Noch eines sollten Sie verinnerlichen:
Ihre eigene Fitness, Ihre körperliche Verfassung hinsichtlich von Abhärtung und Trainingszustand ist eine gute Voraussetzung für ein Ansteigen von HGH und IGF-1 auch und besonders im Älterwerden!
Auch sollten Sie wissen:
Die ständige und ausreichende Präsenz von Aminosäuren (AS) (●) - hier ganz besonders von Ornithin, Arginin, Lysin - ist für einen adäquaten HGH-Spiegel unverzichtbar; denn diese AS heben primär den HGH-Spiegel an und sekundär (über das HGH) den von IGF-1.
Aber immer muss gelten:
Nur dann HGH und/oder IGF-1 ersetzen, wenn wirklich der Bedarf durch entsprechende Untersuchungen (HGH, IGF-1 und Quotient von IGF-1/HGH; Messungen im Serum; und ggfls. Messung des HGH unter körperlich-reproduzierbarer Belastung, so z.B. im Rahmen eines Belastungs-EKG oder einer Ergometrie) gesichert ist und immer nur solange therapieren, bis Normwerte erreicht sind und dies dann auch stets unter Verlaufs-Kontrollen!
Das „Hypophysen-Hypothalamus-Verbundsystem“[HH]
Obgleich die in diesem Verbundsystem synthetisierten (gebildeten) und bedarfsgerecht dann ausgeschütteten Hormone in den nachgehenden Teilkapiteln eingehend besprochen werden, so muss dennoch dieses HH-Verbundsystem zuvor wegen seiner überaus großen Bedeutung zumindest in Überbegriffen und Stichworten erwähnt werden.
Beim HH-Verbundsystem handelt es sich um …
… das oberste und zentrale Steuerungs- und Regelsystem
unseres gesamten Organismus!
Das HH-System stellt die Verbindungen zwischen dem ZNS (Zentral Nerven-System) und dem gesamten Endokrinum (d.s. alle hormonbildenden Drüsen und Gewebe in unserem Organismus) dar.
Im Hypothalamus (HT) - es handelt sich hierbei um einen unterhalb des Thalamus (= d.i. die größte graue Kernmasse des Zwischenhirns, auch als Sehhügel bezeichnet) gelegene zentral-nervöse Region des Zwischenhirns - finden sich dem VNS (Vegetativen Nervensystem) übergeordnete Zentren, welche die wichtigsten Regulationsvorgänge des Organismus koordinieren und steuern, so: Wärmeregulation, Wach-Schlaf-Rhythmus, Blutdruckregulation, Atmungsregulation, Nahrungsaufnahme (besser: Hunger- + Sättigungszentrum), Fett-Stoffwechsel, Wasserhaushalt, Schweißsekretion und Sexual-Funktionen.
Die im HT gebildeten Hormone stelle ich in der Besprechung der folgenden Verbundsysteme vor.
Die Hypophyse (HP) - Hirnanhangdrüse - liegt geschützt in der Sella turcica („Türkensattel“) der knöchernen Schädelbasis. Sie ist über den Hypophysenstiel direkt mit dem Hypothalamus verbunden. Dadurch stellen Hypothalamus und Hypophyse strukturell eine funktionelle Einheit dar. Die HP besteht aus 3 Lappen: dem Vorder-, Zwischen- und Hinterlappen (HVL, HZL, HHL; vgl. in den beiden nächsten Verbundsystemen).
Die HP ist eine Hormondrüse, der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des neuro-endokrinen Systems im Körper zukommt.
Hormone des Hypophysenvorderlappens
(HVL - Adenohypophyse)
Unterschieden werden Hormone, die direkt auf ihre Zielorgane einwirken (nicht-glandotrope Hormone), und solche, welche die Hormon-Produktion nachgelagerter endokriner Drüsen stimulieren (glandotrope Hormone).
Direkt auf ihre Zielorgane wirken das Wachstumshormon Somatotropin (STH) sowie Prolactin.
Bei den glandotropen Hormonen werden die auf die Keimdrüsen (Gonaden) wirkenden gonadotropen Hormone: follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH) sowie die nichtgonadotropen Hormone, nämlich das die Neben-Nierenrinde stimulierende Adrenocorticotrope Hormon (ACTH) und das die Schilddrüse stimulierende Thyroidea-Stimulierendes Hormon (TSH) unterschieden. Durch Prozessierung eines größeren Vorläufer-Peptides, des Pro-Opiomelanocortins, entstehen neben dem ACTH zudem Melanotropin (MSH), beta-Endorphin und met-Enkephalin. Die Hormonproduktion der Hypophyse wird mittels Liberinen und Statinen durch den Hypothalamus geregelt.
Eine Erklärung:
Endorphine
= Kurzform von „Endogene Morphine“; d.s. vom Körper selbst produzierte Morphine, die schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend (analgetisch) wirken. Endorphine werden unter anderem in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert.
Das Endorphin-System wird zum einen in Notfallsituationen aktiviert: das ist der Grund, warum manche schwer verletzten Menschen zunächst keine Schmerzen verspüren. Andererseits werden die E. auch bei positiven Erlebnissen ausgeschüttet, was ihnen den leicht irreführenden Namen „Glückshormone“ eingebracht hat. Chemisch gesehen handelt es sich bei den E. um kleine Neuropeptide, die an Opiatrezeptoren binden. Nachgewiesen wurden sie zuerst von schottischen Forschern im Jahre 1975 im Gehirn von Schweinen. Man unterscheidet:
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