Ägypten wird 640–642 n. Chr. von den Arabern erobert und das muslimische Reich installierte sich. 1517 war Ägypten eine Provinz der Ottomanen. 1869 entstand der Suezkanal. Die Briten dominierten seit 1882 und machen 1922 aus Ägypten ein unabhängiges Königreich mit britischen Truppen im Land.
1936–1952 etablierten sich die Muslimbrüder. 1953 wurde Ägypten eine Republik. Der Assuan-Damm über dem Nil wurde von den Russen finanziert.
1958–1961 wurden Ägypten und Syrien gemeinsam zu einer arabischen Republik unter Präsident Nasser. 1967 schloss Israel, nach dem gewonnenen Sechs-Tage-Krieg, den Suezkanal und besetzte Sinai. Sadat folgte auf Nasser. Ägypten holte 1973 den Suezkanal im Kippur-Krieg gegen Israel zurück. 1981 unterschrieb Ägyptens Präsident Sadat einen Friedensvertrag mit Israels Präsident Begin und Jimmy Carter, für den sie den Friedensnobelpreis erhielten. Sadat wurde im selben Jahr ermordet.
Mubarak wurde Präsident der Republik in enger Zusammenarbeit mit den USA. Er war sehr besorgt um seine Sicherheit, besuchte Israel nie, förderte seine Beziehungen zu Russland und war gegen islamischen Fundamentalismus. Sein Stil war alt-herrscherisch, aber sein Volk war ihm wichtig – solange es ihn nicht verriet. 1982 holte Ägypten den Sinai zurück und wurde in die Arabische Liga integriert. 2011 eskalierten die Drohungen des Volkes, das auf der Straße gegen Mubarak demonstrierte. Mubarak ging, aber die Muslimbrüder erreichten ihr Ziel nicht, es folgte das Militär, 2013 mit der Wahl von General Al-Sisi, der als weit diktatorischer als Mubarak gilt. Heute werden die Armen immer ärmer, die Reichen reicher. Ägypten ist ein gespaltenes Land.
Kairo ist die größte Stadt der arabischen Welt und spielt eine wichtige, politische und wirtschaftliche sowie kulturelle Rolle. Tempel, Universitäten, Museen, Baudenkmäler sowie Moscheen sind beeindruckend. Die islamische Baukunst der Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe, die Gartenanlagen am Nil fantastisch. Die Infrastruktur für den normalen Bürger oder Besucher ist bescheiden, Fünf-Sterne-Einrichtungen hingegen grandios. Es gibt Versuche moderner Infrastruktur. Es gibt Verbote. Ein Drittel der Bevölkerung ist ärmer als unter Mubarak. Die Infrastruktur ist ungenügend, aber sie bewegt sich in die Zukunft. Kairo ist ein wichtiges Erlebnis und Muss auf der Seidenstraße. Ägypten ist ein sicheres Land, das sich nicht in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt.
Krieg und Frieden, Ägypten gehört zur Seidenstraße; Geschichte und Zukunft, das Land hat sein letztes Wort noch nicht gesagt. Alles ist möglich. Lokale Reiseberater werden zu Freunden, Frauen halten sich bedeckt und zurück und behalten damit das Sagen.
VOM URPRIMATEN ZU EINSTEIN
Unsere Urprimaten lebten vor 50–90 Millionen Jahren (oder lange vorher, wie man auch liest) auf der Seidenstraße, es waren die Altweltaffen. Nach der Bewegung der Erdteile verteilten sich die Affen über ganz Asien, von wo sie nach Afrika trieben. Dort wurden sie zu Homo sapiens, von denen wir abstammen.
Alle Affen waren immer schwarz. Erst als Menschenaffen in weniger warme Gebiete wanderten, hellte sich ihre Haut langsam auf. Weiße Haut ist eine rein biologische Anpassungsreaktion auf verändertes Klima. Diskriminierung ist nicht vertretbar. Dem Affen folgten die Lemuren auf Madagaskar vor 40 Millionen Jahren, die einzig in Pakistan Verwandte haben.
Winzige Halbaffen-Fossile, 20 Millionen Jahre alt, fand man in Ägypten. Affenarten können 0,5–275 Kilo wiegen. Alle haben ein Fell, alle klettern auf Bäume. Der lange Schwanz hilft dabei. Manche schlafen auf dem Baum, andere ziehen den Erdboden vor. Sie schlafen bei Tag oder bei Nacht. Sie benutzen ihre vier Beine zum Gehen, Klettern und Springen. Sie lieben Gesellschaft und organisieren sich hierarchisch – Monogamie, Harem, Gruppe, Familie oder Erziehung der Kinder. Sie kommunizieren mit Tönen, Grimassen, Körperhaltungen und Geruch. Sie essen ausgeglichen; Kohlehydrate, Gemüse und Früchte wie wir. Sie sind meist Vegetarier. Alle Affen sind sehr sauber, die Fellpflege wird gegenseitig ausgeführt.
Wie kamen Urprimaten vor Millionen Jahren aus Myanmar/Burma/Asien nach Afrika? Klimawechsel, Erdbewegung und Wanderlust. Sie ließen sich in Afrika nieder, wurden zu Homo sapiens, gingen aufrecht, schliffen Steine zur Axt. Auf dem Hin- und Rückweg hinterließen sie Verwandtschaft auf dem ganzen Seidenstraßennetz. Die Entwicklung des Primaten zum Sapiens und zum modernen Menschen dauerte lange und man weiß noch wenig über die Affen, die die Wissenschaftler immer mehr faszinieren. Vom Urprimaten zu Einstein, vom Orang-Utan zu Algorithmen – wir wissen so wenig. Auch Darwins Evolutionstheorie kann sich nur an Tatsachen festhalten.
Die Domestizierung der Natur beginnt 12000 v. Chr. Homo erectus, dann Sapiens später Nomaden organisierten sich. Es gab Herrscher und Volk, Schrift, Geld, Götter. 4250 v. Chr., im heutigen Irak, Iran, Syrien und der Türkei entstand das Akkad und erste zentralasiatische Kaiserreich im damaligen Mesopotamien. 4500 v. Chr. erreichte Sapiens Austrasien oder das mediävale Europa – Affe oder Mensch?
Die Seidenstraße erlebte dramatische Klimaveränderungen. Menschen und Tiere wanderten weiter. 2500 v. Chr. entstand das Persische Reich. Buddha veränderte die Seidenstraße mit seiner Philosophie. Aus Göttern und Propheten wurden Religionen.
Lange zuvor hatte sich China zur Hochkultur entwickelt, von der nur wenige wussten und manche ahnten. Kolumbus oder Alexanders Traumziel war China, wo die Dächer aus Gold wären.
Gestern, heute, morgen. Primaten, Menschen. Der Übergriff auf Natur und Tiere ist fast gelungen. Technologie soll sie ersetzen. Umweltkatastrophen und Pandemien aus Natur und Tierwelt antworten. Kann die Neue Seidenstraße Völker, Natur und Tiere versöhnen? Können Algorithmen die Zukunft errechnen?
Die Seidenstraße ist die Wiege der Menschheit, wo sich Affen, Nomaden. Sapiens und der moderne Mensch tummelten. Wo Perser, Römer, Griechen, Mongolen und Han-Dynastien philosophierten. Was für eine fantastische Vorstellung!
Den ältesten Homo-Schädel fand man in Burma und Afrika, 470.000–807.000 Jahre alt. Es folgten der Dmanisi Man in Georgien, derPeking Man in Peking, der Yuanmu Man in Yunnan, Alesi in Kenia, Lucy, Ötzi und mehr. In China fand man Steinwerkzeuge, die auf 2,1 Millionen Jahre geschätzt werden. Die Wissenschaft steht vor Überraschungen.
Man weiß nicht, warum manche Affen zu Homo und dann Sapiens wurden. Heute gibt es beide überall auf der Welt, außer in der Antarktika, wo es für Affen zu kalt ist. Nicht Kolumbus brachte sie nach Amerika, sie hatten es längst vorher an Perus Küsten geschafft.
Affen in China, Thailand und Burma gehören der Orang-Utan-Gruppierung an. Während Menschen im Westen von Gorillas und Schimpansen abstammen, die die höchste Lebenserwartung haben. Affen werden im Zoo 15, in freier Wildbahn bis zu 50 Jahre alt. Übrigens sind sie über die Jahrtausende gewachsen.
Neue paläontologische Ausgrabungen mit internationalen Forschern bestätigen, dass die Burma-Zähne Fossilien Afrasia zugeordnet werden müssen, einer unbekannten Primatenrasse von vor 37 Millionen Jahren. Interessant ist die Tatsache, dass die Primaten aus Afrika und Burma miteinander verwandt sind und die Einwanderung auf der Seidenstraße vor den dort ersten Fossilienfunden stattgefunden hat. Unterwegs hat Afrasia nicht nur in Libyen, wo man Fossilien fand, Verwandte hinterlassen. Der Primat aus Burma entwickelte sich aber erst in Afrika zum Sapiens. Warum, ist noch ein Rätsel.
Der Weg unserer Vorfahren über die Seidenstraße war schwierig. Eurasien und Afrika waren durch das Thetys – heute Mittel- und Kaspisches Meer – getrennt. Affen können nicht schwimmen. Es gibt Hypothesen, dass sie, bevor sie zu Sapiens wurden, schwimmen konnten, sich treiben ließen, über sumpfige Übergänge wateten oder ertranken.
Vor 24 Millionen Jahren war der Planet mit Affen bevölkert. Vor 12 Millionen Jahren erfanden sie den Aufrechten und damit unseren Gang.
Noch heute lebt die Mehrzahl der Affen auf der Seidenstraße von Afrika