>>Los jetzt! Rozina, drück mit der ganzen Kraft deiner Seele und deines Körpers das Baby nach draußen! Markan, mach dein's! Los, los! Ich habe den Kopf! Weiter machen! Hier ist es! Ich halte es in meinen Händen!<<, schrie die glückliche Oma. Kurz danach war das Weinen des Neugeborenen zu hören.
>>Markan, ich höre unser Kind weinen!<<, rief die erschöpfte, aber überglückliche Rozina.
>>Ich bin stolz auf dich!<<
>>Meine lieben Kinder, ihr habt einen wunderschönen Sohn bekommen!<<, verkündete Jage, während sie ihr erstes Enkelkind ansah. >>Ich gratuliere euch von ganzem Herzen!<<
>>Mein erster Sohn. Er wird unser Stolz sein<<, sagte Rozina.
>>In Ordnung, Kinder. Ende gut, alles gut. Markan, geh jetzt nach draußen! Hier gibt es nur noch Frauenarbeit.<<
Er küsste seine Ehefrau und ging ins Wohnzimmer. Jage brauchte lange um das Neugeborene und die Schwiegertochter zu versorgen. Als sie all das erledigte und ihren Enkel neben seine Mutter legte, ging sie aus dem Schlafzimmer raus. >>Wie geht es ihr?<<, fragte der glückliche Sohn seine Mutter.
>>Sie ist vollkommen erschöpft. Das Baby schläft bereits. Und sie wird sehr wahrscheinlich auch sofort einschlafen.<<
Jage und Markan saßen am Tisch und tranken Kaffee, als Niko ins Wohnzimmer trat. Er sah gleich, dass sie frohgelaunt sind. >>Was ist los mit euch? Wer oder was hat euer Glück hervorgerufen?<<
>>Ein neues Familienmitglied.<< Markan ging auf seinen Vater zu und küsste ihn. >>Vater, du bist Opa. Ich gratuliere dir aus ganzem Herzen!<<
>>Endlich!<<, rief der Opa. >>Ein besseres und schöneres Geschenk könnt ihr nirgendwo finden und mir schenken.<<
Jage gratulierte ihrem Mann und sagte: >>Dieser glückliche Fall passierte vor drei Stunden. Gehen wir leise ins Schlafzimmer. Wenn sie immer noch schlafen, kommen wir gleich zurück.<<
Rozina war schon munter. Als sie sie sah, schrie sie vor Freude: >>Vater, du hast einen wunderbaren Enkel bekommen!<<
>>Das freut mich sehr. Aber du hast sicher viel gelitten. Es tut mir leid.<<
>>Als ich ihn küsste, habe ich alles vergessen. Mein Sohn ist bei mir. Schaut, wie süß er ist.<<
>>Er wird sicherlich ein großer Mann.<<
>>Er wird so groß wie sein Großvater<<, merkte Jage an und lächelte.
>>Schau ihn dir an, Jage, das ist Größe!<<
>>Sei still, Niko! Jemand wird denken, du hättest einen Forscher oder Künstler bekommen. Solche werden bei uns nicht geboren.<<
>>Jage, ich bitte dich, einmal muss bei uns auch solch ein großer Mann geboren werden<<, sagte Niko. Dann wandte sich er seine Schwiegertochter zu. >>Du hast mir einen so schönen Enkel geschenkt, aber ich habe auch für dich und für alle andere Familienmitglieder ein großes Geschenk vorbereitet.<<
>>Sicherlich ein großes Haus.<< Rozina lachte lauthals.
>>Eben, Rozina. Du hast mich glücklich gemacht. Auf meinem Sparbuch habe ich ziemlich viel Geld, aber ich muss noch einige Zeit sparen. Unser neues Haus muss das größte, beste und schönste Haus in unserem Dorf sein. Alle Dorfbewohner werden kommen, um es zu sehen.<<
>>Wow!<<
>>Aber ich habe noch etwas geplant. Für unsere jetzige und zukünftige Nachwuchs werden wir einen großen Kinderspielplatz bauen. Du und Markan bekommen ein großes Zimmer. Und ich kaufe euch neue und modernste Möbel.<<
>>Danke, Vater. Wir werden alle sehr glücklich sein. Und ich bitte euch noch etwas... Ich will, dass mein Sohn Marco heißt und wünsche mir, dass er Pfarrer oder etwas noch höheres wird. Vielleicht sogar ein Erzbischof. Warum nicht?<<
>>Wir werden alle zu Gott beten, dass er deinen Wunsch erhört.<< Niko schmunzelte, und Jage und Markan lachten. Das Kind wurde anschließend auf den Namen Marco getauft.
3
Die junge Mutter erholte sich schnell. Ihr Sohn war sehr fortschrittlich. Er war gesund und aufgeweckt. Mit elf Monaten fing er zu laufen an und wurde zu einer wahren Attraktion für alle Familienmitglieder. Seine Mutter liebte ihn von Tag zu Tag immer mehr. Im September hatte Marcos Großvater Urlaub und war ungewöhnlich gut gelaunt. Mit Begeisterung beobachtete er seinen zweieinhalb-jährigen Sohn Gabriel und seinen Enkel Marco, die auf der ausgebreiteten Decke neben dem Blumengarten spielten.
>>Niko, du brauchst noch einen Urlaub, um die Spiele deines Sohnes und Enkels genießen zu können<<, sagte Jage.
>>Ich brauche Pension, Jage.<< Niko lachte fröhlich. Dann wandte er sich an seine Familie. >>Meine liebe Familie, ich liebe euch über alles und ich habe für euch sehr schöne und gute Nachrichten. Ich war bei der Bank und sie sagten mir, dass ich einen günstigen Kredit für den Hausbau bekommen kann.<<
>>Bravo, Vater!<<, rief Rozina. >>Endlich werden wir ein großes Haus bauen!<<
Markan schaute seiner Frau an. >>Im Grunde dürfen wir nicht mehr lange warten, da unser Haus jeden Augenblick in sich zusammenfallen kann.<<
>>Es ist mir jetzt egal.<< Niko winkte ab. >>Sobald der Frühling kommt, bauen wir ein neues Haus. Ich werde bereits diesen Monat daran arbeiten, den Kredit zu bekommen, sodass wir all das, was wir kaufen müssen, kaufen können. Markan, du und deine Brüder haben genug Sand und auch Steine für die Kellerwände vorbereitet. Aber jetzt müsst ihr, bis der Frühling beginnt, all das, was wir für Dach und Boden brauchen, vorbereiten. Die Ziegel für die Mauern und die Dachziegel werden wir später kaufen. Ich werde einen Handwerker, der die Baustelle vermessen wird, finden, sodass ihr langsam auch die Grundkanäle graben könnt.<<
>>Wir schaffen das<<, sagte Rozina bestimmend und mit der Faust demonstrierte sie ihre Durchsetzungsfähigkeit. >>Wichtig ist, dass wir endlich diese Aktion in Angriff nehmen. Das wird wie am Schnürchen laufen.<<
>>So ist es, Rozina! Aber ich wollte ihnen jetzt noch etwas sagen.<< Niko seufzte auf. >>Ihr dürft niemals vergessen, dass ich ein Bergarbeiter bin und dass mein Leben immer in Gefahr ist.<<
>>Ach, Vater, solche Geschichten wollen wir nicht hören!<<, wies Rozina ihren Schwiegervater zurecht.
>>Das Leben ist ziemlich kompliziert und unvorhersehbar. Ich wünsche mir, dass ihr jeden Tag immer selbständiger werdet. Das ist wichtig für euch. Ich weiß jedoch nicht, was mir morgen bereits zustoßen kann. Ein Bergwerk ist ein Bergwerk.<<
Zehn Tage später saß die ganze Familie am Tisch im Blumengarten, als Anna, die Frau von Nikos verstorbenem Bruder, zu ihnen kam. Mit ihrem Sohn lebte sie in einer Hälfte des Hauses, das ihr Nikos verstorbener Bruder hinterließ, und in der anderen Hälfte des Hauses lebte ihr Stiefsohn. Anna war eine 50-jährige Frau, die klein, ziemlich dick und dunkelhaarig war. Sie war unglaublich streng und ernst.
>>Willkommen, Anna!<<, begrüßte sie Jage.
>>Ich weiß wirklich nicht, ob ich willkommen bin.<< Anna setzte sich hin. >>Ich bin zu euch gekommen, um euch zu sagen, dass ich mit meinem Sohn nach Srijem ziehen werde. Ich will hier nicht mehr leben.<<
>>Glaubst du, dass es hier keine Zukunft gibt?<<
>>Um ehrlich zu sein, ich sehe keine. Mir gefällt solch ein Leben nicht. Eigentlich wollte ich euch sagen, dass ich das ganze Land, welches mir und meinem Sohn gehört, verkaufen werde.<<
>>Du weißt ganz genau, was dein Land für uns bedeutet. Ob wir wollen oder nicht, müssen