpassen.
Für die Stundenbetreuung: 5 Euro pro Stunde (z.B. bei Frisör- oder Arzttermin)
Für das reine Gassigehen: 5 Euro pro Spaziergang
Für die Tagesbetreuung (von 8-17 Uhr): 20 Euro pauschal
Für die Wochenbetreuung (Mo-Fr 8-17 Uhr): 90 Euro pauschal
Für die Monatsbetreuung (werktags 8-17 Uhr): 270 Euro pauschal
Wo Hunde nicht gebracht, sondern abgeholt werden müssen, kann man ggf. Anfahrtkosten in
Rechnung stellen. Etwa so:
unter 5 km 0,00 Euro
6-10 km 2,50 Euro
11-15 km 5,00 Euro
16-20 km 7,50 Euro
über 21 km 10,00 Euro
Die Mehrwertsteuer sollte in allen Ihren Preisen bereits enthalten sein.
Rechnen wir mal ein vorsichtiges Verdienstbeispiel durch:
Sie haben 5 Hunde, die Sie zweimal täglich ausführen:
5 x 5 € x 2 = 50 € = 250 €/Woche x 4 = 1.000 €/Monat
Daneben haben Sie pro Woche 10 Hunde, die Sie stundenweise betreuen:
10 x 5 € = 50 € = 50 €/Woche x 4 = 200 €/Monat