Bei den Hormonen, die im Hypophysenhinterlappen gespeichert und ausgeschüttet werden, handelt es sich um das Oxytocin sowie das Antidiuretische Hormon (ADH). ADH wird im Nucleus supra-opticus (Kerngebiet, das sich oberhalb des Sehnervens befindet), Oxytocin im Nucleus paraventricularis (= ein Kerngebiet im Hypothalamus), des Hypothalamus gebildet.
Nach dieser Vorinformation, nunmehr zu den Hormon-Verbund-Systemen, zu HHG und HHN:
Das „Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Verbundsystem“ [HHG]
Wahrlich fast schon ein „Zungenbrecher“; es handelt sich dabei um das Hormonnetzwerk zwischen Hypothalamus (= die zentralnervöse Region im Zwischenhirn), Hypophyse (Hirnanhangdrüse; über den Hypophysenstiel direkt mit dem Hypothalamus verbunden) und Gonaden (= Keimdrüsen; also Eierstöcke und Hoden).
Etwas allgemeinverständlicher kurz zu beschreiben - hier mit auf das Älterwerden und Altern gerichtetem Blick - mit:
Frauen und Männer in den Wechseljahren
Die Wechseljahre - der Fachausdruck lautet „Klimakterium“ - stellen einen kritischen Punkt im menschlichen Leben dar (dies ist die wörtliche Übersetzung des aus dem Griechischen stammenden Begriffes). Eine Zeitspanne - mal etwas länger und mal etwas kürzer, mal etwas früher einsetzend, mal etwas später - des Überganges und der hormonellen Umstellungen.
Bekannt - und bis vor etwa 2 Jahrzehnten - und damit explizit gemeint, die Frauen in den Wechseljahren. Und erst seit dieser Zeit auch nicht mehr nur belächelt, die - vielmals wesentlich heftiger verlaufende - Zeit der Wechseljahre der Männer.
Die Frau in den Wechseljahren
Da es sich hierbei zumeist um ein mehrschichtiges hormonelles Problem handelt, wird es auch mit MESDAF - Multiple Endokrine Störungen der Älterwerdenden Frau - bezeichnet.
Kurz und griffiger bezeichnet mit „Klimax“ oder „Menopause“.
Was heißt das?
Das ist die Übergangsphase von der vollen Geschlechtsreife der Frau in das Senium der Frau.
Sichtbares Zeichen ist das definitive Ausbleiben der Monatsblutung. Doch vielmals beginnen die Wechseljahre der Frau bereits schon einige Jahre vor dem Ausbleiben der Regelblutung und dem Einsetzen der typischen „klimakterischen Beschwerden“ - Ängste, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Spannungsgefühl, Schwindel, Reizbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Hitze-Wallungen, depressive Verstimmungen und weiteren vielfältigen und nicht (immer) eindeutig zuordenbaren Symptomen wie Vergesslichkeit, Überlastungsgefühl, funktionellen = vegetativen Beschwerden (Herz-Kreislauf, Rücken, Kopfschmerzen, Schwindel usw.) aber auch trockene Haut, rissige Schleimhäute, brüchige Nägel, stumpfes Haar mit vermehrtem Haarausfall, trockene und brennende Augen und auch „müdes Auge“ und dazu ein Nachlassen der Libido -.
Diese Beschwerden und Veränderungen treten oft schon im Alter von 42-45 Jahren auf und nicht selten sogar deutlich früher und auch schon Mitte der Dreißiger-Jahre. Allesamt sind sie die Boten der sich anbahnenden Wechseljahre. Diesen Zeitraum bezeichnen die Mediziner als Prämenopause. Alle sind sie bedingt durch das „Nach-und-Nach-Nachlassen und Verlöschen“ der zyklischen Eierstocks-Funktionen. In den Ovarien (Eierstöcken) kommt es in dieser Zeit zum Verlust von heranreifenden Follikeln und insgesamt zu einem fibrotischen (bindegewebsartigen) und degenerativen Umbau und oftmals zu unregelmäßigen Periodenzyklen und dies einhergehend mit einer zunehmenden Leistungsschwäche (Insuffizienz) des Corpus-luteum („Gelbkörper“; = C.-l.) und dazu (direkt proportional) ein Absinken des Hormons Progesteron (= das im C.-l. gebildete Gelbkörperhormon und wichtigstes natürliches Gestagen) und gleichzeitig kommt es zum Anstieg des Follikel-Stimulierenden Hormons FSH (= Follitropin; gebildet im HVL = Hypophysenvorderlappen). Die Ausschüttung des FSH wird gesteuert durch FSH-RH (= Follikel-Stimulierendes Hormon-Releasing-Hormon).
In der Zeitspanne zwischen dem 45. bis zum 52. Lebensjahr setzen dann als Hinweise auf die Menopause Zyklusunregelmäßigkeiten ein bzw. ein Ausbleiben der Periodenblutungen und dazu die schon zuvor beschriebenen Symptome. In dieser Phase sinkt der Östrogen-Spiegel immer weiter ab und FSH und der des Luteinisierenden Hormons LH steigen permanent an. Und - so ist es fast immer - mit Einsetzen der Menopause kommt es dann zu einem absoluten Tiefststand (= Defizit) an Östrogen und Progesteron.
Was aber heißt das für Frauen in und nach den Wechseljahren?
Alle Frauen sollten heute unbedingt die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten einer individuell anpassbaren Hormonsubstitution nutzen. Alle, ausgenommen Frauen, bei denen schwerwiegende Gründe - so z.B. Neigung zu Thrombosen/Embolien und bes. ein hormon-abhängiges Brust-Karzinom - usw. gegen eine solche Therapie sprechen!
Aber:
Stets in individueller und bedarfs-angepasster Dosierung und immer in zeitlicher Begrenzung und unverzichtbaren regelmäßigen (fach)ärztlichen Untersuchungen und Kontrollen!
Unter einer solchen Therapie - die Anwendungsmöglichkeiten sind groß - von oralen Medikamenten über die „Hormonpflaster, die Einführung von Ovula, Salben und Cremes bis hin zu Injektions-Präparaten (diese auch als Depot-Spritzen) und neben den chemisch-synthetischen Mitteln eignen sich unter bestimmten Bedingungen auch biologische Mittel [insbesondere Phytoöstrogene und Wirkstoffe der Organ-Therapie] - wird nachhaltig das körperliche wie das seelisch-geistige Wohlbefinden gesteigert und die typischen Wechseljahre-Beschwerden deutlich verbessert bis gänzlich behoben. Was aber noch weit wichtiger, den „altersbedingten Gesundheitsrisiken“ - vom Herzinfarkt über den Schlaganfall, die Parkinson’sche Krankheit oder auch die Alzheimer-Demenz und andere zerebrale Abbauprozesse, dann die besonders oft bei Frauen anzutreffende Osteoporose bis hin zum Eierstocks- und/oder Gebärmutter-Karzinom - dann auch noch die „altersbedingten Organfehlfunktionen“ - wie Veränderungen von Haut, Schleimhäuten , Haaren und Nägeln, an Augen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe, an Blase und Harnröhre und bes. auch das dann oft auftretende Übergewicht (Adipositas) - kann hierdurch wirkungsvoll vorgebeugt werden!
Was nun die Therapie mit diesen Hormonen angeht, so muss hier unterschieden werden zwischen Frauen mit und ohne Gebärmutter (Uterus).
Bei Frauen mit vorhandener Gebärmutter sollte die Gabe von Hormonen als Kombination von „Östrogen + Gestagen“ erfolgen. Dabei ist sowohl eine zyklische (in der Prämenopause und der sehr frühen Postmenopause) wie eine kontinuierliche (in der späteren Postmenopause) Anwendung möglich.
Frauen ohne Gebärmutter (also nach operativer Entfernung) können entweder mit Östrogenen als Monotherapie behandelt werden oder es ist auch hier eine kombinierte Östrogen-Gestagen-Therapie möglich.
Hierbei ist hinsichtlich der Gestagene die Gabe von „natürlichem Progesteron“ von Vorteil - denn diese zeichnen sich zudem aus durch eine leichte ausschwemmende Wirkung und sie bewirken einen die Psyche stabilisierenden und antidepressiven Effekt -.
Fazit:
Für eine (wie auch immer sich darstellende) Therapie mit Hormonen - i.S.e. HET (Hormon-Ersatz-Therapie) - muss immer gelten und vom Therapeuten verinnerlicht sein und werden:
Unbedingt den Benefit für die Frauen unter Berücksichtigung „Risiko-Gewinn/Nutzen“ ausloten und immer nur solange therapieren wie erforderlich und stets vor, sowie während und auch nach der Therapie entsprechende Diagnostik und Untersuchungen.
Ein Wort zur unerlässlichen Diagnostik - dies einmal, um Defizite festzustellen (zu diagnostizieren) und dann, um die Therapie zu überwachen -:
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