Passion between us. Sarah Glicker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sarah Glicker
Издательство: Bookwire
Серия: Between us
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753182261
Скачать книгу
sehe ich, dass er mir nachsieht.

       Ich komme nicht drumherum zuzugeben, dass er mich ein wenig aus der Bahn zieht. Obwohl, nein. Ein wenig ist noch untertrieben. Wie er mich vorhin betrachtet hat, hat mich mehr als nur ein wenig aus der Bahn gezogen. Es hat dafür gesorgt, dass ich selber keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte, sonst hätte ich es geschafft, mich eher von ihm abzuwenden.

       Ein letztes Mal atme ich tief durch, bevor ich nach draußen trete, damit ich mir sicher sein kann, dass meine Freundinnen nichts davon bemerken. Gemeinsam gehen wir zu dem Taxi, was am Straßenrand bereits auf uns wartet.

       „Mason ist noch genauso heiß wie vor einem Jahr“, erklärt Liana, nachdem wir uns gesetzt haben.

       „Hast du etwas anderes erwartet?“, mault Lana.

       Ich sehe ihr an, dass sie nicht glücklich ist. Aber kann ich nicht genau sagen, woran das liegt.

      Einen Moment überlege ich, ob es etwas gibt, was ich sagen könnte, um die Situation zu entschärfen. Aber ich glaube nicht, dass es etwas gibt, was es besser macht.

       „Aber sein Freund sieht noch besser aus“, spricht Liana weiter und wendet sich mir zu.

       „Fang du nicht auch noch damit an“, stöhne ich und verdrehe die Augen.

       „Wieso? Es ist doch die Wahrheit.“

       „Ich habe Cady vorhin schon darauf hingewiesen, dass es schwer werden wird, ihm zu widerstehen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die beiden in einem Haus übernachten werden“, erklärt Savannah und zwinkert mir zu.

       Ich ziehe es vor den Mund zu halten. Auch wenn ich das Bedürfnis habe ihr zu sagen, dass es nicht so schwer für mich werden wird, wie sie vielleicht denkt. Das kann ich mir jedoch sparen, und zwar bei allen. Sie haben sich anscheinend in den Kopf gesetzt, dass ich Jax nicht widerstehen kann.

       „Sie hat doch recht“, fügt nun auch Liana hinzu.

       Ich bin mir sehr wohl darüber bewusst, dass ich keine Chance gegen meine Freundinnen habe. Ich kenne sie gut genug um zu wissen, dass sie so lange nicht locker lassen werden, bis ich es zugebe. Unter anderen Umständen würde ich es auch machen. Bei ihm kann ich es aber nicht. Den Grund dafür kenne ich aber nicht.

       „Sag es“, fordert Lana mich auf. Nun scheint es ihr schon wieder wesentlich besser zu gehen.

       „Ja, ich gebe es zu. Er ist heiß und sieht gut aus“, murmle ich also. Ich spreche aber so leise, dass ich nicht weiß, ob sie mich überhaupt verstanden haben.

       In der nächsten Sekunde geben sie ein leises Seufzen von sich. Auch wenn ich diesen Ton schon lange nicht mehr gehört habe, beziehungsweise er schon lange nicht mehr auf mich bezogen war, so kenne ich ihn doch genau.

       „Und jetzt, wo ich es zugegeben habe, können wir uns über etwas anderes unterhalten, als über den Kumpel meines Bruders?“, frage ich in die Runde. Ich kann nicht verhindern, dass sich ein leicht bittender Ausdruck in meine Augen schleicht.

       „Wir können auch über Mason sprechen“, schlägt Savannah vor und schaut zu Lana.

       „Ich weiß, dass ihr es mir nicht glaubt, wenn ich euch sage, dass es mir total egal ist, dass er wieder in der Stadt ist. Ja, vorhin hat es sich nicht so angehört und auch heute Mittag war ich nicht begeistert davon, aber es ist so. Mason wird nur ein paar Wochen hier sein und in dieser Zeit werde ich ihm wohl nicht sehr oft über den Weg laufen. Die letzten Stunden habe ich darüber nachgedacht und beschlossen, dass ich immer etwas überreagiert habe, wenn es um ihn ging, egal in welche Richtung es ging. Außerdem zwingt mich ja keiner mit ihm zu sprechen“, verkündet sie.

       Kurz werfe ich einen skeptischen Blick in ihre Richtung. Ich weiß nicht, wie viel ich ihr glauben soll. Doch abgesehen von ihrer kurzweiligen schlechten Laune vorhin, scheint es ihr wirklich egal zu sein. Und das ist das erste Mal, dass ich davon ausgehe, dass die beiden sich wirklich nicht in die Haare bekommen werden.

       Beziehungsweise ich hoffe es.

       Es dauert eine halbe Stunde, bis wir beim Club angekommen sind. Wie ich es erwartet habe, stehen die Besucher vor dem Eingang bereits in einer riesigen Schlange, die beinahe bis zur nächsten Ecke geht. Wundern tut es mich nicht. Das Fire ist der beliebteste Club in der ganzen Stadt. Deswegen können wir schon froh sein, wenn wir es überhaupt reinschaffen, geschweige denn in die Nähe des Eingangs kommen, bevor er wieder schließt.

       Dennoch freue ich mich auf einen gemeinsamen Abend mit meinen Freundinnen. Auch wenn der darin besteht, auf der Straße zu stehen und zu hoffen, dass wir hineinkommen.

       „Was meint ihr? Sollen wir wetten, wie lange wir hier warten müssen?“, erkundigt sich Liana. Mit einem abschätzendem Gesichtsausdruck sieht sie sich die Menschen an, die sich vor uns befinden.

       „Also, wenn ihr bereit seid, eure Vorteile ins richtige Licht zu rücken, sind wir in den nächsten Minuten schon drin“, überlege ich und deute in die Richtung des Gebäudes.

       Meine Freundinnen folgen der Kopfbewegung. Kurz verfolgen wir schweigend das Schauspiel, was sich direkt vor uns abspielt. Die Türsteher lassen ihren Blick über die wartende Menge wandern und picken sich immer wieder ein paar Frauen hinaus, die durch ihre knappe Kleidung einem sofort ins Auge springen.

       Dann sehe ich, wie Lana, Liana und Savannah ihre Kleidung ebenfalls ein Stück nach unten ziehen. Als sie merken, dass ich keine Anstalten mache, werfen sie mir einen irritierten Blick zu.

       „Ich glaube, dieser Ausschnitt ist bereits tief genug. Ich kann es weder nach unten noch nach oben ziehen, ohne Stellen zu entblößen, die ich eindeutig nicht entblößen will.“

       „Stimmt“, gibt Liana zu und dreht sich dann wieder nach vorne.

       Es dauert nur wenige Minuten, bis die Männer sich erneut umdrehen. Als ich schon die Befürchtung habe, dass sie uns nicht entdecken, bleibt ihr Blick an uns kleben. Einen Moment scheint es, als würden sie darüber nachdenken. Doch schließlich winkt uns einer von ihnen zu sich.

       Bevor er es sich anders überlegen kann, gehen wir in seine Richtung und huschen an der Absperrung vorbei. Gemeinsam betreten wir den Club.

       Bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit herzukommen. Doch das ändert nichts daran, dass ich in den letzten Wochen bereits einiges über ihn gehört habe. Und vor allem die Fotos, die ich bis jetzt vom Inneren gesehen habe, haben dafür gesorgt, dass ich eine ziemlich genaue Vorstellung hatte. Allerdings muss ich nun zugeben, dass nichts an das herankommt, was sich direkt vor mir befindet.

       „Wow“, entfährt es mir, nachdem ich mich im Kreis gedreht habe. Ich sehe mir den Eingangsbereich genauer an und versuche so viel wie möglich in mir aufzunehmen.

       Wir befinden uns in einem hell erleuchteten Vorraum. Das bedeutet aber nicht, dass es hier ruhig ist. Oder besser gesagt ruhiger, als im Hauptraum. Die laute Musik dringt aus den großen Boxen, die in den Ecken stehen und von der Decke hängen. Überall befinden sich Gäste, die sich angeregt unterhalten und bunte Cocktails schlürfen.

       Ich bin neugierig auf den Rest des Ladens. Deswegen greife ich mir zwei meiner Freundinnen an den Händen und ziehe sie hinter mir her in den nächsten Raum.

       Hier ist es dunkler und buntes Licht flackert herum, sodass man nicht mehr so gut alles erkennen kann. Die kleinen Lampen, die im Boden eingelassen sind, sorgen dafür, dass man dennoch weiß, wo man hingeht.

       Auch wenn die Dunkelheit nur von wenigen Lichtern erhellt wird, kann ich doch sehen, dass es edel und vor allem teuer eingerichtet ist. Wer auch immer für die Inneneinrichtung zuständig war, derjenige hat einen super Job geleistet.

       Kein Wunder, dass er der neue In-Laden der Stadt ist, denke ich.

       An diesem Abend habe ich soviel Spaß mit meinen Freundinnen, dass ich kaum merke, wie es immer später wird. Erst, als ich die Haustür hinter mir schließe, merke ich die Müdigkeit in meinem Körper und gähne.

       Damit ich die anderen nicht wecke, streife ich mir meine High Heels von den Füßen