Anfänger zu beraten, wenn man selbst noch Anfänger ist, das ist keine wirklich gute Idee, aber gerade in Foren wurden ja einige kompetente Urgesteine des Sports vergrault. Diese ziehen jetzt leise und ganz in Ruhe ihre tausende von Kilometern in den Wäldern oder in Spezialisten-Foren ihrer Runden, fernab vom lauten Trubel manches Selbstdarstellungs-Portals. Ahnungslosigkeit war also lange Zeit Programm – ja es wurden sogar Sportgerät-Erfinder in manchem Forum von Anfängern „blöd angemacht“, die glaubten, ihre zwanzig Einträge dort seinen ein Art von Kompetenznachweis. Es wird sogar – und das offenbar nur im Cross-Skating Sport – manchmal die Meinung vertreten, dass man gar keine qualifizierten Ausbilder und Fachleute benötige und Anfänger am Besten von Anfängern lernen sollen. Mit dieser schmerzhaft schrägen Logik sollte man seine Kinde nicht in die Schule schicken, um lesen zu lernen, sondern auf den Spielplatz. Kein Wunder, dass sich viele Fachleute aus den lauten Portalen, die so etwas fördern, zurückgezogen haben. So kann man einen Sport doch kaum ernst nehmen!
Wer selbst überzeugt ist, sollte andere überzeugen!Aktive Cross-Skater verstehen kaum noch, wie von den Sport nicht überzeugt sein kann, denn der Sport reißt einen mit, wenn man ihn erst einmal richtig begonnen hat. Richtig begonnen? Für die meisten bedeutet das in den ersten Wochen, etwas häufigeres konzentriertes Üben, am Besten drei bis fünfmal pro Woche und dann den schonenden Übergang immer mehr zum längeren Ausdauertraining hin. Nach etwa 20 bis 30 Trainingseinheiten hat es dann fast jeden gepackt, der erst einmal so weit gekommen ist. Jede weitere Überzeugungsarbeit scheint dann überflüssig zu sein, man ist regelrecht infiziert und das praktisch ohne schädliche Nebenwirkungen und bei vergleichsweise geringen laufenden Kosten. Der Aufwand ist für das, was einem der Sport gibt, fast verschwindend gering. Pro Trainingsstunde wenden Cross-Skater oft weniger als einen Euro Kosten für Materialabnutzung auf – es gibt nur wenige günstigere Sportarten. Am Sport und den Sportgeräten selbst kann es also kaum liegen. Doch leider ist der Sport kein Selbstläufer, denn zu viele steigen wieder aus, bevor sie richtig begonnen haben.
Gute Argumente wurden oft nicht gut vermittelt Doch die Vorteile des Cross-Skatings scheinen sich auch heute noch viel zu wenig herumzusprechen. Vielleicht liegt es an den Informationsmedien? Womöglich auch an den kommunizierten Inhalten. Falsch ist ganz sicher, dass Cross-Skating dem Skilaufen gleicht und es ein Trendsport sei, wie es aber leider immer wieder bestimmte Quellen verbreiten, die vorher schlecht recherchiert haben. Cross-Skating ist Cross-Skating und kein halbwegs reifer Mensch will sich nachsagen lassen Trends hinterher zu hecheln. Sportler lockt man damit also kaum, besten falls Geschäftsleute die darauf hoffen mit Trends schnelles Geld verdienen zu können. Doch dieser Hut ist so alt, ich glaube schon in den 90ern nannte man solche kommerziellen Trend-Folger „Papageien“oder so ähnlich. Brave standardisierte Werbesprüche aufsagen, laut das Werbemaskottchen spielen und als Erster den Reibach machen! Damit ist aber immer ein Ende eines Trends in Aussicht gestellt. Produkt-Trends dauern drei bis maximal sechs Jahre, für so eine kurze Zeitspanne ist nicht jeder bereit eine neue Sportart zu erlernen, auch wenn es noch so leicht fällt. Einem Sport tut so etwas nicht gut. Ich bezeichne Cross-Skating daher gerne viel zutreffender als Life-Time-Sportart, die man fast sein ganzes Laben lang fortführen kann. Solcherlei langfristige Planung öffnet Türen für die Bereitschaft, sich langlebige und hochwertige Sportgeräte zuzulegen und eine Sportart konsequent und langfristig zu erlernen. Freilich erfordert so eine Ausbildung auch gut ausgebildete Ausbilder, was in Cross-Skating immer noch ein absolutes Manko ist. Von Anfang an wurden nicht nur jede Menge „Gefälligkeits-Trainer-Lizenzen“ verschenkt, sondern zur exponentiellen Förderung des Produktverkaufs auch „Trainer-Ausbilder“ aus dem Boden gestampft, deren Ausbildungsqualität man zur Recht kritisch betrachten darf. Diese Problematik zieht sich aber schon seit Anfang der Cross-Skating Renaissance* wie ein brüchiger roter Faden durch die Szene.
Geschäft versus Sportlichkeit? Hier liegt vielleicht auch eine andere Wurzel des Übels. Zu vielen eigentlich nur sportlich interessieren Kunden wurde mit dem Sport zusätzlich oder sogar in erster Linie ein lukratives Geschäft in Aussicht gestellt (das hätte man sich dann schriftlich geben lassen sollen) und damit wurde oft eine gewisse Verkrampftheit mit jeder Auskunft über den Sport mittransportiert, die leider oft primär auf das Geschäft mit dem Interessenten zielte. Fast im Chor wurden sogar, bei sonst üblicherweise entspannten Videos von Freizeitsportlern, Hersteller-Werbeslogans aufgesagt – die Masse der Hobbysportler wurde quasi als gratis Werbeträger für bestimmte Produkte genutzt. Das ist zwar legitim, aber bitte nicht so plump und papageienhaft, das schreckt viele nur ab! Den Sport bewerben ist die eine Sache, das ist immer noch nicht genug geschehen. Eine Marke zu bewerben, direkt oder indirekt, ist eine andere Sache. 2007 hörte ich auf einer so genannten Trainer-Ausbildung einen Teilnehmer verärgert sagen, „Bin ich hier auf einer Tupper-Party?“. Nichts gegen die praktischen Plastik-Kübel, aber sehr deutlich wurde die Ähnlichkeit im Vertriebssystem, das damals fast jeden unbedarften Kunden zum Händler oder sogar Ausbilder machen wollte. An diesem Prinzip hat sich bis heute immer noch nicht viel geändert. Destruktiv war vor allem, dass insbesondere seriös arbeitende Händler, die sich professionell mit der Materie und dem Sport auseinandersetzten, es schwer gemacht bekamen. Von Seite mancher Hersteller wurden sie, bei ungleich höherem Aufwand an Vertriebskosten sogar mit Nebeneberufsverkäufern gleichgesetzt oder sogar benachteiligt. Trotz handelsüblich professioneller Verkaufsabwicklung gegenüber einem Zubrot ohne große Verpflichtungen (oder Kompetenzen) der Gelegenheitsverkäufer. Es gab sogar Händlerverzeichnisse für die der Händler für die Auflistung dort rund 40 € Monatsgebühr zahlen sollte. Ein sehr exklusiver Obolus ohne absatzsteigernde Verpflichtungen des Produktherstellers. So verstärkte sich der Eindruck, dass die Idee des Sport einfach radikal zum Kohle machen ausgenutzt werden sollte, egal wer zahlte. Dies konnte die Qualität des Handels nur ausdünnen und verstärkte den Eindruck eines schnellen Trends bei dem einige das schnelle Geld machen wollte bevor der Trend einbrach. Nun der Marketing-Trend mag eingebrochen sein, den Sport gibt es noch, ebenfalls einige überzeugte Sportler.
Veranstaltungen Die Tendenz der Veranstaltungszahlen ist derzeit abnehmend! 2017 gab es etwa so viele Cross-Skating Veranstaltungen wie 2007, dazwischen aber deutlich mehr, nämlich bis zu 53 Veranstaltungen pro Jahr, wahrscheinlich sogar mehr. Ab 2010 gab es zwar einen deutlichen Qualitätseinbruch bei vielen Veranstaltungen, dies wurde aber durch viel ehrenamtliches Engagement und einige neue kostenlose und preisgünstige Angebote etwas ausgeglichen, so dass die Zahl der Angebote bis etwa 2015 beinahe konstant bleib. Danach kamen zum Glück einige wenige hochwertige Veranstaltungen neu dazu, die Menge der Angebote konnte aber, bei den sinkenden Aktivenzahlen, nicht mehr gehalten werden. Es ist auch wirklich schwer für 2018 sicher deutlich unter 1000 Aktiven Cross-Skater, Angebote aus dem Boden zu stampfen bei denen alle auf ihre Kosten kommen - sportlich gesehen. Schnellstmöglich soll im Cross-Skating Magazin ein Special für Veranstalter erscheinen, in dem interessante Veranstaltungsvarianten vorgestellt werden sollen.
Irritierende Vermarktungsstrategien Praxiserfahrungen wurden leider zu selten für Vermarktung und Produktentwicklung genutzt, denn in der Praxis konnten fast keine nachhaltigen Wirkungen auf die Weiterentwicklung durch das Feedback von Kunden und Händlern nachgewiesen werden. Der Warenumschlag fand zu oft bei Ebay oder "aus dem Kofferraum" statt, anstatt in Ladengeschäften. Trotzdem wird die große Lüge von "Fachhändler" immer noch gepflegt und in irritierender Weise verbreitet. Viele erklären sich gern unlauter selbst zum Fachhändler oder finden sich ohne weitere Qualifikation und Anstrengung auf Händlerlisten. Nicht jeder, der Ware gegen Geld beschafft, darf sich wirklich Händler schimpfen. Unterstützt haben diese von Anfang an zum Scheitern verurteilte Tendenz jene "Händlerlisten" auf denen so gut wie jeder Unqualifizierte aufgeführt werden kann. Wer als Kunde versuchte von solchen Listen nur zehn Kontaktadressen zu erreichen, kann oft froh sein überhaupt eine einzige kontaktieren zu können. Und wer kauft schon gern bei der einzig möglichen Option? Aber viele