DER KAMPF UMS GLÜCK. Mijo Peša. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mijo Peša
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753191331
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alles.<<

      >>Von diesem schwarzen Gold wirst du nur Staub bekommen, und alles andere werden die Anderen einstecken.<<

      >>Wer sind die Anderen? An wen denkst du?<<

      >>Das sind der Präsident und seine Mitarbeiter, die Kommunisten.<<

      >>Ich respektiere den Präsidenten, seine Mitarbeiter und all das, was sie für uns und unseren Staat gemacht haben.<< Niko war beleidigt. Ihm passte es nicht, wie Rudolf über den Präsident und seine Mitarbeiter dachte und sprach, da er auf sie stolz war.

      >>Du kannst respektieren wen du willst. Aber mein lieber Verwandter, ich sage dir ganz ehrlich, alle Kommunisten sind Brüder. Sie belügen sich selbst und uns alle. Verstehst du? Die kommunistische Partei, der sie angehören, ist ihre Partei. In ihr sind die Programme, denen sie folgen, da sie sie zu ihren Zielen führen. Euch alle haben sie in einen 'Topf' geworfen, sodass ihr nicht wisst, wer und was ihr seid und was mit euch sein wird, wenn der 'Topf`' zerbricht.<<

      >>Du sprichst aus Empörung<<, fiel Niko Rudolf ins Wort. >>Du bist im Grunde frustriert, da sie dich aus der Gemeinde und der kommunistischen Partei geworfen haben. Das ist die Wahrheit.<<

      >>Sie haben mich aus der Partei rausgeworfen, weil ich mit ihnen, ihrem Werk und ihren Zielen nicht einverstanden war. Ich bin auch nicht damit einverstanden, wie sie arbeiten. Sie haben die komplette Wirtschaft so aufgestellt und organisiert, dass sie eines Tages auseinanderfallen wird, und ihr glaubt, dass sie eine Maschine geschaffen haben, die ewig laufen und für euch Milch und Honig produzieren wird. Mein lieber Verwandter, was unseren neuen Staat anbelangt, haben sie vollkommen bewusst statt einem realistischen Staat ein Kartenhaus aufgebaut, aber leider seht ihr das nicht.<<

      >>Ach, du und deine Philosophie!<<

      >>Genug damit!<<, ordnete Jage an. >>Sag uns, Rudolf, ob die jetzige Regierung hier etwas zu bauen plant.<<

      >>Von einem Freund habe ich gehört, dass eine große und moderne Grundschule in unserem Dorf gebaut werden soll.<<

      >>Ja, ja. Das ist mehr als schön. Erlaubt ihr mir jetzt etwas über meinen Markan zu sagen, da ich gemerkt habe, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Ständig denkt er über irgendetwas nach. Manchmal rufe ich ihn dreimal, aber er hört mich nicht. Ich weiß wirklich nicht, was mit meinem Sohn los ist.<<

      >>Vielleicht ist er verliebt, Jage.<<

      >>Ich habe einige Dinge gehört… An und für sich erzählen die Leute, dass er sich oft mit der schönen Tochter von Nikola Babi trifft, mit seiner Rozina, die eine echte Schönheit verkörpert.<<

      >>Ich weiß es nicht, meine liebe Frau.<< Niko lächelte. >>Dieses Mädchen ist zu hübsch und reich. Ich glaube nicht, dass unser Markan bei ihr irgendeine Chance hat. Er würde ein großer Held sein, wenn er ein so reiches und hübsches Mädchen heiraten würde.<<

      >>Alles ist möglich, wenn Liebe im Spiel ist<<, sagte Rudolf. >>Ich kenne dieses Mädchen. Sie ist wirklich traumhaft, sehr attraktiv und reich, aber Markan ist auch ein toller und verführerischer Kerl.<<

      >>Das wäre wunderschön. Mein Sohn und Rozina… Hm? Natürlich wäre ich glücklich. Aber ich habe gehört, dass junge Männer aus Zenica, also aus einer schönen Stadt, zu ihr kommen und sie darum bitten, ihre Frau zu werden. Ich glaube nicht, dass sie widerstehen wird, eine städtische Dame zu werden.<<

      >>Ich bin der Ansicht, dass Frieden und Liebe in der dörflichen Armut besser sind, als Unruhe und Unglück im urbanen Reichtum. Und die Liebe ist eine komische Sache, Niko. Gott weiß, was morgen bereits geschehen kann.<<

      Markan war ein ziemlich dünner und hochgewachsener 18-jähriger junger Bursche. Sein Haar war dunkel, die Augen grünlich. Er hatte ein ovales Gesicht und eine lange, spitze Nase. Er war bescheiden und nachgiebig und er sah etwas zu ernst und zu erwachsen für sein Alter aus. Die Lebensbedingungen, in denen er aufgewachsen war und gelebt hatte, hatten sich erheblich auf seine äußerst objektive und einfache Lebenseinstellung ausgewirkt. Er sah sich in einem Gebiet, in dem nur der Kampf um das Überleben sicher war und er wusste, dass seine Wünsche, wie Vergnügen, Kino, Schule, Theater usw. für immer unwirklich bleiben würden. Er mutmaßte, dass seine Arbeitszeit in einem der hiesigen Bergwerke beginnen würde, da alles, was besser war, für diejenigen reserviert sein würde, die die Grundschule und irgendeine Mittelschule beendet hatten. Seine Beziehung mit seiner Altersgenossin Rozina Babi dauerte bereits lange an. Er liebte Rozina, dennoch war er sich der Tatsache bewusst, dass sie das hübscheste und reichste Mädchen in der Pfarrei war. Sie zu heiraten bedeutete für ihn, sich selbst und jeden ungläubigen Thomas zu besiegen, welcher ihm nicht einmal die geringste Chance bei Rozina zurechnete. Er verliebte sich immer mehr und immer häufiger ging er zu ihr in ihr Geburtsdorf. Jedoch, die Zauberfrage: Rozina, willst du mich heiraten?, kam ihm immer noch nicht über die Lippen.

      Niko und seine Frau Jage waren fast besessen von der schönen Rozina. Sie wollten einfach die schönste Schwiegertochter im Dorf haben. Von Tag zu Tag hatten sie immer mehr über sie nachgedacht, aber sie sprachen miteinander niemals über sie. Als ihr Sohn das Wohnzimmer betrat, schauten sie ihn beide mit einem Lächeln im Gesicht an. Markan bemerkte, dass sie etwas erwarteten, deswegen setzte er sich an den Tisch und fragte in die Runde: >>Was ist los? Was erwartet ihr?<<

      >>Wir erwarten Rozina.<< Niko schmunzelte herzlich. >>Wir wollen glücklich sein. Ausgerechnet von ihr erzählst du uns nichts, obwohl du weißt, wie sehr uns das interessiert. Willst du sie endlich heiraten und uns glücklich machen?<<

      >>Ich liebe sie und ich arbeite daran, sie zu heiraten, aber so einfach geht es nicht. Seid geduldig! Vielleicht ereignet sich etwas. Auf der anderen Seite weiß ich, dass die Heirat für mich die beste Lösung ist.<<

      >>Hast du sie das gefragt?<<

      >>Noch nicht. Aber das werde ich bei der ersten Gelegenheit machen. Ich verspreche es euch.<<

      >>Mein Sohn<<, meldete sich Jage zu Wort, >>wir wissen, dass wir als auch du nichts gewaltsam herbeiführen können. Aber du weißt doch, dass eine Schwiegertochter eine große Hilfe für mich wäre.<<

      >>Ich weiß es, Mutter.<< Markan nickte. >>Und ich hoffe, dass Rozina meine und eure Herzenswünsche erfühlen wird.<<

      Drei Wochen vor Weihnachten bereitete Niko seinem Sohn eine grandiose Überraschung. Markan war geradezu begeistert, da ihm sein Vater einen blauen Anzug, schwarze Lederstiefel und einen schwarzen Wintermantel kaufte. Mit richtiger Begeisterung wartete Markan den Sonntag ab, zog seine Lederstiefel und seinen neuen Wintermantel an und ging überglücklich in die Kirche, die voll war. Markan suchte mit seinem Blick nach Rozina, doch sah er sie nicht. Langsam aber sicher erschien ihm, dass die heilige Messe zu lange dauern würde, da er seine Rozina fragen wollte, ob sie ihn heiraten will. Aufgrund dieser Absichten war er ziemlich nervös. Und als die heilige Messe zu Ende war, ging Markan nach draußen. Seine Rozina stand bereits im Kirchenhof. Sie war mittelgroß, hatte einen weißen Teint, schwarze, fröhliche Augen, schwarze, lange Haare und volle Lippen. Sie war auf einem Dorfgutshof, in einer sehr religiösen und reichen Familie aufgewachsen, sodass sie selbstbewusst und in allem entschlossen und hartnäckig war. >>Wow! Du hast einen neuen, modernen Wintermantel und neue Lederstiefel<<, neckte Rozina ihn. >>Hast du vielleicht etwas Spezielles geplant?<<

      >>Nein, nein! Im Grunde weiß ich nicht… Vielleicht…<< Ihm war anzusehen, dass er etwas Wichtiges zu sagen hatte, jedoch zögerte er nervös und ängstlich.

      >>Was ist? Warum bist du so verwirrt? Sag, was in deinem schönen Kopf vorgeht! Du weißt, wie viel Verständnis ich für dich und deine Sorgen habe.<<

      >>Willst du mich heiraten?<< Markan zog den Kopf zwischen den Schultern ein.

      Rozinas Gesicht war weiß, aber als sie seine Frage hörte, wurde sie auf einmal rot. Sie war überrascht, da sie, obwohl