„Ich weiß.“
Nachdem das geklärt war, führte Rion die Gruppe zur Höhle. Von der Höhle aus, war es nicht mehr allzu weit bis zum Königreich. Doch wollte keiner in der Nacht, diesen gefährlichen Weg fortsetzten. In der Höhle machte Sephinroth ein kleines Feuer und Cyra versperrte den Zugang zur Höhle mit ihren magischen Kräften. Sie ließ es solange Steine regnen bis der Weg völlig versperrt war. Nachdem wir uns sicher fühlten, konnten wir auch die Nacht genießen. Doch so richtig schlafen konnte keiner von uns. Keiner von uns wusste, was sich noch tiefer in der Höhle befand. Zwar waren wir vor den Troglodyten sicher, jedoch blieb die Gruppe immer zusammen. Bis in die Morgenstunden diskutierten Rion und Ufretin über ihren Kampf. Diese Schmach wollte der Zwerg nicht auf sich sitzen lassen, er wollte unbedingt eine Revanche. Rion, der sich sicher war, dass er den Zwerg jeder Zeit schlagen könnte willigte ein. Auf dem Trainingsgelände von Kalamata, sollte der Zwerg seine Revanche bekommen. Rion war sich sicher, der Zwerg würde sich nicht mehr für den größten Kämpfer halten, wenn er ihn noch einmal besiegen würde. Da es keiner von uns erwarten konnte, endlich in Kalamata anzukommen, räumte Cyra die Felsen wieder weg. Sie war auch die erste die, die Höhle wieder verließ. Draußen schaute sie sich den Himmel an. Von diesem Moment an, stimmte etwas nicht mehr mit ihr. Den ganzen Morgen brachte sie kein Wort heraus, so war es schließlich Rion der uns den Rest des Weges führte.
Kapitel 3 Das Königreich
Rion führte uns direkt in das Königreich. Vorbei an den königlichen Bäumen und an den königlichen Hecken. Der Garten des Schlosses war wie das Schloss selbst. Er war gepflegt und Prachtvoll. In der Mitte des Gartens, stand eine Statue von unseren einst geliebten König Halon. Sephinroth war von diesen Anblick so angetan das sie es sich genauer anschaute. Sie betrachtete die Statue von jeder Seite. Anschließend ging sie ein paar Schritte zurück und stellte sich neben Cyra.
„Sagt mal, wer ist das?“
„Diese Statue ist unseren König Halon gewidmet, euren Vater. Er war ein wahrlich großer König, ich hoffe, das ihr eines Tages auch eine große Anführerin seid. Wer weiß, vielleicht steht eure Statue eines Tages neben der eures Vaters.“
„Ich verspreche euch, ich werde eine große Anführerin. Ich werde genauso groß werden wie einst mein Vater. Wenn nicht sogar noch größer.“
„Ihr seid jung und zielstrebig doch lasst euch Zeit. Man wird nicht einfach so über Nacht eine große Anführerin. Versucht mit Weisheit und Intelligenz euer Volk zu regieren. Mich habt ihr schon beeindruckt jetzt versucht es mit euren Volk.“
Während Cyra versuchte Sephinroth letzte Ratschläge zu geben blickte Sephinroth die ganze Zeit zum Schloss. Oben auf dem Balkon stand eine ältere Frau mit Krone. Es gab keinen Zweifel, dies musste die alte Königin sein. Um ganz sicher zugehen musste sie Cyra fragen, als sie sich gerade umdrehte traf sie ein Pfeil direkt in ihren Oberschenkel. Sofort brach sie zusammen, mit ihrer linken Hand hielt sie ihren Oberschenkel fest. Sofort stellten wir uns schützend um Sephinroth, Cyra wollte sofort wissen woher dieser Pfeil gekommen war. Während sie sich umschaute näherte sich ihr Valeska. Valeska war die persönliche Bogenschützin der Königin. Cyra war über das Verhalten von Valeska empört, anstatt sich zu entschuldigen lächelte sie.
„Ist das euer Pfeil?“
„Allerdings, das ist er. So ein Missgeschick ist mir noch nie passiert. Eigentlich sollte der Pfeil vor euren Füßen einschlagen.“
„So, sollte er das?“
Cyra streckte ihre Hand ruckartig von sich und Valeska fiel auf den Boden. Anschließend führte sie ihre Hand nach rechts und Valeska knallte gegen die Statue. Cyra´s Handeln wurde von der Königin Sylvia persönlich unterbrochen.
„Hört auf. Was macht eine Hexe mit diesen Waldgeschöpfen in meinem Königreich? Habt ihr euch vielleicht verirrt?“
„Das haben wir durchaus nicht. Unser Weg sollte uns genau hier hinführen. Doch vorerst muss ich sagen, dass dieses Königreich ganz schön an Gastfreundlichkeit verloren hat. Euer Gate Halon hätte seine Gäste niemals so behandelt. Er war eben durch und durch ein großer König. Ihr habt nichts von seiner Stärke übernommen.“
„Schweigt Hexe. Woher wollt ihr Wissen wie mein Mann war? Anstatt sich um sein Königreich zu kümmern, machte er lieber mit so einer Dorf Hure herum. Doch damit ihr seht, das ich kein Unmensch bin, werde ich euch zutritt zu meinem Schloss gewähren. Sorsha, mein persönlicher Arzt wird sich um eure Freundin kümmern. In der Zwischenzeit sollten wir uns bei einem Essen besser kennen lernen. Ihr habt doch sicherlich Hunger?“
Sephinroth wurde in ein Zimmer gebracht dort konnte sie Sorsha in Ruhe behandeln. Der Rest von uns saß an einer reich gedeckten Tafel. Die Königin ließ alles Mögliche Auftischen. Die Menschen konnten so verschwenderisch sein. Wein, edle Früchte, Fleisch vom Schwein und Rind. Wir durften sogar aus den guten Kelchen trinken. Jedoch konnte die Königin, Cyra damit nicht beindrucken. Cyra blieb nach wie vor Misstrauisch. Nach und nach gesellten sich immer mehr Menschen an die Tafel. Edric, der die Greife für das Königreich züchtete. Tyris, ein wahrlich brillanter Reitstratege und Cuthbert. Cuthbert war ein Überläufer, er hatte die Machenschaften von Ayden satt. Weil er das Gebiet kannte, war er eine wertvolle Bereicherung für die Königin. Als Valeska den Raum betrat sank unsere Stimmung. Mit einen breiten Lächeln setzte sie sich Cyra gegenüber. Diese zögerte gar nicht lang, sie stand auf und setzte sich um. Sie setzte sich direkt neben Cuthbert. Nachdem sie Platz genommen hatte, stand die Königin auf. Sie hob ihren Kelch und begrüßte ihre Gäste erneut. Anschließend entschuldigte sie sich bei uns für Valeska ihr Vergehen. Zwar nahmen wir es hin, jedoch so richtig glaubwürdig war sie nicht. Die Königin konnte man nur wahrlich sehr schwer einschätzen. Als sie anfing über Verbesserungen zu sprechen, stand Cyra auf.
„Ihr sprecht über Verbesserungen, doch leider konnte ich noch keine sehen. Eure Gäste werden nicht mehr mit Respekt begrüßt und eure Grenzen sind offen. In der Nacht haben uns Troglodyten überfallen und der einzige der zur Stelle war, war Rion. Ihr sprecht von Verbesserung, doch wer beschützt euer Volk bei Einbruch der Nacht? Eure Bogenschützin vielleicht, die nichts Besseres macht als auf Menschen zu schießen?“
„Für dieses Vergehen habe ich mich schon bei euch entschuldigt. Außerdem plane ich das Gebiet von Greifen überwachen zulassen. Unsere Zucht wird bald so mächtig sein, dass sie ihres Gleichen suchen wird. Habe ich damit nicht Recht, Edric?“
Edric stand auf um die Worte der Königin zu bestätigen.
„So ist es meine Königin, es gibt kaum etwas vergleichbares, selbst die Harpyien können es nicht mit so einer Überzahl aufnehmen.“
„Da hört ihr es, Hexe. Wieso soll ich Menschen zur Verteidigung opfern, wenn diese Aufgabe auch Greife übernehmen können?“
Dieses Geschwafel wurde Cyra zu viel. Die derzeitige Königin ließ sich nicht eines besseren Belehren. Jede weitere Unterhaltung würde sich im Raum auflösen. Drum stand sie auf und verließ den Raum. Draußen atmete sie noch einmal tief durch und besuchte Sephinroth. Sie klopfte an der Tür und Sorsha kam heraus.
„Bitte keinen Besuch. Ich habe den Pfeil entfernt und ihr Bein verbunden, jetzt schläft sie gerade. Das ist auch gut so. Sie braucht jetzt jede Menge schlaf. Ich denke in ein paar Tagen sollte sie wieder fest auftreten können. Dann könnt ihr euren Weg fortsetzten.“
„Das ist gut und es erfreut mich dass es ihr bald wieder besser geht, jedoch ist keine weitere Reise geplant. Sephinroth wird in diesen Königreich bleiben und dafür werde ich Sorge tragen.“
„Ich verstehe, dennoch braucht sie jetzt Ruhe. Ich halte es für das Beste, wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt noch mal nach ihr sehen.“
Die Worte des Arztes reichten Cyra, mit der Gewissheit dass es Sephinroth bald wieder besser geht, ging sie in den Garten. Sie wollte einige Worte mit der Statue des Königs sprechen. Sorsha wartete solange bis Cyra verschwunden war, als von Cyra nichts mehr zu sehen war, erstattete er seiner Königin Bericht. Ganz leise flüsterte er ihr seine Bedenken